[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlußleiste für die Fernmeldetechnik gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine Anschlußleiste der gattungsgemäßen Art ist aus der DE 37 30 662 A1 vorbekannt.
Bei dieser sind die Kontaktelemente als Lötstifte an die Anschlußelemente angeformt
und durchdringen eine Bodenöffnung des Kunststoffgehäuses der Anschlußleiste, um in
Bohrungen einer Leiterplatte zur elektrischen Verbindung der Anschlußelemente mit
den Leiterbahnen der Leiterplatte verlötet zu werden. Jede Anschlußstelle einer Anschlußleiste
muß während der langjährigen Einsatzzeit einer Anschlußleiste bis zu 200 Mal be- und
entschaltet werden. Beim Beschalten von Kabeladern an die Anschlußelemente, deren
Kontaktelemente mit den Bohrungen der Leiterplatte verlötet sind, treten beim Eindrücken
der Kabeladern in die Schneid-Klemmkontaktschlitze der Anschlußelemente hohe Beschaltungskräfte
auf. Beim Entschalten von Kabeladern aus den Anschlußelementen treten entsprechend
geringere Entschaltungskräfte auf. Da sich die Anschlußelemente aufgrund von Fertigungstoleranzen
im Gehäuse der Anschlußleiste bewegen können, können sich die Kontaktelemente beim
Beschalten und beim Entschalten nicht immer am Gehäuse abstützen. Somit wirken dann
die gesamten Be- oder Entschaltungskräfte direkt auf die Lötstelle zwischen dem Kontaktelement
und der Leiterplatte. Wenn die Be- oder Entschaltungskräfte zu groß sind, können entweder
die Lötstelle oder die Leiterplatte bzw. deren Leiterbahnen in der Nähe der Lötstelle
beschädigt werden. Die Folge sind Kontaktunterbrechungen durch Haarrisse und durch
gegebenenfalls erfolgende Zerstörung der Lötstelle.
[0003] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußleiste der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, bei welcher keine Gefahr der Kontaktunterbrechung zwischen dem Kontaktelement
und der Leiterbahn beim mehrmaligen Anschalten und Entschalten von Kabeladern an die
zugehörigen Anschlußelemente besteht.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1. Durch die Ausbildung der Kontaktelemente als separate Bauteile besteht keine unmittelbare
körperliche Verbindung der Anschlußelemente mit den Kontaktelementen mehr, sondern
die Kontaktelemente sind über ein Steckelement mit dem zugehörigen Anschlußelement
verbunden, wobei das Steckelement wiederum einstückig mit einem an dieses anschließenden
Kontaktstift versehen ist. Beim Anschluß von Kabeladern an die Anschlußelemente wird
daher die Beschaltungskraft nicht zwischen dem Anschlußelement und dem Steckelement
des Kontaktelementes übertragen, da das Steckelement gegenüber dem Anschlußelement
beweglich ist. Somit wird die Beschaltungskraft auch nicht auf den Kontaktstift des
Kontaktelementes übertragen, so daß keine Gefahr von Beschädigungen an der Lötstelle
beim Beschalten der Anschlußelemente mit Kabeladern mehr besteht. Entsprechendes gilt
für den Entschaltungsvorgang.
[0005] In der bevorzugten Ausführungsform ist das Steckelement für aus Flachmaterial gebildete
Anschlußelemente als Gabelkontakt ausgebildet, welcher gleitbar auf einem flachen
Bereich des Anschlußelementes verschiebbar ist. Zur Begrenzung der Einstecktiefe des
separaten Kontaktelementes im Kunststoffgehäuse der Anschlußleiste ist zwischen dem
Kontaktstift und dem Steckelement jedes Kontaktelementes eine Steckschulter angeformt.
[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand dreier verschiedener Ausführungsformen von Anschlußleisten
der Fernmeldetechnik näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Anschlußkontakten,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Trennkontakten,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Anschlußleiste mit Schaltkontakten,
- Fig. 4
- die Seitenansicht einer Anschlußleiste,
- Fig. 5
- die Untersicht der Anschlußleiste und
- Fig. 6
- eine Ansicht des Kontaktelementes.
[0007] Die Anschlußleiste gemäß Fig. 1 besteht aus einem Kunststoffgehäuse 1, aus Gehäuseoberteil
2 und Gehäuseunterteil 3, die miteinander verrastet sind. In das Kunststoffgehäuse
1 sind Anschlußelemente 4 aus Flachmaterial eingesetzt, die aus zwei von der Oberseite
her mittels Kabeladern beschaltbaren Schneid-Klemm-Anschlußelementen 5 und einem Mittenkontakt
6 bestehen, die über einen am Boden des Gehäuseunterteiles 3 verlaufenden Steg 7 miteinander
verbunden sind. Die beiden Schneid-Klemm-Anschlußelemente 5 stehen unter 45° zur Längsachse
des Kunststoffgehäuses 1, so daß diese aus der in Fig. 1 dargestellten Zeichenebene
um 45° abgewinkelt sind. Beide Kontaktelemente 5 sind parallel zueinander ausgerichtet.
[0008] Im Boden 8 des Gehäuseunterteiles 3 sind, wie es in Fig.5 dargestellt ist, Schlitze
9 in zwei parallelen Reihen ausgeformt, wobei jeweils zwei gegenüberliegende Schlitze
9 zu einem Schneid-Klemm-Anschlußelement 5 gehören. In die Schlitze 9 sind von der
Unterseite des Kunststoffgehäuses 1 Kontaktelemente 10 einsetzbar, von denen eines
in Fig.6 in Ansicht dargestellt ist. Das Kontaktelement 10 bildet ein separates Bauteil
und besteht aus einem Kontaktstift 11 und einem einstückig an diesen anschließenden
Steckelement 12 in Form eines Gabelkontaktes mit zwei federnden Schenkeln 13, 14,
die am freien Ende nach innen abgeschrägt und mit Kontaktnasen 15 versehen sind. Zwischen
dem Kontaktstift 11 und dem Steckelement 12 sind zwei Paare von Steckschultern 16,
17 ausgeformt, die zur Lagesicherung des Kontaktelementes 10 im Boden 8 des Kunststoffgehäuses
dienen.
[0009] Wie es die Fig. 1 zeigt, ist jeweils ein Kontaktelement 10 durch einen Schlitz 9
im Boden 8 des Kunststoffgehäuses 1 nach innen durchgesteckt, wobei die Steckschultern
16, 17 das Kontaktelement 10 am Boden 8 verklammert sind. Hierzu sind die oberen Steckschultern
17, die an den federnden Gabelschenkeln 13, 14 angebracht sind, kürzer ausgebildet
als die Steckschultern 16, die am Kontaktstift 11 ausgebildet sind. Der Gabelschlitz
18 umgreift den seitlichen Bereich des flachen Steges 7 des Anschlußelementes 4, wobei
die Kontaktnasen 15 in eine elektrische Kontaktverbindung mit dem Anschlußelement
4 kommen.
[0010] Die aus dem Kunststoffgehäuse 1 nach unten herausragenden Kontaktstifte 11 dienen
als Lötstifte zum elektrisch leitfähigen Eingriff in eine einer Leiterbahn zugeordneten
Bohrung 19 einer Leiterplatte 20, auf welche die Anschlußleiste 1 aufgesteckt ist.
[0011] Das Gehäuseunterteil 3 des Kunststoffgehäuses 1 weist zusätzlich Kunststoffstifte
21 auf, welche weitere Bohrungen 22 der Leiterplatte 20 durchdringen und welche anschließend
durch Warmumformung vernietet werden, um die Anschlußleiste fest auf der Leiterplatte
20 zu fixieren.
[0012] In der in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Anschlußleiste sind anstelle
der Anschlußelemente 4 Trennelemente 25 vorgesehen, die mittlere Trennkontaktfahnen
23 aufweisen. In der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform der Anschlußleiste
sind anstelle der Anschlußelemente 5 Schaltelemente 26 vorgesehen, die mittlere Anschlußstellen
27 aufweisen, die durch an Gehäuseinnenflächen anliegende Abwinklungen 28 auf Abstand
gehalten werden. In beiden Ausführungsformen weist der Fußbereich 24 der Trenn- bzw.
Schaltelemente 25, 26 einen flachen Bereich auf, auf welchen der Gabelkontakt 12 der
Kontaktelemente 10 aufsteckbar ist. Die Kontaktelemente 10 können nach der Montage
einer mit herkömmlichen Anschlußelementen 4 oder Trennelementen 25 oder Schaltelementen
26 versehenen Anschlußleiste durch die Schlitze 9 des Kunststoffgehäuses 1 wahlweise
eingesteckt werden. Es ist somit keine Änderung herkömmlicher Anschlußelemente 4,
Trennelemente 25 oder Schaltelemente 26 erforderlich.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0013]
- 1
- Kunststoffgehäuse
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Anschlußelement
- 5
- Schneid-Klemm-Anschlußelement
- 6
- Mittenkontakt
- 7
- Steg
- 8
- Boden
- 9
- Schlitz
- 10
- Kontaktelement
- 11
- Kontaktstift
- 12
- Steckelement
- 13,14
- Schenkel
- 15
- Kontaktnase
- 16,17
- Steckschulter
- 18
- Gabelschlitz
- 19
- Bohrung
- 20
- Leiterplatte
- 21
- Kunststoffstift
- 22
- Bohrung
- 23
- Trennkontaktfahne
- 24
- Fußbereich
- 25
- Trennelement
- 26
- Schaltelement
- 27
- Anschlußstelle
- 28
- Abwinklung
1. Anschlußleiste für die Fernmeldetechnik mit Anschlußelementen für Kabeladern und mit
Kontaktelementen zur elektrischen Verbindung der Anschlußelemente mit den Leiterbahnen
einer Leiterplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktelemente (10) als separate Bauteile aus einem Kontaktstift (11) und
aus einem einstückig an diesen anschließenden Steckelement (12) zur Verbindung mit
den Anschlußelementen (4) gebildet sind.
2. Anschlußleiste nach Anspruch 1, wobei die Anschlußelemente aus Flachmaterial gebildet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckelement (12) als Gabelkontakt ausgebildet ist.
3. Anschlußleiste nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kontaktstift (11) und dem Steckelement (12) jedes Kontaktelementes
(10) Steckschultern (16,17) angeformt sind.