[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkenstrecke für die Unterwasser-Stosswellenerzeugung,
insbesondere für die nicht-invasive Lithotripsie, mit koaxialer Anordnung eines Innenleiters
(IL) mit Innenelektrode, einer Isolierung (I) und eines Aussenleiters (AL) mit Bügel
(B) und Aussenelektrode.
[0002] Eine solche Funkenstrecke ist aus der DE-PS
26 35 635 bekannt und bildet den Oberbegriff des Anspruchs 1. Aus der DE-PS
35 43 881 ist eine Funkenstrecke mit optimierter Feldlinienverteilung bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Funkenstrecke für die Stosswellenerzeugung dahingehend
zu verbessern, dass sie preisgünstiger hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Funkenstrecke mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände von Unteransprüchen.
[0005] Die erfindungsgemäße Funkenstrecke weist einen Innenleiter auf, dessen Aussendurchmesser
relativ gering gegenüber dem Innendurchmeesser des Aussenleiters ist. Der Innenleiter
ist außerdem wesentlich kürzer als der Aussenleiter, und der Aussenleiter ragt am
hinteren Ende der Funkenstrecke über den Innenleiter hinaus. Die Funkenstrecke weist
innerhalb der Isolierung einen Hohlraum auf, welcher in Richtung des hinteren Endes
der Funkenstrecke offen ist und in der entgegengesetzten Richtung durch den Innenleiter
selbst und dessen Umfassung durch die Isolierung begrenzt ist, so daß eine Art "Hut-Form"
der Isolierung entsteht.
Durch die innenliegende Innenleiterkontaktierung wird Material eingespart, was zu
geringeren Herstellkosten und über das geringere Gewicht auch zu geringeren Transportkosten
führt. Eine Ausführung der erfindungsgemäßen Funkenstrecke weist durch einen dickeren
Bügel zur Aussenleiterspitze eine höhere mechanische Festigkeit auf, wodurch eine
höhere Standzeit folgt. In einer weiteren Ausführung kann eine Verdrehung der Bügelarme
um die Längsachse der Funkenstrecke vorgesehen sein, so daß eine federnde Wirkung
entsteht. Die Arme des Bügels laufen dann nicht parallel zur Längsachse der Funkenstrecke,
sondern schliessen mit ihr einen Winkel ≠ 0° ein, was sie wie eine Torsionsfeder wirken
lässt. Das Bügelmaterial kann bei allen Ausführungen gleich oder ähnlich dem Spitzenmaterial
gewählt werden. Die Isolierung wird bevorzugt aus einem Spritzguß-Kunststoff hergestellt
und erfüllt die Funktionen:
a) Mechanische Halterung der Innenleiterspitze
b) Elektrische Isolierung zwischen Innen- und Aussenleiter.
Der Innenleiter kann nunmehr relativ klein dimensioniert sein, z.B. durch einen relativ
schmalen Metallstift realisiert sein. Die mechanische Stabilität wird jetzt
- im Gegensatz zu bisherigen Funkenstrecken, deren Formgebung im wesentlichen dem Innenleiter
folgte - von der Isolierung aufgebracht werden. Durch diese Metalleinsparung kann
das Gesamtgewicht der Funkenstrecke reduziert werden.
[0006] Das Verhältnis von Innendruchmesser des Aussenleiters zu Aussendurchmesser des Innenleiters
liegt bevorzugt in dem Bereich von 3:1 bis 8:1. Die Länge des Innenleiters beträgt
bevorzugt 20 - 60 % der Länge des Aussenleiters.
In einer Ausführungsform ist die Feldlinienneigung optimiert, wodurch sich ein gleichmässigeres
Zünden (geringere Streuung) und eine längere Standzeit ergeben. Dies wird durch geeignete
Formgebung der Grenzfläche zwischen Isolatorspitze und Wasser im Spitzenbereich des
Innenleiters erreicht, entsprechend den in der DE-PS
35 43 881 offenbaren Merkmalen, insbesondere der stärkeren Ausführung der Isolatorspitze. Dadurch
wird eine Feldlinienfokussierung (Einschnürung) auf die Achse erzielt, die zu einem
gleichmässigeren Funkensprung führt.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführung wird ein Bügel mit einer geraden Zahl von Armen,
insbesondere mit nur zwei Armen zum Halten der Aussenelektrode verwendet. Dadurch
ergeben sich eine geringere Abschattung der Stosswelle als bei den Modellen mit mehr
Armen, ein höherer Wirkungsgrad und eine längere Standzeit, wenn die Arme entsprechend
dimensioniert sind. In einer Ausführung können sie aus 2 mm starkem Material bestehen,
z.B. aus Stahl.
[0008] In einer weiteren Ausführung ist die Funkenstrecke von einer zweiten Isolierung umgeben,
die Vorsprünge aufweist, die in Einschnitte des Aussenleiters eingreifen und bis zur
inneren Isolierung reichen. Dadurch erhält die Funkenstrecke eine hohe mechanische
Stabilität.
[0009] Die Erfindung wird anhand zweier Figur näher erläutert.
[0010] Beide Figuren zeigen je eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Funkenstrecke.
Der Innenleiter IL ist durch die Isolierung I vom Aussenleiter AL getrennt. Deutlich
zu erkennen ist die koaxiale Ausführung der beiden Leiter IL und AL. Der Aussenleiter
AL wird hier von einer zweiten Isolierung I2 umgeben. Am Aussenleiter AL sind auf
der linken Seite die zwei Arme des Bügels B befestigt, die die Aussenleiterelektrode
tragen. Der Innenleiter IL verjüngt sich auf der linken Seite zur Innenelektrode,
die der Aussenelektrode gegenüber liegt. Der Innenleiter IL weist eine starke Prägung
(Riffelung) auf, mit der er in dem Spritzgußteil der Isolierung I verankert ist. Deutlich
zu erkennen ist, dass der Aussendurchmesser des Innenleiters IL relativ gering ist
gegenüber dem Innendurchmesser des Aussenleiters. Der Aussenleiter AL ist wesentlich
länger als der Innenleiter IL und ragt am hinteren Ende der Funkenstrecke weit über
den Innenleiter hinaus. Die Funkenstrecke weist innerhalb der Isolierung I einen Hohlraum
HO auf, welcher in Richtung des hinteren Endes der Funkenstrecke offen ist und der
in der entgegengesetzten Richung durch den Innenleiter IL selbst und dessen Umfassung
durch die Isolierung I begrenzt ist. Der Hohlraum HO hat in dieser Ausführung eine
Länge, gemessen entlang der Hauptachse der Funkenstrecke, von mehreren cm.
[0011] Die Isolierung I trägt diesen Innenleiter IL und schützt ihn vor Verschiebungen.
Der Hohlraum HO in der Isolierung I läuft zylinderartig oder - wie hier gezeichnet
leicht konisch und kann so zum leichten Aufsetzen auf den stromzuführenden Stecker
verwendet werden. Am hinteren Ende ist die Aussenleiterisolierung 12 ringförmig verstärkt,
so daß die Funkenstrecke an diesem Ring leicht aus dem Gerät herausgezogen werden
kann.
[0012] Die Figur 1 zeigt unten einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Funkenstrecke
entlang der Linie A-A. Deutlich zu erkennen ist wieder der koaxiale Aufbau mit dem
Innenleiter IL, der umgebenden Isolierung I, dem Aussenleiter AL und der zweiten Isolierung
I2. Der Schnitt A-A ist an der Stelle gelegt, an der der Aussenleiter AL Durchbrechungen
aufweist, durch die die die äussere Isolierung I2 bis zur inneren Isolierung I durchgreifen
kann, wodurch eine Art Schnappverschluß für den sicheren Verbund und die einfache
Herstellung der gesamten Funkenstrecke gegeben ist.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Ausführung einer erfindungsgemässen Funkenstrecke mit verdrehten
Bügelarmen B, die dadurch eine stärkere Federwirkung zeigen. Die Arme laufen hier
in ihrer gesamten aus dem Isolator stehenden Länge nicht parallel zur Hauptachse der
Funkenstrecke, sondern dagegen verdreht (Drehachse ist gleich Hauptachse der Funkenstrecke).
Möglich - aber nicht gezeigt - ist auch eine Ausführung, bei der die Bügelarme parallel
zur Hauptachse der Funkenstrecke aus dem Isolator herauskommen, nach einem Knick etwas
schräg dazu verlaufen und nach einem weiteren Knick wieder parallel zur Hauptachse
bis nach vorne verlaufen.
1. Funkenstrecke für die Unterwasser-Stosswellenerzeugung, insbesondere für die nicht-invasive
Lithotripsie, mit koaxialer Anordnung eines Innenleiters (IL) mit Innenelektrode,
einer Isolierung (I) und eines Aussenleiters (AL) mit Bügel (B) und Aussenelektrode,
wobei der Außendurchmesser des Innenleiters (IL) relativ gering ist gegenüber dem
Innendurchmesser des Aussenleiters (AL),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Innenleiter (IL) wesentlich kürzer ist als der Aussenleiter (AL) und der Aussenleiter
(AL) am hinteren Ende der Funkenstrecke über den Innenleiter (IL) hinausragt,
- die Funkenstrecke innerhalb der Isolierung (I) einen Hohlraum (HO) enthält, welcher
in Richtung des hinteren Endes der Funkenstrecke offen ist und der in der entgegengesetzten
Richtung durch den Innenleiter (IL) selbst und dessen Umfassung durch die Isolierung
(I) begrenzt ist.
2. Funkenstrecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (B) eine gerade Zahl von Armen, insbesondere zwei Arme hat.
3. Funkenstrecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aussenleiter (AL) von einer zweiten Isolierung (I2) umgeben ist.
4. Funkenstrecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenleiterisolierung (I2) hinten ringförmig vergrössert ist.
5. Funkenstrecke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine verdrehte Gestaltung der Arme des Bügel (B), so dass diese ganz oder teilweise
in einem Winkel ≠ 0° gegen die Längsachse der Funkenstrecke verlaufen.