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EP 0 459 099 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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04.12.1991 Patentblatt 1991/49 |
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Anmeldetag: 15.03.1991 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE |
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Priorität: |
17.05.1990 DE 4015892
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Anmelder: Hatlapa, Rolf |
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D-25436 Tornesch (DE) |
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Erfinder: |
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- Hatlapa, Rolf
W-2082 Ütersen (DE)
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Vertreter: Hansmann, Dierk, Dipl.-Ing. |
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Patentanwälte
Hansmann-Klickow-Hansmann
Jessenstrasse 4 22767 Hamburg 22767 Hamburg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Mast für Segelschiffe in Form eines Profilkörpers |
(57) Bei einer Anordnung mit einem Profilmast zur Aufnahme eines Rollreffs ist vorgesehen,
diesen mit seinem Mastfuß zwischen Deck- und Kielbereich des Schiffes drehbar einzuspannen.
Der Profilkörper ist dabei im vorderen Bereich durch Holme als biegesteifer Träger
ausgebildet, während der hintere Bereich als Aufnahmekammer durch Wandungsteile mit
elastischen Bereichen gebildet ist und eine Schlitzöffnung zum Austritt des Segels
durch Endleisten begrenzt wird, die elastisch federnd gegeneinander preßbar sind.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mast für Segelschiffe in Form eines versteiften
Profilkörpers, der drehbar am Schiffskörper angeordnet und mit seinem Mastfuß zwischen
Deck- und Kielbereich des Schiffes drehbar eingespannt gehalten ist sowie am rückwärtigen
Mastbereich eine Aufnahmekammer für ein Segel als Rollreff aufweist und das Segel
über eine Schlitzöffnung im Endbereich des Profilkörpers austritt.
[0002] Eine derartige Ausbildung ist nach der US-PS 4 149 482 bekannt. Hierbei wird der
Mast entsprechend den vorliegenden Verhältnissen in einem Winkel angestellt. Es bestehen
aber in der Praxis Probleme, den Übergangsbereich von Profil und Segel im Bereich
des Austrittsschlitzes strömungsgünstig an der Lee-Seite zu gestalten. Somit entstehen
in diesem Übergangsbereich relativ große Störungen.
[0003] Eine weitere gattungsgemäße Ausbildung ist nach der DE-PS 31 20 472 bekannt, wobei
die Anstellung des Mastes über eine aufwendige Mechanik erfolgt und für Yachten nicht
umsetzbar ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es eine gattungsgemäße Anordnung zu verbessern und
eine Mastausbildung mit einem anpassungsfähigen Austrittsbereich zu schaffen, der
einen strömungsgünstigen Übergang gewährleistet und günstige Verhältnisse beim Verdrehen
des Mastes entsprechend den vorliegenden Bedingungen ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die Wandungsteile
zur Bildung der Aufnahmekammer für das Rollreff elastische Bereiche zur Ausbildung
federnd nachführbarer Endleisten zur Begrenzung der Schlitzöffnung aufweist und elastisch
federnd gegeneinander preßbar sind.
[0006] Hierdurch wird ein anpassungsfähiger Übergangsbereich des Profilkörpers zum Segel
geschaffen, so daß kein Abriß der Strömung erfolgt.
[0007] Eine günstige Ausbildung wird dadurch geschaffen, daß die Endleisten an der dem Segel
zugewandten Seite als erhabenes Profil ausgebildet sind.
[0008] Zur Verstellung des Mastes wird vorgeschlagen, daß im vorderen Bereich des Profilkörpers
als Profilnase nach beiden Seiten verlaufende Fangstage zur Verdrehung des Profilkörpers
angreifen. Hierbei ist als günstige Ausgestaltung vorgesehen, daß die Fangstage beider
Seiten über eine Antriebsvorrichtung für die Drehbewegung einstellbar gekoppelt sind.
[0009] Ein einfacher Aufbau dieses Mastes wird dadurch erreicht, daß der Profilkörper durch
Halbschalen aus kohlenstoffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gebildet ist, die durch
Holme im vorderen Bereich biegesteif verbunden sind.
[0010] Damit der Mast als Profilkörper bei Sturm und Starkwinden keine Gefahr für das Schiff
darstellt, ist vorgesehen, daß der Profilkörper eine Aufnahme für ein im oberen Mastbereich
befestigtes großvolumiges Seil zur spiralförmigen Umwicklung als Strömungsstörung
aufweist.
[0011] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Mastes,
- Fig. 2
- eine Rückenansicht des Mastes mit einer zugeordneten Zylinderanordnung zur Verdrehung
des Mastes über Fangstage,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch einen Mast,
- Fig. 4
- einen hinteren Teil des Profilkörpers mit einer Schlitzöffnung für das Segel und Endleisten
als erhobene Profilelemente in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- einen Profilmast mit umwickelten Seil zur Strömungsstörung.
[0012] Der dargestellte Profilmast 1 ist mit seinem Mastfuß 3 zwischen Deck- und Kielbereich
3,4 des Schiffes 5 drehbar eingespannt. Hierbei ist der Profilmast 1 über eine drehbare
Toplagerung 6 mit einem Vor- und Achterstag 7,8 gehalten. Die Drehbarkeit des Profilmastes
1 wird über an der Profilnase angreifende und zu beiden Seiten geführte Fangstage
9 durchgeführt. Die Befestigung erfolgt etwa unterhalb der halben Masthöhe. Beide
Stage 9 sind über eine Zylinderanordnung 10 zusammengeführt, die zur Verdrehung und
zum Verspannen des Profilmastes 1 entsprechend betätigbar sind.
[0013] Der Profilmast 1 wird durch Halbschalen gebildet, die durch Holme 11,12 zur Bildung
eines vorderen Bereiches 13 als biegesteifen Träger. Im hinteren Bereich des Profilmastes
1 wird eine Aufnahmekammer 14 für eine Rollenanordnung 21 gebildet, die das Segel
15 als Rollreff über eine Schlitzöffnung 15 aufnimmt. Die in diesem Bereich angeordneten
jeweiligen gegenüberliegende Wandungsteile 17 besitzen entsprechende Verdünnungen
der Wandstärke zur Ausbildung elastischer Bereiche 13. Hierbei sind die die Schlitzöffnung
16 bildenden Endbereiche als starre Endleisten 19 ausgebildet, die der dem Segel 15
zugewandten Seite erhobene Profile aufweisen und durch die elastischen Bereiche 18
der Wandungsteile 17 federnd ausgebildet sind.
[0014] Während des Segelvorganges wird der Profilmast 1 über die Fangstage 9 und die Zylinderanordnung
10 in eine entsprechende Anstellung gebracht und das über die Schlitzöffnung 16 austretende
Segel 15 bildet durch die sich entsprechend sich einstellenden Endleisten 19 der Wandungsteile
17 immer eine Anlage zum Segel 15 und verhindert einen Abriß der Strömung.
[0015] Bei derartigen Profilmasten 1 besteht die Gefahr, daß bei Sturm mit Starkwinden durch
Anliegen der Strömung eine Gefahr für das Schiff besteht. Für diese Betriebsphase
ist vorgesehen, daß der Profilmast 1 eine Aufnahme für ein im oberen Mastbereich befestigtes
großvolumiges Seil 20 besitzt. Diese Seil 20 dient zur spiralförmigen Umwicklung des
Profilmastes 1 zur Strömungsstörung.
1. Mast für Segelschiffe in Form eines versteiften Profilkörpers (1), der drehbar am
Schiffskörper angeordnet und mit seinem Mastfuß (2) zwischen Deck- und Kielbereich
(3, 4)des Schiffes drehbar eingespannt gehalten ist sowie am rückwärtigen Mastbereich
eine Aufnahmekammer (14) für ein Segel (15) als Rollreff aufweist und das Segel über
eine Schlitzöffnung (16) im Endbereich des Profilkörpers (1) austritt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungsteile (17) zur Bildung der Aufnahmekammer (14) für das Rollreff (15,21)
elastische Bereiche (18) zur Ausbildung federnd nachführbarer Endleisten (19) zur
Begrenzung der Schlitzöffnung (16) aufweist und elastisch federnd gegeneinander preßbar
sind.
2. Mast nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endleisten (19) an der dem Segel
(15) zugewandten Seite als erhabenes Profil ausgebildet sind.
3. Mast nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Bereich (13)
des Profilkörpers (1) als Profilnase nach beiden Seiten verlaufende Fangstage (9)
zur Verdrehung des Profilkörpers (1) angreifen.
4. Mast nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangstage (9) beider Seiten
über eine Antriebsvorrichtung (10) für die Drehbewegung einstellbar gekoppelt sind.
5. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper
(1) durch Halbschalen aus kohlenstoffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gebildet ist,
die durch Holme (11, 12) im vorderen Bereich biegesteif verbunden sind.
6. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilkörper
(1) eine Aufnahme für ein im oberen Mastbereich befestigtes großvolumiges Seil (20)
zur spiralförmigen Umwicklung als Strömungsstörung aufweist.