[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen von Holz oder anderen
Gütern gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
[0002] Durch die DE-A-35 43 248 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung, bestehend aus einem
langgestreckten Gehäuse, einer zylindrischen Trockenkammer zur Aufnahme des zu trocknenden
Gutes, einem konzentrisch zur Trockenkammer angeordneten Heizschild zum Erhitzen von
zwischen Gehäusewand und Heizschild vorbeistreichender Luft, die das zu trocknende
Gut erwärmt und aus diesem austretendes Dunstwasser aufnimmt, einer Kühleinrichtung
zur Kondensierung des Luftgemisches, einer Luftumwälzeinrichtung an einer Stirnseite
der Trockenkammer, die das Luftgemisch in der Trockenkammer am Gut vorbei, über Kühleinrichtung
und Heizschild zirkulieren läßt, und einer Unterdruckvorrichtung zum Erzeugen und
Aufrechterhalten eines Unterdruckes in der Trockenkammer. Auf diese Weise wird die
für das Aufheizen des zu trocknenden Gutes (Holz) benötigte Wärme während der Aufheizphase
über die Luft als Wärmeträger dem in der Trockenkammer befindlichen Gut, vorzugsweise
bei Holz diesem längs zur Stapelrichtung zugeführt. Nach Beendigung der Aufheizphase
wird der Behälter unter Vakuum gesetzt. Das im Gehäuse oder Behälter befindliche dann
stark mit Feuchtigkeit angereicherte Luft-Dampf-Gemisch wird durch Zuschalten von
Kühlwasser zu der in der Trockenkammer angeordneten Kühleinrichtung kondensiert. Das
dabei entstehende Tropfwasser tropft in einen Kühlwasserbehälter. Der durch die Kondensierung
verursachte geringfügige Wärmeverbrauch wird von der in Form des konzentrischen Heizschildes
vorliegenden Heizeinrichtung wieder ersetzt, und zwar dadurch, daß mit Hilfe eines
Ventilators als Luftumwälzeinrichtung die in der Trockenkammer verbleibende Luft umgewälzt
wird. Durch dieses Verfahren kann der einmal unter Vakuum gesetzte Behälter während
des gesamten Trocknungsvorganges geschlossen und unter Unterdruck bleiben.
[0003] Die bekannte Vorrichtung arbeitet bei normalgroßen Behältern absolut zufriedenstellend.
Es besteht aber der Wunsch, aus Gründen der Rationalisierung, die Gehäuse und damit
den Trockenraum weiter zu vergrößern. Gewisse Probleme entstehen dabei bei der Luftumwälzeinrichtung,
da der Preßdruck für die umzuwälzende Luft bei größerem Durchmesser und auch größerer
Länge im allgemeinen bei niedrigem Innendruck (Vakkum) trotz ausreichenden Luftdruchsatzes
nicht mehr aufgebracht werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der vorgenannten Art derart weiterzubilden,
daß auch bei einem Unterdruck von weniger als 300 mbar eine genügende Luftmenge mit
ausreichender Pressung umgewälzt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1
gelöst.
[0006] Beim Erfindungsgegenstand wird also der Luftdurchsatz bei Normalatmosphäre und im
Vakuumbetrieb mit unterschiedlicher Leistung der Luftumwälzeinrichtung derart betrieben,
daß auch bei niederem Innendruck in der Trockenkammer ein ausreichender Preßdruck
gegeben ist.
[0007] Bei kleinen Kammer kann dies gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens
einfach dadurch geschehen, daß der die Luftumwälzeinrichtung realisierende Ventilator
im Vakuumbetrieb mit höherer Drehzahl und/oder mit im Sinne eines höheren Luftdurchsatzes
verstellten Lüfterflügel betrieben ist.
[0008] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit einem Außengehäuse
von mindestens 1500 mm werden mehrere Ventilatoren für die Luftumwälzung vorgesehen,
und zwar entweder an einer Stirnseite oder aufgeteilt auf beide Sirnseiten. Diese
Ausführungsform bietet den Vorteil, daß bei relativ kleinen für die Aufstellung der
Vorrichtung zur Verfügung stehenden Areal ein großer Außendurchmesser, von beispielsweise
bis zu 2,5 m des Behälters realisierbar ist. Bei derart großen Durchmessern könnte
ein und nur ein Ventilator nicht so groß gebaut und mit so hoher Drehzahl betrieben
werden, daß auch im Vakuumbereich der nötige Luftdurchsatz mit ausreichender Pressung
garantiert ist. Dementsprechend besteht die Luftumwälzeinrichtung aus mehreren einzelnen
zu- und abschaltbaren an einer Sitrnseite oder aufgeteilt auf beide Stirnseiten angeordneten
Ventilatoren.
[0009] Dabei kann es gem. einer anderen Weiterbildung vorteilhaft sein, zwischen den Ventilatoren
und der Trockenkammer Luftleitbleche vorzusehen, die eine Durchströmung der Luft durch
alle Zwischenräume, z.B. zwischen einem Stapel von Holzbolen sicherstellen.
[0010] Gemäß einer anderen Weiterbildung des Erfindungsgedankens insbesondere für Trockengehäuse
mit einer Länge von mehr als 12 m wird vorgeschlagen, das Heizschild durch zwei getrennte,
ungefähr gleichgroße Teile zu bilden und an beiden Stirnseiten zumindest jeweils einen
Ventilator, die gegeneinander arbeiten, anzuordnen. Selbstverständlich ist auch in
diesem Fall zur Erhöhung der Pressung im Vakuumbetrieb vorteilhaft, für jede Halblänge
des Trockenraumes mehrere ggfs. zuschaltbare, in Druck- oder Saugrichtung arbeitende
Ventilatoren vorzusehen.
[0011] Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung, sowie
deren Vorteile werden im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit den anliegenden Figuren erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Trockenvorrichtung im Querschnitt und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der Trockenvorrichtung im Längsschnitt.
[0013] In Fig. 1 ist eine Trockenvorrichtung dargestellt, die ein äußeres Gehäuse 1 aufweist,
das zusammen mit stirnseitigen Abschlüssen, z.B. einem Deckel, einen Behälter bildet.
Das Gehäuse 1 hat einen Außendruchmesser von mindestens 1,5 m, bevorzugt jedoch zwischen
1,7 m und 2 m. Das Innere des Behälters oder Gehäuses 1 wird als Trockenraum bezeichnet,
in dem sich beispielsweise ein mittels Distanzlatten mit Zwischenräumen versehener
Stapel Holzbohlen befindet. Im Gehäuse 1 ist ein sich über die ganze Länge erstreckender
konzentrisch angeordnetes Heizschild 3 vorgesehen, das aus zwei Heizschildwänden 3'
und 3'' gebildet ist und in dessen Inneren Heizrohre vorgesehen sind, über die mittels
Heißwasser das Heizschild 3 entsprechend aufgeheizt wird. Mit Hilfe dieses Heizschildes
3 wird der gesamte Trockenrauminhalt gleichmäßig erwärmt. Die Steuerung erfolgt über
einen - nicht dargestellten - Thermostaten in an sich bekannter Weise.
[0014] Im Bereich der Stirnseite des Behälters an der der Zugangsöffnung gegenüberliegenden
Stirnseite sind mindestens zwei Ventilatoren 5 vorgesehen, die gleichzeitig mit der
Heizung oder nach entsprechender Vorheizzeit aktiviert werden und die die im Inneren
des Gehäuses 1 unter Unterdruck gehaltene, erwärmte Luft durch die Zwischenräume des
gestapelten Holzes fördern. Alternativ hierzu ist es ebenfalls möglich, an der bezeichneten
Stirnseite nur einen Ventilator 5 anzuordnen und den zweiten Ventilator 5 an der Zugangsstirnseite,
z.B. am wegschwenkbaren Deckel befestigt, vorzusehen.
[0015] Wichtig bei der Realisierung der Erfindung ist es, daß mindestens zwei Ventilatoren
mit deutlich geringerem Durchmesser als der Trockenraum vorhanden sind, die aufgrund
ihres kleinen Durchmessers (z.B. 400 mm - 700 mm) mit relativ hohen Drehzahlen, vorzugsweise
im Bereich von 2500 U/min bis 3000 U/min zu betreiben sind. Dadurch wird sichergestellt,
daß auch bei dem hier in Betracht kommenden Unterdruck von ca. 300 mbar noch eine
genügende Luftmenge mit ausreichendem Pressdruck erreicht wird, um eine anhaltende
Erwärmung des Holzstapels zu gewährleisten.
[0016] Das Heizschild 3 ist konzentrisch zum Gehäuse 1 der Trockenvorrichtung angeordnet,
wobei ein Zwischenraum 7 freigelassen ist. Durch diesen Zwischenraum 7 zwischen Heizschild
3 und einer Isolierung 2 wird die Luft durch die Ventilatoren 5 gedrückt oder, je
nach gewählter Umlaufrichtung, zurückgesaugt und sie erwärmt sich dabei wieder durch
Vorbeistreichen an der Heizschildwand 3'. Gleichzeitig verhindert die Heizschildwand
3'' ein Entweichen der Luft aus dem Trockenraum in den Zwischenraum 7. Aufgrund der
mittels der Ventilatoren 5 erzeugten, gleichmäßig starken Luftzirkulation durch den
gesamten Stapel des zu trocknenden Holzes oder auch andere Güter wird zwangsläufig
ein Feuchtigkeitsaustausch zwischen den einzelnen Holzbohlen unterschiedlicher Feuchtigkeit
erreicht.
[0017] Im unteren Bereich des Trockenraums sind Kühlrohre 8 verlegt, die eine Kühleinrichtung
bilden. An diesen Kühlrohren 8 kühlt sich die durch den Trockenraum gedrückte Luft
ab, wodurch der in dem Luftgemisch enthaltene Dampf in Form von Tropfwasser ausgeschieden
wird. Ein Wasserbehälter 9 nimmt das durch die Kondensierung entstandene Wasser auf.
Der Wasserbehälter 9 kann, um bei längerem Betrieb ein Rückverdampfen zu vermeiden
ebenfalls gekühlt sein. Ein seitlich angeordneter Elektrosteuerkasten 12 beinhaltet
die Steuerkreise für die Ventilatoren 5 und die Heiz- und Vakuumeinrichtungen.
[0018] In Fig. 2 ist ein Längsschnitt einer Trockenvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform
gezeigt. Gleiche Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 versehen.
Auch in dieser Ausführungsform ist ein sehr großes Volumen des Trockenraumes realisiert.
Das Gehäuse 1 hat vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens 1,5 m und eine Länge
von mindestens 12 m, wobei Längen zwischen 14 m und 16 m bevorzugt sind. In Abweichung
zu dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist das Heizschild 3 in ungefähr gleich große
Teile 3a und 3b geteilt. Entsprechend dieser Aufteilung werden auch zwei Trockenräume
14a und 14b gebildet, die jeweils mit einem Stapel zu trocknenden Holzes zu befüllen
sind. Dazu weist das Gehäuse 1 an einem Stirnende eine wegschwenkbare Tür 16 auf.
Der von den beiden Heizschildteilen 3a, 3b und den beiden Trockenräumen 14a, 14b gebildete
Zwischenraum 18 bleibt frei.
[0019] Im Bereich der Tür, vorzugsweise mit dieser mechanisch gekoppelt, sind zwei Ventilatoren
5 in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Gehäuses 1 nebeneinanderliegend angeordnet.
Zwei weitere Ventilatoren 5 befinden sich analog angeordnet an der anderen Stirnseite
des Behälters oder Gehäuses 1. Die Luftströme der jeweils zwei zusammenarbeitenden
Ventilatoren 5 sind so gerichtet, daß sie im Zwischenraum 18 aufeinandertreffen und
wieder in den jeweiligen Trockenraum 14a, 14b hineingesaugt werden. Die Aufheizung
der Luft und die Kondensation ihres Wassergehalts nach oder bei ihrem Wirken im Trockenraum
findet wie im Ausführungsbeispiel der Figur 1 beschrieben statt.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Luftwälzeinrichtungen an ein Steuergerät angeschlossen,
das zur wahlweisen Zuschaltung einzelner Luftumwälzeinrichtungen ausgebildet ist.
Dadurch ist es möglich, z.B. während der Aufheizphase, wo noch nicht der gewünschte
Endwert des Unterdrucks erreicht ist, nur einen Teil der Ventilatoren laufen zu lassen
und später, wenn bei vollem Unterdruck gearbeitet wird, weitere Ventilatoren zuzuschalten,
um auch dann den nötigen Preßdruck zu erzielen.
1. Vorrichtung zum Trocknen von Holz oder anderen Gütern, mit einem langgestreckten Gehäuse,
einer zylindrischen Trockenkammer zur Aufnahme des Gutes, einem konzentrisch zur Trockenkammer
angeordneten Heizschild zum Erhitzen zwischen Gehäuse und Heizschild vorbeistreichender
Luft, die das zu trocknende Gut erwärmt und aus diesem austretendes Dunstwasser aufnimmt,
einer Kühleinrichtung zur Kondensierung des Luftgemisches, einer Luftumwälzeinrichtung
an einer Stirnseite der Trockenkammer, die das Luftgemisch in der Trockenkammer am
Gut vorbei, der Kühleinrichtung und dem Heizschild zirkulieren läßt, und einer Unterdruckvorrichtung
zum Erzeugen und Aufrechterhalten eines Unterdruckes in der Trockenkammer, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftumwälzeinrichtung derart ausgelegt ist, daß in der Aufheizphase
bei Normalatmosphäre geringer Druck und damit geringerer Luftdurchsatz und im Vakuumbetrieb
bei niedrigem Luftdurck hoher Druck und damit erhöhter Luftdurchsatz vorhanden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzeinrichtung aus
mindestens einem in seiner Förderleistung umschaltbaren Ventilator besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftumwälzeinrichtung
aus mehreren einzeln zu- und abschaltbaren an einer Stirnseite oder aufgeteilt auf
beide Stirnseiten angeordneten Ventilatoren besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren in einer
Ebene senkrecht zur Längserstreckung der Trockenkammer nebeneinanderliegend angeordnet
sind (Figur 1).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren in axialer
Richtung gesehen hintereinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Länge des Gehäuses von mindestens 12m das Heizschild in zwei ungefähr gleich große
Abschnitte unterteilt ist und daß an beiden Stirnseiten des Trockenraums zumindest
eine Luftumwälzeinrichtung angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren
einen Außendurchmesser zwischen 400 mm und 700 mm aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugseite
der Luftumwälzeinrichtungen dem Gut im Trockenraum zugewandt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugrichtung
der Ventilatoren an den beiden Stirnseiten entgegengesetzt zueinander gerichtet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuergerät
vorgesehen ist zur wärme- und/oder druckabhängigen Zu- und Abschaltung bzw. Drehzahleinstellung
einzelner Ventilatoren.