[0001] Gegenstand der Erfindung bildet eine Rundlauf -Tablettiermaschine mit einer drehbar
gelagerten Matrizenscheibe, in der Oberstempel und Unterstempel geführt sind, deren
Stellung beim Umlauf der Matrizenscheibe durch Schienen und Druckrollen gesteuert
wird, und die Halterungen aufweist für die Unterstempel gegen ein Herausfallen aus
der Matrizenscheibe, wenn diese demontiert wird.
[0002] Für eine wirtschaftliche Ausnutzung von Tablettenpressen ist es zweckmäßig, wenn
die Zeiten für eine Umrüstung einer Maschine zur nachfolgenden Herstellung einer anderen
Tablettensorte oder für die Reinigung von einzelnen Maschinenteilen möglichst kurz
sind im Verhältnis zu der Betriebszeit bzw. der Produktionszeit. Um den Zeitaufwand
möglichst gering zu halten, der für ein Umrüsten der Maschine beispielsweise für eine
andere Stempelteilung oder andere Stempeldrücke oder eine Reinigung notwendig ist
sind Überlegungen angestellt, die Matrizenscheibe mit den Ober - und Unterstempeln
möglich einfach auszutauschen. Hinsichtlich einer Halterung der Unterstempel, die
eine Sicherung geben soll gegen ein Herausfallen der Unterstempel aus der Matrizenscheibe
bei Ihrer Demontage ergeben sich bei bekannten Anordnungen jedoch hinsichtlich des
Zeitaufwandes große Nachteile.
[0003] Damit die Unterstempel nicht aus der Matrizenscheibe herausfallen, wenn die untere
Steuerkurven abgebaut werden oder wenn bei einem Auswechseln der Matrizenscheibe die
unteren Druckrollen und Führungschienen einige Unterstempel frei geben, sind die in
hoher Anzahl vorhandenen Unterstempel jeweils einzeln mit einer Halterung versehen.
Diese bekannten Halterungen für die einzelnen Unterstempel bestehen jeweils aus einem
Druckstück, welches radial auf einen Stempelschaft eines Unterstempels geklemmt ist.
Für die Sicherung jedes einzelnen Unterstempels, von denen beispielsweise 80 Stück
in einer Matrizenscheibe angeordnet sind, muß demzufolge eine entsprechende Anzahl
von Druckstücken unter einem genau vorgegebenen Drehmoment angezogen werden, womit
ein erheblicher Montageaufwand verbunden ist. Danach müssen die einzelnen Druckstücke
jeweils für sich gesichert werden, damit sie sich nicht lockern können. Verschleißen
im Betrieb einzelne Kunststoffköpfe der Druckstücke, so müssen diese einzeln ausgewechselt
werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, durch geeignete Maßnahmen den Aufwand wesentlich zu
vermindern der für eine Sicherung der Unterstempel gegen ein Herausfallen aus der
Matrizenscheibe bisher als notwendig erschien. Als Lösung dafür ist vorgesehen, daß
die Halterung für die Unterstempel aus einem in der Matrizenscheibe angeordneten Bremsring
besteht, der radial auf die Schäfte aller Unterstempel drückt, so daß diese nicht
einzeln gesichert zu werden brauchen. Der Bremsring wird dafür vorzugsweise in einer
umlaufenden Nut der Matrizenscheibe angeordnet, welche durch Öffnungen mit den Bohrungen
für die Aufnahme der einzelnen Stempelschäfte verbunden ist, was sich durch eine entsprechende
Tiefe der Nut auf einfache Weise erreichen läßt.
[0005] Da der neuartige Bremsring gleichzeitig auf alle Unterstempel in gleichem Maße einwirkt,
bedarf es beispielsweise auch bei einem Austausch der Unterstempel gegen andere nicht
nur der Lösung einer Vielzahl von Sicherungen und danach einer erneuten Einstellung
einer Vielzahl von Sicherungen, sondern lediglich der Lockerung des Bremsbandes, durch
die alle Unterstempel gleichzeitig freigegeben wird und einer nachfolgenden Verspannung
des Bremsbandes für die gleichzeitige Sicherung aller Unterstempel. Dafür ist es zweckmäßig,
wenn das Bremsband bzw. der Bremsring mit einem Spannschloß versehen ist.
[0006] Darüber hinaus hat sich für vorteilhaft gezeigt, wenn der Bremsring auf seiner Innenseite
ein Verschleißband trägt, das vorzugsweise aus Kunststoff besteht. Dadurch läßt sich
ein Verschleiß des einen Federdruck übertragenden Gliedes verhindern, für das vorzugsweise
ein O - Ring vorgesehen ist, auf den sich ein Druck ausüben läßt durch ein außenliegendes
Spannband. Diese Anordnung hat darüber hinaus den erheblichen Vorteil, daß bei einem
Teilverschleiß des Verschleißbandes der gesamte Bremsring nur geringfügig gegenüber
der vorhergehenden Stellung verdreht zu werden braucht, so daß neue Verschleißbandabschnitte
unmittelbar an den Schäften der Unterstempel anliegen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung
erläutert.
[0008] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1: eine Matrizenscheibe einer Tablettiermaschine mit Ober - und Unterstempel, teilweise
im Schnitt;
Figur 2: ein Teilausschnitt der Figur 1 in vergrößerter Darstellung und
Figur 3: einen Schnitt nach der Linie III - III der Figur 2.
[0009] Die Figur 1 zeigt eine Matrizenscheibe 1 einer Rundlauf - Tablettiermaschine im Schnitt,
in der Oberstempel 2 und Unterstempel 3 höhenverstellbar geführt sind für die Herstellung
von Tabletten in Matrizenbohrungen 4.
[0010] Das Pressen einer Tablette erfolgt an einer Vordruck und Hauptdruckstation durch
Vordruckrollen und Hauptdruckrollen, zwischen denen Übergangsschienen bzw. Führungschienen
5 für die Unterstempel 3 liegen, auf denen sich diese mit ihrem Kopf 6 abstützen.
[0011] Wird eine Matrizenscheibe 1 mit ihren Oberstempeln 2 und Unterstempeln 3 aus der
Maschiene ausgebaut beispielsweise zum Zwecke der Reinigung oder des Austausches von
Stempeln, so besteht die Gefahr des herausfallens von Unterstempeln 3. Um das zu verhindern,
ist ein Bremsring 7 vorgesehen, der in einer die Matrizenscheibe 1 umgebenden ringförmigen
Nut 15 von quadratischem oder rechteckigem Querschnitt liegt. Diese Nut 15 ist so
tief in die Matrizenscheibe eingearbeitet, daß sie durch ellipsenförmige Öffnungen
13 mit den Bohrungen 8 für die Aufnahme der Unterstempel 3 verbunden ist. In diese
Öffnungen 13 greift der Bremsring 7 ein mit seinem innenliegenden Verschleißband,
das vorzugsweise aus einem abriebfesten Kunststoff besteht. Das Verschleißband 9 steht
dabei unter dem Druck eines O -Ringes 10 aus elastischem Material wie Gummi, der durch
ein Spannband 11 zusammengepreßt ist, das mit einem Spannschloß 12 versehen ist zum
Öffnen und Schließen des gesamten Bremsringes 7. Mittels dieses Bremsringes 7 können
demzufolge alle Unterstempel 3 gegen ein Herausfallen gesichert werden. Der Bremsring
7 ist außerdem geeignet dafür, Schwingungen der Unterstempel zu verhindern, die insbesondere
auftreten bei einem Überlaufen der in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Druckrollen.
[0012] Ein Vorteil liegt weiterhin darin, daß der Bremsring selbst nachstellend wirksam
ist, da auf das Verschleißband 9 fortlaufend von außen durch den O -Ring 10 ein Druck
ausgeübt wird, der einen teilweisen Verschleiß ausgleicht. Ist hingegen das Verschleißband
9 einer stärkeren Abnutzung ausgesetzt, so braucht der Bremsring 7 lediglich geringfügig
innerhalb der Nut 15 verdreht und danach wieder verspannt zu werden, um ihn danach
weiterhin über einen längeren Zeitraum nutzen zu können.
1. Rundlauf - Tablettiermaschine mit einer drehbar gelagerten Matrizenscheibe, in der
Ober - und Unterstempel geführt sind, deren Stellung heim Umlauf der Matrizenscheibe
durch Schienen und Druckrollen gesteuert wird, sowie mit Halterungen für die Unterstempel
gegen ein Herausfallen bei einer Demontage der Matrizenscheibe, dadurch gekennzeichnet,
daß als Halterung für die Unterstempel (3) ein Bremsring (7) in der Matrizenscheibe
(1) angeordnet ist, der radial auf die Schäfte (3') der Unterstempel (3) drückt.
2. Rundlauf - Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring
(7) in einer umlaufenden Nut (15) der Matrizenscheibe (1) liegt, die durch Öffnungen
(13) mit den Bohrungen (8) für die Aufnahme der Unterstempel (3) verbunden ist.
3. Rundlauf - Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring
(7) einen O -Ring (10) aufweist, der durch ein außenliegendes Spannband (11) gehalten
ist.
4. Rundlauf - Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsring
(7) auf seiner Innenseite ein Verschleißband (9) trägt.
5. Rundlauf - Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannband
(11) mit einem Spannschloß (12) versehen ist.
6. Rundlauf - Tablettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißband
(9) aus Kunststoff, der O - Ring (10) aus einem elastischen Material wie Gummi und
das Spannband (11) aus Metall bestehen.