[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Auswertung der Daten von Tablettiermaschinen.
[0002] Mit bekannten Tablettiermaschinen lassen sich verschiedenartigen Produkte herstellen,
die sich unterscheiden durch die Beschaffenheit ihres Materials, den notwendigen Preßdruck,
Gewicht und Größe, so daß jedes Zu pressende Produkt einer individuellen Maschineneinstellung
bedarf und für die Anpassung an die verschiedenartigsten Produkte über hundert Einstellparameter
zu berücksichtigen sind. Daneben ist die Qualität hergestellter Tabletten fortlaufend
zu überprüfen und die Ergebnisse sind zu dokumentieren, um beispielsweise zu einem
späteren Zeitpunkt den Nachweis der Qualität der Erzeugnisse erbringen zu können.
[0003] Bei bekannten Tablettiermaschinen erfolgt das Dokumentieren von Produktionsdaten,
Einstellparametern und Diagnosen über einen an einen Prozeßrechner angeschlossenen
Drucker, so daß zwar die Daten auf Papier ausgedruckt sind, jedoch ihre Weiterverarbeitung
äußerst aufwendig ist. Für eine Weiterverarbeitung der Ergebnisse war es notwendig,
daß eine Bedienungsperson für die Steuerung einer Maschine in dem zugehörigen Bedienungspult
entsprechende Eingaben machte, was jedoch erst eine Auswertung der spezifischen Ergebnisse
voraussetzte durch eine Bedienungsperson. Derartiges ist mit einem erheblichen Zeitaufwand
insbesondere dann verbunden, wenn in einer Produktionsstätte wie einer pharmazeutischen
Fabrik gleichzeitig eine Vielzahl von Tablettiermaschinen sich im Einsatz befindet.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Dokumentation von Produktionsdaten, Einstellparametern
und Diagnosen zu vereinfachen und die Fehlersuche beim Auftreten von Betriebsstörungen.
[0005] Gemäß der Erfindung ist dafür vorgesehen, daß die Maschinen - und Produktionsdaten
einer Tablettiermaschine vom Computer eines zu der Maschine gehörenden Bedienungsterminals
auf ein Speichermedium geschrieben werden, mit dem die Daten in einem separaten Computersystem
auszuwerten sind. Dabei kann es sich um tragbare Speichermedien handeln, wie magnetische,
optische oder elektronische Speicher in der Art von Disketten, CD oder Ship -Cards
oder um die Übertragung auf einen als Leitwarte dienenden Computer an den gegebenenfalls
weitere Computer durch Vernetzung angeschlossen sein können.
[0006] Die zu übertragenden Daten werden unter Ausnutzung von Industrie -PC's in den einzelnen
Bedienungsterminals der Tablettiermaschinen im Standart ASCII - Format abgelegt, so
daß ein Auslesen und Auswerten auf jedem standartisierten Computer mit Standardbetriebssystem
erfolgen kann. Dabei handelt es sich insbesondere um folgende von der Tablettiermaschine
zur Verfügung gestellte Datenkomplexe:
Produktbezeichnung mit den dazugehörigen Einstellparametern; Diagnoseprotokoll sowie
Produktionsprotokoll, Änderungsprotokoll und Probeneinzelwerte für Tablettengewicht,
Tablettenhöhe und Tablettenhärte.
[0007] Näheres dazu ergibt sich aus einer nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf
eine Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung von drei verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
und
- Figur 2 bis 8:
- Protokollisten von Datenkomplexen.
[0008] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Tablettenproduktionsanlage mit
drei Tablettiermaschinen 10, zu denen jeweils ein Bedienungsterminal 1 gehört mit
einem Industrie -PC, der bestimmt ist für die Bedienung der Maschine wie auch für
das Anzeigen von Ergebnissen oder Zwischenergebnissen und die Ausgabe von Ergebnissen.
Weiterhin gehört zu einer Tablettiermaschine jeweils ein Schaltschrank 2 mit einem
Maschinenprozessor für die schnellen Steuer - und Regelvorgänge. Die Tablettiermaschine
10 ist mit einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Tablettenprüfgerät versehen,
das die gewonnenen Daten in den Computer des Terminals 1 eingibt, der ebenso wie der
Schaltschrank 2 durch Leitungen, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind, an die
Tablettiermaschine 10 angeschlossen ist.
[0009] Im unteren Teil der Figur 1 ist die Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt,
bei welcher die Maschinen und Produktionsdaten auf ein tragbares Speichermedium in
der Art einer Diskette 6 gegeben werden, mit dem sie in einem separaten Computer 7
weiter zu verarbeiten sind. Stattdessen können die drei Terminals 1 durch Kabelanschluß
an einen als Leitwarte 4 wirksamen Computer angeschlossen sein. Eine weitere Möglichkeit
der Datenweiterverarbeitung bildet die direkte Übertragung zu weiteren Computersystemen
5. Derartiges setzt jedoch eine Vernetzung der Tablettierumgebung voraus, das heißt
in räumlicher Hinsicht einerseits auf den Standort der Maschinen 10 für die Herstellung
der Tabletten und andererseits die Aufgabenverteilung in einzelnen Abteilungen wie
Produktionsabteilung, Kontrollabteilung oder Versuchsabteilung.
[0010] Die Figuren 2 und 3 zeigen Tabellen mit Produktbezeichnungen und zugehörigen Einstellparametern.
Dabei ist davon auszugehen, daß der Computer 1 an der Tablettiermaschine 10 mehrere
Präparatelisten mit Produktnamen verwalten kann. Zu jedem Produkt gibt es wiederum
vier Parameterlisten mit den produktspezifischen Einzeldaten. Mit einer entsprechenden
Datendiskette 6 können diese Daten auf einem separaten Computer 7 weiterverarbeitet
werden beispielsweise zum Zwecke der Archivierung oder eines Datenvergleiches zu anderen
Maschinen oder Präparaten oder Chargen. Ein Datentransfer kann aber auch in der umgekehrten
Richtung erfolgen, in dem für ein neues Präparat auf dem separaten Computer 7 die
Eingabe der Einstellparameter erfolgt, so daß die Tablettiermaschine 10 von dieser
Eingabeprozedur befreit ist und für die Produktion genutzt werden kann.
[0011] Diagnosen entsprechend Figur 5, die durch Bedienfehler, Maschinenfehler, Systemfehler
oder Qualitätsminderung eines Erzeugnisses entstehen, werden im Computer 1 der Maschine
10 abgespeichert. Sie können danach auf einen Datenträger 6 kopiert werden und stehen
dadurch für eine Weiterverarbeitung auf anderen Computersystemen zur Verfügung und
damit beispielsweise für die Erstellung von Statistiken über eine Fehlerhäufigkeit
oder zur Maschinenverfügbarkeit.
[0012] Das Produktionsprotokoll nach Figur 6 stellt dem Anwender alle für die Qualität der
Tabletten bestimmenden Daten und Statistikwerte zur Verfügung wie beispielsweise Tablettenzählerstand,
Mittelwert und Standardabweichung. Diese Werte wurden bei bekannten Anlagen während
der Produktion nach einem vorwählbaren Zyklus auf dem Maschinencomputer angezeigt
und ausgedruckt. Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet demgegenüber die kontinuierliche
Abspeicherung dieser Werte und somit auch das Kopieren auf einen transportablen Datenträger,
so daß dem Anwender sämtliche Produktionsprotokolldaten zur weiteren individuellen
Auswertung auf einem separaten Computer zur Verfügung stehen.
[0013] Im Änderungsprotokoll gemäß Figur 7 vom Maschinencomputer 1 werden sämtliche Soll
und Istwertveränderungen eines Einstellparameters registriert und abgespeichert. Dieses
Protokoll steht ebenfalls auf einem transportablen Datenträger zur weiteren Auswertung
zur Verfügung oder bei einer anderen Ausführungsform in der als Leitwarte 4 vorgesehenen
Einrichtung.
[0014] Während der Tablettenproduktion werden in zyklischen Abständen einzelne Proben -Tabletten
gezogen und deren Gewicht, Höhe und Härte ermittelt. Aus den Einzelwerten werden statistische
Berechnungen für das Produktionsprotokoll durchgeführt. Diese Einzelwerte aller Proben
werden gemäß Figur 8 im Computer des Terminals 1 gesammelt und können auf einem transportablen
Datenträger 6 oder durch Eingabe in die Leitwarte 4 individuell weiterverarbeitet
werden.
1. Verfahren zur Auswertung der Daten von Tablettiermaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maschinen und Produktionsdaten einer Tablettiermaschine vom Computer eines
zu der Tablettiermaschine (10) gehörigen Bedienungsterminals (1) auf ein tragbares
Speichermedium (6) geschrieben werden, mit dem die Daten auf ein separates Computersystem
(7) für eine weitere Auswertung übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Speichermedium (6)
die Produktbezeichnung mit den zugehörigen Einstellparametern sowie Diagnoseprotokoll
und Produktionsprotokoll und Probeneinzelwerte gespeichert werden und auf das separate
Computersystem (7) zur Auswertung übertragen werden.
3. Verfahren zur Auswertung der Daten von Tablettiermaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maschinen und Produktionsdaten einer Tablettiermaschine (10) vom Computer
eines zu der Maschine (10) gehörenden Bedienungsterminals (1) auf einen als Leitwarte
wirksamen Computer (4) übertragen werden, an den die Bedienungsterminals weiterer
Tablettiermaschinen durch Vernetzung angeschlossen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß von der Leitwarte (4) Daten
für die weitere Verarbeitung auf andere Computersysteme (5) übertragen werden.