[0001] Die Erfindung betrifft ein Winterdienst-Streugerät, bei dem Streugut von einem Endlosförderer
aus einem Vorratsbehälter in ein in derselben Vertikalebene liegendes Fallrohr und
über eine schräge, im wesentlichen U-förmige Rutsche an einer bestimmten Stelle auf
einen Streuteller geführt wird, der um eine im wesentlichen vertikale Achse mit einstellbaren
Drehzahlen rotiert und der exzentrisch zum Fallrohr angeordnet und zur Querverlagerung
des Streubildes in bezug auf die Längsmittelachse des Streugerätes gemeinsam mit der
Rutsche um die in der Ebene dieser Längsmittelachse liegende vertikale Achse des Fallrohres
schwenkbar gelagert und in verschiedenen Winkellagen zur Längsmittelachse einstellbar
ist und durch welchen das Streugut drehzahlabhängig unterschiedlich weit zentrifugal
ausgestreut wird.
[0002] Es sind Winterdienst-Streugeräte der gattungsgemäßen Art bekannt (DE - PS 17 59 898,
DE-OS 19 36 568), bei denen die Streutellerwelle außerhalb des Fallrohres auf einem
um die Achse des Fallrohres schwenkbaren Träger gelagert ist und in verschiedenen
Winkellagen gegenüber dem Fallrohr feststellbar ist. Zur Betätigung kann ein Übersetzungsgetriebe
vorgesehen sein, das über eine biegsame Welle von einem drehbaren, im Fahrerhaus des
Streufahrzeugs angeordneten Verstellorgan einstellbar ist, wobei am Verstellorgan
ein mechanisch angetriebener Streubildanzeiger vorgesehen ist, der die jeweilige Winkelstellung
des Streutellers anzeigt. Eine Anpassung des Streubildes an unterschiedliche Streubreiten
erfolgt über eine Veränderung der Drehzahl des Streutellers, wobei bei höherer Drehzahl
eine größere Wurfweite erzielt wird. Da die Wurfweite in Richtung sowohl nach hinten
als auch nach beiden Seiten zunimmt, würde ohne entsprechende Veränderung des Streubildes
auch ein großer Bereich des Straßenrandes mit Streugut bestreut werden.
[0003] Bei einer weiteren bekannten Winterdienst-Streugerät (DE-OS 1 956 782), oberhalb
des Streutellers zwei Leitvorrichtungen angeordnet, die durch ein vertikales, symmetrisch
zur Längsmittelebene des Streugerätes angeordnetes Fallrohr ankommendes Streugut oder
jeweils einen Teil des Streugutes auf voneinander getrennte Stellen des Streutellers
lenken. Der Streuteller ist mit seiner vertikalen Drehachse an einem Träger um das
untere Ende des Fallrohres schwenkbar gelagert. Mit diesem Träger sind auch die beiden
Leitvorrichtungen, welche jeweils in Form einer Rutsche ausgebildet sind fest angeordnet.
Oberhalb dieser Leitvorrichtungen ist im Fallrohr eine verstellbare Materialweiche
angeordnet, die es ermöglicht den aus dem Fallrohr ankommenden Streugut-Strom auf
die beiden Leitvorrichtungen aufzuteilen. Mit der Aufteilung des Streugutstroms wird
erreicht, daß der Streuteller durch die beiden Leitvorrichtungen an unterschiedlichen
Stellen in unterschiedlichen oder gleichen Mengenanteilen auf den Streuteller leiten,
wodurch eine größere Streubreite erzielt wird, da das Streugut in zwei verschiedene
durch den Auftreffpunkt vorbestimmte Richtungen vom Streuteller ausstreut wird. Eine
Änderung der Streurichtung erfolgt einerseits durch die Änderung der Streutellerdrehzahl,
wobei allerdings gleichzeitig die Streuweite verändert wird, und andererseits durch
ein Verschwenken des Streutellers unmittelbar um das untere Ende des vertikalen Fallrohres.
[0004] Bei diesen bekannten Konstruktionen erfolgt die Veränderung des Streubildes in bezug
auf die Längsmittelachse des Streufahrzeugs durch die Verschwenkung des Streuteller
um die vertikale Achse des Fallrohres, so daß sich eine Änderung der Streurichtung
ergibt. Um über die gesamte Streufächerbreite eine möglichst gleichmäßige Streudichte
auf der Fahrbahn zu erhalten, ist es nicht sinnvoll, den Gesamtschwenkwinkel in bezug
auf die Fallrohrachse größer als 60° zu wählen. Bei sehr großen Streuweiten reicht
aber diese Richtungsänderung des Streubildes nicht aus, um den angrenzenden rechten
Straßenrand von Streugut freizuhalten. Eine beim Verschwenken gegebene Querverlagerung
des Streutellers in bezug auf die Längsmittelachse des Streufahrzeugs bzw. des Streugerätes
ist auf Grund des sehr kleinen Schwenkradius' der Streutellerachse bezüglich der Fallrohrachse
zu gering. Es wäre eine größere Verschwenkung des Streutellers notwendig, um eine
ausreichende Querverlagerung des Streutellers in Richtung auf den linken Fahrbahnrand
zu erreichen, so daß der rechte Fahrbahnrand von Streugut freigehalten werden kann.
Dies ist aber auf Grund der durch das Streugerät bzw. das Streufahrzeug vorgegebenen
geometrischen Anbaubedingungen nicht möglich bzw. sinnvoll, da bei größeren Schwenkwinkeln
einerseits der Streuteller unter das Streufahrzeug geschwenkt und andererseits das
Streugut teilweise in Fahrtrichtung ausgestreut würde.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Winterdienst-Streugerät mit
einer Verstellvorrichtung für den Streuteller zu schaffen, die es erlaubt innerhalb
eines begrenzten Gesamtschwenkwinkels des Streutellers in bezug auf die Längsmittelachse
des Streugerätes für minimale und maximale Wurfweite jeweils eine ausreichende Querverlagerung
des Streubildes bzw. des Streugutteppichs bei möglichst gleichmäßiger Streugutverteilung
innerhalb einer vorgegebenen Streubreite zu erzielen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Streuteller mittig am unteren
Ende eines Leitrohrs starr angeordnet ist, das gegenüber der Vertikalen unter einem
Neigungswinkel (α) von wenigstens 20° von oben schräg nach hinten verläuft und
- daß das Leitrohr an seinem oberen Ende mittels eines kurzen vertikalen Lagerstutzens
an einem ebenfalls kurzen, unmittelbar unterhalb des Endlosförderers angeordneten
Fallrohrstutzen des Fallrohres drehbar gelagert ist und
- daß die Länge des schräg verlaufenden Leitrohrs um ein mehrfaches größer ist als die
Gesamtlänge des vertikal verlaufenden Fallrohrs und des Lagerstutzens zusammen und
- daß das Leitrohr mittels eines fernsteuerbaren Stellglieds gemeinsam mit der Rutsche
und dem Streuteller in unterschiedliche Winkelstellungen zur Längsmittelachse bringbar
ist.
[0007] Durch die kurze Ausbildung des vertikal verlaufenden Fallrohres und des vertikal
verlaufenden Lagerstutzens des Leitrohres und dessen Lagerung unmittelbar unterhalb
des Förderrohres ergibt sich bei einem standardisierten Abstand des Streutellers vom
Boden eine relativ große Länge des schräg verlaufenden Leitrohres. Durch den schrägen
Verlauf dieses im Vergleich zur Gesamtlänge des Fallrohres und des Lagerstutzens um
ein mehrfaches längere Leitrohr wird erreicht, daß sich der Streuteller mit seiner
Drehachse beim Verschwenken des Leitrohres um die Fallrohrachse auf einer Kreisbahn
bewegt, deren Schwenkradius erheblich größer ist als bei den bekannten Anordnungen
und somit auch eine wesentlich größere Querverlagerung bei gleichem Schwenkwinkel
erfolgt.
[0008] Durch die starre Anordnung der Rutsche zum Streuteller am unteren Ende des Leitrohres
ergibt sich damit beim Schwenkvorgang zum einen eine Änderung der Streurichtung in
Bezug auf die Längsmittelachse des Streugerätes und zum anderen eine Querverschiebung
des Streutellers zur Längsmittelachse, so daß eine bedeutend größere Querverlagerung
des gesamten Streubildes als beim genannten Stand der Technik erreicht wird.
[0009] Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, daß durch die Schräglage des Leitrohrs
eine erheblich bessere Bündelung des Streugutstromes und somit eine genauere Einhaltung
der Auftreffstelle des Streugutes auf dem Streuteller erzielt wird. Dadurch werden
erheblich gleichmäßigere Streubilder im gesamten Drehzahlbereich erzielt.
[0010] Durch die Verschwenkmöglichkeit des Streutellers um die Fallrohrachse gemäß Anspruch
2 ist es möglich, das an sich bei einer Mittellage des Streutellers unsymmetrische
Streubild, dessen überwiegender Teil bei der in Regel vorgegebenen Drehrichtung des
Streutellers auf der linken Straßenseite liegt, auch so zu verlagern, daß eine etwa
symmetrische oder weiter nach rechts reichende Streuung zu erhalten ist. Dies ist
insbesondere bei den minimalen Streuweiten von Bedeutung.
[0011] Die Ansprüche 2 bis 5 betreffen vorteilhafte konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung,
die zu einer hohen Funktionssicherheit und Kompaktbauweise beitragen.
[0012] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in Seitenansicht eine Streuvorrichtung eines Winterdienst-Streugerätes;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht II - II aus Fig. 1;
- Fig. 4
- bis Fig. 6 unterschiedliche Stand-Streubilder mit unterschiedlichen Winkelstellungen
aber gleicher Drehzahl des Streutellers;
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Streuvorrichtung 1 eines gattungsgemäßen
Winterdienst-Streugerätes. An einem im wesentlichen horizontal verlaufenden Förderrohr
2, in dem eine Förderschnecke als Endlosförderer gelagert ist, ist ein kurzes vertikales
Fallrohr 3 befestigt. Dieses Fallrohr 3 ist mit einem im Durchmesser verjüngten koaxialen
Fallrohrstutzen 4 versehen. An seinem Umfang ist der Fallrohrstutzen 4 im oberen Drittel
mit einem umlaufenden Flanschring 5 versehen, an dem der Innenring 5' zur Aufnahme
eines Schwenklagers 6 dient.
[0013] Das Schwenklager 6 ist als Radial-Kugellager ausgeführt und mit seinem äußeren Lagerring
7' auf einem umlaufenden Lagerflansch 7 befestigt. Der Lagerflansch 7 ist am oberen
Ende eines kurzen Lagerstutzen 8 angeschweißt, welcher den kurzen vertikalen koaxial
zum Fallrohrstutzen 4 verlaufenden oberen Endabschnitt eines Leitrohres 9 bildet.
[0014] Das Leitrohr 9 verläuft unter einem Neigungswinkel α von wenigsten 20° zur Vertikalen
10 von oben schräg nach hinten. Das schräg verlaufende Leitrohr 9 weist an seinem
unteren Ende 11 eine in einer Vertikalebene 12 liegende Schnittfläche 13 auf, an welcher
eine Montageplatte 14 angeschweißt ist.
[0015] Mit der Montageplatte 14 ist ein Tragrahmen 34 verschraubt, der zusammen mit einer
Rutsche 15 das eigentliche Streuaggregat 16 trägt. Dieses besteht aus einem Streuteller
17 mit einer Antriebswelle 19, die um eine im wesentlichen vertikale Drehachse 18
rotierend mit unterschiedlich wählbaren Drehzahlen antreibbar ist, und aus einer haubenartigen
Streutellerabdeckung 20, die eine Ausnehmung 21 aufweist, in welche die Rutsche 15
eintaucht, sowie aus einem hydraulischen Antriebsmotor 22. Über die Rutsche 15, die
mit ihrer unteren Scheitellinie 24 zur Mittelachse 25 des Leitrohres 9 um etwa 5°
bis 10° geneigt ist, wird dem Streuteller 17 Streugut annähernd zentral zugeführt.
Durch die Schrägstellungen des Leitrohres 9 und der Rutsche 15 wird das aus dem Förderrohr
2 kommende granulierte Streugut zu einem weitgehend homogenen konzentrierten Strom
verdichtet, so daß es etwa punktförmig an immer derselben Stelle auf dem Streuteller
17 auftrifft. Dabei liegt diese Stelle in einer Vertikalebene, die zugleich Radialebene
zur Drehachse 18 des Streutellers 17 und auch zur Schwenkachse 10' des Schwenklagers
6 ist. Durch diese punktförmige Bündelung des Streugutstromes kann eine hohe Gleichförmigkeit
der Streubilder bei unterschiedlichen Betriebseinstellungen erreicht werden.
[0016] Am Fallrohrflansch 5 ist ein radial zur Schwenkachse 10' verlaufender horizontaler
Lagerarm 26 verschraubt, an welchem ein elektromotorisch angetriebenes Stellglied
in Form eines Linearantriebes 27 über eine Konsolenhalterung 28 angelenkt ist. Der
Linearantrieb 27 ist mit seinem Schubzylinder 29 in der Konsolenhalterung 28 befestigt,
wobei die Konsolenhalterung 28 zur gelenkigen Verbindung mit dem Lagerarm 26 eine,
mit einer Bohrung 30 versehene Lasche 31 aufweist. Am Lagergehäuse 7 des Lagerstutzens
8 ist ein zur Schwenk- und Fallrohrachse 10' radial verlaufender Schwenkarm 32 befestigt,
der etwa doppelt so lang ist wie der Lagerarm 26 und mit dessen Ende der Linearantrieb
27 mit seiner Schubstange 33 verbunden gelagert ist. Der Schwenkarm 32 erstreckt sich
horizontal über dem Leitrohr 9.
[0017] In der in Fig. 3 in ausgezogenen Linien dargestellten Mittelstellung weisen der Lagerarm
26 und der Schwenkarm 32 einen Winkel γ von etwa 45° zueinander auf. Die Längenverhältnisse
des Lagerarms 26 und des Schwenkarms 32 sind auf den maximalen Hub des Linearantriebes
27 derart abgestimmt, daß aus dieser Mittelstellung ein Verschwenken des Leitrohrs
9 zusammen mit dem Tragrahmen 34 und den daran befestigten Teilen 15, 16, 17, 19,
20, 22 nach beiden Seiten gleich weit jeweils um einen Schwenkwinkel
β von etwa 30° bis 35° möglich ist.
[0018] Durch die kurze Ausführung des Fallrohres 3 und des Fallrohrstutzens 4 sowie des
Lagerstutzens 8 ist der vertikale Abstand
a zwischen dem Streuteller 17 und dem Schwenklager 6 optimal groß, so daß sich durch
die Schrägstellung des Leitrohres 9 um den Winkel
α zur Vertikalen 10 auch ein Schwenkradius
r von wenigsten 70 cm ergibt. Damit wird erreicht, daß sich beim Verschwenken des Streuaggregates
16 von einer Extremlage in die andere um den gesamten Schwenkwinkel
2β eine maximale Querverlagerung von über 70 cm ergibt.
[0019] In den Fig. 4, 5 und 6 sind beispielhaft drei unterschiedliche Standstreubilder 35/1,
35/2, 35/3 mit einem Streufahrzeug 36 schematisch dargestellt, welche mit einer Streuvorrichtung
1 bei stehendem Streufahrzeug 36 erzielbar sind. Die Streuvorrichtung 1 ist dabei
derart an der mit einer quer verlaufenden Prallschürze 37 versehenen Rückseite des
Streufahrzeugs 36 angeordnet, daß ihre Schwenkachse 10' in der vertikalen Längsmittelebene
39 des Streufahrzeugs 36 liegt. Die Streubreite beträgt, wie aus den Fig. 3 bis Fig.
6 zu entnehmen ist, jeweils 6 m.
[0020] In der Darstellung der Fig. 4 ist die Streuvorrichtung 1 um den Schwenkwinkel
β von etwa 30° nach rechts verlagert. Durch die Prallschürze wird ein Bestreuen der
Fahrbahn vor und unterhalb des Streufahrzeugs 36 verhindert. Dies ist durch die Begrenzungslinien
40 und 41, die von der Drehachse 42 des Streutellers 17 durch die jeweilige Außenkante
der Prallschürze 37 verlaufen, schematisch dargestellt. Der Streuteller 17 dreht sich
in Pfeilrichtung 43, also in Uhrzeigerrichtung. Es ist erkennbar, daß sich die größte
Wurfweite etwa in Richtung der Symmetrielinie 44/1 des Streubildes 35/1 ergibt. Von
dieser Symmetrielinie 44/1 nimmt die Streuweite entlang der strichpunktierten Linie
45 in beide Richtungen stetig ab. In dieser Stellung des Streutellers 17 weist der
rechte äußere Streubildrand 46 von der Längsmittelebene 39 des Streufahrzeugs 36 einen
Abstand von etwa 3,45 m auf, während der Abstand des linken äußeren Streubildrandes
47 von der Längsmittelebene 39 des Streufahrzeugs 36 2,55 m beträgt. Diese beiden
Abstände ergeben zusammen die Gesamtstreubreite von 6 m.
[0021] An den Standstreubildern der Fig. 4, 5 und 6 ist im übrigen folgendes erkennbar:
In Fig. 4 ist der Streuteller in bezug auf die Längsmittelachse 39 des Fahrzeuges
36 um einen Schwenkwinkel
β1 von 30° nach rechts verschwenkt. Die Streubildsymmetrielinie 44/1 bildet mit der
Fahrzeuglängsmittelachse 39 einen Winkel
δ, der um den Winkel
ε kleiner ist als der Schwenkwinkel
β1 von 30°.
ε ist der Winkelabstand, den die Streubild-Symmetrielinie 44/1 mit der durch die Drehachse
10' verlaufenden Mittellinie 48 des Streutellers 17 bildet. In dieser Einstellung
beträgt der seitliche Versatz
q des Streutellers 17 gegenüber der Längsmittelachse 39 des Fahrzeuges 36 35 cm. Dieser
Betrag ergibt sich aus q = 70 cm * sin β1, wobei die Zahl 70 der Größe des Schwenkradius
r entspricht.
[0022] Durch die Asymmetrie des Standstreubildes gegenüber der Mittellinie 48, die in der
Einstellung der Fig. 5 mit der Längsmittelachse 39 des Fahrzeuges 36 zusammenfällt,
ergibt sich in der Mittelstellung des Streutellers 17 in bezug auf die Längsmittelachse
39 ein Streubildversatz von 3,10 m : 2,90 m, bei der gleichen Gesamtbreite von 6 m.
[0023] In der Fig. 6 ist der Streuteller 17 um den Schwenkwinkel
β2 von 30° nach links verschwenkt, so daß die Symmetrielinie 44/1 des Standstreubildes
35/3 mit der
[0024] Längsmittelachse 39 des Fahrzeuges 36 einen Gesamtwinkel von

bildet. Wenn man für
ε einen Winkel von 15° annimmt, so ergibt sich in diesem Falle ein
δ2 von 45°. Zusammen mit dem seitlichen Versatz
q1 des Streutellers 17 gegenüber der Längsmittelachse 39, der auch in diesem Falle 35
cm beträgt, erstreckt sich das Streubild 35/3 in bezug auf die Längsmittelachse 39
2,25 m nach rechts und 3,75 m nach links.
[0025] Es ist leicht vorstellbar, wie die bei in Pfeilrichtung 49 fahrendem Fahrzeug 36
entstehenden Streuteppiche in bezug auf die Längsmittelachse 39 liegen, die dazugehörigen
Maße sind jeweils angegeben.
[0026] Es ist auch weiterhin leicht vorstellbar, daß mit einem noch größeren Schwenkwinkel
β2 das Streubild noch weiter nach links verlegt werden kann, so daß die Breite des rechts
der Längsmittelebene 39 des Fahrzeuges 36 liegende Abschnitt des gesamten Streuteppichs
sich auf ein Maß von etwa 1,25 m - 1,50 m verringern läßt.
[0027] Es lassen sich auch ohne weiteres Streubreiten von minimal 2 m und maximal 8 m erzielen,
wobei sich zwischen der minimalen Streubreite von 2 m und der maximalen Streubreite
von 8 m doch recht unterschiedliche Standstreubilder ergeben können.
1. Winterdienst-Streugerät (1), bei dem Streugut von einem Endlosförderer aus einem Vorratsbehälter
in ein in derselben Vertikalebene liegendes Fallrohr (3) und über eine schräge, im
wesentlichen U-förmige Rutsche (15) an einer bestimmten Stelle auf einen Streuteller
(17) geführt wird, der um eine im wesentlichen vertikale Achse (18) mit einstellbaren
Drehzahlen rotiert und der exzentrisch zum Fallrohr (3) angeordnet und zur Querverlagerung
des Streubildes (35, 35/1, 35/2, 35/3) in bezug auf die Längsmittelachse des Streugerätes
(1) gemeinsam mit der Rutsche (15) um die in der Ebene dieser Längsmittelachse liegende
vertikale Achse (10') des Fallrohres (3) schwenkbar gelagert und in verschiedenen
Winkellagen zur Längsmittelachse einstellbar ist und durch welchen das Streugut drehzahlabhängig
unterschiedlich weit zentrifugal ausgestreut wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Streuteller (17) mittig am unteren Ende (11) eines Leitrohrs (9) starr angeordnet
ist, das gegenüber der Vertikalen (10) unter einem Neigungswinkel (α) von wenigstens
20° von oben schräg nach hinten verläuft und
- daß das Leitrohr (9) an seinem oberen Ende mittels eines kurzen vertikalen Lagerstutzens
(8) an einem ebenfalls kurzen, unmittelbar unterhalb des Endlosförderers angeordneten
Fallrohrstutzen (4) des Fallrohres (3) drehbar gelagert ist und
- daß die Länge des schräg verlaufenden Leitrohrs (9) um ein mehrfaches größer ist
als die Gesamtlänge des vertikal verlaufenden Fallrohrs (3) und des Lagerstutzens
(8) zusammen und
- daß das Leitrohr (9) mittels eines fernsteuerbaren Stellglieds (27) gemeinsam mit
der Rutsche (15) und dem Streuteller (17) in unterschiedliche Winkelstellungen zur
Längsmittelachse (39) bringbar ist.
2. Winterdienst-Streugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitrohr
(9) mit der Rutsche (15) und dem Streuteller (17) aus einer Mittelstellung nach beiden
Richtungen um jeweils einen Schwenkwinkel (β) von etwa 30° bis 35° verschwenkbar ist.
3. Winterdienst-Streugerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fallrohrstutzen
(4) und der als Lagerstutzen (8) ausgebildete obere Endabschnitt des Leitrohres (9)
jeweils einen Lagerflansch (5, 7) aufweisen und daß die Lagerflansche (5, 7) über
ein Schwenklager (6) derart miteinander drehbar verbunden sind, daß das Fallrohrstutzen
(4) in den Lagerstutzen (8) eintaucht.
4. Winterdienst-Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem am Fallrohrstutzen (4) befestigten radialen Lagerarm (26) und einem
am Lagerstutzen (8) befestigten radialen Schwenkarm (32) ein elektromotorisches Stellglied
in Form eines Linearantriebs (27) angeordnet ist.
5. Winterdienst-Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitrohr (9) an seinem unteren Ende (11) eine in einer Vertikalebene (12)
verlaufende Schnittkante (13) aufweist, an welchem eine Montageplatte (14) befestigt
ist, welche den Tragrahmen (34) des Streutellers (17) und der Rutsche (15) trägt.