[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachkühlen und Aufwickeln von
Metallbändern, die von einer Bandgießmaschine erzeugt werden, bestehend aus mindestens
einer Kühlwalze und einer Haspel sowie Führungs- und Leitelementen.
[0002] Zum allgemeinen praktizierten Stand der Technik gehört es, die aus einer Gießmaschine
kommenden schnellbewegten und noch heißen sowohl an der Oberfläche empfindlichen als
auch sonst wenig belastbaren Metallbänder vor dem Aufwickeln auf einer Haspel nachzukühlen.
Bei diesem Transport von der Gießmaschine zu der Aufwickelhaspel sollen deshalb die
noch empfindlichen Metallbänder möglichst wenig belastet werden.
[0003] Zum Kühlen von warmgewalzten Blechbändern ist es bekannt, die Bänder durch einen
Kühlkanal zu führen, dessen Wände mittels eines Kühlmittels gekühlt werden. Um das
Band in mittlerer Lage durch diesen Kanal führen zu können, sind in Bandlaufrichtung
in kurzen Abständen hintereinander ober- und unterseitig Stütz- und Führungsrollen
vorgesehen. Abgesehen davon, daß aufgrund der abschirmenden Wirkung der Stütz- und
Führungsrollen die Kühlwirkung nicht optimal ist, ist der vorrichtungstechnische Aufwand
erheblich, insbesondere dann, wenn das Band nicht nur über eine gerade Strecke, sondern
auch im Bogen geführt werden muß. Bei mechanisch belastbaren Bändern, wie warmgewalzten
Blechbändern, mag die abschirmende Wirkung der Führungs- und Stützrollen keine wesentliche
Bedeutung spielen, weil der Abstand zwischen den einzelnen Führungs- und Stützrollen
groß gewählt werden kann, doch läßt sich bei nachzukühlenden gegossenen Metallbändern
wegen ihrer geringen Belastbarkeit ein solcher führungsloser Abschnitt ohne nachteilige
Folgen für das Metallband kaum verwirklichen (DE 24 14 445 C2).
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die die schnellaufenden Metallbänder sicher und schonend führt und eine Nachkühlung
auf dem Transportweg zur Aufwickelhaspel ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Führungs- und Leitelemente aus Gruppen von nebeneinander und
über die Bandbreite verteilt angeordneten, endlosen und in Bandlaufrichtung angetriebenen
Drahtseilen bestehen, die zusammen mit gleichartigen Gruppen und/oder der Kühlwalze
und der Haspel das Band zwischen sich führen.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das heiße Metallband mit geringstem Kontakt,
und zwar Linienkontakt zwischen den einzelnen Seilen und der Bandoberfläche geführt.
Beim Einsatz von auf beiden Seiten des Bandes angeordneten Drahtseilen können die
Bänder in einer Ebene geführt werden.
[0007] An der Kühlwalze und der Haspel sind sie um diese geschlungen und führen dann das
Band auf der freien Außenseite, während es auf der anderen Seite von der Kühlwalze
und der Haspel geführt wird. An der Kühlwalze erhält man auf diese Art und Weise im
gesamten Umschlingungsbereich einen guten Flächenkontakt, so daß die Kühlwirkung optimal
ist.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
- Fig. 1 -
- eine Vorrichtung zum Transportieren, Kühlen und Aufwickeln eines von einer Bandgießmaschine
kommenden Metallbandes in schematischer Darstellung in Seitenansicht,
- Fig. 2 -
- den Gegenstand gemäß Fig. 1 im Schnitt nach der Linie A-A
und
- Fig. 3 -
- den Gegenstand gemaß Fig. 1 im Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 1.
[0009] Von einer Bandgießmaschine 1 mit ihr unmittelbar nachgeordneten Ablöseelementen und
ggfs. Leitelementen 2,3 für das gegossene Band 4 gelangt dieses in eine horizontale
Ebene zwischen zwei Gruppen von endlosen Drahtseilen 5,6 die auf Seilscheiben 7,8,9,10
geführt sind. Sowohl von den unteren Seilscheiben 7,10 als auch von den oberen Seilscheiben
8,9 ist jeweils eine Gruppe von Seilscheiben 7,8 angetrieben. Von den beiden Drahtseilgruppen
5,6 gelangt das Band zwischen den Mantel einer ersten Kühlwalze 11 und einer um den
Mantel der Kühlwalze 11 geschlungenen Gruppe von endlosen Drahtseilen 12, die über
Seilscheiben 13 bis 16 geführt sind. Eine Gruppe von Seilscheiben 13 ist angetrieben.
In Transportrichtung ist der ersten Kühlwalze 11 eine zweite Kühlwalze 17 nachgeordnet,
die wie die erste Kühlwalze 11 teilweise von einer Gruppe von Drahtseilen 18 umschlungen
ist.
[0010] Zwischen diesen Drahtseilen 18 und dem Mantel der zweiten Kühlwalze 17 ist das Band
4 geführt. Auch diese Gruppe von Drahtseilen 18 läuft über Seilscheiben 19 bis 22,
von denen eine Gruppe, z. B. die Seilscheiben 22, angetrieben sind.
[0011] Die Drahtseile 18 erstrecken sich über den Mantel der zweiten Kühlwalze 17 hinaus
bis zu einer Aufwickelhaspel 23 und bilden mit weiteren Drahtseilen 24, die über Seilscheiben
25,26 laufen eine ebene Transportstrecke. Von den Seilscheiben 25,26 ist wieder eine
Gruppe von Seilscheiben 26 angetrieben. Das aus dieser Transportstrecke kommende Band
4 gelangt zwischen den Mantel einer Aufwickelhaspel 23 und einer darum geschlungenen
Gruppe von Drahtseilen 27, die über Seilscheiben 28 bis 34 laufen. Von den Seilscheiben
28 bis 34 ist wiederum eine Gruppe, z. B. die Seilscheiben 28, angetrieben.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es, das gegossene, noch heiße, schnellaufende
Metallband 4 mit geringem Kontakt auf den freigeführten Strecken zu führen und zu
transportieren und in engen Kontakt mit den Kühlwalzen 11,17 und der Haspel 23 zu
halten. Dabei wird das Band 4 wegen der geringen Kontaktfläche (Linienberührung) an
den Drahtseilen 5,6,12,18,24 und 27 mechanisch praktisch nicht belastet, und eine
große Fläche zum Abstrahlen von Wärme freigelassen.
1. Vorrichtung zum Nachkühlen und Aufwickeln von Metallbändern (4), die von einer Bandgießmaschine
erzeugt werden, bestehend aus mindestens einer Kühlwalze (11,17) und einer Haspel
(23) sowie Führungs- und Leitelementen (5,6,17,18,24,27),
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs- und Leitelemente aus Gruppen von nebeneinander und über die Bandbreite
verteilt angeordneten, in Bandlaufrichtung angetriebenen Drahtseilen (5,6,12,18,24,27)
bestehen, die zusammen mit gleichartigen Gruppen oder der Kühlwalze (11,17) und der
Haspel (23) das Metallband (4) zwischen sich führen.