[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportwagen zum Transport eines eine Stützsäule und
eine von dieser abnehmbare Tischplatte umfassenden Operationstisches mit einem Fahrgestell
und zwei zur Auflage der Tischplatte bestimmten Tragholmen, die in einem Abstand und
parallel zueinander an dem Fahrgestell derart angeordnet sind, daß sie beiderseits
der Stützsäule in eine Eingriffsstellung mit der Tischplatte bringbar sind.
[0002] Transportwagen dieser Art sind beispielsweise in den deutschen Patentschriften 1
158 636 und 1 196 815 beschrieben. Bei dem dort beschriebenen System zum Transport
der Tischplatte eines Operationstisches wird der Transportwagen so an den Operationstisch
herangefahren, daß die Stützsäule zwischen den beiden Tragholmen liegt und die Tragholme
die Tischplatte untergreifen. Dann wird die Stützsäule des Operationstisches abgesenkt.
Sowie die Tischplatte auf den Tragholmen des Transportwagens aufliegt, kann sie der
Abwärtsbewegung der Stützsäule nicht mehr folgen, so daß diese sich von der Tischplatte
löst. Anschließend kann die Tischplatte auf dem Transportwagen fortgefahren werden.
Die Übergabe der Tischplatte vom Transportwagen auf die Stützsäule erfolgt in der
umgekehrten Weise.
[0003] Aus der japanischen Patentschrift 62-55422 ist es ferner bekannt, einen Operationstisch
als ganzes zu transportieren, indem die Tragholme starr mit dem Säulenkopf verbundene
Teile untergreifen können. Wird in diesem Falle die Hubeinrichtung des Operationstisches
innerhalb der Stützsäule im Sinne eines Absenkens der Tischplatte betätigt, so kann
nach dem Aufliegen der mit dem Säulenkopf starr verbundenen Teile auf den Trageholmen
des Transportwagens die Stützsäule nicht weiter abgesenkt werden. Stattdessen wird
der Säulenfuß angehoben. Anschließend kann der Operationstisch als ganzes transportiert
werden. Dieses System ist jedoch anwendbar bei einem Transportwagen, der dazu bestimmt
ist, die Tischplatte und nicht mit dem Säulenkopf verbundene Teile zu untergreifen,
sofern nicht eigene Verriegelungsmittel vorgesehen sind, welche eine Verbindung zwischen
Tischplatte und Stützsäule auch dann gewährleisten, wenn der Operationstisch nur mit
der Tischplatte auf dem Transportwagen aufliegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einem Transportwagen der eingangs genannten
Art einfach zu betätigende Mittel vorzusehen, die es ermöglichen, einerseits den Transportwagen
nur zum Abheben und Transport der Tischplatte und andererseits aber auch zum Transport
des gesamten Operationstisches verwenden zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Transportwagen beiderseits
des Zwischenraumes zwischen den Tragholmen mindestens je ein Auflageelement zur Abstützung
der Stützsäule des Operationstisches derart angeordnet ist, daß es jeweils zwischen
einer Auflagestellung, in der es zum Untergreifen eines stützsäulenfesten Teiles in
den Zwischenraum zwischen den Tragholmen hineinragt, und einer Freigabestellung verstellbar
ist, und daß je zwei beiderseits des Zwischenraumes gelegene Auflageelemente derart
miteinander verbunden sind, daß beim Verstellen des einen Auflageelementes das zugehörige
andere Auflageelement in dieselbe Stellung verstellt wird.
[0006] Befinden sich die Auflageelemente in der Freigabestellung, dann kann in der oben
beschriebenen Weise die Tischplatte von der Stützsäule abgehoben und ohne Stützsäule
transportiert werden. Werden dagegen die Auflageelemente in ihrer Auflagestellung
verstellt, in der sie ein stützsäulenfestes Teil untergreifen, so kann der gesamte
Operationstisch auf dem Transportwagen transportiert werden, ohne daß hierzu spezielle
Verriegelungsmittel zwischen der Tischplatte und der Stützsäule des Operationstisches
vorgesehen sind, die dann so stark ausgebildet sein müßten, daß sie das Gewicht der
Stützsäule tragen können. Zudem gewährleistet die oben beschriebene funktionelle Verbindung
der beiden Auflageelemente, daß nur eines der Elemente verstellt werden muß, während
das mit diesem gekoppelte weitere Auflageelement, das sich auf der anderen Seite des
Transportwagens und damit auch auf der anderen Seite des Operationstisches befindet,
dadurch automatisch mitverstellt wird. Dies erleichtert die Bedienung insbesondere
in den Fällen, wo nur eine einzelne Bedienungsperson vorhanden ist.
[0007] Die beiden Auflageelemente lassen sich in einfacher und preiswerter Weise mechanisch
dadurch miteinander koppeln, daß die Auflageelemente durch einen Bowdenzug miteinander
verbunden sind, dessen Seele an ihrem einen Ende mit einem Auflageelement und an ihrem
anderen Ende mit dem Transportwagen und dessen Mantel an seinem einen Ende mit dem
Transportwagen und an seinem anderen Ende mit dem anderen Auflageelement verbunden
ist. Wird das mit dem beweglichen Ende der Seele verbundene eine Auflageelement verstellt,
so biegt sich die Seele aus, da ihr anderes Ende fest liegt. Dies führt dazu, daß
auch der Mantel dieser Ausbiegung folgen muß. Da sein eines Ende ebenfalls fest liegt,
verstellt er das mit seinem beweglichen Ende verbundene andere Auflageelement entgegen
der Verstellrichtung des ersten Auflageelementes. So erhält man in sehr einfacher
Weise eine gegenläufige gekoppelte Verstellung der beiden Auflageelemente. Vorzugsweise
verläuft der Bowdenzug durch einen die Tragholme miteinander verbindenden Querholm,
so daß er äußerlich weder sichtbar noch in anderer Weise störend ist und auch selbst
gegen eine mögliche Beschädigung gesichert ist.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Auflageelemente jeweils in Form
eines Klapphebels ausgeführt, der jeweils an einem einen Tragholm abstützenden Ständer
des Transportwagens schwenkbar gelagert ist, wobei die Seele und der Mantel des Bowdenzuges
mit ihrem jeweiligen beweglichen Ende in einem Abstand von der Schwenkachse des jeweiligen
Klapphebels an diesem angreifen. Diese Lösung läßt sich auf einfache Weise verwirklichen
und bietet dennoch die Möglichkeit einer stabilen Auflage und einer zuverlässigen
Verstellbarkeit.
[0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnung die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf einen Transportwagen und eine Stützsäule eines Operationstisches,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht des in der Figur 1 dargestellten Transportwagens und
eines vollständigen Operationstisches nach dem Unterschieben des Transportwagens unter
die Tischplatte,
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Ansicht bei von der Stützsäule abgehobener Tischplatte,
- Figur 4
- eine der Figur 2 entsprechende Ansicht mit dem gesamten Operationstisch in seiner
Transportstellung,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der beiden die Auflageelemente bildenden Klapphebel
mit ihrer Bowdenzugverbindung,
- Figur 6
- eine Seitenansicht des Klapphebels alleine und
- Figur 7
- eine Draufsicht auf den in Figur 6 dargestellten Klapphebel
[0010] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Transportwagen umfaßt ein allgemein mit 10
bezeichnetes Fahrgestell mit Längsholmen 12, die durch mindestens einen Querholm 14
im Bereich eines ihrer Längsenden miteinander verbunden sind und an denen Räder 16
gelagert sind. Man erkennt in Figur 1, daß das Fahrgestell auf der einen Seite offen
ist, so daß der Transportwagen derart an eine Stützsäule eines Operationstisches 20
(Figur 2) heranfahrbar ist, daß die beiden Längsholme 12 beiderseits der Stützsäule
18 liegen.
[0011] Auf den Längsholmen 12 ist jeweils über einen vertikalen Ständer 22 ein horizontaler
Tragholm 24 angeordnet, der im wesentlichen parallel zu dem jeweiligen Längsholm 12
verläuft. Die Konstruktion ist so gewählt, daß in der in Figur 1 dargestellten Stellung
des Transportwagens relativ zur Stützsäule 18 des Operationstisches 20 die Tragholme
24 die Tischplatte 26 des Operationstisches untergreifen können. Dabei ist jedoch
zu betonen, daß die Tragholme nicht wirklich bildlich unter die Tischplatte greifen
müssen, sondern daß lediglich die Möglichkeit bestehen muß, daß die Tragholme mit
an der Tischplatte befestigten Halterungselementen in Eingriff treten können.
[0012] An den Ständern 22 ist jeweils nahe dem Tragholm 24 ein Klapphebel 28 derart schwenkbar
gelagert, daß er zwischen einer in der Figur 3 erkennbaren Freigabestellung und einer
in den Figuren 2 und 4 erkennbaren Auflagestellung verschwenkbar ist, in der er mit
einem Auflageelement 30 in den Zwischenraum zwischen den Tragholmen 24 hineinragt
und den Säulenkopf 32 der Stützsäule 18 untergreifen kann.
[0013] Wird ausgehend von der in Figur 2 dargestellten Stellung die Stützsäule 18 durch
ihre eingebaute Hubeinrichtung abgesenkt, so wird die Tischplatte von dem Transportwagen
übernommen. Die Stützsäule 18 löst sich von der Tischplatte. Der Transportwagen kann
mit der Tischplatte weggefahren werden.
[0014] Will man dagegen den gesamten Operationstisch einschließlich der Stützsäule 18 transportieren,
so werden die Klapphebel 28 in die in der Figur 4 dargestellte Stellung verschwenkt,
in der sie den Säulenkopf 32 untergreifen. Wird nun ausgehend von der in der Figur
2 dargestellten Stellung die Hubeinrichtung der Stützsäule 18 im Sinne eines Absenkens
der Stützsäule betätigt, so wird statt des Absenkens des Säulenkopfes und der Tischplatte
nun der Säulenfuß angehoben, da der Säulenkopf auf den in der Höhe starren Auflageelementen
30 aufliegt. Nun kann der gesamte Operationstisch bewegt werden.
[0015] Die Figur 5 zeigt, wie die beiden Auflageelemente 30 mit den Klapphebeln 28 auf bequeme
Weise verstellt werden können, wobei es jeweils genügt, einen der Klapphebel 28 zu
betätigen. Der andere Klapphebel führt dann die hierzu gegenläufige Bewegung aus.
Hierzu sind die beiden Klapphebel durch einen allgemein mit 34 bezeichneten Bowdenzug
verbunden. An dem in der Figur 5 linken Klapphebel 28 ist die Seele 36 des Bowdenzugs
an einem transportwagenfesten Element 38 befestigt. Das zugehörige Ende des Mantels
40 des Bowdenzuges 34 ist an einer von der Schwenkachse 42 des Klapphebels 28 entfernt
gelegenen Stelle 44 mit dem Klapphebel 28 verbunden. Bei dem in der Figur 5 rechts
dargestellten Klapphebel ist dagegen die Seele 36 des Bowdenzuges 34 an einer von
der Schwenkachse 42 entfernt gelegenen Stelle 46 mit dem Klapphebel 28 verbunden,
während das zugehörige Ende des Mantels 40 des Bowdenzuges an einer transportwagenfesten
Stelle 48 befestigt ist.
[0016] Wird der in der Figur 5 rechts dargestellte Klapphebel in Richtung des Pfeiles A
im Gegenuhrzeigersinn verstellt, so beult sich die Seele 36 in der durch eine gestrichelte
Linie 50 wiedergegebenen Weise aus, da ihr linkes Ende nicht ausweichen kann. Da der
Mantel 40 der Bewegung der Seele 36 folgen muß, andererseits mit seinem rechten Ende
ebenfalls am Transportwagen fest liegt, wird hierdurch zwangsweise der linke Klapphebel
28 im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles B verstellt. In der gleichen Weise kann
auch die Verstellung beider Klapphebel durch eine manuelles Verschwenken nur des linken
Klapphebels erreicht werden. Diese Kopplung der beiden Klapphebel erleichtert die
Bedienung des Transportwagens durch eine einzelne Bedienungsperson erheblich, da die
Bedienungsperson nicht erst um den Operationstisch herumlaufen laufen muß, um die
Klapphebel auf beiden Seiten zu betätigen.
[0017] Wie man in den Figuren 6 und 7 erkennt, ist der Klapphebel als gabelförmiges Teil
ausgebildet mit zwei Schenkeln 52 und 54, in denen sich die Lagerbohrungen 56 zur
Aufnahme der Schwenkwelle 52 befinden. Die beiden Schenkel 52, 54 sind durch einen
Mittelsteg 58 miteinander verbunden, der beim Verschwenken des Klapphebels 28 in seine
Auflagestellung an dem Ständer 22 anschlägt und damit gleichzeitig den Schwenkweg
des jeweiligen Klapphebels begrenzt und die Auflagestellung des Klapphebels festlegt.
In dieser Auflagestellung ist eine am freien Ende des Auflageelementes 30 ausgebildete
Schrägfläche 60 horizontal gerichtet, so daß man eine solide Auflage für die Stützsäule
erhält.
[0018] An dem Schenkel 54 des Klapphebels ist ein nach innen ragender Fortsatz 62 ausgebildet,
an dem die Seele bzw. der Mantel des Bowdenzuges 34 befestigt werden können. Der andere
Klapphebel ist spiegelsymmetrisch zu dem hier beschriebenen Klapphebel ausgebildet.
1. Transportwagen zum Transport eines eine Stützsäule (18) und eine von dieser abnehmbare
Tischplatte (26) umfassenden Operationstisches (20) mit einem Fahrgestell (10) und
zwei zur Auflage der Tischplatte (26) bestimmten Tragholmen (24), die in einem Abstand
und parallel zueinander an dem Fahrgestell (10) derart angeordnet sind, daß sie beiderseits
der Stützsäule (18) in eine Eingriffstellung mit der Tischplatte (26) bringbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Transportwagen beiderseits des Zwischenraums zwischen der Tragholmen
(24) mindestens je ein Auflageelement (28, 30) zur Abstützung der Stützsäule (18)
des Operationstisches derart angeordnet ist, daß es jeweils zwischen einer Auflagestellung,
in der es zum Untergreifen eines stützsäulenfesten Teils (32) in den Zwischenraum
zwischen den Tragholmen (24) hineinragt, und einer Freigabestellung verstellbar ist,
und daß je zwei beiderseits des Zwischenraumes gelegene Auflageelemente (28, 30) derart
miteinander verbunden sind, daß beim Verstellen des einen Auflageelementes (28, 30)
das zugehörige andere Auflageelement (28, 30) in dieselbe Stellung verstellt wird.
2. Transportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageelemente (28, 30) durch einen Bowdenzug (34) miteinander verbunden
sind, dessen Seele (36) an ihrem einen Ende mit dem einen Auflageelement (28, 30)
und an ihrem anderen Ende mit dem Transportwagen, und dessen Mantel (40) an seinem
einen Ende mit dem Transportwagen und an seinem anderen Ende mit dem anderen Auflageelement
(28, 30) verbunden ist.
3. Transportwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bowdenzug (34) durch einen die Tragholme (24) miteinanderverbindenden Querholme
geführt ist.
4. Transportwagen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageelemente jeweils in Form eines Klapphebels (28) ausgeführt sind,
der jeweils an einem einen Tragholm (24) abstützenden Ständer (22) des Transportwagens
schwenkbar gelagert ist, wobei die Seele (36) und der Mantel (40) des Bowdenzuges
(34) mit ihren jeweiligen beweglichen Enden in einem Abstand von der Schwenkachse
(42) des jeweiligen Klapphebels (28) an diesem angreifen.