[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner für gasförmigen, flüssigen oder für gasförmigen
und flüssigen Brennstoff mit einem Kernluft-Zuführfohr für die Zuführung von Kernluft
als ersten Verbrennungsluftanteil, mit einem das Kernluft-Zuführrohr umgebenden ringförmigen
zweiten Auslaß für Primärluft als zweiten Verbrennungsluftanteil, und mit einem den
zweiten Auslaß umgebenden ringförmigen dritten Auslaß für Sekundärluft als dritten
Verbrennungsluftanteil, wobei der Auslaß des gasförmigen Brennstoffs ebenfalls ringförmig
zum zentralen Kernluftstrom so erfolgt, daß ein erster Teil des gasförmigen Brennstoffs
innerhalb des Brenners in den Primärluftstrom und der zweite restliche Teil des gasförmigen
Brennstoffs in den Sekundärluftstrom einleitbar ist, wobei die zugeführten Mengen
von Kernluft und Primärluft einerseits und von Sekundärluft andererseits unabhängig
voneinander einstellbar sind, und die Einstellung der Luftstrommengen sowie die Aufteilung
der Brennstoffmengen so erfolgt, daß das aus dem zweiten Auslaß austretende Primärluft-Brennstoffgemisch
zusammen mit der Kernluft unterstöchiometrisch und das aus dem dritten Auslaß austretende
Sekundärluft-Brennstoffgemisch überstöchiometrisch ist, wobei ein Rauchgas-Rückführungsrohr
mit seinem vorderen Ende in das hintere Ende des Kernluft-Zuführrohres mündet und
mit diesem eine Ringdüse als Durchlaß für die Kernluft bildet und das rückwärtige
Ende des Rauchgas-Rückführungsrohres an einer Stelle in den Rauchgasweg eingebunden
ist, die gegenüber der Feuerung einen geringen Druckunterschied aufweist.
[0002] Ein Brenner der oben beschriebenen Art ist aus der eigenen Patentanmeldung DE-OS
38 07 214 bekannt. Bei diesem Brenner wird der Brennstoff in zwei Zonen verbrannt.
In der ersten Zone der Flamme entsteht eine sogenannte Vorgemischflamme, die mit hohem
Brennstoffüberschuß, d.h. mit Luftmangel verbrennt, so daß in dieser Zone die Stickoxidbildung
stark reduziert wird, während der Ausbrand dann in der mit dem Gemisch aus Sekundärluft
und restlichem Brennstoff beschickten zweiten Zone erfolgt, in der die Flamme weiter
abgekühlt ist und in der der Ausbrand mit Luftüberschuß erfolgt, was ebenfalls die
Entstehung von Stickoxiden verringert.
[0003] Eine weitere Verringerung der NO
X-Werte wird durch eine Rückführung von Rauchgas in die Flamme erreicht. Dazu mündet
ein Rauchgas-Rückführungsrohr in das hintere Ende des Kernluft-Zuführrohres des Brenners,
so daß ein Ringspalt nach Art eines Injektors gebildet wird. Durch die Art der Zuführung
von Primärluft-Gasgemisch und Kernluft entsteht so ein zweistufiger Injektor, durch
dessen Wirkung Rauchgase eigenständig vom Brenner zurückgesaugt werden. Durch die
Zumischung des relativ kühlen, sauerstoffarmen Rauchgases zu der Kernluft wird für
die unterstöchiometrische Flammenzone die NO
X-Minderung verstärkt. Dieser Effekt ist aber aufgrund des geringen Druckunterschiedes
zwischen dem Ort der Absaugung und dem Ort der Zuführung des Rauchgases begrenzt,
da nur ein geringer Rauchgas-Volumenstrom zurückgesaugt wird.
[0004] Obwohl mit diesem Brenner schon eine wesentliche Minderung der NO
X-Werte im Abgas erreicht werden kann, ist es aufgrund der bekannten Umweltprobleme
und der damit im Zusammenhang stehenden immer strenger werdenden gesetzlichen Forderungen
hinsichtlich der Schadstoffbegrenzung im Abgas wünschenswert und erforderlich, diese
Werte noch weiter zu senken.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei Brennern der eingangs genannten Art eine
weitere Reduzierung der NO
X-Werte im Abgas zu erreichen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in das Rauchgas-Rückführungsrohr
ein Dampfstrahlinjektor integriert ist.
[0007] Aufgrund der oben beschriebenen Gegebenheiten - 1. geringe Druckdifferenz zwischen
dem Ort der Absaugung und dem Ort der Zuführung der Rauchgase, und 2. relativ kleiner
Rauchgas-Volumenstrom - lassen sich bereits mit relativ geringen, ökonomisch sinnvollen
Treibdampfmengen die NO
X-Werte gegenüber der reinen Rauchgas-Rücksaugung erheblich verringern, da zum einen
der Rauchgas-Volumenstrom erhöht wird und zum anderen die sauerstoffreie Treibdampfmenge
zusätzlich zur NO
X-Reduzierung beiträgt.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Brenner mit dreiflutiger Luftführung in Seitenansicht und Stirnansicht,
- Fig. 2
- schematisch eine Seitenansicht eines Brenners mit der Rauchgas-Rückführung von den
Zügen in der vorderen Wendekammer eines Dreizug-Kessels mit einem neuerungsgemäß in
das Rauchgas-Rückführungsrohr eingebundenen Dampfstrahlinjektor, und
- Fig. 3
- eine Einzelheit X nach Fig. 2 um 90° gedreht.
[0009] Das Gehäuse 1 des in Fig. 1 dargestellten Brenners 2 enthält eine Verbrennungsluft-Zuführung
3 und eine Gaszuführung 4. Die Luftzuführung 3 mündet in einen Verteiler 5. Von diesem
Verteiler 5 wird über die Kammer 6 und eine Regelklappe 7 dem Kernluft-Zuführrohr
8 ein erster Verbrennungsluftanteil und dem Ringspalt 9 andererseits Primärluft als
zweiter Verbrennungsluftanteil zugeführt, wobei die Zuführung zum Ringspalt 9 über
eine Dralleinrichtung 10 erfolgt. Der Ringspalt 9 bildet mit dem vorderen Ende des
Kernluft-Zuführrohres 8 eine Ringdüse 11, aus der die Primärluft konvergierend in
den Verbrennungsraum eintritt.
[0010] Über eine Kammer 12 wird durch Regelklappen 13 Sekundärluft als dritter Verbrennungsluftanteil
über ein Leitgitter 14 und eine Dralleinrichtung 15 über eine Ringdüse 16 ebenfalls
konvergierend in den Verbrennungsraum geleitet. Die Ringdüse 16 umgibt die Ringdüse
11 auf einem größeren Durchmesser und befindet sich in Strömungsrichtung vor der Ringdüse
11.
[0011] Die Gaszufuhr 4 mündet in eine Kammer 17, die Durchlässe 18 zum Ringspalt 9 und Durchlässe
19 zum Ringraum vor der Ringdüse 16 aufweist, so daß ein Teil des Gases dem Primärluftstrom
und der restliche Teil des Gases dem Sekundärluftstrom zugemischt wird.
[0012] Die Einstellung der Luftmengen und die Aufteilung der Gasmenge erfolgt nun so, daß
das aus der Ringdüse 11 austretende Gemisch aus Primärluft und Gas zusammen mit der
Kernluft einen Gasüberschuß aufweist, und daß das Gemisch aus Sekundärluft und Gas
einen Luftüberschuß aufweist, wobei die Regelung lastabhängig erfolgt, so daß Kern-
und Primärluft den überwiegenden Verbrennungsluftanteil im unteren Lastbereich und
die Sekundärluft den überwiegenden Verbrennungsluftanteil im oberen Lastbereich des
Brenners bildet.
[0013] Das Gas/Luft-Gemisch, das aus der Ringdüse 11 ausströmt, bildet die erste Flammenzone,
in der die Zündung erfolgt, in der aber wegen des Gasüberschusses nur eine Vorverbrennung
erfolgt. Die Verdrallung der Primärluft führt hinter der Ringdüse 11 zu einem Unterdruck
und damit zu einer inneren Rückströmung, die unverbrannte Brennstoffanteile zur Flammenwurzel
zurückführt. Das aus der Ringdüse 16 austretende Gemisch aus Gas und Sekundärluft
bildet die zweite Flammenzone, wodurch eine äußere Rückströmung entsteht, die die
Flamme stabilisiert. Zusätzlich sorgt eine konische Sperrfläche 20 zwischen den Ringdüsen
11 und 16 für die Flammenstabilisierung. Die unterstöchiometrische Verbrennung in
der ersten Zone einerseits und die überstöchiometrische, Verbrennung mit der in der
zweiten Zone bereits abgekühlten Flamme andererseits bewirkt eine starke Reduzierung
der NO
X-Werte im Abgas.
[0014] Wie schon erwähnt wurde, bildet sich durch die Verdrallung der Primärluft vor dem
Kernluft-Zufuhrrohr 8 ein Unterdruck aus, der nicht nur die innere Rückströmung innerhalb
der Flamme bewirkt, sondern der auch eine Saugwirkung auf die Kernluft ausübt, wobei
die Saugwirkung umso größer ist, je weniger das Primärluft-Gasgemisch konvergent ausgebildet
wird. Dieser Unterdruck wird nun noch dadurch verstärkt, daß die Kernluft durch Bildung
eines Injektors am Eingang des Zuführrohres 8 gerichtet wird. Die Saugwirkung wird
dadurch so groß, daß sie ausreicht, Rauchgas anzusaugen, d.h. die Kernluft dient zugleich
als Treibmittel für die Zurückführung der Rauchgase.
[0015] Bei dem dargestellten Brenner mündet das Rauchgas-Rückführungsrohr 21 in das hintere
Ende des Kernluft-Zuführrohres 8, so daß ein Ringspalt 22 nach Art eines Injektors
gebildet wird. Durch die Art der Zuführung von Primärluft-Gasgemisch und Kernluft
entsteht so ein zweistufiger Injektor, durch dessen Wirkung Rauchgas eigenständig
angesaugt wird, das zusätzlich zu der Brennstoffaufteilung die Flamme kühlt und dadurch
die NO
X-Werte des Rauchgases weiter herabsetzt.
[0016] Eine zweckmäßige Anordnung des Rauchgas-Rückführungsrohres zeigt Fig. 2 am Beispiel
eines sogenannten Dreizug-Kessels. Vom Brenner 1 mit dem sich daran anschließenden
Verbrennungsraum 23 gelangen die Verbrennungsgase in Richtung des Pfeils 24 in die
nicht dargestellte hintere Wendekammer und strömen von dort zurück über den aus einzelnen
Zügen 25 bestehenden Kesselteil in die vordere Wendekammer 26, bevor sie von dort
über den dritten, wiederum einzelne Züge enthaltenden, nicht dargestellten Kesselteil
ins Freie gelangen.
[0017] Bei diesem Kessel ist das Rauchgas-Rückführungsrohr 21 mit der vorderen Wendekammer
26 verbunden und dadurch kurz. Dabei ist dar Rauchgas-Rückführungsrohr 21 nicht an
die Wendekammer 26 insgesamt, sondern direkt an einen oder mehrere Züge 25 angeschlossen.
Hierdurch wird die Geschwindigkeit der zurückgeführten Rauchgase reduziert. Damit
werden die Druckverluste geringer und die Saugwirkung größer.
[0018] Gemäß der Erfindung wird nun ein Dampfstrahlinjektor 33 in das Rauchgas-Rückführungsrohr
21 eingebunden. Das geschieht zweckmäßigerweise, wie in Fig. 2 dargestellt, an einem
Rohrkrümmer. Fig. 3 zeigt den Dampfstrahlinjektor 33 als Ausschnittsvergrößerung von
Fig. 2. Er besteht, wie allgemein üblich, aus Zuführrohr 28, Treibdüse 29, Einlaufradius
30, Mischrohr 31 und Diffusor 32. Als Treibmittel wird Dampf eingesetzt, der nur in
relativ kleinen Mengen erforderlich ist, so daß wesentlich geringere Kosten anfallen
als bei den sonst üblichen Ventilatoren mit großer Leistungsaufnahme.
[0019] Durch den Einsatz des Dampfstrahlinjektors 33 können die NO
X-Werte gegenüber dem nur mit selbstansaugung arbeitenden Brenner um etwa 30% gesenkt
werden.
[0020] Der beschriebene Brenner ist nicht nur als reiner Gasbrenner verwendbar. Es kann
in das Kernluft-Zuführrohr 8 in bekannter Weise eine Öllanze 27 eingeführt werden,
so daß der Brenner als Kombinationsbrenner mit Gas und Öl oder aber als reiner Ölbrenner
betreibbar ist.
1. Brenner für gasförmigen, flüssigen oder für gasförmigen und flüssigen Brennstoff mit
einem Kernluft-Zuführrohr für die Zuführung von Kernluft als ersten Verbrennungsanteil,
mit einem das Kernluft-Zuführrohr umgebenden ringförmigen zweiten Auslaß für Primärluft
als zweiten Verbrennungsluftanteil, und mit einem den zweiten Auslaß umgebenden ringförmigen
dritten Auslaß für Sekundärluft als dritten Verbrennungsluftanteil, wobei der Auslaß
des gasförmigen Brennstoffs ebenfalls ringförmig zum zentralen Kernluftstrom so erfolgt,
daß ein erster Teil des gasförmi gen Brennstoffs innerhalb des Brenners in den Primärluftstrom
und der zweite, restliche Teil des gasförmigen Brennstoffs in den Sekundärluftstrom
einleitbar ist, wobei die zugeführten Mengen von Kernluft und Primärluft einerseits
und von Sekundärluft andererseits unabhängig voneinander einstellbar sind, und die
Einstellung der Luftstrommengen sowie die Aufteilung der Brennstoffmengen so erfolgt,
daß das aus dem zweiten Auslaß austretende Primärluft-Brennstoffgemisch zusammen mit
der Kernluft unterstöchiometrisch und das aus dem dritten Auslaß austretende Sekundärluft-Brennstoffgemisch
überstöchiometrisch ist, wobei ein Rauchgas-Rückführungsrohr mit seinem vorderen Ende
in das hintere Ende des Kernluft-Zuführrohres mündet und mit diesem eine Ringdüse
als Durchlaß für die Kernluft bildet und das rückwärtige Ende des Rauchgas-Rückführungsrohres
an einer Stelle in den Rauchgasweg eingebunden ist, die gegenüber der Feuerung einen
geringen Druckunterschied aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in das Rauchgas-Rückführungsrohr (21) ein Dampfstrahlinjektor (33) integriert
ist.