[0001] Die Erfindung betrifft einen Haken und einen Gegenhalter eines Riegelspannverschlusses
für abklappbare Bordwände von Lastfahrzeugen, wobei der Gegenhalter eine Leiste aufweist,
hinter die der Haken in der Schließstellung greift.
[0002] Riegelspannverschlüsse für abklappbare Bordwände von Lastfahrzeugen gibt es in den
verschiedensten Ausführungsformen. Eine sehr weit verbreitete Ausführungsform ist
beispielsweise in der DE-PS 16 78 155 beschrieben.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß Riegelspannverschlüsse der bekannten Art einen wesentlichen
Nachteil aufweisen. Beim Transport der verschiedensten Güter, wie z.B. gefüllten sacken,
kommt es nicht selten vor, daß die Ladung verrutscht und sich gegen eine Bordwand
legt. Wird dann der Verschluß der Bordwand geöffnet, so wird die Bordwand nach unten
geschleudert, wobei das Ladegut herunterfällt. Dabei kommt es nicht selten zu Verletzungen.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art so weiterzubilden,
daß der Riegelspannverschluß nicht ohne weiteres geöffnet werden kann, wenn Ladegut
gegen die Bordwand drückt.
[0005] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs näher beschriebenen Art dadurch
gelöst, daß an der Stirnseite des Hakens eine schwenkbare Lasche angebracht ist, die
in der Schließstellung mit einer Ausnehmung einen vom Gegenhalter abstehenden Zapfen
umgreift, wobei die Länge des Zapfens so bemessen ist, daß ihn die Lasche mit ihrer
Ausnehmung noch umgreift, wenn beim Öffnen des Verschlusses der Haken von der Leiste
freikommt, und wobei der Zapfen in der Nachbarschaft seines freien Endes auf der der
Bordwand zugekehrten Seite eine Auskehlung aufweist, in die die Ausnehmung einrastet,
wenn beim Öffnen des Verschlusses die Borewand in Richtung der Abklappstellung gedrückt
wird.
[0006] Wenn beim Öffnen eines mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Riegelspannverschlusses
von innen her Druck auf die Bordwand ausgeübt wird, dann läßt sich der Riegelspannverschluß
zunächst so weit öffnen, daß der Haken mit dem Gegenhalter außer Eingriff kommt. Hierauf
klappt die Bordwand etwas nach außen und wird dann dadurch an einem weiteren Öffnen
gehindert, daß die Ausnehmung der Lasche in die Auskehlung des Zapfens einrastet.
Der weitere Öffnungsvorgang des Riegelspannverschlusses hängt nun von der Form der
Auskehlung am Zapfen ab. Wenn die Auskehlung auf der dem freien Ende des Zapfens zugewandten
Seite eine Fläche aufweist, die senkrecht zur Bewegungsrichtung des Riegels verläuft,
dann muß zunächst der Innendruck von der Bordwand weggenommen werden, damit diese
wieder in ihre vollständig senkrechte Lage gebracht werden kann. Dadurch kommt die
Ausnehmung der Lasche außer Eingriff mit der Auskehlung des Zapfens, so daß der Riegelspannverschluß
vollständig geöffnet und die Bordwand abgeklappt werden kann. Wenn dagegen die Auskehlung
auf der dem freien Ende des Zapfens zugewandten Seite eine Fläche aufweist, die schräg
zur Bewegungsrichtung des Riegels verläuft, dann ist es möglich, den Verschluß trotzdem
durch kräftiges Umlegen des Handhebels vollständig zu öffnen, wobei die Lasche mit
ihrer Ausnehmung auf der genannten schrägen Fläche der Auskehlung hinaufgleitet. Bei
dieser Ausführungsform kann sich die Bedienungsperson entscheiden, ob sie nach dem
Einrasten der Ausnehmung an der Lasche in die Auskehlung am Zapfen, wobei sie den
Innendruck auf der Bordwand gewahr wird, zunächst diesen Innendruck beseitigt oder
das Risiko eines weiteren Öffnens des Riegelspannverschlusses eingehen will.
[0007] Zur Stabilisierung des halb geöffneten Zustands und zur Begrenzung des Ausschwenkens
der Bordwand, nachdem beim Öffnungsvorgang der Haken außer Eingriff mit dem Gegenhalter
gekommen ist, kann der Haken einen Anschlag aufweisen, an den die Lasche nach einer
gewissen Schwenkbewegung in Anlage kommt.
[0008] Bei einer Ausführungsform greift der Haken oberhalb des Zapfens am Gegenhalter an,
wobei die Lasche frei nach unten hängt, so daß die Ausnehmung bei vollständig hochgeklappter
Bordwand vor dem Schließvorgang mit dem Zapfen fluchtet. Es ist aber auch möglich,
die Lasche durch eine Feder in der genannten Lage festzuhalten, wobei in diesem Fall
natürlich die Lasche von ihrer Anlenkung am Haken auch nach oben weisen kann. Dieses
Fluchten der Ausnehmung der Lasche mit dem Zapfen bei hochgeklappter Bordwand erleichtert
das Schließen des Riegelspannverschlusses.
[0009] Im Sinne der Erfindung soll unter dem Ausdruck "Haken" jedes Gebilde verstanden werden,
das geeignet ist, hinter eine Leiste am Gegenhalter zu greifen. So gibt es Riegelspannverschlüsse,
bei denen der Haken aus einem T-förmigen Gebilde besteht, wobei die beiden Querbalken
des "T" hinter je eine Leiste am Gegenhalter greifen. Auch eine Kugel oder eine Scheibe
können hinter eine Leiste am Gegenhalter greifen, so daß sie im Sinne der Erfindung
ebenfalls als Haken anzusehen sind.
[0010] Die Ausnehmung an der Lasche besteht zwar vorzugsweise aus einem kreisförmigen Loch.
Sie kann beispielsweise aber auch als viertelkreisförmige Ausnehmung ausgebildet sein,
sie muß nur beim erwähnten halbgeöffneten Zustand des Riegelspannverschlusses in die
Auskehlung des Zapfens eingreifen. Die Auskehlung am Zapfen muß auf alle Fälle auf
der der Bordwand zugekehrten Seite des Zapfens angeordnet sein, kann aber wesentlich
weiter um den Zapfen herumreichen, was von der Form der Ausnehmung der Lasche abhängt.
[0011] Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
[0012] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 3
- einen Schnitt an der Linie III-III von Figur 2;
- Figur 4
- eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, wobei jedoch der Riegelspannverschluß halb geöffnet
ist;
- Figur 5
- eine ähnliche Ansicht wie Figur 2, wobei jedoch der Riegelspannverschluß halb geöffnet
ist; und
- Figur 6
- eine ähnliche Ansicht wie Figur 3, wobei jedoch der Riegelspannverschluß halb geöffnet
ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Gegenhalter 1 und einem Haken
3, der in der Schließstellung hinter eine Leiste 2 am Gegenhalter 1 greift. Auf der
Stirnseite 4 des Hakens 3 ist mit Hilfe einer Schraube eine Lasche 5 schwenkbar befestigt.
Die Lasche 5 besitzt eine Ausnehmung 6 in Form eines zylindrischen Lochs, welcheseinen
Zapfen 7, der am Gegenhalter 1 befestigt ist, umgreift. Der Zapfen 7 besitzt auf der
der Bordwand zugekehrten Seite eine Auskehlung 8, die auch etwas um die Unterseite
des Zapfens 7 herumgeht. Weiterhin ist an der Stirnseite 4 des Hakens 3 ein Anschlag
9 angebracht, an den ein Vorsprung der Lasche 5 nach einer gewissen Schwenkbewegung
in Anlage kommt.
[0014] Wird nun bei Innendruck auf die Bordwand der Haken 3 außer Eingriff mit der Leiste
2 am Gegenhalter 1 gebracht, so schwenkt die Bordwand von ihrer horizontalen Lage
etwas aus, bis der Haken bezüglich des Gegenhalters die in den Figuren 4, 5 und 6
gezeigte Lage erreicht ist, bei welcher die Lasche 5 ausgeschwenkt ist und in dieser
Lage am Anschlag 9 anliegt und in der Auskehlung 8 des Zapfens 7 verhakt ist. Der
Verschluß kann dann nicht weiter geöffnet werden. Die Bedienungsperson muß zunächst
dafür sorgen, daß keine Ladungsgüter mehr gegen die Bordwand drücken. Erst dann kann
die Bordwand wieder in ihre vollständig horizontale Lage gedrückt und der Verschluß
vollständig geöffnet werden.
1. Haken und Gegenhalter eines Riegelspannverschlusses für abklappbare Bordwände von
Lastfahrzeugen, wobei der Gegenhalter (1) eine Leiste (2) aufweist, hinter die der
Haken (3) in der Schließstellung greift, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stirnseite
(4) des Hakens (3) eine schwenkbare Lasche (5) angebracht ist, die in der Schließstellung
mit einer Ausnehmung (6) einen vom Gegenhalter (1) abstehenden Zapfen (7) umgreift,
wobei die Länge des Zapfens (7) so bemessen ist, daß ihn die Lasche (5) mit ihrer
Ausnehmung (6) noch umgreift, wenn beim Öffnen des Verschlusses der Haken (3) von
der Leiste (2) freikommt, und wobei der Zapfen (7) in der Nachbarschaft seines freien
Endes auf der der Bordwand zugekehrten Seite eine Auskehlung (8) aufweist, in die
die Ausnehmung (6) einrastet, wenn beim Öffnen des Verschlusses die Bordwand in Richtung
der Abklappstellung gedrückt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskehlung (8) auf der
dem freien Ende des Zapfens (7) zugewandten Seite eine Fläche aufweist, die senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Riegels verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskehlung (8) auf der
dem freien Ende des Zapfens (7) zugewandten Seite eine Fläche aufweist, die schräg
zur Bewegungsrichtung des Riegels verläuft, derart, daß die Lasche (5) mit ihrer Ausnehmung
(6) auf dieser schrägen Fläche gleitet, wenn beim Öffnen des Verschlusses die Bordwand
in Richtung der Abklappstellung gedrückt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Haken
(3) einen Anschlag (9) aufweist, an den die Lasche (5) nach einer gewissen Schwenkbewegung
in Anlage kommt.
5. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haken
(3) oberhalb des Zapfens (7) am Gegenhalter (1) angreift und die Lasche (5) frei nach
unten hängt, derart, daß die Ausnehmung (6) bei vollständig hochgeklappter Bordwand
vor dem Schließvorgang mit dem Zapfen (7) fluchtet.
6. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche
(5) durch eine Feder in einer Lage festgehalten wird, daß die Ausnehmung (6) bei hochgeklappter
Bordwand vor dem Schließvorgang mit dem Zapfen (7) fluchtet.