[0001] Die Erfindung betrifft einen Adapter zur gekippten Positionierung eines Fasses in
Überkopfstellung bei der Faß-Restentleerung.
[0002] Die Entnahme des flüssigen bzw. pumpfähigen Faßinhaltes von Spundfässern erfolgt
in aller Regel durch Abpumpen mittels einer Faßpumpe oder Absaugeinrichtung durch
das Spundloch aus dem normal stehenden Faß.
Nach dem normalen Entleeren des Fasses verbleibt immer ein Rest des Faßinhaltes im
Faßkörper, der durch Abpumpen - auch wenn das Faß mit einem unteren Pumpsumpf versehen
ist - nicht herausgeholt werden kann.
[0003] Für eine Wiederverwendung des Fasses oder eine Verarbeitung auf dem Recyclingwege
muß das Faß, insbesondere bei vorheriger Befüllung mit gefährlichen Füllstoffen, vollständig
restentleert werden.
Dies erfolgt üblicherweise auf einer entsprechenden Auffangeinrichtung für Restflüssigkeiten,
wobei das zu entleerende Faß in Überkopfposition aufgestellt und eine Entleerung der
Restflüssigkeit durch den Einfüll- bzw. Entleerungsspund versucht wird. Dabei muß
der Behälter von Hand hin und her bewegt werden, um die Restflüssigkeit in die Spundöffnung
zu befördern. Bei einer Überkopfpositionierung des Fasses kann die Bedienungsperson
jedoch nicht genau erkennen, ob sich der Entleerungsspund immer an der tiefsten Stelle
des gekippten Fasses befindet; ein solcher Restentleerungsvorgang ist daher sehr bedienungs-
und zeitaufwendig und eine zufriedenstellende Restentleerung ist hierdurch in aller
Regel nicht zu erreichen.
[0004] Es sind bereits Spundfässer bekannt, die sich durch eine entsprechende konstruktive
Ausgestaltung des Faßoberbodens in Überkopfposition selbsttätig vollständig restentleeren.
Die meisten Fässer, insbesondere Kunststoff-Fässer, müssen aufgrund eines nach innen
eingezogenen Spundlochgehäuses und gegebenenfalls besonderer Vorkehrungen auf der
Innenseite des Faßoberbodens wie z.B. trichterförmiger Ablauf- und Fließleithilfen
in einer geneigten Überkopfposition von einer Bedienungsperson von Hand restentleert
werden.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für Fässer, die in leicht geneigter Überkopfpositionierung
restentleert werden müssen, eine Maßnahme anzugeben, die eine nahezu vollständige
und selbsttätige Restentleerung des Fasses ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Adapter zur gekippten Positionierung
des Fasses in Überkopfstellung bei der Faß-Restentleerung dadurch erreicht, daß der
Adapter Mittel zur dezentralen Befestigung am Oberboden des Fasses und dabei eine
entsprechende Längenerstreckung aufweist, wodurch das Faß in Überkopfstellung in einer
gekippten Position mit einem frei wählbaren und vorgebbaren Faß-Kippwinkel aufstellbar
ist. In verfahrensmäßiger Hinsicht wird der Adapter am Oberboden des Fasses angesetzt
und das Faß von Hand auf einer entsprechenden Restflüssigkeits-Auffangeinrichtung
in Überkopfposition aufgestellt, so daß das Faß in einer leicht geneigten Schrägstellung
gehalten wird und selbsttätig vollständig auslaufen kann.
Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß das Auslaufspundloch immer an der tiefsten
Stelle des Fasses angeordnet ist, und daß das Faß bei der Restentleerung vollständig
stillstehen kann. Dabei wird auf ein manuelles Hin- und Herschwenken des Fasses verzichtet,
da hierdurch nur ein Hin- und Herschwappen verursacht und die Fließwege der Restflüssigkeit
unnötig verlängert werden. Auf die ständige Anwesenheit einer Bedienungsperson wird
verzichtet und die für eine ausreichende Restentleerung erforderliche Zeit wird in
vorteilhafter Weise verkürzt.
[0007] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Mittel zur dezentralen
Befestigung am Oberboden des Fasses aus einem auf der einen Seite des Adapters angeordneten
Außengewinde besteht, mittels dem der Adapter in das Innengewinde eines dem Auslaufspundloch
des zu entleerenden Fasses im Oberboden gegenüberliegenden zweiten Spundloch einschraubbar
ist. Bei den heutzutage üblicherweise verwendeten Spundfässern mit zwei Spundlöchern
im Faßoberboden, z.B. mit einem dem größeren Einfüll- bzw. Entleerungsspundloch genau
gegenüberliegenden kleineren Entgasungs- bzw. Belüftungsspundloch, bietet sich dieses
zweite Spundloch in vorteilhafter Weise zur dezentralen Befestigung des Faßadapters
an.
Weiterhin ist ein herausgeschraubter Spundlochstopfen bzw. ein geöffnetes zweites
Spundloch ein sicheres optisches Anzeichen für das Bedienungspersonal dafür, daß dieses
Faß bereits fertig restentleert ist.
[0008] In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Mittel zur dezentralen
Befestigung am Oberboden des Fasses aus einer auf der einen Seite des Adapters angeordneten
Schnapp-Rasteinrichtung besteht, mittels derer der Adapter an dem oberen Handlingsring
des Fasses einrastbar und befestigbar ist.
Insbesondere für Kunststoff-Fässer mit obenliegendem Handlingsring bzw. Trage- und
Transportring mit einer waagerechten Anlagefläche und einer axialen bzw. senkrechten
Anlagefläche für die Klauen eines Faßgreifers und für Fässer mit nur einem Entleerungsspundloch
ist die Ausführungsform des Adapters mit der Schnapp-Rasteinrichtung bestens geeignet.
Dabei ist vorgesehen, daß der Adapter einen in die hinter dem Handlingsring angeordnete,
im Querschnitt V-förmige Rinne zum Eingreifen eines Faßgreifers eingreifenden angepaßten
kegelförmigen Nocken mit einer der Schnapp-Rasteinrichtung gegenüberliegenden Abstützschulter
aufweist. Für eine Verwendung für unterschiedliche Faßgrößen von z.B. 120 l oder 220
l Fassungsvermögen oder für die Einstellung eines besonderen frei wählbaren und vorgebbaren
Faß-Kippwinkels ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß der Adapter in seiner Längenerstreckung
veränderbar, z.B. teleskopartig ausziehbar, ausgebildet ist.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- in Seitenansicht ein zu entleerendes Faß mit Adapter auf einer Restentleerungs-Auffangeinrichtung,
- Figur 2
- einen erfindungsgemäßen Faßadapter in Seitenansicht,
- Figur 3
- einen weiteren erfindungsgemäßen längenveränderbaren Faßadapter,
- Figur 4
- einen weiteren erfindungsgemäßen Faßadapter in Draufsicht,
- Figur 5
- den Adapter gem. Fig. 4 in Seitenansicht und
- Figur 6
- in schematischer Darstellung die Befestigung des Adapters gemäß Fig. 4 und 5 am Faßrand
eines Kunststoff-Fasses.
[0010] Mit der Bezugsziffer 10 ist in
Figur 1 ein Kunststoff-Faß in geneigter Überkopfpositionierung auf einer entsprechenden Restentleerungs-Auffangeinrichtung
dargestellt. Die Restentleerungs-Auffangeinrichtung besteht im wesentlichen aus einem
oberen Lochblech oder Gitterrost 12 und einem darunter angeordneten Trichter 14 mit
Trichterauslauf, durch den die aus dem zu entleerenden Faß 10 auslaufende Restflüssigkeit
in einen darunter angeordneten Auffangbehälter oder Restetank läuft und dort gesammelt
wird.
Das Faß 10 weist auf der einen Seite des Faßoberbodens 16 ein durchmessergrößeres
Einfüll- und Entleerungsspundloch 18 und auf der anderen genau gegenüberliegenden
Seite ein durchmesserkleineres Belüftungs- bzw. Entlüftungsspundloch 22 auf, in welches
zur leicht geneigten Schrägstellung des Fasses 10 ein erfindungsgemäßer Adapter eingeschraubt
ist. Im Nahbereich des Faßoberbodens 16 ist ein oberer Trage- und Transportring 24
und im Nahbereich des Faßunterbodens 26 ist ein entsprechender unterer Trage- und
Transportring 28 vorgesehen. Mittels des Adapters 20 kann das Faß 10 mit einem frei
wählbaren und vorgebbaren Faß-Kippwinkel 30 in geneigter Überkopfposition auf der
Restentleerungs-Auffangeinrichtung bzw. dem Gitterrost 12 aufgestellt werden, so daß
die Restflüssigkeit ohne weitere manuelle Handhabung selbsttätig und vollständig aus
dem Faß 10 auslaufen kann.
[0011] In
Figur 2 ist der erfindungsgemäße Faßadapter 20 dargestellt, der hier als zylindrischer Hohlkörper
von entsprechender Längenerstrekkung (Länge ca. gleich dem fünffachen Durchmesser)
ausgebildet ist und zur dezentralen Befestigung am Faßoberboden 16 ein auf der einen
Seite des Adapters 20 angeordnetes Außengewinde 32 aufweist, mittels dem der Adapter
20 in das Innengewinde eines dem Auslaufspundloch 18 des zu entleerenden Fasses 10
im Faßoberboden 16 gegenüberliegenden zweiten Spundloch 22 einschraubbar ist. Der
Adapter 20 ist vorzugsweise als blasgeformter Kunststoff-Hohlkörper mit beidseitig
abgerundeten bzw. halbkugelförmigen Enden 34, 36 ausgebildet. Der Adapter könnte jedoch
beispielsweise auch im Spritzgußverfahren hergestellt oder massiv ausgebildet und
z.B. aus einer Holzstange oder einem Metallrohrstück gefertigt sein.
[0012] In
Figur 3 ist eine Ausführungsform des Adapters 20 dargestellt, die in ihrer Längenerstreckung
zur frei wählbaren Vorgabe eines gewünschten Faß-Kippwinkels veränderbar ausgebildet
ist. Dazu besteht der Adapter 20 aus einem einseitig geschlossenen rohrförmigen Unterteil
38 und einem entsprechenden einseitig geschlossenen, teleskopartig konzentrisch darüber
gesteckten Oberteil 40, welches an dem geschlossenen oberen Ende 34 das Außengewinde
32 zum Einschrauben in die entsprechende Spundlochöffnung des Fasses aufweist. In
dem Unterteil 38 ist ein Federblechstreifen 32 mit einem Rastzapfen 44 vorgesehen,
der in entsprechende Bohrungen 46 im Oberteil 40 einrastbar und der Adapter dadurch
auf vorwählbare Längen ausziehbar und feststellbar ist.
Die Längenveränderbarkeit des Adapters könnte zwischen Ober- und Unterteil aber auch
auf andere Art und Weise, beispielsweise mittels einer entsprechenden gegenseitigen
Gewindeverschraubung oder einer Bajonettverbindung realisiert werden.
[0013] Eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit des Adapters 50 ist in
Figur 4 und
Figur 5 dargestellt. Bei diesem Adapter 50 besteht das Mittel zur dezentralen Befestigung
am Oberboden 16 des Fasses 10 aus einer auf der einen Seite des Adapters 50 angeordneten
Schnapp-Rasteinrichtung 48, mittels derer der Adapter 50 an dem oberen Handlingsring
24 des Fasses 10 einrastbar ist. Die Anordnung und Befestigung des Adapters 50 am
oberen Handlingsring 24 des Fasses 10 ist in
Figur 6 ausschnittsweise verdeutlicht. Der Adapter 50 weist zur sicheren Abstützung am Faßkörper
einen in die hinter dem Handlingsring 24 angeordnete, zum Eingreifen eines Faßgreifers
im Querschnitt V-förmige Rinne eingreifenden angepaßten kegelförmigen Nocken 52 mit
einer der Schnapp-Rasteinrichtung 48 gegenüberliegenden Abstützschulter 54 auf. Zur
Erhöhung der Elastizität bzw. der Einrastbarkeit weist die Schnapp-Rasteinrichtung
48 auf ihrer Innenseite eine scharnierartige Einkerbung 56 auf.
In vorteilhafter Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß
der Adapter 50 auf seiner dem Befestigungsmittel bzw. der Schnapp-Rasteinrichtung
48 gegenüberliegenden Seite als Faßschlüssel zum Einsetzen in den bzw. die Spundlochdeckel
des Fasses 10 ausgebildet ist. Dazu weist der Adapter 50 auf der sich auf dem Gitterrost
12 der Restentleerungs-Auffangeinrichtung abstützenden Seite zwei schlüsselartige
Zapfen 58, 60 auf, die in jeweilige Ausnehmungen des Einfüll- und Entleerungsspundlochdeckels
bzw. Entlüftungsspundlochdeckels passend ausgebildet sind. Durch diese vorteilhafte
Ausgestaltung des Adapters 50 ist eine zweckmäßige Mehrfachverwendungsmöglichkeit
des Adapters gegeben.
[0014] Mit dem erfindungsgemäßen Adapter 20, 50 kann somit jedes zu entleerende Faß zur
Restentleerung auf der Restentleerungs-Auffangeinrichtung in beliebiger gewünschter
Kippstellung mit Neigungswinkeln zwischen 5
o und 20
o, vorzugsweise etwa 12
o, aufgestellt und gehalten werden, wobei gewährleistet ist, daß das Auslaufspundloch
immer an der tiefsten Stelle angeordnet ist, so daß das Faß selbsttätig restlos auslaufen
kann.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 10
- Faß
- 12
- Gitterrost
- 14
- Trichter
- 16
- Faßoberboden
- 18
- Entleerungsspundloch
- 20
- Adapter
- 22
- Entlüftungsspundloch
- 24
- oberer Transportring
- 26
- Faßunterboden
- 28
- unterer Transportring
- 30
- Faß-Kippwinkel
- 32
- Außengewinde
- 34
- oberes Ende
- 36
- unteres Ende
- 38
- Unterteil 20
- 40
- Oberteil 20
- 42
- Federblechstreifen
- 44
- Rastzapfen
- 46
- Bohrungen
- 48
- Schnapp-Rasteinrichtung
- 50
- Adapter
- 52
- kegelförmiger Nocken
- 54
- Abstützschulter
- 56
- Einkerbung (Scharnier)
- 58
- Schlüsselzapfen
- 60
- Schlüsselzapfen
1. Adapter zur gekippten Positionierung eines Fasses in Überkopfstellung bei der Faß-Restentleerung,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (20,50) Mittel (32,48) zur dezentralen Befestigung am Oberboden (16) des
Fasses (10) und dabei eine entsprechende Längenerstreckung aufweist, wodurch das Faß
(10) in Überkopfstellung in einer gekippten Position mit einem frei wählbaren und
vorgebbaren Faß-Kippwinkel aufstellbar ist.
2. Adapter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel zur dezentralen Befestigung am Oberboden (16) des Fasses (10) aus einem
auf der einen Seite des Adapters (20) angeordneten Außengewinde (32) besteht, mittels
dem der Adapter (20) in das Innengewinde eines dem Auslaufspundloch (18) des zu entleerenden
Fasses (10) im Faßoberboden (16) gegenüberliegenden zweiten Spundloch (22) einschraubbar
ist.
3. Adapter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mittel zur dezentralen Befestigung am Oberboden (16) des Fasses (10) aus einer
auf der einen Seite des Adapters (50) angeordneten Schnapp-Rasteinrichtung (48) besteht,
mittels derer der Adapter (50) an dem oberen Handlingsring (24) des Fasses (10) einrastbar
ist.
4. Adapter nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
einen in die hinter dem Handlingsring (24) angeordnete, zum Eingreifen eines Faßgreifers
im Querschnitt V-förmige Rinne eingreifenden angepaßten kegelförmigen Nocken (52)
mit einer der Schnapp-Rasteinrichtung (48) gegenüberliegenden Abstützschulter (54).
5. Adapter nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (20,50) auf seiner dem Befestigungsmittel (32,48) gegenüberliegenden Seite
als Faßschlüssel zum Einsetzen in einen Spundlochdeckel des Fasses (10) ausgebildet
ist.
6. Adapter nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (20,50) zur frei wählbaren Vorgabe eines gewünschten Faß-Kippwinkels in
seiner Längenerstreckung veränderbar ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Durchführung einer selbsttätigen Restentleerung eines Fasses,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Faß (10) von Hand auf einer entsprechenden Restflüssigkeits-Auffangeinrichtung
in Überkopfposition angeordnet wird und am Oberboden (16) des Fasses (10) ein Adapter
(20,50) angesetzt wird, mittels dem das Faß (10) in einer leicht geneigten Schrägstellung
gehalten wird, so daß es selbsttätig vollständig auslaufen kann.