(19)
(11) EP 0 458 289 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.11.1991  Patentblatt  1991/48

(21) Anmeldenummer: 91108223.8

(22) Anmeldetag:  22.05.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E21B 17/046, F16L 37/252
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.05.1990 DE 9005954 U

(71) Anmelder: Wirth Maschinen- und Bohrgeräte-Fabrik GmbH
D-41812 Erkelenz (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaufenberg, Wilhelm
    W-5143 Wassenberg (DE)

(74) Vertreter: Koscholke, Gotthold, Dr.-Ing. 
Rheinallee 147
D-40545 Düsseldorf
D-40545 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindung für Bohrrohre od.dgl.


    (57) Bei einer lösbaren Verbindung für Bohrrohre und andere beim Niederbringen von Bohrungen einsatzbare Objekte weist ein Muffenteil (21) im Inneren radial gerichtete Vorsprünge auf, deren Unterseiten wenigstens teilweise Angriffsflächen für Anlageflächen an einem Einsteckteil (11) zur Übertragung axialer Zugkräfte bilden. Der Einsteckteil (11) ist außen mit radial gerichteten Riegelstücken versehen, die jeweils mit wenigstens einem Teil ihrer Vorderseiten die Anlageflächen bilden. Am Muffenteil (21) befindet sich wenigstens eine Stützfläche für eine Auflage des Einsteckteiles (11) zur Übertragung axialer Druckkräfte. Ferner sind Einschubteile vorhanden, über die ein Drehmoment übertragbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine lösbare Verbindung mit Muffenteil und Einsteckteil für Bohrrohre oder andere beim Niederbringen von Bohrungen einsetzbare Objekte, bei der über im Betriebszustand der Verbindung im Eingriff befindliche Formelemente eine Axialkraft- und Drehmoment-übertragung gegeben ist.

    [0002] Bei einer bekannten gewindelosen Kupplung von Bohrgestängeteilen (DE-PS 947 782) weist der Muffenteil ein Sackloch mit glatter Wandung auf, in das ein am Einsteckteil vorstehender zylindrischer Zapfen einführbar ist. Außerdem sind am Einsteckteil zwei diametral gegenüberliegende Nocken vorhanden, die beim Zusammenfügen der Kupplung in Aussparungen am Ende des Muffenteiles eintreten können. Über sie ist dann ein Drehmoment übertragbar. Der Zapfen des Einsteckteiles hat in der Nähe seines Endes eine Ringnut, in die nach dem Zusammenfügen der Teile halbkugelförmige Ansätze von Schrauben eingreifen können, die in radiale Bohrungen des Muffenteiles eingeschraubt werden. Eine Aufnahme von Zugkräften ist über die Schrauben, wenn überhaupt, nur in äußerst geringem Maße möglich. Der Einsteckteil und der Muffenteil haben beide einen geschlossenen Querschnitt. Ein innerer axialer Durchlaßweg ist bei einer solchen Kupplung nicht vorhanden.

    [0003] Bei einer anderen bekannten Bohrgestängekupplung (DE-AS 12 29 932) ist der Muffenteil innen als Sechskant ausgebildet. Der Einsteckteil hat einen Zapfen mit entsprechendem Außensechskant, der mit engem Spiel in den Muffenteil passen soll. Zwischen seinen Enden weist der Zapfen eine Ringnut auf. Im Muffenteil befinden sich zwei parallele Bohrungen, in die ein U-förmiger Bügel eingeschoben werden kann, dessen Schenkel an einander gegenüberliegenden Punkten in die Ringnut des Zapfens eingreifen, wenn der Einsteckteil bis zu einem Anschlag in den Muffenteil eingeführt ist. Hierbei handelt es sich lediglich darum, die Teile gegen eine axiale Relativbewegung zu sichern und ein Trennen derselben zu verhindern.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gewindelose, lösbare Verbindung der angegebenen Gattung zu schaffen, die nicht nur eine Drehmomentübertragung in beiden Richtungen gestattet, sondern außerdem auch eine vollwertige Übertragung von axialen Druck- und Zugkräften zuläßt, und die dabei außerdem in den miteinander zu verbindenden Teilen einen großen inneren Durchgang verfügbar macht. Die Erfindung strebt ferner vorteilhafte Ausbildungen der Verbindung bzw. ihrer Teile im einzelnen an. Weitere mit alledem zusammenhängende Probleme, mit denen sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten Lösung.

    [0005] Die Erfindung kennzeichnet sich durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.

    [0006] Damit ist eine Verbindung für Bohrrohre oder andere beim Niederbringen von Bohrungen einsetzbare Teile, insbesondere auch sog. Verdrängerschnecken und ähnliche Werkzeuge, geschaffen, die sich durch eine Reihe wesentlicher Vorteile auszeichnet. Die Verbindung ist durch einfache Relativbewegungen beider Teile leicht und schnell herstellbar. Sie gestattet sowohl die Übertragung axialer Druck-und Zugkräfte als auch die Übertragung von Drehmomenten in beiden Richtungen. Die Verbindung ist so geartet, daß sie sich ohne Schwierigkeiten für die Aufnahme hoher Belastungen auslegen läßt. Alles dies ist erreicht, ohne das Innere der Teile zu blockieren. Vielmehr besteht ein freier innerer Durchgang, so daß die Verbindung besonders auch für solche Fälle geeignet und vorteilhaft ist, in denen ein Bohrstrang, ein Werkzeug oder ein bei der Bohrarbeit eingesetztes Aggregat von einem Medium durchströmt werden soll. Dabei kann es sich z.B. um eine Bohrspülung handeln oder auch um Beton, der zum Grund einer Bohrung geleitet werden soll, wie etwa bei Pfahlgründungen.

    [0007] Die Ausführung läßt sich so treffen, daß am Einsteckteil, über seinen äußeren Umfang verteilt radial vorstehende Ansätze mit Drehmoment-Übertragungsflächen vorhanden sind, denen Gegenflächen im Inneren des Muffenteiles zugeordnet sind. Für die Ausbildung und Anordnung solcher Gegenflächen bestehen verschiedene Möglichkeiten. So können die im Inneren des Muffenteiles befindlichen Vorsprünge leistenartig ausgebildet sein und mit ihren Seiten die Gegenflächen bilden. Bei einer anderen Ausführung sind im Inneren des Muffenteiles außer den Vorsprüngen, über den Innenumfang verteilt, radial vorstehende Teile angeordnet, die mit ihren Seiten die Gegenflächen für die Drehmoment-Übertragungsflächen des Einsteckteiles bilden.

    [0008] Des weiteren bestehen auch für die Gestaltung und Anordnung der Einschubteile verschiedene Möglichkeiten. Sie können die Form von Längsriegeln haben, die in Ausnehmungen am Außenumfang des Einsteckteiles und in Durchlässe des Muffenteiles einfügbar sind. Die Zahl dieser Längsriegel kann je nach den Erfordernissen, insbesondere je nach der Größe des Drehmoments, das von ihnen übertragen werden soll, gewählt werden. Handelt es sich um Einsatzfälle, bei denen im wesentlichen nur ein nicht sehr großes Drehmoment in einer Richtung zu übertragen ist, so kann eine Anordnung von zwei Längsriegeln ausreichend und zweckmäßig sein, insbesondere an diametral gegenüberliegenden Stellen. Die Längsriegel sind vorteilhaft am Einsteckteil lösbar festlegbar, z.B. durch Klemmstifte od.dgl.

    [0009] Bei einer anderen Ausführung sind als Einschubteile Zapfen am Außenumfang des Einsteckteiles vorgesehen, die in Ausnehmungen am Außenumfang des Muffenteiles einfügbar sind. Die Ausbildung kann dabei insbesondere so sein, daß die Zapfen mit begrenztem Weg verschiebbar geführt sind und unter der Kraft von Druckfedern stehen.

    [0010] Die Verbindung eignet sich ganz besonders auch für doppelwandige Teile, bei denen außer einem mittleren Hohlraum ein gegenüber diesem abgeschlossener ringförmiger Hohlraum vorhanden ist. In den Muffenteil und in den Einsteckteil erstreckt sich dann jeweils ein Innenrohr hinein. Deren Enden legen sich bei zusammengefügter Verbindung aneinander an, sei es stumpf, sei es mit einer gewissen Überlappung, wobei vorteilhaft wenigstens eine Dichtung vorhanden ist.

    [0011] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung von Ausführungsbeispielen, aus der zugehörigen Zeichnung und aus den Ansprüchen. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Ausführung eines Einsteckteiles teils in Ansicht, teils im Längsschnitt,
    Fig. 2
    eine Stirnansicht zu Figur 1,
    Fig. 3
    eine zum Einsteckteil nach den Figuren 1 und 2 passende Ausführung eines Muffenteiles im Längsschnitt,
    Fig. 4
    eine Stirnansicht zu Fig. 3,
    Fig. 5
    eine Einheit eines Bohrrohres (Bohrgestängeteiles), im Bereich der Enden teilweise im Schnitt,
    Fig. 6
    eine Verbindung zwischen einem Bohrrohr und einer Verdrängerschnecke, teilweise im Schnitt,
    Fig. 7
    einen Einsteckteil anderer Ausführung, teils in Ansicht, teils im Schnitt,
    Fig. 8
    einen Muffenteil anderer Ausführung, teils in Ansicht, teils im Schnitt,
    Fig. 9
    die zusammengesetzte Verbindung mit den Teilen nach den Figuren 7 und 8, teils in Ansicht, teils im Schnitt,
    Fig. 10
    einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 9,
    Fig. 11
    eine weitere Ausführung eines Einsteckteiles, teils in Ansicht, teils im Schnitt,
    Fig. 12
    eine weitere Ausführung eines Muffenteiles, teils in Ansicht, teils im Schnitt,
    Fig. 13
    die zusammengesetzte Verbindung mit den Teilen nach den Figuren 11 und 12, teils in Ansicht, teils im Schnitt und
    Fig. 14
    einen Vorgang beim Lösen der Verbindung nach Figur 13.


    [0012] In den Figuren 1 bis 4 ist eine vorteilhafte Ausführung der Verbindung mit Einsteckteil 11 und Muffenteil 21 dargestellt. Beide Teile weisen jeweils einen freien axialen Durchgang D von verhältnismäßig großem Durchmesser auf, der sich in dem anschließenden Teil, z.B. Bohrrohr, Werkzeug od.dgl., fortsetzen kann. Der Muffenteil 21 ist auf der Innenseite seiner Wandung mit regelmäßig über den Umfang verteilt angeordneten, in Richtung von Mantellinien verlaufenden Vorsprüngen 22 versehen, zwischen denen entsprechende Durchlässe 23 verbleiben. Die Unterseiten der Vorsprünge 22 bilden ebene Angriffsflächen 24 für am Einsteckteil 11 vorgesehene Anlageflächen 14.

    [0013] Diese Anlageflächen 14 werden von den Vorderseiten von Riegelstücken 13 gebildet, die sich regelmäßig über den äußeren Umfang verteilt am Einsteckteil 11 befinden und radial gerichtet sind. Die Erstreckung a der Riegelstücke 13 in Umfangsrichtung ist etwas geringer als das Umfangsmaß b der Durchlässe 23 im Muffenteil 21.

    [0014] Der Muffenteil 21 weist bei dieser Ausführung stirnseitig eine Stützfläche 25 auf, an der eine Auflage 15 am Einsteckteil 11 zur Anlage kommen kann, wenn die Verbindung hergestellt wird.

    [0015] Am Einsteckteil 11 sind außer den Riegelstücken 13 radial vorstehende Ansätze 12 vorgesehen, die zweckmäßig in einer regelmäßigen Anordnung über den äußeren Umfang des Einsteckteiles 11 verteilt sind, und zwar vorteilhaft so, daß ihre Zahl gleich der Zahl der Riegelstücke 13 ist. An sich können die Ansätze 12 unmittelbar in die Riegelstücke 13 übergehen. Vorteilhaft ist jedoch zwischen beiden ein Abstand belassen, wie aus Figur 1 ersichtlich ist.

    [0016] Eine Seitenfläche 17 der Ansätze 12 fluchtet jeweils mit einer Seitenfläche 18 der Riegelstücke 13. Die anderen Seitenflächen 16 der Ansätze 12 dienen als Drehmoment-Übertragungsflächen, wenn die Verbindung zusammengefügt ist. Sie kommen dann zur Anlage an Gegenflächen 26 im Inneren des Muffenteiles 21, die bei der gezeigten Ausführung von Seitenflächen der Vorsprünge 22 gebildet werden.

    [0017] Zu der Verbindung gehören außerdem noch als Einschubteile bezeichnete Elemente, die nach dem Zusammenfügen von Muffenteil 21 und Einsteckteil 11 mit diesen in formschlüssigem Eingriff stehen und parallel zur Längsmittelachse der Verbindung verlaufen. Die Anordnung und Ausbildung ist so, daß über die Einschubteile ein Drehmoment übertragbar ist. Für die Ausbildung im einzelnen bestehen dabei verschiedene Möglichkeiten.

    [0018] Für die in den Figuren 1 bis 4 sowie weiterhin auch in den Figuren 5 und 6 gezeigte Ausführung kommen als Einschubteile vorteilhaft Längsriegel 31 in Betracht, die in Ausnehmungen 19 am Außenumfang des Einsteckteiles 11 und in freie Durchlässe 23 an den betreffenden Stellen des Muffenteiles 21 einfügbar sind. Der Einsteckteil 11 ist dabei so ausgebildet, daß die Längsriegel 31 in Richtung von Mantellinien in die Ausnehmungen 19 und die damit fluchtenden Durchlässe 23 einschiebbar sind.

    [0019] In Figur 5 ist ein Bohrrohr 1 gezeigt, welches an einem Ende als Muffenteil 21 und am anderen Ende als Einsteckteil 11 ausgebildet ist. Es läßt sich dann eine beliebige Anzahl solcher Bohrrohre mittels der erläuterten Verbindungsteile zu einem Strang zusammenfügen.

    [0020] In Figur 6 ist ein Bohrstrangteil 2 an eine Verdrängerschnecke 3 mit Hilfe der Verbindung angeschlossen, wobei diese im zusammengefügten Zustand wiedergegeben ist, auf der einen Seite in Ansicht, auf der anderen Seite im Schnitt.

    [0021] Die Herstellung der Verbindung geschieht bei der erläuterten Ausführung wie folgt. Der Einsteckteil 11 wird axial so in den Muffenteil 21 eingeführt, daß die Riegelstücke 13 und außerdem auch die Ansätze 12 sich durch die Durchlässe 23 hindurchschieben lassen. Die Länge der Durchlässe 23 und die Stellen, an denen sich die Riegelstücke 13 befinden, sind so aufeinander abgestimmt, daß die Riegelstücke 13 am inneren Ende der Durchlässe 23 aus diesen austreten können, ehe die Auflage 15 am Einsteckteil 11 völlig zur Anlage an der Stützfläche 25 des Muffenteils 21 kommt. Der Einsteckteil 11 wird dann relativ zum Muffenteil 21 um seine Achse so gedreht, daß die Anlageflächen 14 an den Riegelstücken 13 sich unter die Enden der Vorsprünge 22 schieben und sich somit an die Angriffsflächen 14 anlegen. Dabei kommen außerdem die Drehmoment-Übertragungsflächen 16 an den Ansätzen 12 des Einsteckteiles 11 zur Anlage an den Gegenflächen 26 der Vorsprünge 23 des Muffenteiles 21. In diesem Zustand der Verbindung können die Flächen 14 und 24 eine axiale Zugkraft und die Flächen 15 und 25 eine axiale Druckkraft zwischen den miteinander verbundenen Teilen übertragen. Außerdem ist über die Flächen 16 und 26 die Übertragung eines Drehmoments in einer Drehrichtung möglich. Eine Drehmomentübertragung in der anderen Drehrichtung wird durch die Längsriegel 30 (Figur 6) gewährleistet, die in die Ausnehmungen 19 und mit diesen fluchtende Durchlässe 23 eingeführt sind. Die Längsriegel 30 können durch jeweils einen Splint od.dgl. am Einsteckteil festgelegt sein, wie dies an der Stelle 32 angedeutet ist.

    [0022] In den Figuren 7 bis 9 ist eine andere Ausführung der Verbindung dargestellt, die sich von derjenigen nach den Figuren 1 bis 4 in einigen Einzelheiten unterscheidet, für die aber grundsätzlich das dort Gesagte ebenfalls gilt. Ein Unterschied liegt darin, daß in den Figuren 1 bis 6 ein Bohrrohr oder ähnlicher Gestängeteil mit einem einzigen Durchlaß D gezeigt ist. Bei der Ausführung nach den Figuren 7 bis 9 ist die Anwendung der Verbindung bei einem sog. Doppelwandgestänge gezeigt. Sowohl beim Einsteckteil 41 als auch beim Muffenteil 51 ist außer einem großen inneren Durchlaß D1 noch ein diesen umgebender ringförmiger Durchlaß D2 vorhanden ist, der dadurch zustandekommt, daß jeweils in ein Außenrohr 5 bzw. 6 ein Innenrohr 7 bzw. 8 eingesetzt ist. Beim Zusammenfügen der Verbindung greift ein glockenförmiges Ende 7a des Innenrohres 7 über das Ende des Innenrohres 8, wobei eine Dichtung 9 zusätzlich gewährleistet, daß die beiden Räume D1 und D2 voneinander getrennt bleiben.

    [0023] Der Einsteckteil 41 weist auch bei dieser Ausführung radial vorstehende Ansätze 42 und Riegelstücke 43 auf, deren Erstreckung in Umfangsrichtung hier die gleiche Größe hat. Eine Seitenfläche 47 der Ansätze 42 fluchtet jeweils mit einer Seitenfläche 48 der Riegelstücke 43. Die anderen Seitenflächen 46 der Ansätze 42 dienen als Drehmoment-Übertragungsflächen.

    [0024] Im Inneren des Muffenteiles 51 sind Vorsprünge 52 und getrennt davon radial vorstehende Teile 57 vorgesehen. Seitenflächen 56 der letzteren bilden die Gegenflächen für die Drehmoment-Übertragungsflächen 46 des Einsteckteiles 41. Zwischen den Vorsprüngen 52 und den Teilen 57 sind Durchlässe 53 belassen, durch die die Ansätze 42 und Riegelstücke 43 sich hindurchbewegen können, wenn das Einsteckteil 41 in den Muffenteil 51 eingeschoben wird. Bei einer anschließenden Drehung beider Teile relativ zueinander greifen die Riegelstücke 43 mit ihren Anlageflächen 44 unter die Vorsprünge 52 und legen sich an die von ihren Unterseiten gebildeten Angriffsflächen 54 an, wodurch eine einwandfreie Zugkraftübertragung gewährleistet ist.

    [0025] Im zusammengefügten Zustand der Verbindung, den die Figuren 9 und 10 zeigen, liegt der Einsteckteil 41 mit einer schulterartigen Auflage 45 an einer Stützfläche 55 des Muffenteiles 51 an, so daß auch die Übertragung von Druckkräften sichergestellt ist.

    [0026] Ähnlich wie bei der Ausführung nach den Figuren 1 bis 6 sind auch hier als weitere drehmomentübertragende Elemente Längsriegel 31 vorhanden, die in Ausnehmungen 49 am Außenumfang des Einsteckteiles 41 und in freie, mit den Ausnehmungen fluchtende Bereiche der Durchlässe 53 im Muffenteil 51 einfügbar sind. Es ist lediglich in Fig. 7 ein solcher Längsriegel 31 gezeigt. Vorteilhaft sind wenigstens zwei Längsriegel an einander gegenüberliegenden Stellen vorgesehen. Ihre Zahl kann je nach den Erfordernissen auch größer sein.

    [0027] Bei der Ausführung nach den Figuren 11 bis 13 weist der Muffenteil 71 wiederum über den Umfang verteilte innere Vorsprünge 72 mit Durchlässen 73 dazwischen auf. Am Einsteckteil 61 befinden sich radial vorstehende Riegelstücke 63, die sich beim Zusammenfügen der Teile durch die Durchlässe 73 am Muffenteil 71 hindurchbewegen und nach Relativdrehung beider Teile unter die Vorsprünge 72 greifen. Die Anlageflächen 64 kommen dabei in Kontakt mit den rückseitigen Angriffsflächen 74 der Vorsprünge 72. Damit ist eine einwandfreie Zugkraftübertragung gewährleistet. Druckkräfte werden von der Auflage 65 des Einsteckteiles 61 auf die Stützfläche 75 des Muffenteiles 71 übertragen. Außerdem kann sich auch noch eine Schulter 66 am Einsteckteil 61 auf die Vorderseiten 76 der Vorsprünge 72 auflegen.

    [0028] Zur Übertragung von Drehmomenten in beiden Richtungen dienen bei dieser Ausführung Einschubteile in Form von Zapfen 67 am Einsteckteil 61, die in Durchgangsbohrungen 77 am Muffenteil 71 eingreifen können, wie Fig. 13 erkennen läßt. Die Anzahl der Zapfen kan je nach den aufzunehmenden Belastungen gewählt werden. Die Zapfen 67 sind in Führungsbohrungen verschiebbar und stehen unter der Kraft von Druckfedern 68. Der Ausschiebeweg ist jeweils durch einen Bund 69 am Zapfen 67 begrenzt. Beim Zusammenfügen von Einsteckteil 61 und Muffenteil 71 durch Ineinanderschieben setzen sich die Zapfen 67 zunächst auf die Stützfläche 75 des Muffenteiles 71 auf. Sie gleiten auf dieser dann bei der anschließenden Relativdrehung beider Teile entlang bis sie am Ende dieser Bewegung in die an den entsprechenden Stellen angeordneten Bohrungen 77 einrasten.

    [0029] Beim Lösen der Verbindung werden die Zapfen 67 gegen die Kraft der Druckfedern 68 so weit zurückgedrückt, daß der Einsteckteil 61 relativ zum Muffenteil 71 um den erforderlichen Winkel um seine Achse gedreht werden kann, wobei die Enden der Zapfen 67 auf der Stützfläche 75 gleiten. Die Teile werden dann axial auseinander bewegt, wodurch die Verbindung getrennt ist. Zum Zurückdrücken der Zapfen 67 kann ein Gegenhalter 78 mit in die Bohrungen 77 passenden Ansätzen 79 dienen. Der Gegenhalter ist insbesondere ringförmig ausgebildet, wie Fig. 14 zeigt, so daß er auf der zylindrischen Außenseite des Muffenteiles 71 verschiebbar ist. Er läßt sich geteilt ausbilden, so daß er zur Benutzung um den Muffenteil herumgelegt werden kann.

    [0030] Auch bei der Ausführung nach den Figuren 11 bis 13 weist der Einsteckteil 61 ein Innenrohr 7 und der Muffenteil 71 ein Innenrohr 8 auf, so daß zwei Durchgänge D1 und D2 vorhanden sind, wie es bei einem Doppelgestänge der Fall sein kann.

    [0031] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt, für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen werden.


    Ansprüche

    1. Lösbare Verbindung mit Muffenteil und Einsteckteil für Bohrrohre oder andere beim Niederbringen von Bohrungen einsetzbare Objekte, bei der über im Betriebszustand der Verbindung im Eingriff befindliche Formelemente eine Axialkraft- und Drehmomentübertragung gegeben ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    - der Muffenteil (21, 51, 71) weist einen freien axialen Durchgang (D, D1) sowie, über den inneren Umfang seiner Wandung verteilt, radial gerichtete Vorsprünge (22, 52, 72) auf, zwischen denen axiale Durchlässe (23, 53, 73) vorhanden sind,

    - die Unterseiten wenigstens eines Teiles der Vorsprünge (22, 52, 72) bilden Angriffsflächen (24, 54, 74) für Anlageflächen (14, 44, 64) am Einsteckteil (11, 41, 61) zur Übertragung axialer Zugkräfte,

    - der Einsteckteil (11, 41, 61) weist einen freien axialen Durchgang (D, D1) sowie, über seinen äußeren Umfang verteilt, radial gerichtete Riegelstücke (13, 43, 63) auf, deren Erstreckung (a) in Umfangsrichtung etwas geringer ist als das Umfangsmaß (b) der Durchlässe (23, 53, 73) im Muffenteil (21, 51, 71) und die jeweils mit wenigstens einem Teil ihrer Vorderseiten die den Angriffsflächen (24, 54, 74) der Vorsprünge (22, 52, 72) des Muffenteiles (21, 51, 71) zugeordneten Anlageflächen (14, 44, 64) bilden,

    - der Muffenteil (21, 51, 71) weist wenigstens eine Stützfläche (25, 55, 75) für eine Auflage (15, 45, 65) des Einsteckteiles (11, 41, 61) zur Übertragung axialer Druckkräfte auf,

    - es sind Einschubteile (31; 67) vorgesehen, die nach dem Zusammenfügen von Muffenteil (21, 51, 71) und Einsteckteil (11, 41, 61) mit diesen in formschlüssigem Eingriff stehen und parallel zur Längsmittelachse der Verbindung verlaufen, derart, daß über sie ein Drehmoment übertragbar ist.


     
    2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Einsteckteil (11, 41), über seinen äußeren Umfang verteilt, radial vorstehende Ansätze (12, 42) mit Drehmoment-Übertragungsflächen (16, 46) vorgesehen sind, denen Gegenflächen (26, 56) im Inneren des Muffenteiles 21, 51() zugeordnet sind.
     
    3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (22) im Inneren des Muffenteiles (21) leistenartig ausgebildet sind und mit ihren Seiten die Gegenflächen (26) für die Drehmoment-Übertragungsflächen (16) des Einsteckteiles () bilden.
     
    4. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des Muffenteiles (51) außer den Vorsprüngen (52), über den Innenumfang verteilt, radial vorstehende Teile (57) angeordnet sind, die mit ihren Seiten die Gegenflächen (56) für die Drehmoment-Übertragungsflächen (46) des Einsteckteiles (41) bilden.
     
    5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Einschubteile Längsriegel (31) vorgesehen sind, die in Ausnehmungen (49) am Außenumfang des Einsteckteiles (11, 41) und in Durchlässe (23, 53) des Muffenteiles (21, 51) einfügbar sind.
     
    6. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsriegel (31) am Einsteckteil (11, 41) lösbar festlegbar sind.
     
    7. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Einschubteile Zapfen (67) am Außenumfang des Einsteckteiles (61) vorgesehen sind, die in Bohrungen (77) od.dgl. am Außenumfang des Muffenteiles (71) einfügbar sind.
     
    8. Verbindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (67) mit begrenztem Weg verschiebbar geführt sind und unter der Kraft von Druckfedern (68) stehen.
     
    9. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Muffenteil (51, 71) und in den Einsteckteil (41, 61) jeweils ein Innenrohr (7 bzw. 8) hinein erstreckt und daß die Innenrohre (7, 8) sich im Betriebszustand der Verbindung dicht aneinander anschließen.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht