[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schlichten von Filamentgarn unter Verwendung
einer der Reihe nach einen Schlichtetrog, einen Vortrockner mit Quetsche sowie Naßfeld,
einen Zylindertrockner und einen Wickler enthaltenden Schlichteanlage, wobei das Garn
durch Antrieb des Zylindertrockners mit einer die Transportgeschwindigkeit in der
Quetsche übersteigenden Geschwindigkeit im Naßfeld verstreckt wird. Sie betrifft ferner
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Um bei dem aus der DE-OS 36 02 968 bekannten Verfahren vorgenannter Art besondere
Streckaggregate einzusparen und eine definierte Verstreckttemperatur sicherzustellen,
wird die Verstreckung zwischen dem Quetschwerk des Schlichtetrogs und dem nachgeschalteten
Zylindertrockner im Naßfeld vorgesehen. Durch die bekannte Verwendung des sich an
den Schlichtetrog anschließenden Quetschwerks und des Zylindertrockners als Streckwerk
im Bereich des Naßfeldes einer Schlichteanlage wird erreicht, daß zusätzliche Maschinenaggregate
zum Verstrecken einer Fadenschar (in voller Breite) grundsätzlich nicht erforderlich
sind. Die einzelnen Fäden der zu behandelnden Fadenschar besitzen im Verstreckbereich
eine definierte Temperatur, nämlich die sich nach dem Verlassen des Schlichtebades
selbsttätig einstellende, im wesentlichen konstante Kühlgrenztemperatur.
[0003] Das bekannte Verfahren hat sich bei aus Polyamid bestehenden Filamentgarnen bewährt,
weil diese Garne bereits bei der im üblichen Vortrockner erreichten Kühlgrenztemperatur
von ca 60° C ordnungsgemäß zu verstrecken sind. Nicht ohne weiteres anwendbar ist
das bekannte Verfahren jedoch auf Filamentgarne, insbesondere Polyester-Garne des
POY- und LOY-Typs (POY = pre-oriented yarn, LOY = low oriented yarn), die erst bei
wesentlich höheren Temperaturen von z.B. 80 bis 100° C in der für die Bedürfnisse
der Textilindustrie erforderlichen Weise verstreckt werden können. Hierbei kommen
je nach Material, z.B. Polyamid oder Polyester, und Ausgangszustand, z.B. POY oder
LOY, Verstreckungsgrade von 1,3 bis 3,2 (größenordnungsmäßig) infrage. Das Verstrecken
bedeutet also ein erhebliches permanentes Längen eines auf die Fließtemperatur erhitzten
Garns und nicht nur ein vorübergehendes (im wesentlichen elastisches) Dehnen (unterhalb
der Fließtemperatur).
[0004] Im Rahmen des aus der genannten DE-OS 36 02 968 bekannten Verfahrens und der zugehörigen
Vorrichtung würde die zum Verstrecken von POY- oder LOY-Polyester-Garn erforderliche
Temperaturerhöhung des Garns im Bereich des Vortrockners zu einer Störung der Beschlichtung,
beispielsweise zu einem Abplatzen der Schlichte, führen, weil die wegen der erhöhten
Temperatur und vor allem wegen der entsprechend verlängerten Aufheizzeit vorzeitig
angetrocknete Schlichte beim Strecken des Filamentgarns dessen Dehnung nicht folgen
kann und deshalb rissig wird. Im übrigen würde eine zusätzliche Erhitzung des Garns
innerhalb des Vortrockners eine sorgfältige Temperatureinstellung erfordern, die erspart
werden sollte, als man sich im aus der vorgenannten DE-OS 36 02 968 Bekannten die
von Natur aus weitgehend konstante Kühlgrenztemperatur zunutze machte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung zum Verstrecken
von Filamentgarnen zwischen Schlichtetrog und nachgeschaltetem Endtrockner so auszugestalten,
daß in dem für das Verstrecken vorgesehenen Bereich des Vortrockners eine für das
Verstrecken von POY- oder LOY-Filamentgarn, insbesondere Polyester-Garn und dergleichen,
ausreichende Temperatur selbsttätig konstant zu halten, im Garnkörper praktisch ebenso
schnell wie früher die Kühlgrenztemperatur zu erreichen und zugleich ein vorzeitiges
Antrocknen der Schlichte im Streckbereich ausgeschlossen ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das eingangs genannte Verfahren darin, daß
das Garn bei voller Transportgeschwindigkeit der Schlichteanlage im Bereich der Verstreckung
unverändert feucht auf annähernd 100°C gehalten wird. Für die Vorrichtung ist die
erfindungsgemäße Lösung gekennzeichnet durch dem Naßfeld zugeordnete, eine Garntrocknung
im Bereich der Verstreckung anschließende Befeuchtungsmittel. Wenn man also das Garn
in voller Breite zugleich heiß und feucht genug hält, kann auch schwierig streckbares
Garn, wie Polyestergarn, erfindungsgemäß verstreckt werden. Wesentlich ist dabei das
Feuchthalten bzw. Befeuchten des Garns in einer Zone, die herkömmlich schon der Vortrocknung
zugeordnet wird. Erfindungsgemäß wird also das Einsetzen des Trockenvorgangs verzögert.
Das führt aber nicht zu einer Verlängerung des Trockenbereichs insgesamt, weil die
Garntemperatur in der Verstreck- bzw. Eingangszone gegenüber dem Stand der Technik
erhöht wird, so daß das Garn nach Verlassen der feuchten Verstreckzone um so schneller
trocknet.
[0007] Erfindungsgemäß wird das frisch geschlichtete Garn - in voller Breite einer Fadenschar
- ohne nennenswerte Trocknung so lange auf etwa 100° C, das heißt auf ca 90 bis 100°
C, gehalten oder aufgeheizt, bis es den Verstreckungsbereich ganz durchlaufen hat
und in dem gewünschten Maß vollständig verstreckt ist. Für die Erwärmung des Garns
kann die Aufheizung durch das Schlichtebad eventuell schon ausreichen, wenn die Temperatur
ohne Garntrocknung über den Verstreckungsbereich hinweg aufrechterhalten wird, in
der Quetsche oder danach im Naßfeld bzw. Verstreckungsbereich können aber bevorzugt
zusätzlich Heizmittel vorgesehen werden, wobei ebenfalls dafür Sorge zu tragen ist,
daß das Garn im Verstreckungsbereich noch nicht - insbesondere auch nicht oberflächlich
- trocknet.
[0008] Die Zusatzerwärmung kann durch Entwicklung der Wärme im Garnkörper, also durch Hochfrequenzerhitzung,
oder von außen durch Kontakt-, Konvektions- oder Strahlungserhitzung erfolgen. Besonders
bei der Aufheizung von außen oder beim Halten der im Schlichtetrog aufgenommenen Wärme
soll das Garn durch Wasserdampfsättigung der Umgebungsluft in dem Verstreckungsbereich
feucht gehalten werden. Unter dem Begriff "mit Wasserdampf gesättigte Luft" wird im
Rahmen der Erfindung auch übersättigte Luft verstanden, so daß das Einstellen der
Sättigung unkritisch ist. Durch die Sättigung der Luft wird gegebenenfalls (das heißt
mit Ausnahme bei der Hochfrequenzheizung) erstens erreicht, daß das Garn noch innerhalb
der für das Verstrecken infrage kommenden Zone bei voller Transportgeschwindigkeit
der Schlichteanlage nicht nur - wie bisher - auf die Kühlgrenztemperatur von ca 60°
C sondern sogar auf eine Temperatur von etwa 90 bis 100° C aufzuheizen ist, und zweitens
wird erreicht, daß die auf das Garn aufgebrachte Schlichte in der Verstreckzone wegen
der Luftsättigung und der schnellen Garnaufheizung nicht vorzeitig antrocknen und
durch das Verstrecken geschädigt werden kann. Höhere Temperaturen und kürzere Verweilzeiten
ohne vorzeitige übertrocknung der Schlichte werden also erfindungsgemäß, gegebenenfalls
durch Zusatzheizungen, in Verbindung mit der Sättigung der Luft in der Behandlungszone
bzw. Streckzone ermöglicht.
[0009] Beim Aufheizen des Garn mit Hochfrequenzenergie darf die Feuchte der Umgebungsluft
nur so hoch sein, daß elektrische überschläge nicht auftreten. Die Gefahr einer im
Sinne der Erfindung vorzeitigen Trocknung besteht dann aber nicht, weil das Garn hierbei
von innen her erwärmt wird, so daß die außen aufliegende Haut von Schlichte für das
Verstrecken ausreichend lange feucht genug bleibt. Auch hierbei spielt natürlich die
kurze Aufheizzeit eine wichtige Rolle: die Aufheizgeschwindigkeit soll die Trockengeschwindigkeit
wesentlich übersteigen.
[0010] Der gesamte Prozeßverlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Beschlichten von
Filamentgarnen umfaßt im wesentlichen folgende Schritte: das Garn wird vom Gatter
oder vom Zettelbaum abgezogen sowie in voller Breite der Fadenschar im Schlichtetrog
geschlichtet und dabei auf eine Temperatur von eta 70 bis 95° C gebracht. Wenn die
Temperatur von der Schlichte her schon ausreicht, werden die Fäden der Fadenschar
nach dem Durchlaufen des Quetschwerks in gesättigter Luft in voller Breite verstreckt.
Ansonsten erfolgt eine zusätzliche Aufheizung der Fäden bereits im Quetschwerk oder
kurz danach, wobei außer im Fall der Hochfrequenzheizung der Umgebung der Heiz- und
Verstreckzonen mit Wasserdampf gesättigt wird.
[0011] Nach Verlassen des Naßfeldes und damit der zum Verstrecken vorgesehenen Behandlungszone
der Maschine gelangt die Fadenschar über einen Endtrockner, beispielsweise einen Zylindertrockner,
auf einen Wickelbaum. Im Endtrockner kann bei ca 130 bis 160° C ein Spannungsabbau,
das heißt eine Relaxation, der Fäden erfolgen.
[0012] Wenn zum zusätzlichen erfindungsgemäßen Aufheizen eine Quetschwalze, z.B. die untere
Quetschwalze des Quetschwerks, herangezogen wird, liegt die Verstreckzone bzw. der
Streckpunkt dichter am Austritt der Fadenschar aus dem Quetschwerk. Wenn andere Aufheizmittel
für das Garn eingesetzt werden, liegt der Streckpunkt entsprechend weiter (in Transportrichtung)
im Naßfeld. Beispielsweise können für eine Kontaktheizung auch zusätzliche, beheizte
Walzen hinter dem Quetschwerk vorgesehen werden.
[0013] Bei alternativem Einsatz einer Strahlungs-, Hochfrequenz- oder Heißdampf-Heizung
der Fadenschar kann es ferner vorteilhaft sein, einen sogenannten Verstreck-Pin einzusetzen,
der einen definierten Verstreckungspunkt - unmittelbar nach dem Pin - erzeugt. Ein
solcher in der Praxis bekannter, temperierter Stab kann gegebenenfalls hinter der
Aufheizzone der Fadenschar und vor eventuell dem Trocknungsteil der Maschine vorgeordneten
Teilstäben positioniert werden. In jedem Fall muß im Bereich des durch die erfindungsgemäße
Aufheizung definierten Streckpunkts, also der Zone der Fadenschar, in der die das
Verstrecken ermöglichende Fließtemperatur des Garns erreicht wird, die Umgebungsluft
- außer bei Hochfrequenzheizung - mit Wasserdampf gesättigt sein. Die Luftfeuchte
dieser Aufheizzone kann über einen Regelkreis selbsttätig auf dem gewünschten Sättigungswert
gehalten werden. Für den Regelkreis sind gegebenenfalls lediglich ein auf Sättigung
bzw. Übersättigung ansprechendes Feuchtemeßgerät, ein Regler, ein Dampfventil und
ein Dampfeinspritzrohr erforderlich.
[0014] Unerwartet werden durch die Erfindung auch Vorteile bei der Behandlung von Garnen,
z.B. aus Polyamid, für deren Verstreckung an sich die relativ hohe Garntemperatur
von annähernd 100° C an sich nicht erforderlich wäre. Wendet man jedoch das erfindungsgemäße
Verfahren auch auf solche, schon bei niedrigen Temperaturen "fließenden" und daher
ordnungsgemäß zu verstreckende Garne an, lassen sich wegen der schnellen Aufheizzeit
höhere Geschwindigkeiten fahren und höhere Verstreckungsgrade, z.B. wesentlich größer
als 1,6-fach, erreichen.
[0015] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert.
[0016] Gemäß Ausführungsbeispiel läuft eine insgesamt mit 1 bezeichnete und aus einzelnen
Filamentgarnen 2, insbesondere aus Polyester-Garn, bestehende Fadenschar von einem
nicht gezeichneten Gatter über ein Riet 3, ein erstes Zugwerk 4 (Lieferwerk), eine
Einlaufwalze 5 sowie eine Tauchwalze 6 durch ein in einem Schlichtetrog 7 befindliches
Schlichtebad 8 in ein am Ausgang des Schlichtetrogs 7 angeordnetes Quetschwerk 9 ein.
Auf das Quetschwerk 9 folgt ein Naßfeld 10, in welchem die Fadenschar durch Naßteilstäbe
11 (außer bei Hochfrequenzheizung, bei der die Fäden - wegen der nahe aneinanderliegenden
Hochfrequenzelektroden - in einer einzigen Ebene laufen sollen) unterteilt werden
kann. An das Naßfeld 10 schließt sich ein insgesamt mit 12 bezeichneter Zylindertrockner
an, von dem aus die Fadenschar 1 über ein zweites Zugwerk 13 (Abzugswerk) durch ein
Trockenfeld 14 auf einen Baum 15 (Wickler) aufläuft.
[0017] Im Bereich des Naßfeldes 10 wird die Fadenschar, vorzugsweise in einer Eingangszone
16, mit Hilfe einer Zusatzheizung 17, im Ausführungsbeispiel mit Hilfe einer Strahlungsheizung,
so aufgeheizt, daß die Garntemperatur etwa 100° C annimmt. Zugleich wird hierbei in
der Verstreck- oder Eingangszone 16 die Luft mit Wasserdampf gesättigt. Hierzu dient
ein Dampfeinspritzrohr 18 mit einem Ventil 19, das über einen Regler 20 mit Sättigungs-Feuchtefühler
21 gesteuert wird.
[0018] Anstelle als Strahlungsheizung kann die in der Zeichnung mit 17 bezeichnete Zusatzheizung
auch als Hochfrequenz- oder Heißdampfheizung ausgebildet werden. Im letzteren Fall
kann die Heizung der Verstreck- oder Eingangszone 16 allein über das Dampfeinspritzrohr
18 bewirkt werden. Eine weitere Zusatzheizung 17 kann auch ganz wegfallen, wenn sich
die Eingangzone 16 über das Quetschwerk 9 hinwegerstreckt und wenn das Quetschwerk
9 selbst, insbesondere dessen untere Walze 22, als Aufheizmittel ausgebildet wird.
Gegebenenfalls sind der Heizwalze des Quetschwerks 9 entsprechende Mittel zum thermischen
Aufheizen zuzuordnen.
[0019] Die im Naßfeld 10 bzw. in der Eingangszone 16 vorbehandelte Fadenschar 1 läuft zur
weiteren Erhitzung und Trocknung auf den, aus einer Vielzahl einzelner Zylinder 23
bestehenden, Zylindertrockner 12 auf. Dort kann für die weitere Trocknung und Relaxation
eine Garntemperatur von etwa 120° C eingestellt werden.
[0020] Im gezeichneten Ausführungsbeispiel dienen das erste Zugwerk 4 und/oder das Quetschwerk
9 als Bremswerk des zumindest in der Eingangszone 16 als Verstreckbereich ausgebildeten
Naßfeldes 10, während der Zylindertrockner 12 und/oder das zweite Zugwerk 13 die zugehörige
Gegenkraft liefern. Hierzu können dem Quetschwerk 9 ein Antrieb 24 und dem Zylindertrockner
12 ein Antrieb 25 zugeordnet werden mit der Maßgabe, daß die Abzugsgeschwindigkeit
des Zylindertrockners 12 dem gewünschten Verstreckungsverhältnis entsprechend größer
als die Liefergeschwindigkeit des Quetschwerks 9 eingestellt wird. Die gewünschte
Verstreckung der Fadenschar 1 läßt sich also durch eine zwischen die Antriebe 24 und
25 geschaltete Regelung 26 problemlos einstellen. Die Liefergeschwindigkeit des Quetschwerks
9 entspricht dabei der relativ geringen Geschwindigkeit bei der Schlichteapplikation,
während die Abzugsgeschwindigkeit des Zylindertrockners 12 im wesentlichen gleich
der Wickelgeschwindigkeit am Baum 15 ist.
[0021] Wenn die Zugwerke 4 und 13 allein oder zusätzlich zum Verstrecken herangezogen werden,
können sie ebenfalls über von der Regelung 26 gestellte Antriebe 27 und 28 betätigt
werden. Das erste Zugwerk 4 wird vorteilhaft antriebsmäßig mit dem Quetschwerk 9 kombiniert.
In ähnlicher Weise ist es günstig, den Zylindertrockner 12 antriebsmäßig mit dem zweiten
Zugwerk 13 zu koppeln. In beiden Fällen ist auch eine räumliche Kombination - erstes
Zugwerk 4 und Quetsche bzw. Zylindertrockner 12 und zweites Zugwerk 13 - vorteilhaft.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- = Fadenschar
- 2
- = Garn
- 3
- = Riet
- 4
- = erstes Zugwerk
- 5
- = Einlaufwalze
- 6
- = Tauchwalze
- 7
- = Schlichtetrog
- 8
- = Schlichtebad
- 9
- = Quetsche
- 10
- = Naßfeld
- 11
- = Naßteilstäbe
- 12
- = Zylindertrockner
- 13
- = zweites Zugwerk
- 14
- = Trockenfeld
- 15
- = Baum
- 16
- = Eingangszone
- 17
- = Strahlungsheizung
- 18
- = Dampfeinspritzrohr
- 19
- = Ventil
- 20
- = Regler
- 21
- = Feuchtefühler
- 22
- = untere Walze (9)
- 23
- = Zylinder
- 24
- = Antrieb (9)
- 25
- = Antrieb (12)
- 26
- = Regelung
- 27
- = Antrieb (4)
- 28
- = Antrieb (13)
1. Verfahren zum Schlichten von Filamentgarn (2) unter Verwendung einer der Reihe nach
einen Schlichtetrog (7), einen Vortrockner mit Quetsche (9) sowie Naßfeld (10), einen
Zylindertrockner (12) und einen Wickler (15) enthaltenden Schlichteanlage, wobei das
Garn (2) durch Antrieb des Zylindertrockners (12) mit einer die Transportgeschwindigkeit
der Quetsche (9) übersteigenden Geschwindigkeit im Naßfeld (10) verstreckt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn (2) bei voller Transportgeschwindigkeit der Schlichteanlage im Bereich
der Verstreckung unverändert feucht auf annähernd 100° C gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn (2) nach Verlassen des Schlichtetrogs (7) in der Quetsche (9) oder im
Naßfeld (10) aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Garn (2) im Bereich der Verstreckung umgebende Luft mit Wasserdampf gesättigt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garn (2) mit Hilfe von Hochfrequenzenergie aufgeheizt wird.
5. Vorrichtung zum Schlichten von Filamentgarn (2) unter Verwendung einer der Reihe nach
einen Schlichtetrog (7), einen Vortrockner mit Quetsche (9) sowie Naßfeld (10), einen
Zylindertrockner (12) und einen Wickler (15) enthaltenden Schlichteanlage, wobei das
Naßfeld (10) als Verstreckeinrichtung mit der Quetsche (9) als Bremssystem ausgebildet
ist, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
dem Naßfeld (10) zugeordnete , eine Garntrocknung im Bereich der Streckung ausschließende
Befeuchtungsmittel (17, 18).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Naßfeld (10) Heizmittel (17) zugeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Heizmittel eine Kontakterhitzung, insbesondere in der Quetsche (9), vorzugsweise
in der unteren Quetschwalze (22), vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Heizmittel eine der Quetsche (9) nachgeschaltete Strahlungserhitzung, z.B.
mit Infrarot-Strahlern (17), vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Heizmittel eine Hochfrequenz-Heizung (17) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Heizmittel eine Heißdampf-Einblasung (18) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Befeuchtungsmittel ein Feuchtemeßgerät (21), einen Feuchteregler (20), ein
Dampfventil (19) und ein Dampfeinspritzrohr (18) umfaßt.