[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromotorisch angetriebenes Karussell nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und findet vorzugsweise bei Kleinkarussellen Anwendung.
[0002] Karusselle werden üblicherweise vom Elektromotoren angetrieben, die meist aus dem
öffentlichen Versorgungsnetz mit elektrischem Strom versorgt werden. Bei kleineren
volksfestartigen Veranstaltungen auf provisorisch hergerichteten Plätzen, wie z.B.
Wiesen, kann die Frage nach der Stromversorgung zum Problem werden, das daher rührt,
daß ein Stromanschluß in geeigneter Nähe nicht vorhanden ist.
[0003] Ein Karussell gemäß der Erfindung bietet für diesen Fall eine willkommene Alternative
zur herkömmlichen Stromversorgung: Es wird durch Sonnenenergie betrieben. Dabei wandeln
auf dem Dach des Karussells befindliche Solarzellen Lichtenergie in elektrische Energie
um, die zum Antrieb des Karussells genutzt wird.
[0004] Ein solches Karussell findet beim Publikum besonderen Anklang, da es sich scheinbar
von selbst dreht. Außerdem stellt ein mit Sonnenenergie betriebenes Karussell ein
Beipiel dafür dar, wie Sonnenenergie auch für bisher unübliche Zwecke genutzt werden
kann und strahlt deshalb auf Rummelplätzen eine besondere Attraktivität aus.
[0005] Die Unteransprüche beinhalten außerdem Einzelheiten der Karussellkonstruktion einschließlich
der Anordnung der Solarzellen, die zum Transport des Karussells - entweder im auf
ein Transportfahrzeug aufgeladenen Zustand oder mit einem eigenen Fahrgestell versehen
- eine Verringerung der Karussellbreite durch Umklappen von Bodenplattform- und Dachsegmenten
sowie der Solarzellenanordnungen auf ein für den Straßentransport geeignetes bzw.
zulässiges Breitenmaß ermöglichen, ohne daß das Karussell insgesamt abgebaut zu werden
bracht. Lediglich die Karussellpferde oder sonstige Figuren werden, soweit erforderlich
abgenommen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen kurz beschrieben, in denen zeigt:
- Fig. 1
- die Vorderansicht eines Karussells nach der Erfindung,
- Fig. 2
- die Draufsicht des Karussells und die Anordnung von Solarzellen auf dem Dach,
- Fig. 3
- die Draufsicht einer bevorzugten Anordnung für ein Karussell mit drei Pferden oder
dergleichen,
- Fig. 4
- die Draufsicht einer bevorzugten Anordnung ähnlich Fig. 3, jedoch für ein Karussell
mit vier Pferden oder dergleichen,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der in Fig. 4 in Draufsicht gezeigten Dachkonstruktion, und
- Fig. 6
- eine Ansicht eines Karussells mit der Dachkonstruktion nach den Fig. 4 und 5 in Transportstellung.
[0007] Das in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Karussell weist eine Plattform 1 und
ein Dach 2 auf, die durch eine zentrale Säule 3 verbunden und durch am Umfang angeordnete
Stangen 4 versteift sind. Auf der Plattform 1 sind Figuren 5, wie z.B. Pferde, angeordnet,
auf denen die Fahrgäste während der Karussellfahrt sitzen. Das Karussell dreht sich
als Ganzes, d.h. Plattform 1, Dach 2 und Säule 3 sowie die Stangen 4 gehören zur umlaufenden
Konstruktion.
[0008] Das Dach 2 weist eine kuppelförmige, nach oben gewölbte Form und eine mit Stäben
6 gebildete Rahmenkonstruktion auf. Zwischen den Stäben 6 sind Solarzellenanordnung
7 befestigt, die als rechteckige Plattenelemente vorliegen können. Zweckmäßigerweise
sind sie in die Rahmenkonstruktion einfach einhängbar, z.B. mit Rast- oder Schnellverriegelungsmechanismen
und z.B. Steckverbindungen für den elektrischen Anschluß. Sie können ausgewechselt
und zum Zwecke des Transports abmontiert werden. Durch die kuppelartige Form des Daches
stehen die Solarzellenanordnungen 7 jeweils schräg nach oben und werden deshalb bei
verschieden hohen Sonnenständen einigermaßen gleichmäßig bestrahlt.
[0009] Die von den Solarzellenanordnungen 7 gelieferte elektrische Energie wird dem Elektromotor
zugeführt, der sich unsichtbar innerhalb der Verkleidung der Säule 3 befindet und
das Karussell über ein entsprechendes Getriebe antreibt. Dabei speisen die Solarzellenanordnungen
7 den Elektromotor mittelbar über eine als Pufferspeicher dienende elektrische Batterie
8, die sich ebenfalls innerhalb der Verkleidung der Mittelsäule 3 befindet, in welcher
auch die elektrische Regelung usw. untergebracht ist. Als Überladeschutz der Batterie
können elektrische Zusatzverbraucher in Form von Dekorationslampen vorgesehen sein,
die beispielsweise am Dachkantenkranz in üblicherweise angeordnet sind (nicht dargestellt)
und von einem Regler automatisch zugeschaltet werden, wenn die Batterie einen bestimmten
Volladezustand erreicht hat.
[0010] Die Fig. 3 und 4 zeigen Draufsichten ähnlich Fig. 2 auf bevorzugte weitere Ausführungsformen
der Dachkonstruktion mit den Solarzellen, insbesondere im Hinblick auf ein leicht
transportables Karussell, das ohne Abbau des gesamten Karussells auf der Straße transportiert
werden kann und dazu vorzugsweise auch direkt auf einem eigenen Fahrgestell 10 (siehe
Fig. 6) fest montiert ist. Dabei ist es notwendig, das Karussell in seiner Breite
zum Transport auf ein Maß zu verringern, das den Straßenverkehrsvorschriften genügt,
so daß das Karussell einfach als Anhänger an ein Zugfahrzeug angehängt werden kann
oder, sollte es kein eigenes Fahrgestell haben, auf einen flachen Anhänger aufgeladen
wird.
[0011] Bei den Ausführungsformen nach den Figuren 3 und 4 sind drei bzw. vier Solarzellenanordnungen
7 vorgesehen, die in drehsymmetrischer Anordnung angeordnet sind und jeweils aus zwei
Plattensegementen 71 und 72 bestehen, nämlich einem radial innenliegenden Plattensegment
71 und einem radial außenliegenden Plattensegment 72. Die Ansicht nach Fig. 5, die
sich auf die Ausführungsform nach Fig. 4 bezieht, zeigt, daß das radial innenliegende
Plattensegment 71 jeweils geneigt an einer etwa pyramidenartigen Karusselldachspitze
21 anliegend angeordnet ist, während das radial außenliegende Plattensegment 72 etwa
flach auf einem flachen äußeren Dachrandbereich liegend angeordnet ist.
[0012] In den Fig. 3 und 4 ist eine durch das Karussell verlaufende Diagonale D eingezeichnet,
die in der Transportstellung des Karussells parallel zur Fahrtrichtung verläuft. Von
den Solarzellenanordnungen 7 sind in den Fig. 3 und 4 jeweils die beiden beiderseits
der Diagonale D gelegenen Solarzellenanordnungen so ausgebildet, daß jeweils das außenliegende
Plattensegment 72 zum Tranport auf das innenliegende Plattensegment 71 umgeklappt,
also die jeweilige Solarzellenanordnung 7 praktisch zusammengefaltet werden kann.
Dies ist in Fig. 6 dargestellt, die eine Ansicht eines Karussells nach Fig. 4 in der
Transportstellung zeigt. Außerdem ist das Karusselldach 2 bei den Ausführungsformen
nach den Fig. 3 und 4 so aufgebaut, daß es jeweils längs der beiderseits der Diagonalen
D strichpunktiert eingezeichneten Klappachsen K geteilt ist, also aus einem die Diagonale
D enthaltenden Hauptteil 22 besteht, an welchen zwei seitliche Segmente 23 um die
jeweilige Klappachse K klappbar angelenkt sind. Entsprechend der Dachgestaltung ist
auch die Bodenplattform des jeweiligen Karussells mit beiderseits der Diagonalen D
befindlichen klappbaren Plattformsegmenten 13 versehen, die gelenkig am Plattformhauptteil
12 angelenkt sind.
[0013] Fig. 6 zeigt das Karussell mit der Draufsicht nach Fig. 4 im Transportzustand, wobei
die klappbaren Plattformsegmente 13 nach oben geklappt, die klappbaren Dachsegmente
23 nach unten geklappt und äußeren Plattensegmente 72 der Solarzellenanordnungen 7
einwärts auf die inneren Plattensegmente 71 umgeklappt sind. Je nach den konstruktiven
Gegebenheiten oder Notwendigkeiten können natürlich die klappbaren Dachsegmente 23
auch nach oben geklappt werden.
1. Karussell, welches elektromotorisch angetrieben und mit einem Dach versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dach (2) eine Tragkonstruktion (6) zur Aufnahme von Solarzellenanordnungen
(7) aufweist, die mit dem Antriebsmotor elektrisch verbunden sind.
2. Karussell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Solarzellenanordnungen
(7) elektrisch über eine Batterie (8) als Pufferspeicher mit dem Antriebsmotor elektrisch
verbunden sind, und daß am Karussell angeordnete Dekorationslampen als elektrische
Zusatzverbraucher an die Batterie angeschlossen sind und mittels einer elektrischen
Schalteinrichtung bei Erreichen eines bestimmten Ladezustands der Batterie als Überladeschutz
automatisch zugeschaltet werden.
3. Karussell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Solarzellenanordnungen
(7) in Form etwa rechteckiger Plattenelemente kranzförmig auf dem Dach (2) angeordnet
sind.
4. Karussell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkonstruktion
als aus Stäben (6) bestehende Rahmenkonstruktion ausgebildet ist, woran die Solarzellenanordnungen
7) befestigt sind.
5. Karussell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Solarzellenanordnungen
(7) ein- und aushängbar auf der Tragkonstruktion (6) angeordnet sind.
6. Karussell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (2)
Bestandteil der umlaufenden Konstruktion des Karussells ist.
7. Karussell nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits
einer vorgegebenen Diagonalen (D) des Karussells gelegene Segmente (13) der Karussellplattform
(1) mittels Scharnieren gelenkig an der übrigen Karussellplattform (12) befestigt
und zum Transport des Karussells in eine etwa senkrechte Stellung hochklappbar sind,
und daß beiderseits dieser Diagonalen gelegene Segmente (23) des im wesentlichen starr
ausgebildeten Karusselldaches (2) mit Scharnieren gelenkig am übrigen Teil (22) des
Karusselldachs befestigt und zum Transport des Karussells in eine herabhängende oder
nach oben stehende Stellung klappbar sind.
8. Karussell nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Diagonalen
(D) gelegene Solarzellenanordnungen (7) ganz oder teilweise klappbar auf dem Karusselldach
(2) angeordnet sind.
9. Karussell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Solarzellenanordnung (7)
aus einem radial innenliegenden Plattensegment (71) und einem damit gelenkig verbundenen,
radial außenliegenden Plattensegment (72) besteht, wobei das radial außenliegende
Plattensegment auf das radial innenliegende Plattensegment umklappbar ist.
10. Karussell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der normalen Betriebslage
das innenliegende Plattensegment (71) geneigt angeordnet und das außenliegende Plattensegment
(72) etwa flachliegend angeordnet ist.
11. Karussell nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß drei oder
vier Solarzellenanordnungen (7) drehsymmetrisch auf dem Karusselldach (2) angeordnet
sind, wobei die radial innenliegenden Kanten der Solarzellenanordnungen zusammen ein
gleichseitiges Dreieck bzw. ein Quadrat begrenzen.
12. Karussell nach einem der Ansprüch 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Karussell
auf einem Fahrgestell (10) montiert ist.