[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf eine
Bahn mit einer in einem Maschinengestell gelagerten Auftragswalze und einer von dieser
abhebbaren und an diese anstellbaren Druckwalze, die mit der Auftragswalze einen Walzenspalt
bildet, durch den die Bahn läuft.
[0002] Aus der älteren aber nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 39 15 481.5 ist
eine Vorrichtung dieser Art zum Anstellen und Abheben eines Gegendruckzylinders an
einen und von einem Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine bekannt. Entsprechend
den unterschiedlichen Durchmessern der verwendbaren Formzylinder muß bei dieser bekannten
Rotationsdruckmaschine der Gegendruckzylinder bei einem Wechsel des Formzylinders
nicht nur eine Weithubbewegung über einen relativ großen Weg ausführen, der Gegendruckzylinder
muß auch an den Formzylinder in der Weise anstellbar sein, daß er von oben in senkrechter
Richtung auf den Formzylinder auftrifft, um ein gleichbleibendes Druckbild erzeugen
zu können. Um bei der bekannten Vorrichtung den großen Verfahrweg des Gegendruckzylinders
und dessen senkrechtes Auftreffen auf den Druckzylinder verwirklichen zu können, wird
dessen Mittelachse in einer durch die Mittelachse des Formzylinders verlaufenden vertikalen
Ebene durch Verstellspindeln hoher Präzision verfahren.
[0003] Es gibt nun Vorrichtungen der eingangs angegebenen Art, bei denen an die Abstellbewegung
und Anstellbewegung einer Druckwalze nicht die gleichen hohen Anforderungen zu stellen
sind, wie sie bei einer Rotationsdruckmaschine hoher Qualität gefordert werden müssen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
mit einfachem und robustem Aufbau zu schaffen, bei der sich ein gewünschter Spalt
zwischen der Druckwalze und der Auftragswalze in einfacher Weise einstellen läßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß die Druckwalze zwischen den einen Armen zweier paralleler schwenkbar
in Maschinengestell gelagerter zweiarmiger Hebel gelagert ist, daß an den Enden der
anderen Arme ein Ende einer den zweiarmigen Hebel verschwenkenden Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
angelenkt ist, deren anderes Ende im Maschinengestell gelagert ist, und daß ein mindestens
einem der Hebelarme zugeordneter, im Maschinengestell angeordneter, der Höhe nach
verstellbarer Anschlag vorgesehen ist, der die Breite des Walzenspalts begrenzt. Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich die Druckwalze in einfacher Weise dadurch
von der Auftragswalze abheben und auch an diese anstellen, daß sie zwischen zueinander
parallelen Arme eines Paares von wippenartig gelagerten zweiarmigen Hebeln gelagert
ist, die durch eine Druckmittelkolbenzylindereinheit verschwenkbar sind. Dabei sind
die paarweise verschwenkbaren zweiarmigen Hebel durch Querträger o.dgl. zu einem zweiarmigen
Tragrahmen verbunden, der dann auch durch eine einzige Druckmittelkolbenzylindereinheit
verschwenkt werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise für Auftragswalzen
bestimmt, die keine großen Durchmesserunterschiede aufweisen, so daß trotz des Abhebens
und Anstellens der Druckwalze durch Verschwenken eine hinreichend präzise Anstellbewegung
erreicht wird.
[0006] Obwohl sich die erfindungsgemäße Vorrichtung grundsätzlich auch bei Druckmaschinen
verwenden läßt, wird sie bevorzugt zum Beschichten von Bahnen mit Lack, Leim oder
ähnlichen Stoffen verwendet. Bei der Verwendung entsprechender Auftragswalzen lassen
sich die durch den Walzenspalt laufenden Bahnen auch mit formatmäßigen Aufträgen versehen,
wie es beispielsweise bei dem formatmäßigen Beleimen von Papier- oder Kunststoffbahnen
bei der Sackherstellung erforderlich ist.
[0007] Bei der Beschichtung von Bahnen mit Lack, Leim o.dgl. ist es erforderlich, mit einem
Walzenspalt genau einstellbarer Breite zu arbeiten. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
läßt sich die gewünschte Breite des Walzenspalts in einfacher Weise durch die Anschläge
einstellen, die entsprechend bei der Einrichtung der Vorrichtung eingestellt werden.
Die Anschläge können auch durch automatische Einstelleinrichtungen auf die gewünschte
Breite eingestellt werden.
[0008] Zum Austausch der Walzen, insbesondere der Druckwalz nach Verschleiß oder einer Verschmutzung,
läßt sich diese Druckwalze um den gewünschten Betrag durch Verschwenken des wippenartigen
Gestells von der Auftragswalze abheben.
[0009] Die flüssigen Medien, mit denen die Bahn beschichtet werden soll, können auf die
Auftragswalze durch eine an diese angestellte Übertragungswalze übertragen werden,
die mit einer an diese angestellten Walze einen wannenförmigen Walzenspalt bildet,
in den das aufzutragende Medium eingegeben wird. Um zu verhindern, daß aus dem wannenförmigen
Walzenspalt das aufzutragende Medium abfließt, sind den Stirnseiten beider Walzenstaubleche
o.dgl. angeordnet. Die Mängel bzw. Filmdichte der auf die Auftragswalze aufzutragenden
Schicht kann durch die Drehzahl der Übertragungswalze eingestellt werden.
[0010] Soll zum Austausch beispielsweise der Druckwalze diese von der Auftragswalze abgehoben
werden, wird der zweiarmige Schwenkrahmen zur Ausführung einer Weithubbewegung entsprechend
durch die Druckmittelkolbenzylindereinheit verschwenkt.
[0011] Zweckmäßigerweise ist der Zylinder der Druckmittelkolbenzylindereinheit ein Pneumatikzylinder,
der bei Beaufschlagung mit Druckluft in Anstellrichtung den Hebelarm in Anlage an
den Anschlag hält. Dadurch wird einmal der durch den Anschlag vorgegebene Walzenspalt
eingehalten und zum anderen wirkt der Pneumatikzylinder als Federelement, so daß die
Druckwalze bei Bedarf federnd von der Auftragswalze abgehoben werden kann.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Anschlag an einer
durch einen Stellmotor verstellbaren Spindel angeordnet ist und der Stellmotor die
Spindel mit einem Drehmoment antreibt, das die Spindel mit einer Kraft bewegt, die
kleiner ist als die zum Abheben der auf der Auftragswalze ruhenden Druckwalze benötigten
Kraft. Zum Einstellen des gewünschten Walzenspalts ist es dann nur erforderlich, den
Pneumatikzylinder zu entlüften, so daß sich die Druckwalze unter Schwerkraftwirkung
auf die Auftragswalze legt. Anschließend können der oder die Anschläge auf die betreffenden
Arme des zweiarmigen Hebels bzw. des zweiarmigen Gestells gelegt und anschließend
entsprechend dem gewünschten Walzenspalt verstellt werden. Zur Aufnahme des Betriebes
wird dann der Pneumatikzylinder wieder unter Druck gesetzt, so daß er unter Aufrechterhaltung
des eingestellten Walzenspalts die Hebelarme bzw. das Gestell in Anlage an den oder
die Anschläge hält.
[0013] Zweckmäßigerweise ist der Pneumatikzylinder ein Klemmzylinder, der derart geklemmt
werden kann, daß der Kolben in dem Zylinder in der jeweiligen geklemmten Stellung
fixiert ist. In der geklemmten Stellung ist somit jegliche Federwirkung des Pneumatikzylinders
aufgehoben. Wird nun der Pneumatikzylinder in der auf die Auftragswalze abgesenkten
Stellung der Druckwalze durch Klemmen fixiert, lassen sich der oder die Anschläge
gegen die Hebelarme oder den Rahmen fahren, ohne daß eine Verstellung zu befürchten
ist, weil das Drehmoment der Stellmotore zu klein ist, um die Klemmkraft des oder
der Klemmzylinder zu überwinden.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das die Spindel antreibende
Getriebe mit einer Skalenscheibe versehen ist. Zur Einstellung des Walzenspalts läßt
sich dann von der Skalenscheibe die jeweils gewünschte Spaltbreite ablesen.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Skalenscheibe ein Initiator zugeordnet,
der entsprechend kleinen Winkelschritten Signale erzeugt. Über diese Signale läßt
sich dann der Stellmotor steuern, so daß die Einstellung der Spaltbreite des Walzenspalts
automatisch vorgenommen werden kann.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß um die Schwenkachse der
die Druckwalze tragenden zweiarmigen Hebel ein zweites Paar zueinander paralleler
zweiarmiger Hebel schwenkbar gelagert ist, zwischen deren Armen eine gegen die Druckwalze
anstellbare Stützwalze gelagert ist und an deren anderen Arme ein Ende der Druckmittelkolbenzylindereinheit
angelenkt ist. Diese Stützwalze kann bei bestimmten Ausführungsformen zweckmäßig oder
notwendig sein, um die Druckwalze zusätzlich zu stützen. Die erfindungsgemäße Schwenkanordnung
gestattet es, die Stützwalze von der Druckwalze abzuschwenken und anschließend die
Druckwalze von der Auftragswalze.
[0017] Zweckmäßigerweise ist zum gemeinsamen Verschwenken der die Druck- und Stützwalze
tragenden Hebel in Abhebrichtung mindestens ein Hebelarm mit einem Anschlag versehen,
der erst an den anderen Hebelarm angreift, wenn die Stützwalze um eine bestimmte Strecke
von der Druckwalze abgehoben ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, in einfacher
Weise den erforderlichen Abstand zwischen den Walzen zu schaffen, der im Falle eines
Austausches oder zu Wartungszwecken notwendig ist.
[0018] Zweckmäßigerweise ist einer der gegenüberliegenden Hebelarme mit einem über einen
Spindeltrieb einstellbaren Anschlag auf dem anderen Hebelarm abgestützt. Ein Teil
der Stützkraft kann dadurch über den Anschlag abgeleitet werden.
[0019] Zur Einstellung des Walzenspalts kann der Spindeltrieb wiederum durch einen Luftmotor
antreibbar und das Getriebe mit einer mit einer Skala versehenen Einstelleinrichtung
versehen sein.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig.1
- eine Vorderansicht der Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf eine Bahn,
- Fig.2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung längs der Schnittlinie II/II in Fig. 1 und
- Fig.3
- eine der Fig.2 entsprechende Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform mit einer
die Druckwalze abstutzenden Stützwalze.
[0021] Das Maschinengestell besteht im wesentlichen aus den Seitengestellen 1, 2, die durch
die Quertraversen 3,4 miteinander verbunden sind.
[0022] In Kontakt mit der Übertragungswalze 7 ist die untere Auftragswalze 12, die über
die Welle 9 in den Lagerböcken 6 antreibbar gelagert ist. Mit dieser unteren Auftragswalze
12 arbeitet die obere Druckwalze 13 zusammen, durch deren Walzenspalt die Bahn 14
hindurchgeführt wird. Die obere Druckwalze 13 sitzt auf einer Welle 15, die frei drehbar
zwischen Schwenkhebeln 16 gelagert ist. Letztere sind mit Achszapfen 17 versehen,
die in den Seitengestellen 1 und 2 drehbar gelagert sind.
[0023] Über Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 kann die obere Druckwalze 13 über die Achszapfen
17 verstellt werden. Beide Kolbenzylindereinheiten sind als Klemmzylinder ausgebildet.
[0024] Aus den Figuren 1 und 2 ist weiterhin zu erkennen, daß oberhalb der Schwenkhebel
16 Tragprofile 20 und 21 mmit den Seitengestellen 1 und 2 fest verbunden sind, auf
denen Getriebegehäuse 22 und 23 aufsitzen. Aus diesen Getriebegehäusen 22 und 23 ragt
nach unten jeweils ein verstellbarer Anschlag 24 und 25 hervor, gegen die die Schwenkhebel
16 durch die Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 gezogen un somit in ihrer Lage fixiert
werden. Die Anschläge 24 und 25 sind in ihrer Höhe über an die Getriebegehäuse 22
und 23 angeflanschte Luftmotoren 26 und 27 verstellbar. Die Luftmotoren selbst weisen
nur ein äußerst geringes Drehmoment auf.
[0025] Ist nun beispielsweise die obere Druckwalze 13 verschlissen und soll diese durch
eine neue ersetzt werden, werden die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten 18
und 19 ausgefahren, wodurch die obere Druckwalze 13 von der unteren Auftragswalze
12 abgeschwenkt wird. Danach wird die obere Druckwalze 13 durch eine neue ersetzt.
Während dieser Zeit sind die Anschläge 24 und 25, die als Verstellspindeln ausgebildet
sein können, über die Motore 26 und 27 zurückgefahren worden. Danach werden die Kolbenstangen
der Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 derart eingefahren, daß sich die obere Druckwalze
13 nach ihrem Austausch auf die untere Auftragswalze 12 lediglich mit ihrem Eigengewicht
auflegt. Die Bahn 14 befindet sich zu diesem Zeitpunkt nicht zwischen den beiden Walzen
12 und 13. Sobald die obere Auftragswalze auf der unteren Auftragswalze 12 aufliegt,
werden die Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 verklemmt. Dies bedeutet, daß die Kolben
im Zylinderraum unbeweglich fixiert sind. Danach werden über die Luftmotoren 26 und
27 die Anschläge 24 und 25 so weit heruntergefahren, bis sie sich auf den Schwenkhebeln
16 abstützen. Da die Motoren 26 und 27 als Luftmotoren ausgebildet sind, die nur ein
äußerst geringes Drehmoment aufweisen, ist gewährleistet, daß sich die Anschläge 24
und 25 stets mit genau definierter Kraft gegen die Schwenkhebeln 16 abstützen. Sobald
dies geschehen ist, werden die Motoren 26 und 27 abgeschaltet und die Kolben der Kolbenzylindereinheiten
18 und 19 wieder ausgefahren. Die Anschläge 24 und 25 haben somit keinerlei Berührung
mehr mit den Schwenkhebeln 16.
[0026] Die obere Druckwalze 13 kann aus einem Stahlkern mit einem Gummimantel bestehen,
wobei der Gummimantel in seiner axialen Erstreckung etwa der Breite der zu beschichtenden
Bahn 14 entspricht, um dadurch nach Möglichkeit Verschmierungen der Druckwalze zu
vermeiden. Immer ist dies allerdings nicht möglich, so daß sich im Laufe der Zeit
kleinere Leimverkrustungen, insbesondere im Randbereich des Gummimantels, bilden.
In derartigen Fällen muß die obere Druckwalze 13 herausgenommen und die Oberfläche
des Gummimantels abgeschliffen werden. Dadurch verringert sich der Durchmesser der
oberen Druckwalze 13, so daß es erforderlich ist, zum einen die Druckwalze 13 gegenüber
der Auftragswalze 12 und zum anderen die Walze 34 bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 3 gegenüber der Druckwalze 13 neu einzustellen. Eine derartige Neueinstellung
ist auch dann erforderlich, wenn die Breite der zu beschichtenden Bahn 14 sich ändert,
weil es auch in diesem Falle erforderlich ist, die obere Druckwalze 13 auszutauschen,
wobei jeweils der Gummimantel in seiner axialen Erstreckung in etwa der Breite der
zu beschichtenden Bahn 14 entspricht. Eine solche Einstellung ist mit der in Fig.
3 dargestellten Einrichtung zu realisieren.
[0027] Die untere Auftragswalze 12 besteht grundsätzlich aus Stahl, so daß sie in der Regel
nicht ausgewechselt werden muß.
[0028] Wird die Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 zum Beschichten einer Bahn beispielsweise
mit Wachs verwendet, kann mit sehr geringer Zugspannung in der Bahn 14 gearbeitet
werden. Soll aber beispielsweise ein lösungsfreier Klebstoff aufgetragen werden, sind
hohe Bahnspannungen erforderlich, die es erforderlich machen, die obere Druckwalze
zusätzlich in der in Fig. 3 dargestellten Weise durch eine Stützwalze 34 abzustützen.
[0029] Um nun einen genau definierten Walzenspalt zwischen der Druckwalze 13 und der Übertragungswalze
12 einstellen zu können, ist es erforderlich die Anschläge 24 und 25 um ein genau
definiertes Maß weiter auszuführen. Zu diesem Zweck ist mit den Getriebegehäusen 22
und 23 jeweils eine Skalenscheibe 28 und 29 drehbar verbunden, deren Stellung durch
an Haltern 30 und 31 befestigte Inintiatoren 32 und 33 ermittelt wird. Durch nochmaliges
Betätigen der Motore 26 und 27 werden dann die Skalenscheiben 28 und 29 um voraus
berechnete Beträge verdreht, wobei diese Beträge genau dem Maß entsprechen, um das
die Anschläge 24 und 25 noch weiter ausgefahren werden müssen. Nachdem dies geschehen
ist, werden die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 wieder eingefahren,
so daß sich dann die Schwenkhebel 16 gegen die um ein ganz bestimmtes Maß ausgefahrenen
Anschläge 24 und 25 anlegen. Die Auftragswalze 12 und die Druckwalze 13 weisen dann
genau den Walzenspalt auf, der für die einzusetzende Bahn und für die aufzutragende
Schichtdicke unbedingt erforderlich ist.
[0030] In Einzelfällen kann es erforderlich sein, die obere Druckwalze 13 zusätzlich abzustützen.
Wie dies erfindungsgemäß geschieht, zeigt die Figur 3. Aus dieser ist die obere Druckwalze
13 zu erkennen, der eine Stützwalze 34 zugeordnet ist. Letztere ist zwischen zwei
Armen 35 gelagert, mit denen Halter 36 fest verschraubt sind. Jeder dieser Halter
36 ist auf der Achse oder Welle 37 schwenkbar gelagert, auf der auch die Hebel 16
gelagert sind. Soll nun beispielsweise die obere Druckwalze 13 gegen eine andere ausgewechselt
werden, werden die Arme 35 über die Kolbenzylindereinheiten 18' und 19' um die Welle
37 im Uhrzeigersinn soweit verschwenkt, bis sich die Arme 35 gegen die Anschläge 38
anlegen. Sobald dies geschehen ist, werden auch die Schwenkhebel 16 um die den Seitengestellen
gelagerte Welle 37 verschwenkt, so daß ein Walzenspalt zwischen der Stützwalze 34
und der oberen Druckwalze 13 einerseits und andererseits zwischen der oberen Druckwalze
13 und der unteren Auftragswalze 12 gebildet ist. Danach kann die neue Druckwalze
13 eingelegt werden, während in der Zwischenzeit die Anschläge 39 und 40 zurückgefahren
werden. Sodann werden die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten 18' und 19' beispielsweise
durch Anschluß der Zylinderräume an die Atmosphäre eingefahren, so daß sich die Walze
13 auf die Walze 12 und die Walze 34 auf die Walze 13 auflegen. Nachdem dies geschehen
ist, werden die Kolbenzylindereinheiten 18' und 19' verklemmt und die Anschläge 39
und 40 über die Luftmotoren 41 und 42 soweit ausgefahren, bis sie an den Schwenkhebeln
16 bzw. den Armen 35 anliegen. Danach werden die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten
wieder ausgefahren und die Walzen 13 und 34 um die Welle 37 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Entsprechend dem zwischen den Auftragswalzen 12 und 13 gewünschten Walzenspalt werden
dann die Anschläge 39 und 40 um ein ganz bestimmtes Maß weiter ausgefahren, wonach
dann die Kolbenstangen der Kolbenzylindereinheiten 18' und 19' eingefahren werden
und die Schwenkhebel 16 gegen die Anschläge 39 und die Arme 35 gegen die Anschläge
40 gezogen und dort gehalten werden. Während des Betriebes wird der Luftdruck in den
Kolbenzylindereinheiten 18 und 19 bzw. 18' und 19' stets aufrechterhalten.
1. Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen Medien auf eine Bahn
mit einer in einem Maschinengestell gelagerten Auftragswalze und einer von dieser
abhebbaren und an diese wieder anstellbare Druckwalze, die mit der Auftragswalze einen
Walzenspalt bildet, durch den die Bahn läuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckwalze (13) zwischen den einen Armen zweier paralleler, schwenkbar im
Maschinengestell gelagerter zweiarmiger Hebel (16) gelagert ist, daß an den Enden
der anderen Arme ein Ende einer die zweiarmigen Hebel (16) verschwenkenden Druckmittelkolbenzylindereinheit
(18,19) angelenkt ist, deren anderes Ende im Maschinengestell gelagert ist, und daß
mindestens ein einem der Hebelarme zugeordneter, im Maschinengestell angeordneter,
der Höhe nach verstellbarer Anschlag (24,25) vorgesehen ist, der die Breite des Walzenspalts
begrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (16) durch die
Druckmittelkolbenzylindereinheit (18,19) von dem Anschlag (24,25) zur Ausführung einer
Weithubbewegung der Druckwalze abschwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder der Druckmittelkolbenzylindereinheit
ein Pneumatikzylinder (18,19) ist, der bei Beaufschlagung mit Druckluft in Anstellrichtung
den Hebelarm (16) in Anlage an den Anschlag (24,25) hält.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(24,25) an einer durch einen Stellmotor (26,27) verstellbaren Spindel angeordnet ist
und der Stellmotor die Spindel mit einem Drehmoment antreibt, das die Spindel mit
einer Kraft bewegt, die kleiner als die zum Abheben der auf der Auftragswalze (12)
ruhenden Druckwalze (13) benötigten Kraft.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pneumatikzylinder
(18,19) ein Klemmzylinder ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehmoment
der Stellmotore (26,27) kleiner ist als die zum Überwinden der Klemmkraft des Klemmzylinders
benötigte Kraft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Spindel antreibende Getriebe mit einer Skalenscheibe (28,29) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalenscheibe (28,29)
mit einem Initiator (30,32; 31,33) zusammenwirkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß um die Schwenkachsen
(37) der die Druckwalze (13) tragenden zweiarmigen Hebel (16) ein zweites Paar zueinander
paralleler zweiarmiger Hebel (35) schwenkbar gelagert ist, zwischen deren einen Armen
eine gegen die Druckwalze (13) anstellbare Stützwalze (34) gelagert ist und an deren
anderen Armen ein Ende des oder der Druckmittelkolbenzylindereinheiten (18',19') angelenkt
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum gemeinsamen Verschwenken
der die Druck- und Stützwalzen (13,34) tragenden Hebel (16,35) in Abhebrichtung mindestens
ein Hebelarm (16) mit einem Anschlag (38) versehen ist, der erst an dem anderen Hebelarm
(35) angreift, wenn die Stützwalze (34) um eine bestimmte Strecke von der Druckwalze
(13) abgehoben ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß einer der gegenüberliegenden
Hebelarme (35) mit einen über einen Spindeltrieb einstellbaren Anschlag (40) auf dem
anderen Hebelarm (16) abstützbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindeltrieb
über einen Luftmotor (42) antreibbar und das Getriebe mit einer mit einer Skala versehenen
Einstelleinrichtung versehen ist.