[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Messen von Achs- bzw. Lagertemperaturen
zur Ortung von Heißläufern im rollenden Bahnverkehr mit Infrarotempfängern mit einem
quer zur Schienenlängsrichtung gerichteten, oszillierenden Abtaststrahl, wobei die
analogen Meßwerte des Infrarotempfängers digitalisiert werden.
[0002] Für die Messung von unzulässigen Temperaturerhöhungen und insbesondere für die Ortung
von Heißläufern im rollenden Bahnverkehr sind bereits eine Reihe von Einrichtungen
bekannt geworden. Die Meßvorrichtung selbst umfaßt einen Infrarotempfänger, welcher
nahe den Schienen zumeist so positioniert wurde, daß sein aktives Fenster unter Einschluß
eines Winkels zur Normalen Lager eines rollenden Schienenfahrzeuges erfassen kann.
Insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten steht für die Temperaturmessung nur relativ
kurze Zeit zur Verfügung und Schienenfahrzeuge weichen bei ihrer Bewegung in Längsrichtung
der Schiene von einer geradlinigen Bewegung auch dann ab, wenn ein gerades Geleise
verlegt ist. Dieser sogenannte "Sinuslauf" führt zu einem seitlichen Versetzen der
Achsen um größenordnungsmäßig ± 4 cm. Je nach Lagerkonstruktion und insbesondere Konstruktion
der Abdeckung eines Lagers befindet sich die jeweils meßbare heißeste Stelle bei verschiedenen
Lagerkonstruktionen an verschiedenen Stellen. Um alle diese Abweichungen der jeweils
heißesten Stelle einer Achse bzw. eines Lagers quer zur Schienenlängsrichtung erfassen
zu können, sind bereits Einrichtungen vorgeschlagen worden, mit welchen quer zur Schienenlängsrichtung
ein größerer Bereich erfaßt werden kann, um denjenigen Bereich eines Lagers, welcher
tatsächlich unzulässig erwärmt ist, sicher erfassen zu können. Bei einem entsprechend
breiten Abtaststrahl quer zur Schienenlängsrichtung wird ein integrales Signal erhalten,
von welchem angenommen wird, daß es die jeweils heißeste Stelle mit Sicherheit enthält.
Die durch die Erfassung eines relativ breiten Bereiches in Längsrichtung der Achsen
gegebene Integration führt aber insgesamt zu relativ geringen Unterschieden der jeweils
gemessenen Signale, so daß eine sichere Auswertung nicht ohne weiteres gelingt. Insbesondere
bei relativ vollständigen Lagerabdeckungen kann eine unzulässige Erwärmung nur über
einen geringen Teilbereich der axialen Länge einer Achse erfaßt werden, da die übrigen
ßereiche vergleichsweise wesentlich kühler sind.
[0003] Zur Verbreiterung der möglichen Abtaststrecke längs der Achse eines Lagers sind Einrichtungen
mit rotierenden und schwingenden Spiegeln bekanntgeworden, mit welchen die längs der
Achse eines Schienenfahrzeuges auftretenden Erwärmungen bzw. Infrarotstrahlen auf
einen Infrarotdetektor gerichtet und fokussiert werden. In der EP-A 265 417 wurde
bereits vorgeschlagen, zum Erfassen von unzulässig erwärmten Radlagern in den Strahlengang
von der Meßstelle zum Wärmestrahlungsfühler eine die Abbildung wenigstens einachsig
verbreiternde Einrichtung einzuschalten, wobei eine derartige Einrichtung von einem
verzerrenden optischen Element gebildet wird, welches die Abbildung eines entsprechenden
verbreiterten Feldes ermöglicht. Anordnungen mit einer schwingenden Ablenkeinrichtung
sind beispielsweise der EP-A 264 360 zu entnehmen, wobei hier die Meßgenauigkeit dadurch
erhöht werden konnte, daß die Amplitude der Schwingung der Ablenkeinrichtung so gewählt
wurde, daß in regelmäßigen Abständen eine Reflexion des gekühlten Detektors auf sich
selbst vorgenommen wurde, um auf diese Weise zu einem Kalibrierungspunkt für die Erhöhung
der Meßgenauigkeit zu gelangen.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der eingangs genannten Art mit einem
oszillierenden Abtaststrahl dahingehend weiterzubilden, daß bei unterschiedlichen
Ausbildungen von Lagern und unterschiedlicher Lage der jeweils heißesten Stelle eines
Lagers in Längsrichtung der Achse mit Sicherheit ein signifikanter Wert gemessen werden
kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen
darin, daß die Meßwerte des Infrarotempfängers mit der Oszillationsfrequenz bzw. der
Orientierung des Abtaststrahles verknüpft werden, daß je Achse wenigstens zwei vollständige
Schwingungen des Abtaststrahles ausgewertet werden, wobei aus dem einem Teilbereich
einer ersten Schwingung des Abtaststrahles entsprechenden Meßwert und dem oder den
dem entsprechenden Teilbereich nachfolgender Schwingungen des Abtaststrahles entsprechenden
Meßwert(en) ein Mittelwert gebildet wird, daß die Mittelwertbildung über eine vorbestimmte
maximale Anzahl von Schwingungen des Abtaststrahles und/oder solange ein weiteres
vom Rad ausgelöstes Signal die gleiche Achse im Meßwinkel des Sensors signalisiert,
wiederholt wird und daß der jeweils höchste Mittelwert der Meßwerte entsprechender
Teilbereiche ausgewertet wird. Da die Meßwerte des Infrarotempfängers, insbesondere
Spannungsmeßwerte, digitalisiert werden, besteht eine einfache Möglichkeit der Verknüpfung
derartiger Werte mit der Oszillationsfrequenz des oszillierenden Abtaststrahles, wodurch
Meßwerte aufgeschlüsselt für die jeweilige Orientierung des Abtaststrahles zur Verfügung
stehen. Bei entsprechend hoher Oszillationsfrequenz kann auch bei hohen Geschwindigkeiten
rollender Schienenfahrzeuge die gleiche Achse mehrmals abgetastet werden und dadurch,
daß je Achse wenigstens zwei vollständige Schwingungen des Abtaststrahles ausgewertet
werden, von welchen durch Verknüpfung mit der Oszillationsfrequenz bzw. der Orientierung
des Abtaststrahles bekannt ist, welchem Teilbereich der Achse die jeweiligen Signale
entsprechen, kann eine Mittelwertbildung vorgenommen werden, welche Störungen weiter
elminiert. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß aus dem einem Teilbereich einer ersten
Schwingung des Abtaststrahles entsprechenden Meßwert und wenigstens einem weiteren
Meßwert aus dem entsprechenden Teilbereich einer weiteren Schwingung des Abtaststrahles
ein Mittelwert gebildet, wobei die Anzahl der Mittelwertbildungen bei entsprechend
langsam rollendem Bahnverkehr begrenzt werden kann, da bei Berücksichtigung weiterer
Meßwerte eine höhere Genauigkeit nicht mehr erzielt wird und spätestens dann unterbrochen
wird, wenn die jeweils gemessene Achse aus dem Meßwinkels des Sensors austritt. Um
zu erfassen, ob sich die gleiche Achse noch im Meßwinkel des Sensors befindet, wird
hiebei ein vom Rad ausgelöstes Signal ausgewertet, welches von einem konventionellen
Radlaufsensor stammen kann. Bei einer derartigen Messung wird durch mehrmaliges Messen
der heißesten Stelle ein relativ signifikanter Peak ermittelt, welcher tatsächlich
einen signifikanten Wert für die unzulässige Lager- bzw. Achserwärmung darstellt und
es wird daher erfindungsgemäß der jeweils höchste Mittelwert der Meßwerte entsprechender
Teilbereiche für die Auswertung verwendet.
[0005] Um Geschwindigkeiten des rollenden Bahnverkehres von bis zu 350 km/h unter Einhaltung
der Bedingung, daß wenigstens zwei vollständige Schwingungen ausgewertet werden können,
sicher erfassen zu können, wird mit Vorteil die Oszillationsfrequenz des Abtaststrahles
zwischen 2 und 10 kHz gewählt. Um nun zu verhindern, daß wiederum nur integrale Signale
mit entsprechender Unschärfe zur Auswertung gelangen, muß eine entsprechend hohe Abtastrate
gewählt werden, wobei die Abtastrate mit Vorteil gleich einem ganzzahligen Vielfachen
der Oszillationsfrequenz, insbesondere gleich dem 5 bis 15-fachen der Oszillationsfrequenz
gewählt wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß jede volle Schwingung des Abtaststrahles
in 5 bis 15 Teilbereiche unterteilt werden kann, wobei die Meßwerte derartiger Teilbereiche
jeweils gesondert zu einer Mittelwertbildung mit entsprechenden Meßwerten von entsprechenden
Teilbereichen wenigstens einer weiteren Schwingung herangezogen werden können.
[0006] Um die mechanischen Teile des Infrarotempfängers entsprechend zu schonen, wird das
Verfahren mit Vorteil so durchgeführt, daß die oszillierende Bewegung des Abtaststrahles
von einem vor der Meßstelle liegenden Radsensor eingeschaltet wird und nach Überlaufen
des letzten Rades abgeschaltet wird. Auf diese Weise wird die Oszillation des Abtaststrahles
nur dann aktiviert, wenn tatsächlich rollender Bahnverkehr gemessen werden soll.
[0007] Bei hoher Sonneneinstrahlung kann die einseitige Erwärmung von Lagern auf Grund der
Sonneneinstrahlung Verzerrungen der Meßergebnisse zur Folge haben. Um auch derartige
Verzerrungen der Meßergebnisse sicher ausschließen zu können und signifikante Meßwerte
zu erhalten, wird mit Vorteil so vorgegangen, daß die Mittelwerte der Meßwerte der
gleichen Achse zu beiden Seiten des Schienenfahrzeuges miteinander verglichen werden,
wobei vorzugsweise auch die Mittelwerte der Meßwerte von in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges
aufeinanderfolgenden Achsen miteinander verglichen werden. Die Erfassung der Mittelwerte
der Meßwerte der gleichen Achse links und rechts des Schienenfahrzeuges gibt Auskunft
darüber, ob eine einseitige Einstrahlung von Sonnenenergie die Ergebnisse verzerrt.
Der Vergleich von Meßwerten aufeinanderfolgender Achsen an der gleichen Seite des
Schienenfahrzeuges kann auf Grund von Wahrscheinlichkeitsüberlegungen ausgewertet
werden, da eine übermäßige Anhäufung von Heißläufern auf einer Seite ein geringes
Maß an Wahrscheinlichkeit besitzt.
[0008] Zur Erzielung entsprechend signifikanter und aussagekräftiger Meßwerte bzw. Mittelwerte
von Meßwerten wird das Verfahren mit Vorteil so durchgeführt, daß wenigstens 3 und
maximal 20 Meßwerte von Teilbereichen der Schwingung des Abtaststrahles einer Mittelwertbildung
unterworfen werden. Um zu signalisieren, daß sich die gleiche Achse immer noch im
Meßwinkel des Sensors aufhält, ist mit Vorteil an der Schiene dem IR-Empfänger benachbart
wenigstens ein Radsensor angeordnet, wobei zusätzlich durch wenigstens einen in Schienenlängsrichtung
versetzt angeordneten Radsensor die Einschaltung der oszillierenden Bewegung des Abtaststrahles
erfolgen kann. Bei Schienenwechselbetrieb bzw. eingleisigen Strecken, welche in beide
Richtungen befahren werden können, muß hiebei in Schienenlängsrichtung versetzt vor
und nach dem Infrarotempfänger je ein gesonderter Radsensor angeordnet werden.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung Schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine schematische Darstellung
eines Infrarotempfängers mit einem Schwingspiegel; Fig.2 eine perspektivische Anordnung
des Empfängers im Schienenverlauf und Fig.3 eine schematische Darstellung der Meßwertbildung
aus den Signalen des Infrarotempfängers.
[0010] Bei der Ausbildung nach Fig.l trifft der Meßstrahl bzw. Abtaststrahl 1 über ein fokussierendes
optisches Element 2 auf einen Umlenkspiegel 3 und gelangt in der Folge unter Zwischenschaltung
einer Bildfeldlinse 4 auf einen Schwingspiegel 5, welcher das an der Bildfeldlinie
4 abgetastete Bild über eine Infrarotoptik 6 einem Detektor bzw. Wärmestrahlungsfühler
7 zuleitet. Der Schwingspiegel 5 schwingt hiebei in Richtung des Doppelpfeiles 8 und
kann zur Ausübung dieser Schwingung piezoelektrisch über Schwingquarze oder elektromagnetisch
erregt sein.
[0011] Die Bildfeldlinse 4 weist einen krümmungsradius an ihrer dem Spiegel zugewandten
Seite auf, welcher der Brechkraft der Sammellinse(n) der Infrarotoptik 6 entspricht.
Durch die Schwenkbewegung des Spiegels 5 wird nun einesteils ein entsprechend dem
Doppelpfeil 9 überstrichener Sehbereich erfaßt und andererseits gelangt die durch
die Sammellinse der Infrarotoptik 6 entworfenen Abbildung des Detektors 7 bei entsprechend
weiter Auslenkung auf im Randbereich der Sammellinse vorgesehene verspiegelte Bereiche
10. In diesen Randbereichen wird das Bild des Detektors 7 reflektiert und in diesen
Randbereichen wird somit ein Referenzsignal für die Temperatur des Detektorelementes
7, welches in einfacher Weise thermoelektrisch gekühlt sein kann, zur Verfügung gestellt.
Die Autokollimation wird hiebei durch die reflektierend bedampften Bereiche der Bildfeldlinse
4, welche mit 10 bezeichnet sind, erzielt. Da kleine Abbildungen auf Linsenflächen
wegen möglicher Inhomogenitäten bekanntermaßen kritisch sind, kann die Linse auch
etwas außerhalb des Fokus angeordnet sein. Im vorliegenden Fall kann jedoch durch
den abgelenkten Strahl auch bei Inhomogenitäten lediglich eine geringe zusätzliche
Modulation auftreten, die für die Referenzbildung unwesentlich ist.
[0012] Bei der Schwenkbewegung des Spiegels 5 in Richtung des Doppelpfeiles 8 wird somit
ein jeweils entsprechender Teilbereich in Richtung des Doppelpfeiles 9 als Sehbereich
erfaßt. Bei entsprechender kenntnis der Schwingungsfrequenz des Schwingspiegels 5
läßt sich der jeweiligen Stelle des Sehbereiches ein entsprechender Teilbereich der
Schwingung des Schwingspiegels 5 zuordnen. Zu diesem Zweck ist ein in Fig.1 nicht
dargestellter beispielsweise induktiver Geber für die tatsächliche Schwingfrequenz
des Spiegels 5 vorgesehen.
[0013] In Fig.2 ist nun die schematische Anordnung eines Infrarotempfängers im Schienenverlauf
dargestellt. Die Empfänger sind hiebei schematisch mit 11 angedeutet und es sind jeweils
ein Empfänger für jede gesonderte Schiene 12 vorgesehen. Um die Einschaltung und das
Einzählen von Achsen, welche die Infrarotempfänger 11 passieren zu ermöglichen, ist
ein Schienenkontakt 13 vorgesehen. Die Abschaltung der mit 14 schematisch angedeuteten
Auswerteschaltung und der Oszillationsfrequenz des Schwingspiegels 5 kann nach Ablauf
eines definierten Zeitraumes nach welchem die letzte Achse den Radsensor bzw. Schienenkontakt
13 passiert hat, erfolgen. Alternativ kann hiefür ein weiterer Radsensor 15 vorgesehen
sein, welcher insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn das Gleis in beide Richtungen
befahrbar sein soll, da dann der Radsensor 15 den Einschalteimpuls für den Oszillator
des Schwingspiegels 5 und die Synchronisierung der Auswerteelektronik ergibt. Die
Auswerteelektronik enthält darüberhinaus noch einen Außenbzw. Lufttemperatursensor
16 um die Genauigkeit der Meßwerterfassung zu verbessern. Die vom Infrarotempfänger
11 über Signalleitungen 17 der Auswerteelektronik 14 zur Verfügung gestellten Signale
werden nun, wie in Fig.3 näher erläutert, für die Meßwertbïldung herangezogen.
[0014] In Fig.3 ist mit a die Zeitdauer einer vollen Schwingung des Oszillators für den
Schwingspiegel 5 bezeichnet. Über diese volle Schwingung, bei welcher der Abtaststrahl
im Sinne des Doppelpfeiles 9 in Fig.1 den Sehbereich sukzessive erfaßt, werden mit
einer Abtastrate vom zehnfachen der Oszillatorfrequenz Meßwerte gewonnen und zwischengespeichert.
Die jeweiligen Meßwerte über eine erste volle Schwingung a sind als a1, a2, a3 bis
a10 bezeichnet. Bei einer nachfolgenden vollen Schwingung des Schwingspiegels 5, für
welche bei gleicher Oszillationsfrequenz auf der Zeitachse die Länge b zur Verfügung
steht, werden in analoger Weise bei identischer Abtastrate wiederum zehn Meßwerte
b1 bis b10 gewonnen. Analoges gilt für eine dritte vollständige Schwingung, deren
Zeitdauer mit c bezeichnet ist und welche bei entsprechender Abtastrate Meßwerte von
c1 bis c10 ergibt. Die jeweils erhaltenen Meßwerte mit gleichen Indizes werden einer
Mittelwertbildung unterworfen und es wird beispielsweise ein Mittelwert a1 + b1 +
c1 / 3 gebildet. Analog werden Werte a2 + b2 + c2 / 3 bis a10 + b10 + c10 / 3 gebildet.
Der jeweils höchste Mittelwert ergibt einen signifikanten Wert für die tatsächliche
Erwärmung der heißesten Stelle im Abtastbereich entsprechend dem Doppelpfeil 9 der
Fig.1 und es kann bei einer derartigen Auswertung der Meßergebnisse und Mittelwertbildung
ein scharfes Meßsignal auch dann gewährleistet werden, wenn ein weitgehend abgedecktes
Lager eine heißeste Stelle nur in einem relativ kleinen Teilbereich, beispielsweise
am Rande der Lagerabdeckung, aufweist. Bei derartigen Lagern würde die Auswertung
des integralen Signales eine wesentlich geringere absolute Erwärmung erkennen lassen,
als die erfindungsgemäß vorgenommene Mittelwertbildung, welche tatsächlich den heißesten
Bereich im Sehbereich sicher erkennen läßt.
[0015] Analog kann die Abtastrate naturgemäß variiert werden, wobei es vorteilhaft ist als
Abtastrate immer ein ganzzahliges Vielfaches der Oszillationsfrequenz und wie es einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung entspricht ein 5 bis 15-faches der Oszillationsfrequenz
zu wählen.
1. Verfahren zum Messen von Achs- bzw. Lagertemperaturen zur Ortung von Heißläufern im
rollenden Bahnverkehr mit Infrarotempfängern (7) mit einem quer zur Schienenlängsrichtung
gerichteten, oszillierenden Abtaststrahl (1), wobei die analogen Meßwerte des Infrarotempfängers
(7) digitalisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte des Infrarotempfängers
mit der Oszillationsfrequenz bzw. der Orientierung des Abtaststrahles (1) verknüpft
werden, daß je Achse wenigstens zwei vollständige Schwingungen des Abtaststrahles
(1) ausgewertet werden, wobei aus dem einem Teilbereich (a₁,a₂,-a₃,a₄,a₅,a₆,a₇,a₈,a₉,a₁₀)
einer ersten Schwingung (a) des Abtaststrahles (1) entsprechenden Meßwert und dem
oder den dem entsprechenden Teilbereich (b₁,b₂,b₃,b₄,b₅,b₆,b₇,b₈,b₉,-b₁₀;c₁,c₂,c₃,c₄,c₅,c₆,c₇,c₈,c₉,
clO) nachfolgender Schwingungen (b,c) des Abtaststrahles (1) entsprechenden Meßwert(en)
ein Mittelwert gebildet wird, daß die Mittelwertbildung über eine vorbestimmte maximale
Anzahl von Schwingungen (a,b,c) des Abtaststrahles (1) und/oder solange ein weiteres
vom Rad ausgelöstes Signal die gleiche Achse im Meßwinkel des Sensors (7) signalisiert,
wiederholt wird und daß der jeweils höchste Mittelwert der Meßwerte entsprechender
Teilbereiche ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierende Bewegung
des Abtaststrahles (1) von einem vor der Meßstelle (11) liegenden Radsensor (13) eingeschaltet
wird und nach Überlaufen des letzten Rades abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelwerte der
Meßwerte der gleichen Achse zu beiden Seiten des Schienenfahrzeuges miteinander verglichen
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelwerte der
Meßwerte von in Längsrichtung des Schienenfahrzeuges aufeinanderfolgenden Achsen miteinander
verglichen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oszillationsfrequenz
des Abtaststrahles (1) zwischen 2 und 10 kHz gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastrate
gleich einem ganzzahligen Vielfachen der Oszillationsfrequenz, insbesondere gleich
dem 5 bis 15-fachen der Oszillationsfrequenz gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
3 und maximal 20 Meßwerte von Teilbereichen (a₁,a₂,a₃,a₄,a₅,a₆,a₇,a₈,a₉,a₁₀;b₁,b₂,b₃,b₄,-b₅,b₆,b₇,b₈,b₉,
b₁₀;c₁,c₂,c₃,c₄,c₅,c₆,c₇,c₈,c₉,c₁₀) der Schwingung des Abtaststrahles (1) einer Mittelwertbildung
(a,b,c) unterworfen werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schiene
(12) dem IR-Empfänger (11) benachbart wenigstens ein Radsensor (13) und in Schienenlängsrichtung
versetzt wenigstens ein weiterer Radsensor (15) angeordnet werden.