[0001] Die Erfindung betrifft einen Kasten, insbesondere einen Farbkasten, mit einem nach
oben offenen Gefach, das durch einen schwenkbar am Kasten gelagerten Deckel verschließbar
ist, wobei der Deckel durch einen lösbaren Verschluß in der Schließstellung festhaltbar
ist.
[0002] Ein bekannter Farbkasten der angegebenen Art (DE-GM 86 14 126) weist an seiner Stirnfläche
eine federnde Lasche auf, die den Rand des geschlossenen Deckels untergreift und einen
Vorsprung aufweist, der quer zur Öffnungsrichtung des Deckels in eine Vertiefung im
Rand des Deckels einrastet. Durch einen Druck auf die Lasche läßt sich diese zur Kastenmitte
soweit verformen, daß der Vorsprung aus der Vertiefung im Rand des Deckels heraustritt
und der Deckel aufgeklappt werden kann. Die Lasche ist bei dem bekannten Farbkasten
an einer unter dem Gefach angeordneten Schublade angebracht, die ein zweites Gefach
bildet. Durch die Anordnung der Schublade ergibt sich an der Kastenstirnseite eine
ausreichende Bauhöhe für die Anordnung der Lasche.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kasten der eingangs genannten Art mit einem Verschluß
zu versehen, der sich auch bei geringer Bauhöhe des Kastens leicht betätigen läßt.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer Aussparung im Randbereich
des Deckels eine von oben zu betätigende Drucktaste vorgesehen ist, die um eine Achse
schwenkbar am Kasten befestigt ist, wobei an dem Deckel und an der Drucktaste in der
Schließstellung formschlüssig ineinandergreifende Verschlußelemente vorgesehen sind,
die durch Verschwenken der Drucktaste außer Eingriff gelangen.
[0005] Mit der Erfindung wird ein Kasten mit einem einfach herzustellenden Verschluß geschaffen,
der eine in der Deckelfläche liegende Drucktaste aufweist, die sich von oben bequem
betätigen läßt. Der Verschluß kann dabei vorteilhaft so gestaltet werden, daß einerseits
der Deckel sicher in der Schließstellung gehalten wird und andererseits das Öffnen
nur eine geringe Betätigungskraft erfordert. Um das Öffnen des Kastens allein durch
Betätigen der Drucktaste zu ermöglichen, können erfindungsgemäß federnde Mittel vorgesehen
sein, die den Deckel nach dem Öffnen des Verschlusses anheben. Die Verschlußelemente
können vorteilhaft so ausgebildet sein, daß sie durch Schließen des Deckels ineinander
rastbar sind. Zum Schließen des Kastens ist daher ein Betätigen der Drucktaste nicht
erforderlich.
[0006] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein,
daß die Drucktaste an einer Ecke des Kastens angeordnet ist und daß die Form des Deckels
in der Offenstellung von seiner in der Schließstellung durch die Form des Kastens
vorgegebenen Lage derart abweicht, daß die der Drucktaste entgegengesetzte Ecke des
Schließrandes des Deckels in der Schließstellung mit Vorspannung auf dem Kasten aufliegt.
Die Anordnung der Drucktaste in einer Ecke des Kastens ist vor allem für die Aufteilung
des Kasteninnenraums, zum Beispiel bei Verwendung als Farbkasten, günstig, da der
für die Unterbringung von Farbschälchen benötigte Raum an der Längsseite des Kastens
freibleibt. Die Vorspannung, die beim Schließen des Deckels durch den Unterschied
zwischen seiner Form und der ihm in der Schließstellung aufgezwungenen Lage hervorgerufen
wird, gewährleistet bei der Position des Verschlusses in einer Ecke eine gleichmäßige
Auflage des Deckels auf dem Kasten und bewirkt gleichzeitig ein Anheben des Deckels
an der Verschlußecke, wenn der Verschluß durch Niederdrücken der Drucktaste geöffnet
wird. Der Verschluß bleibt dadurch auch nach dem Loslassen der Drucktaste geöffnet.
Erfindungsgemäß können auch an beiden Ecken der Öffnungsseite des Kastens Drucktasten
vorgesehen sein, wobei die in der Schließstellung erzeugte Vorspannung des Deckels
zweckmäßig so gestaltet wird, daß beim Öffnen der Verschlüsse beide Ecken des Deckels
angehoben werden.
[0007] Eine einfache Herstellung des Kastens wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß
die Drucktaste in einer Aussparung des Kastens angeordnet ist und an einer Seite durch
einen elastisch verformbaren Steg mit der Bodenplatte des Kastens verbunden ist. Die
Drucktaste kann hierbei sowohl einstückig mit dem Kasten hergestellt werden und auch
nachträglich durch geeignete Verbindungsmittel mit dem Kasten verbunden werden. Eine
besonders einfache und kostengünstige Ausgestaltung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Drucktaste aus einem gemeinsam mit dem Kasten im Spritzgießverfahren hergestellten
Hohlkörper besteht, dessen Kernöffnung auf der Kastenunterseite liegt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Farbkastens in aufgeklappter Lage
und
- Figur 2
- einen Teilschnitt des geschlossenen Farbkastens gemäß Figur 1 entlang der Linie AB.
[0009] Der dargestellte Farbkasten hat eine verhältnismäßig flache, annähernd quaderförmige
Form und ist durch eine etwa in der Mitte seiner Schmalseiten verlaufende Teilfuge
in einen Kasten 1 und einen Deckel 2 unterteilt. Der Deckel 2 ist mit Scharnieren
3 am Kasten 1 befestigt, die so angeordnet sind, daß der Deckel 2 vollständig in die
Aufstellebene des Kastens 1 umgeklappt werden kann. Im Innern des Kastens 1 sind Leisten
4 zum Befestigen von Farbschälchen angebracht. Weiterhin ist ein abgeteiltes Fach
5 zur Aufnahme von Pinseln und anderen Malwerkzeugen vorgesehen. Der Deckel 2 bildet
mit seiner Innenseite eine durch Stege 6 in einzelne Schalenabschnitte unterteilte
Mischpalette.
[0010] An einer Ecke, der den Scharnieren 3 entgegengesetzten Längsseite weist der Kasten
1 eine Eckaussparung 7 auf, die durch einen etwa quadratischen Ausschnitt in der Bodenplatte
8 und ein Entfernen der an den Ausschnitt angrenzenden Abschnitte der Seitenwände
9, 10 gebildet ist. Der Deckel 2 weist an der entsprechenden Stelle eine gleich große
Eckaussparung 11 auf, die beim Schließen des Farbkastens mit der Eckaussparung 7 fluchtet.
In der Eckaussparung 7 ist eine Drucktaste 12 angeordnet, deren Form und Größe im
wesentlichen der ausgesparten Kastenecke entspricht. Die Drucktaste 12 ist mit der
Bodenplatte 8 durch einen elastisch verformbaren Steg 13 verbunden, der sich parallel
zur Seitenwand 9 erstreckt und eine Schwenkbewegung der Drucktaste 12 um eine zur
Seitenwand 9 parallele Achse ermöglicht. In der an den Steg 13 angrenzenden Wand der
Drucktaste 12 ist ein Schlitz 14 vorgesehen, der zur Aufnahme einer sägezahnartigen
Raste 15 an dem in der Schließstellung der Drucktaste 12 benachbarten Wandabschnitt
16 des Deckels 2 angebracht ist. Die Drucktaste 12 und die Raste 15 bilden miteinander
einen Verschluß, der beim Schließen des Deckels 2 in die in Figur 2 gezeigte Stellung
einrastet, in der die Raste 15 in den Schlitz 14 eingreift und durch die Drucktaste
12 festgehalten wird. Zum Öffnen des Deckels 2 wird die Drucktaste 12 von oben mit
einer Druckkraft betätigt, wodurch sie unter elastischer Verformung des Steges 13
eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn bezogen auf die Darstellung in Figur 2 ausführt
und sich soweit von der Raste 15 entfernt, daß diese aus dem Schlitz 14 heraustritt
und dadurch das Aufklappen des Deckels 2 ermöglicht.
[0011] Um zu erreichen, daß der Deckel 2 beim Betätigen der Drucktaste 12 mit seiner Raste
15 soweit angehoben wird, daß die Raste 15 beim anschließenden Loslassen der Drucktaste
12 nicht mehr in den Schlitz 14 eindringt, sondern in einer das Aufklappen des Deckels
2 ermöglichenden Stellung verbleibt, weicht die Form des Deckels 2 in entspanntem
Zustand von der Form ab, die der Deckel 2 vermittels elastischer Verformung erhält,
wenn er in seine Schließlage gebracht wird. Die Abweichung ist derart, daß der Deckel
2 in seiner Schließlage mit der der Eckaussparung 11 entgegengesetzten Ecke 17 mit
einer Vorspannkraft auf dem Kasten 1 aufliegt. Die Reaktionskraft aus dieser Vorspannkraft
wird über die Raste 15 an der Drucktaste 12 abgestützt. Gibt die Drucktaste 12 beim
Betätigen die Raste 15 frei, so entspannt sich der Deckel 2, wobei sein die Raste
15 tragender Bereich soweit angehoben wird, daß diese nicht mehr von allein in den
Schlitz 14 eindringen kann. Nur durch ein Niederdrücken des Deckels 2 kann die Raste
15 wieder in den Schlitz 14 eingerastet werden. Die Vorspannung des Deckels 2 in der
Schließstellung bewirkt außerdem eine feste Auflage und damit ein gutes Schließen
des von der Drucktaste entfernten Bereichs insbesondere der Ecke 17 des Deckels 2.
1. Kasten, insbesondere Farbkasten mit einem nach oben offenen Gefach, das durch einen
schwenkbar am Kasten gelagerten Deckel verschließbar ist, wobei der Deckel durch einen
lösbaren Verschluß in der Schließstellung festhaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Aussparung (11) im Randbereich des Deckels (2) eine von oben zu betätigende
Drucktaste (12) vorgesehen ist, die um eine Achse (13) schwenkbar am Kasten (1) befestigt
ist, wobei an dem Deckel (2) und an der Drucktaste (12) in der Schließstellung formschlüssig
ineinandergreifende Verschlußelemente (14, 15) vorgesehen sind, die durch Verschwenken
der Drucktaste (12) außer Eingriff gelangen.
2. Kasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß federnde Mittel vorgesehen sind,
die den Deckel (2) nach dem Öffnen des Verschlusses (12, 14, 15) anheben.
3. Kasten nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente
(14, 15) durch Schließen des Deckels (2) ineinander rastbar sind.
4. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste
(12) an einer Ecke (7) des Kastens (1) angeordnet ist und daß die Form des Deckels
(2) in der Offenstellung von seiner in der Schließstellung erzeugten Lage derart abweicht,
daß die der Drucktaste (12) entgegengesetzte Ecke (17) des Deckels (2) in der Schließstellung
mit Vorspannung auf dem Kasten (1) aufliegt.
5. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste
(12) in einer Aussparung (7) des Kastens (1) angeordnet ist und an einer Seite durch
einen elastisch verformbaren Steg (13) mit der Bodenplatte (8) des Kastens (1) verbunden
ist.
6. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste
(12) aus einem gemeinsam mit dem Kasten (1) im Spritzgießverfahren hergestellten Hohlkörper
besteht, dessen Kernöffnung auf der Kastenunterseite liegt.