[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen gekrümmter Abschnitte in Hohlprofilleisten.
[0002] Einstückig, mit mehr oder weniger scharfkantig abgebogenen Ecken aus Hohlprofilleisten
bestehende Abstandhalterrahmen sowie Vorrichtungen zum Herstellen derselben sind aus
dem DE-GM 87 05 796, der DE-PS 32 21 881, der US-PS 4 836 005, der FR-PS 2 449 222
und der DE-OS 32 21 986 bekannt.
[0003] Es ist noch auf die DE-OS 33 12 764 zu verweisen, aus der es bekannt ist, Hohlprofilleisten
zu Abstandhaltern für Isolierglasscheiben zu biegen, wobei im Bereich der Biegestelle
ein von innen gegen die Hohlprofilleiste anlegbarer Dorn vorgesehen ist. Das Biegen
erfolgt durch Verschwenken einer Backe, wobei das andere Ende der Profilleiste zwischen
einer beweglichen Spannbacke und einem an der Innenseite der Profilleiste anliegenden
Widerlager geklemmt wird.
[0004] Ein Problem bei den bekannten Biegevorrichtungen ist es, daß die für die Verwendung
bei Isolierglasscheiben geforderten scharfkantigen Abbiegungen nicht immer problemlos
erreicht werden können, da zum Teil die Gefahr besteht, daß die Wände der Hohlprofilleiste
beim Biegevorgang einreißen und die Seitenflächen der Hohlprofilleisten im Eckbereich,
d.h. dort, wo sie gebogen worden sind, nicht immer plan verlaufen, sondern Wellungen
aufweisen, welche die nachträgliche Verarbeitung des Abstandhalterrahmens, insbesondere
die Beschichtung der Seitenflächen der Abstandhalterrahmen mit Dicht- bzw. Klebemasse
erschweren und behindern.
[0005] Aus der DE-AS 21 28 717 ist ein Verfahren zum Aufbringen eines metallischen Abstandhalters
auf die Scheibenränder einer der rechteckigen Glasplatten einer Isolierverglasung
bekannt. Bei diesem Verfahren wird der Abstandhalter fortlaufend mit einer scheibenparallelen
Fläche an einem ersten Scheibenrand der horizontal liegenden Glasplatte in Berührung
gebracht und anschließend befestigt. Dann wird der Abstandhalter mit einer scheibenparallelen
Fläche am nächsten Scheibenrand angelegt und befestigt. Diese Arbeitsschritte werden
wiederholt, bis der Abstandhalterrahmen an allen Scheibenrändern befestigt ist. Hierauf
wird der Abstandhalter abgeschnitten und seine Enden aneinanderegefügt. Bei diesem
Verfahren wird so vorgegangen, daß die Glasplatte nach dem Befestigen des Abstandhalters
an einem Scheibenrand, jedoch vor ihrer Verschwenkung parallel zu diesem Scheibenrand
um eine dessen Länge entsprechenden Strecke verschoben wird, daß die Verschwenkung
der Glasplatte jeweils um eine gleiche festgelegte Schwenkachse erfolgt und daß der
Abstandhalter um diese Schwenkachse gebogen wird. Dabei wird der Abstandhalter anfangs
nur auf einem Teil der Länge des ersten Scheibenrandes angeordnet und der Abstandhalter
nach seiner Befestigung an der scheibenparallelen Fläche des letzten Scheibenrandes
mit einem Überstand abgeschnitten. Erst dann wird der überstehende Teil um die Schwenkachse
der Glasscheibe um 90° gebogen und an der Glasscheibe befestigt.
[0006] Aus der EP-A-332 049 ist es bekannt, Hohlprofilleisten zu Abstandhaltern für Isolierglasscheiben
zu biegen. Gemäß der EP-A-332 049 wird das Profil während des Biegens vorgeschoben
und ein Biegewerkzeug oszillierend zum Widerlager hin- und von ihm wegbewegt, wobei
während der Wegbewegung des Biegewerkzeuges das Profil vorgeschoben und bei der nächsten
Bewegung des Biegewerkzeuges zum Widerlager hin eine Nachbarstelle des Profiles gegenüber
der vorher gebogenen Stelle beaufschlagt und gebogen wird. Dadurch können je nach
Vorschubgeschwindigkeit des Profiles und der Biegefrequenz bzw. dem Biegehub des Biegewerkzeuges
unterschiedliche Bögen und Krümmungsradien erzeugt werden. Es werden aber keine stetig
gekrümmten Bögen, sondern Abschnitte der Hohlprofilleiste erhalten, die mehrfach abgewinkelt
sind.
[0007] Bekannt sind auch Biegemaschinen für Hohlprofilstäbe, die mit Walzen ausgerüstet
sind. So beschreibt die DE-OS 30 34 436 eine Walzenbiegemaschine, die drei Walzen
aufweist, wobei der Hohlprofilstab von zwei Walzen in Anlage an die dritte Walze gehalten
wird. Der Radius der Krümmung im Hohlprofilstab entspricht dem Radius der dritten
Walze, um die herum der Hohlprofilstab gebogen wurde.
[0008] Aus der US-PS 3 885 412 ist es ebenfalls bekannt, einen Hohlprofilstab kontinuierlich
zu krümmen, indem er durch eine Anordnung aus drei Walzen bewegt wird. Der Hohlprofilstab
wird bei der US-PS 3 885 412 zwischen zwei Walzen durchbewegt, wobei er von der bezogen
auf seine Bewegungsrichtung vor dem Walzenpaares angeordneten dritten Walze so belastet
wird, daß er beim Durchtritt zwischen den Walzen des Walzenpaares gekrümmt wird. Die
einlaufseitige Walze kann verstellt werden, so daß unterschiedliche Krümmungen hergestellt
werden können.
[0009] Beide bekannten Vorrichtungen arbeiten ausschließlich mit Rollen, wobei auch die
Auslenkung durch eine Rolle bewirkt wird. Mit den bekannten Vorrichtungen ist es nicht
möglich, Abstandhalterrahmen herzustellen, die gebogene und gerade Abschnitte sowie
gegebenenfalls wenigstens eine Ecke besitzen.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, mit welchem kontinuierlich gekrümmte Hohlprofilleisten hergestellt werden
können, wobei die Krümmungsradien und die Länge des gekrümmten Abschnittes der Hohlprofilleiste
weitgehend frei wählbar sind.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung dadurch,
daß man das Profil unter einem Niederhalter zwischen Führungsbacken, von unten abgestützt,
vorschiebt und daß man das Profil nach dem Niederhalter aus der Förderrichtung der
Hohlprofilleiste ablenkt.
[0012] Gegenüber der Arbeitsweise vorbekannter Biegevorrichtungen besitzt das erfindungsgemäße
Verfahren erhebliche Vorteile. So können anders als bei der EP-A-33 20 49 kontinuierlich
(stetig) gekrümmte Abschnitte erzeugt werden.
[0013] Im Vergleich zu den aus der DE-OS 30 34 436 und der US-PS 3 885 412 bekannten Arbeitsweise
ist bei der Erfindung von Vorteil, daß der Krümmungsradius und/oder die Länge der
Krümmung sehr einfach eingestellt werden können. Ein weiterer Vorteil besteht in dem
erfindungsgemäßen Vorschlag, das Auslenken mit Hilfe einer Auflauffläche statt wie
bekannt mit Rollen zu bewirken. Dies insbesondere im Hinblick darauf, daß die Auflauffläche
als Teil des verschwenkbaren Biegehebels dann ohne weiteres auf den gewünschten Auslenkwinkel
eingestellt werden kann.
[0014] Für den Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es förderlich, wenn die zu krümmende
Hohlprofilleiste von einer Vorschubvorrichtung, die vorteilhaft als Greifer ausgebildet
ist oder einen Greifer aufweist, vorgeschoben wird. Dies erspart einerseits Antriebe
für die Rollen, wie diese für die bekannten Vorrichtungen nötig sind und bietet gegenüber
einem Ziehen der Hohlprofilleiste den Vorteil, daß in dieser hergestellte gekrümmte
bzw. abgebogene Bereiche (Ecken) nicht wieder verformt werden.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens der Erfindung und zur Durchführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0016] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die zum Abstandhalterrahmen zu biegende Hohlprofilleiste
beim Biegevorgang von der Vorschubvorrichtung (Greifer) genau um die erforderliche
Strecke vorgeschoben, die z.B. dem jeweiligen gekrümmten Abschnitt des Abstandhalterrahmens
entspricht. Falls die Länge des gekrümmten Abschnittes größer ist als der maximale
Hub des Greifers, wird die Profilleiste in zwei oder allenfalls mehr als zwei Schritten
vorgeschoben. Dabei kann so vorgegangen werden, daß der erste (oder die ersten) Hub
(Hübe) einer vorgegebenen Länge (dem maximalen Hub) entsprechen und der letzte Hub
an die benötigte Länge des gekrümmten Rahmenabschnittes angepaßt wird.
[0017] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung
und weitere damit erzielte Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
von in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen: Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten zu Abstandhalterrahmen,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Biegekopf in Seitenansicht,
Fig. 4 einen Biegekopf von links der Fig. 3 aus gesehen,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Biegekopf,
Fig. 6 eine Einzelheit des Biegekopfes im Bereich des Biegewiderlagers,
Fig. 7 im Schnitt den Biegekopf,
Fig. 8 eine vergrößerte Einzelheit im Bereich des Widerlagers,
Fig. 9 schematisch einzelne Stufen der Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß den Fig.
1 bis 8,
Fig. 10 eine Vorrichtung zum Krümmen von Hohlprofilleisten,
Fig. 11 die Vorrichtung aus Fig. 10 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 12 das Werkzeug, mit dem die Hohlprofilleiste gekrümmt wird, in Seitenansicht,
Fig. 13 das Werkzeug von links der Fig. 12 aus gesehen,
Fig. 14 eine Einzelheit des Werkzeuges,
Fig. 15 einen Schnitt durch das Werkzeug,
Fig. 16 und 17 weitere Einzelheiten des Werkzeuges,
Fig. 18 eine Ausführungsform des Greifers für den Vorschub der Hohlprofilleiste,
Fig. 19 eine weitere Ausführungsform des Werkzeuges von Fig. 12,
Fig. 20 eine vergrößerte Ansicht des Werkzeuges von Fig. 19,
Fig. 21 eine vergrößerte Ansicht des Werkzeuges von Fig. 20 von rechts gesehen und
Fig. 22 einen Abstandhalterrahmen mit zwei Ecken und einem gekrümmten Abschnitt.
[0018] In einer in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung wird eine Hohlprofilleiste 53
auf einer Förderbahn 54, die am unteren Ende einer Stützwand 60 angeordnet ist, bis
zu einem Anschlag 57 im Bereich einer Biegestelle 58/59 transportiert. Der Anschlag
57 kann auch vor der Biegestelle in die Förderbahn versenkbar angeordnet sein. Der
Anschlag 57 kann mit einem Schalter ausgestattet sein, der den Zufuhrförderer (nicht
gezeigt) stillsetzt und das Erfassen der Hohlprofilleiste 53 durch den Greifer 51
auslöst. So wird die Hohlprofilleiste 53 vom Greifer 51 in genau definierter Lage
erfaßt.
[0019] Der über die Biegestelle 58/59 hinaus transportierte Abschnitt 53′ der Hohlprofilleiste
53 wird an der Stützwand 60 anliegend vom Biegehebel 59 um ein Widerlager 58 herum
gebogen. Die Biegestelle besitzt bevorzugt die unten an Hand der Fig. 3 bis 8 beschriebene
Konstruktion.
[0020] Die Vorrichtung kann im übrigen beispielsweise den aus der DE-GM 87 05 796 bekannten
Aufbau besitzen und einen Stützfinger (in Fig. 9 angedeutet) aufweisen, wie er auch
in der bekannten Vorrichtung vorgesehen ist.
[0021] Die in den Fig. 3 bis 8 gezeigte Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten 53
besteht aus einer Klemme 2 mit einer ortsfesten Klemmbacke 3 und einer gegenüber dieser
beweglichen Klemmbacke 4 (in Fig. 3 ist die Klemmbacke 4 nicht gezeigt). Die bewegliche
Klemmbacke 4 ist über Führungsstifte 5 und 6, die jeweils paarweise angeordnet sind,
in Richtung des Doppelpfeils 7 verschiebbar, so daß die Maulweite der Klemme 2 an
die Breite der zu biegenden Hohlprofilleiste 53 angepaßt werden kann.
[0022] Zur Betätigung der beweglichen Klemmbacke 4 in Richtung des Pfeiles 7 (Fig. 4) ist
ein an der feststehenden Klemmbacke 3 verschwenkbar abgestützter Hebel 8 vorgesehen,
der über eine Zugstange 9, die über ein Lager 10 schwenkbeweglich an der beweglichen
Klemmbacke 4 abgestützt ist, gekuppelt ist. Der Schwenkhebel 8 wird durch einen nicht
gezeigten Linearmotor, z.B. einen doppelt wirkenden Druckmittelzylinder, betätigt.
[0023] Die Biegevorrichtung besitzt weiters einen Niederhalter 20, der beim Biegen als Widerlager
dient. Der Niederhalter 20 ist auswechselbar in einem Träger 21 eingesetzt. Hiezu
ist im Träger 21 eine Nut 23 ausgespart, in die der Niederhalter 20 mit Gleitsitz
einsetzbar ist und beispielsweise durch eine Schraube 24 gehalten wird.
[0024] Der Träger 21 für den Niederhalter 20 ist an einem Hebel 25 montiert, der um ein
maschinengestellfestes Lager 26, d.h. ein Lager, das gegenüber der ortsfesten Klemmbacke
3 der Klemme 2 nicht beweglich ist, mit Hilfe eines Linearmotors 27, z.B. einem doppelt
wirkenden Druckmittelzylinder, in Richtung des Doppelpfeiles 28 aus der in Fig. 3
in durchgehenden Linien dargestellten Wirkstellung in die in Fig. 3 strichpunktiert
eingezeichnete Bereitschaftsstellung verschwenkbar ist.
[0025] Zusätzlich ist der Träger 21 für den Niederhalter 20, wie dies Fig. 4 zeigt, senkrecht
zur Symmetrieebene der Klemme 2, nämlich in Richtung des in Fig. 4 eingezeichneten
Doppelpfeiles 29 verstellbar. Hiezu ist der Träger 21 über Führungen 30 in einer mit
dem Hebel 25 verbundenen Halterung 31 verschiebbar geführt. Zur Verstellung des Trägers
21 und damit des Niederhalters 20 in Richtung des Doppelpfeiles 29 ist ein Linearmotor,
im gezeigten Ausführungsbeispiel ein doppelt wirkender Druckmittelzylinder 32, vorgesehen,
dessen Kolbenstange 33 über eine Zugstange 34 mit dem Träger 21 gekuppelt ist.
[0026] Auf diese Weise kann der Niederhalter 20 nicht nur in einer zur Symmetrieebene der
Klemme 2 parallelen Ebene verschwenkt (Doppelpfeil 28), sondern auch in einer zur
Symmetrieebene der Klemme 2 senkrechten Richtung (Doppelpfeil 29) verstellt werden,
so daß der Niederhalter 20 zur Gänze aus dem Biegebereich herausbewegt werden kann.
[0027] Wie die Fig. 3 und 4 und insbesondere Fig. 6 zeigt, trägt der Niederhalter 20 an
seinem vorderen Ende, das von zwei Schrägflächen 36, die zur Längserstreckung des
Niederhalters 20 einen spitzen Winkel einschließen, gebildet wird, einen wulstartigen
Ansatz 35, der wie Fig. 6 zeigt, die obere Fläche des Hohlprofils 53, das in der Klemme
2 zwischen den Klemmbacken 3 und 4 geklemmt ist, noch vor dem Beginn des Biegevorganges
beim Einschwenken des Niederhalters 20 in seine Wirkstellung etwas einwölbt.
[0028] Zusätzlich ist bei der erfindungsgemäßen Biegevorrichtung vorgesehen, daß das vordere
Ende des Niederhalters 20 und der dort an die Schrägfächen 36 anschließende, wulstförmige
Ansatz 35 etwas schmäler ausgebildet als der lichte Abstand zwischen den einander
zugekehrten Flächen der Klemmbacken 3 und 4 der Klemme 2. So werden die Seitenwände
40 der zu biegenden Hohlprofilleiste 53 während des Biegevorganges auch von innen
her abgestützt, wie dies im Schnitt von Fig. 7 angedeutet ist. Dies ist insbesondere
beim Biegen von Hohlprofilleisten 53 zu Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben
von Bedeutung, da die Breite der Seitenflächen 40 der Hohlprofilleiste 53 auch im
Eckbereich möglichst nicht verkleinert werden soll und diese Seitenflächen 40 im Eckbereich
nicht aus der von den Seitenflächen 40 im Bereich der Ecke definierten Ebenen nach
innen abweichen sollen, damit das vor dem Zusammenbau der Isolierglasscheiben auf
die Seitenflächen 40 des Abstandhalterrahmens aufzubringende Klebe- und Dichtmaterial
auch im Eckbereich, der bekanntlich für die Dichtheit von Isolierglasscheiben von
erheblicher Bedeutung ist, in der vollen Breite aufgebracht werden kann.
[0029] Um den Niederhalter 20, insbesondere dessen wulstförmigen Ansatz 35, gegenüber der
Klemmbacke 2 und damit gegenüber der Achse 37 (Fig. 5), um welche die Hohlprofilleiste
53 gebogen wird, richtig auszurichten, ist am Niederhalter 20 im Bereich seines vorderen
Endes auf einer Seite eine gewinkelte Anschlagfläche 41 vorgesehen, die mit einer
Stufe 42 an der feststehenden Klemmbacke 3 zusammenwirkt. Wenn die Anschlagfläche
41 an der Stufe 42 der Klemmbacke 3 anliegt, dann ist die Achse 37 des am vorderen
Ende des Niederhalters 20 vorgesehenen, wulstförmigen Ansatzes 35 richtig ausgerichtet.
[0030] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Biegen besitzt noch einen Biegehebel 59 mit
einem Biegeansatz 62, der um eine Achse verschwenkbar ist, die mit der Achse 37 des
Wulstes 35 am vorderen Ende des Niederhalters 20 zusammenfällt, wenn dieser in seiner
Wirkstellung ist (die Flächen 41 liegen an den Flächen 42 der Klemmbacke 3 an). Der
Verschwenkbereich des Biegehebels 59 ist nicht auf die in Fig. 3 gezeigten 90° beschränkt,
sondern geht auch darüber hinaus, so daß nach dem Ausschwenken (Pfeil 28) und seitlichen
Verschieben (Pfeil 29) des Niederhalters 20 auch spitze Winkel zwischen den beiden
an die in der Hohlprofilleiste 53 erzeugte Ecke 61 angrenzenden Schenkel der Hohlprofilleiste
53 gebogen werden können.
[0031] Bei Verwendung der Vorrichtung zum Abbiegen einer Hohlprofilleiste 53 zu einer Ecke
61 wird die Klemme 2 geöffnet und die Hohlprofilleiste 53 auf die oberen Führungsstifte
6 aufgelegt oder auf der Förderbahn 54 zu den Stiften 6 transportiert. Nach dem Schließen
der Klemme 2, die Innenflächen der Klemmbacken 3 und 4 liegen dann an den Seitenflächen
40 an, wird der Niederhalter 20 in seine in den Fig. 3 und 6 gezeigte Wirkstellung
bewegt und wölbt dabei die nach oben weisende Wand der Hohlprofilleiste 53 etwas nach
unten ein. Hierauf wird durch Verschwenken des Biegehebels 59 der aus der Klemme 2
ragende Abschnitt 53′ der Hohlprofilleiste 53 unter Ausbilden einer Ecke 61 verschwenkt.
Soll der Winkel an der Ecke 61 ein spitzer sein, so wird der Niederhalter 20 zurückgeschwenkt
und seitlich zurückgezogen, worauf das Biegen bis zum gewünschten Winkel fortgesetzt
wird.
[0032] Wenn die Ecke 61 fertig gebogen ist, wird der Biegehebel 59 zurückgeschwenkt, die
Klemme 2 geöffnet und die Hohlprofilleiste 53 vom Greifer 52 vorgeschoben, bis die
Stelle der Hohlprofilleiste 53, in der die nächste Ecke 61 herzustellen ist, gegenüber
dem Biegewerkzeug richtig ausgerichtet ist und dann, wie oben beschrieben, die nächste
Ecke 61 gebogen. Dies wird fortgesetzt, bis ein Abstandhalterrahmen mit der gewünschten
Anzahl der Ecken 61 - meist sind es vier - fertig gebogen ist.
[0033] Der Vorschub der Hohlprofilleiste 53 mit der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung
geht wie folgt vor sich:
[0034] Die von der Förderbahn 54 am unteren Rand der Stützwand 60 herangeförderte Hohlprofilleiste
53 fährt zum Endanschlag 57. Die Hohlprofilleiste 53 befindet sich damit in einer
"Null"-Position, Zugleich hält der am Schlitten 51 montierte Greifer 52 die Hohlprofilleiste
53 in ihrer Lage fest. Der Anschlag 57 wird nun in die Förderbahn 54 versenkt und
der Schlitten 51 mit dem vom Greifer 52 festgeklemmten Profil 53 verfährt nun in Richtung
des Biegehebels 59 genau um jene Wegstrecke, die ein Prozeßrechner vorgibt und die
der Länge des Rahmenschenkels entspricht. Die effektiv gefahrene Länge wird von einem
Inkrementalgeber 56 bestimmt. Erreicht der Schlitten 51 den Endpunkt seiner vorgegebenen
und effektiv gemessenen Bewegung, biegt der Biegehebel 59 den überstehenden Abschnitt
53′ entlang der nach rückwärts geneigten Stützwand 60 um den von einem Prozeßrechner
vorgegebenen Winkel nach oben.
[0035] Die genaue Messung der vom Schlitten 51 gefahrenen Wegstrecke ermittelt ein Inkrementalgeber
56, und die Bewegung des Schlittens 51 wird über diesen gesteuert. Der Inkrementalgeber
56 ist am Antriebsmotor 55 oder an der Bewegung 54 des Schlittens 51 montiert.
[0036] Der Schlitten 51 wird beispielsweise von einem Endlos-Zahnriemen angetrieben, und
ist auf einer parallel zur Förderbahn 54 verlaufenden Führung geführt.
[0037] Der Eingriff des Zahnriemens in das Antriebszahnrad des Antriebsmotors 55 ist exakt
und spielfrei, so daß auch ein unmittelbar an der Motor-Getriebe-Einheit montierter
Inkrementalgeber 56 die gefahrene Wegstrecke des Schlittens 51 genau registrieren
kann. Die effektiv zu fahrende Strecke des Schlittens 51 entspricht jener Profillänge,
welche der Prozeßrechner für einen Biegevorgang bestimmt.
[0038] Gleich vorteilhaft ist auch die Anwendung einer Zahnstange, die an der Führung des
Schlittens 51 montiert ist. Bei dieser alternativ anwendbaren Einrichtung muß der
Antriebsmotor 55 nicht ortsfest montiert sein, sondern kann auch am Schlitten 51 angeordnet
sein. Das Antriebszahnrad des Antriebsmotors 55 greift dann in die an der Führung
54 des Schlittens 51 befestigte Zahnstange ein, wobei ein Inkrementalgeber 56 ebenfalls
am Antriebsmotor 55 oder am Schlitten 51 montiert sein kann.
[0039] Während der Biegehebel 59 die Hohlprofilleiste 53 abbiegt und dieses von den Backen
3 und 4 gehalten wird, löst sich der am Schlitten 51 montierte Greifer 52. Der Schlitten
51 fährt dann mit hoher Geschwindigkeit in die Ausgangslage (Referenzpunkt) zurück.
Dann erfaßt der Greifer 52 die Hohlprofilleiste 53 wieder und der Schlitten 51 fährt
nach dem Biegevorgang wieder genau um die vom Prozeßrechner vorgegebene Wegstrecke
vor, wobei er die Hohlprofilleiste 53 schlupffrei vorschiebt.
[0040] Wenn die Hohlprofilleiste 53 in die Vorrichtung von einer dieser vorgeschalteten
Zuführeinrichtung bis zum Anschlag 57 zugeführt wird, kann die Förderbahn 54 eine
einfache Gleitbahn sein.
[0041] Der Ablauf der Arbeitsschritte beim Herstellen einess rechteckigen Abstandhalterrahmens
wird im folgenden beispielsweise an Hand Fig. 9 in mehr Einzelheiten beschrieben:
[0042] Eine Hohlprofilleiste 53 wird von einer Fördervorrichtung, die beispielsweise der
Schlitten 51 mit dem Greifer 52 sein kann, beispielsweise ausgehend von der Referenzlage,
die durch den beschlag 57 bestimmt ist, so weit vorgeschoben, daß der über den Niederhalter
20 überstehende Abschnitt 53′ der Hohlprofilleiste 53 der um eine bestimmte Strecke
"x" verminderten Länge des ersten Schenkels des herzustellenden Abstandhalterrahmens
entspricht. Diese Stellung ist in Fig. 9b gezeigt. Nun legen sich die Backen 3 und
4 an die Hohlprofilleiste 53 an und der Schlitten 51 kehrt in seine Ausgangsstellung,
die in Fig. 9a gezeigt ist, zurück. Nachdem diese Rückbewegung des Schlittens 51 beendet
ist, oder noch während derselben, wird der Abschnitt 53′ um den Niederhalter 20 in
Richtung des Pfeiles in Fig. 9b vom Biegehebel 59 nach oben abgebogen. Nachdem der
Biegevorgang beendet ist, wird die Hohlprofilleiste 53 von den Backen 3 und 4 freigegeben
und der Schlitten 51 bewegt sich mit von den beiden Seiten oder von oben und unten
her an die Hohlprofilleiste 53 angelegtem Greifer 52 in die in Fig. 9c gezeigte Stellung
vor, wobei er die Hohlprofilleiste 53 so weit vorschiebt, daß die nächste (zweite)
Stelle, in der in der Hohlprofilleiste 53 eine Ecke 61 zu erzeugen ist, gegenüber
dem Niederhalter 20 ausgerichtet ist. Nun schließen sich die Backen 3 und 4 wieder
und halten die Hohlprofilleiste 53 unverschiebbar fest und der nächste (zweite) Biegevorgang
wird mit Hilfe des Biegehebels 59 ausgeführt, während der Schlitten 51 wieder in seine
Ausgangsstellung zurückkehrt. Nachdem der zweite Biegevorgang beendet ist, bewegt
sich der Schlitten 51 mit an der Hohlprofilleiste 53 angelegten Greifer 52 um eine
Strecke vor, die der Länge des nächsten Schenkels des herzustellenden Abstandhalterrahmens
entspricht, so daß die nächste (dritte) Biegestelle gegenüber dem Niederhalter 20
ausgerichtet ist. Es schließen sich die Klemmbacken 3, 4 wieder und halten die Hohlprofilleiste
53 fest, worauf der dritte Biegevorgang ausgeführt wird.
[0043] Nachdem der dritte Biegevorgang beendet ist, lösen sich die Backen 3 und 4 wieder
von der Hohlprofilleiste 53 und der Schlitten 51 bewegt sich wieder mit an die Hohlprofilleiste
53 angelegtem Greifer 52 so weit vor, daß die nächste (vierte) Biegestelle gegenüber
dem Niederhalter 20 genau ausgerichtet ist.
[0044] Beim Herstellen eines rechteckigen Abstandhalterrahmens, wie dies in Fig. 9 gezeigt
ist, entspricht dieser Hub genau dem Hub vor der Ausführung des zweiten Biegevorganges.
Nachdem der Vorschub der Hohlprofilleiste 53 wie beschrieben ausgeführt worden ist
und die nächste Biegestelle (die vierte) gegenüber dem Niederhalter 20 ausgerichtet
worden ist, schließen sich die Backen 3 und 4 wieder und halten die Hohlprofilleiste
53 fest. Nun wird die Hohlprofilleiste 53 an der durch den Pfeil 170 gekennzeichneten
Stelle (Fig. 9e) abgeschnitten. Die Länge des so erhaltenen in Fig. 9e links vom Niederhalter
20 befindlichen Stückes der Hohlprofilleiste 53 entspricht genau der vorbestimmten
Strecke "x", um welche die Hohlprofilleiste 53 vor dem ersten Biegevorgang (Fig. 9b)
weniger weit vorgeschoben wurde als der Länge des ersten Schenkels (Fig. 9b) entspricht.
[0045] Nun wird der vierte Biegevorgang ausgeführt, wobei das vordere Ende 172 der zugeführten
Hohlprofilleiste 53 und/oder der Abschnitt 173 des teilweise fertiggestellten Abstandhalterrahmens
aus der Biegeebene ausgelenkt werden oder einfach das vordere Ende 172 nach unten
bewegt wird, damit der vierte Biegevorgang nicht behindert wird.
[0046] Nachdem der vierte Biegevorgang beendet ist, wird der bis auf das Verbinden der beiden
an der Stoßstelle 171 (Fig. 9f) aneinandergrenzenden Enden der Hohlprofilleiste 53
fertiggestellte Abstandhalterrahmen aus der Vorrichtung abtransportiert, nachdem die
Backen 3 und 4 wieder gelöst und der Niederhalter 20 aus der Biegeebene entfernt worden
sind. Die an der Stoßstelle 171 aneinandergrenzenden Enden der zum Abstandhalterrahmen
gebogenen Hohlprofilleiste 53 werden durch Einstecken eines Verbinders oder durch
Stumpfverschweißen miteinander verbunden. Eine hiezu geeignete Schweißvorrichtung
ist beispielsweise aus der EP-A-O 192 921 bekannt.
[0047] Wenn mit der an Hand der Fig. 1 bis 8 beschriebenen Vorrichtung in Hohlprofilleisten
53 gekrümmte Abschnitte 71 erzeugt werden sollen, wird in den Träger 21 des Werkzeuges
ein Niederhalter 80 eingesetzt, der an seinem freien, der Hohlprofilleiste 53 zugekehrten
Ende eine frei drehbare Rolle 70 (Fig. 10 bis 17) aufweist. Durch diese Rolle 70 wird
die Hohlprofilleiste 53, die zwischen den Backen 3 und 4 geführt ist - d.h. die Backen
3 und 4 klemmen die Hohlprofilleiste 53 nicht mehr - gegen die als Abstützung von
unten dienenden Führungsstangen 6 gehalten.
[0048] Insbesondere wenn Abstandhalterrahmen mit wenigstens einer Ecke 61 und mit wenigstens
einem gekrümmten Abschnitt 71 hergestellt werden sollen (vgl. Fig. 22), kann auch
mit einem Niederhalter ohne frei drehbare Rolle 70, d.h. mit einem Niederhalter 20,
wie er in Fig. 3 bis 8 gezeigt ist, gearbeitet werden, der an seinem vorderen Ende
einen Ansatz ähnlich oder identisch dem Ansatz 35 aufweist, oder der wie weiter unten
mit Bezug auf die Fig. 19 bis 21 beschrieben ist, ausgebildet ist.
[0049] Der Biegehebel 59 wird beim Erzeugen von gekrümmten Abschnitten 71 in Hohlprofilleisten
53 gegenüber der Förderrichtung der Hohlprofilleiste 53 entsprechend dem gewünschten
Krümmungsradius so schräg gestellt, so daß die zwischen den Backen 3 und 4 austretende
Hohlprofilleiste 53 vom Biegeansatz 62 am Biegehebel 59 nach oben abgelenkt und dabei
kontinuierlich gekrümmt wird.
[0050] Wesentlich für das erfolgreiche Biegen der Hohlprofilleiste 53 zu einem gekrümmten
Abschnitt 71 derselben ist es, daß diese vom Greifer 51 im wesentlichen kontinuierlich
und genau um das dem gekrümmten Abschnitt 71 der Hohlprofilleiste 53 entsprechende
Stück vorgeschoben wird.
[0051] Die Breite der Rolle 70 ist, wie insbesondere Fig. 16 zeigt, etwas schmäler als die
Breite der zu krümmenden Hohlprofilleiste 53, so daß die Innenwand der Hohlprofilleiste
53, wie ebenfalls aus Fig. 16 ersichtlich, während des Krümmvorganges nach innen verformt
wird. Dadurch wird die Stauchung der Innenwand der Hohlprofilleiste 53 verringert,
so daß sich eine weitgehend glatte Innenwand im gekrümmten Abschnitt 71 der Hohlprofilleiste
53 ergibt.
[0052] Eine besonders günstige Ausführungsform eines Greifers 51, der den nötigen Reibungsschluß
für den genauen Vorschub der zu krümmenden Hohlprofilleiste 53 sicherstellt, ist in
Fig. 18 gezeigt. Es ist ersichtlich, daß die untere Backe 75 mit einem in Förderrichtung
auf wenigstens einer Führungsschiene geführten Schlitten 76 starr verbunden ist, wogegen
die obere Backe 77 über Parallelogrammlenker 78 durch einen Druckmittelmotor 79 gegenüber
der Backe 75 wegschwenkbar ist. Die bewegliche Backe 77 kann daher hinter die Stützwand
60 der Vorrichtung verschwenkt werden, so daß sie den Abtransport eines fertig gebogenen
Abstandhalterrahmens nicht behindert.
[0053] Wie bereits weiter oben angedeutet, kann der Anschlag 57, bezogen auf die Förderrichtung
der Hohlprofilleiste 53 vor dem Werkzeug mit dem Niederhalter 20 oder 80 und dem Biegehebel
59 angeordnet sein. Bevorzugt ist der Anschlag 57 mit einem Endschalter ausgestattet
und befindet sich, bezogen auf die Förderrichtung der Hohlprofilleiste 53, nach dem
vom Werkzeug entfernten Ende des Hubes des Greifers 51. Auf diese Art und Weise kann
eine Hohlprofilleiste 53 in die Vorrichtung bis zum beschlag 57 gefördert werden,
worauf dessen Schalter betätigt wird und durch eine Folgeschaltung gesteuert, der
Greifer 51 die Hohlprofilleiste 53 in einer genau definierten Lage übernimmt.
[0054] Es ist ersichtlich, daß durch Austausch des Niederhalters 80 mit der Rolle 70 durch
den Niederhalter 20 der in den Fig. 1 bis 8 gezeigten Ausführungsform Abstandhalterrahmen
mit wenigstens einer scharf geknickten Ecke mit beliebigen Winkeln zwischen den an
die Ecke 61 angrenzenden Schenkeln des Abstandhalterrahmens und mit wenigstens einem
gekrümmten Abschnitt 71 aus ein- und derselben Hohlprofilleiste 53 erzeugt werden
können.
[0055] Um den Werkzeugwechsel (Austausch des Niederhalters 80 mit der Rolle 70 gegen den
Niederhalter 20 ohne Rolle) zu vermeiden, können am Träger 21 sowohl ein Niederhalter
80 als auch ein Niederhalter 20 montiert sein. Diese Werkzeuge werden dann fallweise
in die Wirklage, die zu den Backen 3 und 4 symmetrisch ist, bewegt. Dies stellt keine
Schwierigkeiten dar, da der Träger 21, wie weiter oben an Hand der Fig. 1 bis 8 beschrieben,
anhebbar und quer zur Biegeebene verstellbar ist.
[0056] Die in den Fig. 19 bis 21 dargestellte Vorrichtung entspricht im wesentlichen der
an Hand der Fig. 10 bis 17 beschriebenen Vorrichtung, jedoch ist im Niederhalter 80
anstatt der frei drehbaren Rolle 70 ein Gleitstück 81 eingesetzt, durch das die Innenwand
der Hohlprofilleiste 53, wie aus Fig. 21 ersichtlich, während des Krümmens nach innen
verformt wird.
[0057] Die an Hand der Fig. 10 bis 21 beschriebenen Vorrichtungen können, wenn nichts anderes
erwähnt worden ist, so wie die an Hand der Fig. 1 bis 8 beschriebene Vorrichtung ausgeführt
sein und auch wie in Fig. 9 gezeigt, verwendet werden.
[0058] Sowohl der Niederhalter 80 mit der rolle 70, als auch der Niederhalter 20 mit seinem
Ansatz 35 sind in Förderrichtung, d.h. parallel zu einer die Führungsstifte 6 verbindenden
Ebene verstellbar. Damit kann die Stellung der Niederhalter den geometrischen Verhältnissen
angepaßt werden, die sich nach dem Ändern der Winkellage des Hebels 50 mit der Auflauffläche
62 ergeben.
[0059] Mit dem erfindungsgemäßen, mit einem Niederhalter 20 mit Ansatz 35 oder einem Niederhalter
80 mit Ansatz 81 ausgestatteten Biegewerkzeug können Hohlprofilleisten 53 auch zu
Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben gebogen werden, die wenigstens eine scharfkantig
abgewinkelte Ecke 61 und wenigstens einen beispielsweise nach einem Teilkreisbogen
gekrümmten Abschnitt 71 aufweisen. Ein Beispiel für einen solchen Rahmen ist in Fig.
22 gezeigt. Von Vorteil ist dabei, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, soferne
der Niederhalter 20 mit dem Ansatz 35 oder der Niederhalter 80 mit dem Ansatz 81 verwendet
wird, auch ohne Werkzeugwechsel scharfkantige Eckenbeim Erzeugen dieser Ecken ist
der Vorschub für die Hohlprofilleiste 53 beim Hochbewegen des Biegehebels 59 stillgesetzt
- als auch (kreisbogenförmig) gekrümmte Abschnitte - dabei wird der Vorschub für die
Hohlprofilleiste 53 bei mehr oder wenig stark hochgeschwenktem Biegehebel 59 mit der
Auflauffläche 62 betätigt - hergestellt werden können.
1. Verfahren zum Erzeugen gekrümmter Abschnitte in Hohlprofilleisten, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Profil unter einem Niederhalter zwischen Führungsbacken vorschiebt und
daß man das Profil nach dem Niederhalter aus der Förderrichtung der Hohlprofilleiste
ablenkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die krümmungsinnenseitige Wand
der Hohlprofilleiste während des Krümmens der Hohlprofilleiste durch den Niederhalter
nach innen gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Radius der Krümmung
durch das Ausmaß des Ablenkens einstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Länge
der Krümmung durch das Ausmaß des Vorschubes der Hohlprofilleiste bei Auslenken der
Hohlprofilleiste nach dem Niederhalter einstellt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der
Hohlprofilleiste Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben herstellt, die wenigstens
einen gekrümmten Abschnitt und wenigstens ein scharfkantiges Eck aufweisen, wobei
man beim Biegen des kreisbogenförmigen Abschnittes die Hohlprofilleiste unter dem
Niederhalter zwischen Führungsbacken vorschiebt und die Hohlprofilleiste nach dem
Niederhalter aus der Förderrichtung der Hohlprofilleiste ablenkt und daß man zum Herstellen
eines scharfkantigen Eckes in der Hohlprofilleiste den über den Niederhalter vorstehenden
Abschnitt der Hohlprofilleiste bei stillstehender Hohlprofilleiste um den gewünschten
Winkel verschwenkt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, mit einer Auflagefläche (60) für die abgebogenen Abschnitte der Hohlprofilleiste
(53), mit einer im wesentlichen horizontalen Förderbahn (54) am unteren Ende der Auflagefläche
(60), mit einer der Förderbahn (54) zugeordneten Vorschubvorrichtung (51, 52) für
die Hohlprofilleiste (53) zu einem Werkzeug, wobei das Werkzeug zwei Führungsbacken
(3, 4) aufweist, zwischen welchen die Hohlprofilleiste (53) aufgenommen ist, mit einem
Niederhalter (20, 80) und mit einem aus der Förderrichtung hochschwenkbaren Hebel
(59) mit einer Auflauffläche (62) für die Hohlprofilleiste (53), dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederhalter (20, 80) in seiner Wirkstellung mit seinem vorderen Ende zwischen
die Führungsbacken (3, 4) eingreift, so daß das vordere Ende des Niederhalters (20,
80) an die ihm zugekehrte Wand der Hohlprofilleiste (53) anlegbar ist, und daß der
Hebel (59) mit der Auflauffläche (62) für die aus den Führungsbacken (3, 4) austretende
Hohlprofilleiste (53) in beliebigen Winkelstellungen zur Förderrichtung der Hohlprofilleiste
(53) festlegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (20, 80)
gegenüber beiden Führungsbacken (3, 4) seitliches Spiel aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubvorrichtung
ein an der Hohlprofilleiste (53) anlegbarer Greifer (52) ist, der auf einem Schlitten
(51) parallel zur Förderrichtung der Hohlprofilleiste (53) hin- und herbewegbar ist,
wobei er bei seinem Hub auf das Werkzeug zu an der Hohlprofilleiste (53)angreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (52) Backen (77,
75) aufweist, die von oben und von unten her an die Hohlprofilleiste (53) anlegbar
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Backe (75) des
Greifers (52) am Schlitten (51) fix und die obere Backe (77) des Greifers (52) am
Schlitten (51) beweglich montiert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Backe (75)
über Parallelogrammlenker (78) an einem Träger (76) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(20, 80) an einem Träger (21) gehalten ist, der sowohl in bzw. parallel zur Symmetrieebene
der Führungsbacken (3, 4) als auch senkrecht zu dieser Symmetrieebene zum Wegbewegen
des Niederhalters (20, 80) aus der Biegeebene verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (21) für den
Niederhalter (20, 80) um eine zur Symmetrieebene der Führungsbacken (3, 4) senkrechte
Achse (26) verschwenkbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (21)
für den Niederhalter (20, 80) senkrecht zur Symmetrieebene der Führungsbacken (3,
4) verschiebbar in einer Halterung (31) geführt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(21) für den Niederhalter (20, 80) auf einem Hebel (25) montiert ist, der an der Vorrichtung
um eine zur Symmetrieebene der Führungsbacken (3, 4) senkrechte Achse (26) verschwenkbar
gelagert ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(20, 80) an seinem Träger (21) auswechselbar befestigt ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(20) an seinem vorderen Ende ein Gleitstück (35, 81) trägt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(80) an seinem vorderen Ende eine frei drehbare Rolle (70) trägt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger
(21 ) als wahlweise verwendbare Niederhalter ein Niederhalter (20), der an seinem
vorderen Ende ein an der Hohlprofilleiste anliegendes Gleitstück (35, 81) trägt, und
ein Niederhalter (80), der an seinem vorderen Ende eine frei drehbare Rolle (70) trägt,
montiert sind, die abwechselnd und wahlweise in ihre zwischen die Führungsbacken (3,
4) eingreifende Wirkstellung verstellbar sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück
(35, 81) bzw. die Rolle (70) schmäler ist als die Hohlprofilleiste (53).
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17, 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gleitstück (35, 81) wenigstens um eine zur Förderrichtung und zur Biegeebene senkrechte
Achse gekrümmt bzw. gewölbt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück
(81 ) bzw. die Rolle (70) am Niederhalter (20, 80) austauschbar befestigt ist.