[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Türsicherung für Mikrowellenöfen.
[0002] Bei Mikrowellengeräten ist eine umfangreiche Türsicherung vorgeschrieben, um eine
Gefährdung der Bedienungsperson durch austretende Strahlung auszuschließen. Dies trifft
sowohl für den privaten Bereich (Mikrowellenherd) als auch für den technischen Bereich
zu.
[0003] Die bekannten Geräte für den Heimgebrauch weisen meistens eine Sicherung aus zwei
oder mehreren elektromechanischen Schaltern auf, die beim Öffnen der Tür ein Abschalten
der Mikrowellenstrahlung gewährleisten sollen. Diese Schalter müssen absolut zuverlässig
arbeiten, was bei mechanisch bewegten Bauteilen niemals vollständig garantiert werden
kann. Hinzu kommt, daß es oft möglich ist, diese Schalter mittels spitzer Gegenstände
zu schließen, so daß eine Gefährdung "neugieriger Kinder" nicht auszuschließen ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Türsicherung für Mikrowellenöfen
zu schaffen, die ein weitaus höheres Maß an Sicherheit gewährleistet als die bekannten
Türsicherungen mit elektromechanischen Schaltern.
[0005] Die elektronische Türsicherung, die diese Aufgabe löst, ist durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
[0006] Die erfindungsgemäße Türsicherung bewirkt, daß eine Information in Form eines magnetischen
Flusses mittels einer Übetragungsstrecke aus dem Gehäuse des Mikrowellenofens über
die zu überwachende Tür wieder in das Gehäuse zurückgeleitet wird und innerhalb des
Gehäuses die ausgesandte und die empfangene Information verglichen und ausgewertet
und daraus Rückschlüsse über den Zustand der Übertragungsstrecke (d.h. Tür offen oder
geschlossen) gewonnen werden und im Gefahrenfalle das Magnetron abgeschaltet wird
bzw. nicht einschaltbar ist. Die hauptsächlichen Elemente dieser Information sind
ein vom Gehäuse aus zur Tür ausgesendeter primärer magnetischer Fluß, der einen sekundären
magnetischen Fluß verursacht, der von der Türe zum Gehäuse ausgesendet wird und dort
in einer Empfängerspule eine für den Zustand der Türe (offen oder geschlossen) charakteristische
Spannung induziert, die abfällt, wenn die Tür geöffnet wird. Diese induzierte Spannung
beaufschlagt eine Ansteuer-und Auswertschaltung, die beim Abfallen dieser Spannung
die Abschaltung des Magnetrons bewirkt bzw. dessen Einschaltung sperrt.
[0007] Gemäß einer im Patentanspruch 2 gekennzeicheten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Türsicherung ist in die Tür ein magnetisch leitendes Joch eingebaut, das den primären
magnetischen Fluß als sekundären magnetischen Fluß zur Empfängerspule zurückleitet.
[0008] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türsicherung, die einen
besonders hohen Sicherheitsstandard gewährleistet, ist im Patentanspruch 3 gekennzeichnet.
Diese Ausführungsform ermöglicht es, zwischen dem primären magnetischen Fluß und dem
sekundären magnetischen Fluß eine Phasendrehung zu erreichen, so daß bei geöffneter
Tür der Versuch, mit einem magnetisch leitenden Metallteil den primären Fluß als sekundären
Fluß in das Gehäuse zurückzuleiten, aufgrund der dann anderen Phasenbeziehung zwischen
diesen beiden Flüssen zu keiner Einschaltung des Magnetrons führen kann.
[0009] Die weiteren abhängigen Patentansprüche betreffen weitere zweckmäßige Maßnahmen in
Verbindung mit der erfindungsgemäßen Türsicherung.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert.
- Bild 1
- zeigt eine erste Ausführung mit einem magnetischen Joch in der Tür, und
- Bild 2
- gibt eine zweite Ausführungsform mit einer zusätzlichen Empfängerspule und einer zusätzlichen
Geberspule jeweils in der Tür wieder.
[0011] In beiden Fällen sind das Gehäuse 1, 1' des Mikrowellenofens und dessen Tür 5, 5'
nur schematisch angedeutet. Es wurde auch auf eine Darstellung des Magnetrons und
der Stromversorgung von diesem verzichtet, weil es sich hierbei um fachbekannten Stand
der Technik handelt.
[0012] Die Türsicherung gemäß Bild 1 besteht aus einem in das Gehäuse 1 eingebauten U-Kern
2 aus magnetisch leitendem Material mit einer Senderwicklung 3 auf dem einen und einer
Empfängerwicklung 4 auf dem anderen Schenkel. In der zu schützenden Tür 5 befindet
sich ein ebenfalls magnetisch leitendes Joch 6, das so angebracht ist, daß es bei
geschlossener Tür 5 die beiden Schenkel des U-Kerns 2 überbrückt. In diesem Falle
ist die Wechselspannung, die von der von einem Wechselstromgenerator G beaufschlagten
Senderwicklung 3 in der Empfängerspule 4 induziert wird, relativ hoch. Wird jedoch
die Tür 5 geöffnet, d.h. das Joch 6 vom U-Kern 2 und damit von den Wicklungen 3 und
4 fortbewegt, so verändert sich der magnetische Widerstand des Kreises und die induzierte
Spannung verringert sich.
[0013] Die an die Empfängerwicklung 4 angeschlossene Ansteuer- und Auswertschaltung 7 ist
so konzipiert, daß sie aus der Amplitudenänderung der in der Empfängerspule 4 induzierten
Spannung eine Information über den Zustand der Tür 5 gewinnt und ein Abschalt- bzw.
Einschaltsperrsignal für den Mikrowellengenerator erzeugt. Vorzugsweise sind die Sendefrequenz
des Wechselstromgenerators G und das Material des U-Kerns 2 und des Joches 6 so ausgesucht,
daß ein Überbrücken der Schenkel des U-Kerns 2 mit einem gewöhnlich in einem Haushalt
vorkommenden Material zu keinem Einschalten führen kann.
[0014] Die in Bild 2 wiedergegebene Türsicherung, mit der ein besonders hoher Sicherheitsstandard
erreichbar ist, weist vier Stabkerne 10 (die auch U-Kerne sein könnten) auf, die in
Tür 5' und Gehäuse 1' paarweise einander gegenüberstehen und jeweils von einer Spule
umgeben sind. Bei den im Gehäuse 1' befindlichen Spulen bildet die im Bild obere die
hier ebenfalls von einem Wechselstromgenerator G' beaufschlagte Geberspule 11 und
die untere die an eine Ansteuer- und Auswertschaltung 15 im Gehäuse 1' angeschlossene
Empfängerspule 12. Anstelle des Jochs bei der Ausführung gemäß Bild 1 sind bei der
Türsicherung nach Bild 2 in der Tür 5' eine weitere Empfängerspule 13 auf dem der
Senderspule 11 gegenüberliegenden Stabkern 10 und eine weitere Senderspule 14 auf
dem der Empfängerspule 12 gegenüberstehenden Stabkern 10 angeordnet, und diese weiteren
Spulen 13, 14 sind so gewickelt und zusammengeschaltet, daß der von der gehäuseseitigen
Senderspule 11 ausgesandte primäre magnetische Fluß gegenüber dem von der Spule 14
erzeugten sekundären magnetischen Fluß um 90° phasenverdreht ist. Der sekundäre magnetische
Fluß kommt dadurch zustande, daß der primäre magnetische Fluß in der weiteren Empfängerspule
13 eine Spannung induziert und diese aufgrund der elektrischen Verbindung der Spulen
untereinander die weitere Senderspule 14 beaufschlagt, die so den sekundären magnetischen
Fluß in ihrem Kern erregt.
[0015] Die Ansteuer- und Auswertschaltung 15 ist so konzipiert, daß sie aus der Amplitude
und der Phasenlage der Spannung an der Empfängerspule 12 bezüglich der Senderspule
11 erkennen kann, ob die Tür 5' geschlossen oder offen ist (Amplitude) und ob jemand
versucht, mit einem Stück magnetisch leitenden Materials die Senderspule 11 und die
Empfängerspule 12 zu überbrücken (Phasenlage). In jedem Falle wird bei geöffneter
Tür oder bei einem Versuch, die Spulen 11 und 12 mit einem Stück magnetisch leitenden
Materials zu überbrücken, ein Einschalten der Mirkowelle und damit eine Gefährdung
von Personen sicher verhindert.
[0016] Da es sich bei der erfindungsgemäßen Türsicherung um eine "leistungslose" Überwachung
handelt, kann die Ansteuer- und Auswertschaltung 7 bzw. 15 vorteilhaft in einem IC
integriert werden. Auch eine Integration in den üblicherweise vorhandenen Bedienteilprozessor
oder in ein Ansteuer-IC für ein eventuell vorhandenes Schaltnetzteil zur Stromversorgung
des Magnetrons ist möglich. Im letzteren Fall ist es vorteilhaft, das Ansteuersignal
für den Schalttransistor des Schaltnetzteils (d.h. ein Signal zwischen Ansteueroszillator
und elektronischem Schalter) über die Spulen der Türsicherung zu leiten. Dies hat
den Vorteil, daß im Fehlerfall immer das Schaltnetzteil ausgeschaltet ist, und keine
Betriebsspannung an das Magnetron gelangen kann.
1. Elektronische Türsicherung für Mikrowellenöfen, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Tür (5,5') beim Öffnen von einer im Ofengehäuse (1,1') eingebauten Empfängerspule
(4,12) fortbewegt, die zur Erzeugung einer beim Öffnen der Tür (5,5') abfallenden
induzierten Spannung mit einem türseitig ausgesendeten sekundären magnetischen Fluß
gekoppelt ist, der von einem primären magnetischen Fluß verursacht ist, den eine im
Ofengehäuse eingebaute Geberspule (3,11) zur Tür (5,5') aussendet, und daß die in
der Empfängerspule (4,12) induzierte Spannung eine Ansteuer- und Auswertschaltung
(7,15) beaufschlagt, die beim Abfallen dieser Spannung die Abschaltung des Magnetrons
des Mikrowellenofens bewirkt.
2. Türsicherung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein in die Tür (5) eingebautes, magnetisch leitendes Joch (6), das den primären
magnetischen Fluß als sekundären magnetischen Fluß zur Empfängerspule (4) zurückleitet.
3. Türsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der primäre magnetische Fluß eine weitere, in die Tür (5') eingebaute Empfängerspule
(13) erregt, die elektrisch eine weitere Geberspule (14) in der Tür (5') beaufschlagt,
welche den sekundären magnetischen Fluß erzeugt.
4. Türsicherung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Empfängerspule (13) und die weitere Geberspule (14) so gewickelt
und zusammengeschaltet sind, daß der primäre magnetische Fluß und der sekundäre magnetische
Fluß phasengedreht sind.
5. Türsicherung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuer- und Auswertschaltung (7,15) in einer integrierten Schaltung untergebracht
ist.
6. Türsicherung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuer- und Auswertschaltung (7,15) in einer integrierten Schaltung zur
Steuerung des Netzteils für das Magnetron des Mikrowellenofens untergebracht ist.
7. Türsicherung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuer- und Auswertschaltung (7,15) in einer integrierten Schaltung zur
Steuerung der Bedienfunktion des Mikrowellenofens untergebracht ist.
8. Türsicherung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, für Mikrowellenöfen,
die zur Stromversorgung des Magnetrons ein Schaltnetzteil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal, das die Ansteuerung des Schaltelements des Schaltnetzteils bewirkt,
über die Geber- und Empfängerspule der Türsicherung geleitet wird.