[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Wechseln des Laufes einer Feuerwaffe mit einem
Lauf, einem Verschluß, einem Verriegelungssystem, einer Schließfeder, einem Abzugssystem,
einem Schlagbolzen, einem Griffstück und einer Visiereinrichtung, insbesondere einer
Pistole oder Maschinenpistole.
[0002] Systeme zum Wechseln des Laufes einer Feuerwaffe, insbesondere einer Sport- oder
wettkampfmäßig verwendeten Waffe, sind bereits bekannt und dienen dazu, Läufe mit
unterschiedlicher Länge, verschiedenem Kaliber oder Innenprofil an der übrigen Feuerwaffe
anzubringen.
[0003] Weiters ist bekannt, an der Laufmündung einen Compensator bzw. Ausgleicher anzubringen,
der unter Ausnutzung der Energie der Pulvergase Rückstoß und Hochschlag der Waffe
beim Schuß kompensiert. Normalerweise wird der Compensator in einem Fachbetrieb nachträglich
mit dem Lauf der Waffe fest verbunden, und somit wird die Feuerwaffe mit erheblichem
Aufwand den Wünschen und Bedürfnissen des Benutzers angepaßt. Diese Systeme haben
also den Nachteil, daß es für den Benutzer praktisch nicht möglich ist, eine Waffe
mit unterschiedlichen Compensatortypen auszustatten.
[0004] Zwar sind auch Systeme bekannt, bei denen der Compensator mit einer Art Bajonettverschluß
befestigt und gegen Lösen mittels eines federbelasteten Kolbens gesichert ist, doch
ist der Compensator am Verschlußschlitten angebracht und bewegt sich daher bei jedem
Schuß teleskopartig bezüglich des Laufes, was unerwünscht ist.
[0005] Jedenfalls ist den Erfindern kein System bekannt, mit dem einerseits der Lauf und
anderseits der Compensator einer Feuerwaffe ohne weiteres durch den Benutzer ausgetauscht
werden kann.
[0006] Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Systems zum Wechseln des Laufes einer
Feuerwaffe, mit dem der Benutzer den Lauf problemlos und mit wenigen einfachen Handgriffen
auswechseln und somit einen Lauf wählen kann, dessen Länge, Kaliber und Innenprofil
nach den jeweiligen Bedürfnissen des Benutzers gewählt sind.
[0007] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Systems, mit dem nicht nur
der Lauf der Waffe, sondern auch der Compensator leicht und einfach ausgewechselt
und dem jeweils verwendeten Lauf bzw. der mit diesem Lauf ausgestatteten Feuerwaffe
angepaßt werden kann, sodaß letztlich eine Feuerwaffe zusammengesetzt werden kann,
die optimale Eigenschaften für den Benutzer aufweist.
[0008] Diese Ziele werden mit einem System der eingangs angegebenen Art dadurch erreicht,
daß erfindungsgemäß der Lauf, der Verschluß, das Verriegelungssystem, die Schließfeder
und der Schlagbolzen in einem eigenen, mit der Visiereinrichtung versehenen Gehäuseteil
montiert sind und mit demselben eine schußfähige Baueinheit bilden, die an der übrigen,
Griffstück und Abzugssystem aufweisenden Feuerwaffe in vorbestimmter Relativlage starr,
jedoch lösbar befestigt ist.
[0009] Auf diese Weise schafft die Erfindung ein System für eine Feuerwaffe, insbesondere
eine Pistole, bei dem der Lauf samt Verschluß, Verriegelungssystem, Schließfeder und
Schlagbolzen mit einem eigenen Gehäuseteil zu einer schußfähigen Baueinheit zusammengebaut
ist, die als Ganzes von dem mit dem Abzugssystem versehenen Griffstück abgenommen
und auch auf seine Funktionsfähigkeit geprüft werden kann. Der Lauf kann ohne weiteres
dem Gehäuseteil entnommen und gegen einen anderen ausgewechselt werden. Der Gehäuseteil
ist mit einer üblichen Visiereinrichtung versehen.
[0010] Das Verriegelungssystem kann starr, halbstarr oder vom Druck der Pulvergase gesteuert
sein oder auch von einem einfachen Feder-Masse-Verschluß gebildet sein.
[0011] Ein beträchtlicher Vorteil der Erfindung ist darin begründet, daß sich beim Schuß
der Lauf nicht bewegt, sodaß es keine daraus resultierenden Probleme beim Repetieren
geben kann.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung für eine Feuerwaffe mit gasdruckgesteuertem
Verriegelungssystem, das eine gasdruckbeaufschlagte, auf den Verschluß wirkende Federführungsbuchse
aufweist, zeichnet sich dadurch aus, daß sowohl die Federführungsbuchse als auch die
Schließfeder den Lauf umgebend angeordnet ist und daß die Schließfeder an der Federführungsbuchse
abgestützt ist. Auf diese Weise wird ein schlanker und niedriger Gehäuseteil erzielt.
[0013] Weiters ist von Vorteil, wenn der Innenraum des Gehäuseteiles zylindrisch gestaltet
ist und der Lauf, der Verschluß, das Verriegelungssystem, die Schließfeder und der
Schlagbolzen in dem Gehäuseteil mit Hilfe eines am Lauf angreifenden, quer hiezu im
Gehäuseteil verschiebbaren Schiebers gesichert sind. Somit wird eine äußerst einfache
Demontage und Montage des auswechselbaren Laufes erzielt.
[0014] Dabei ist zweckmäßig, wenn der Lauf an der Außenseite mit einer senkrecht zu seiner
Längsachse ausgebildeten Nut versehen ist, in die der Schieber eingreift. Durch diese
Maßnahme ist der Lauf in Axialrichtung der Waffe gesichert.
[0015] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Gehäuseteil entlang
einer Ebene auf das Griffstück der übrigen Feuerwaffe aufgesetzt, in einem, vorzugsweise
dem verschlußseitigen Endbereich mit Vorsprüngen versehen, die in Ausnehmungen im
Griffstück eingreifen, und weist in einem Abstand von den Vorsprüngen einen Schloßteil
auf, der mit einem weiteren, am Griffstück vorgesehenen Schloßteil lösbar verriegelt
ist. Dies ergibt eine einfache, aber genaue Herstellungsmöglichkeit und leichte Zusammensetzbarkeit
der Waffenteile.
[0016] Dabei kann der am Gehäuseteil angeordnete Schloßteil wenigstens eine querverlaufende
rinnenförmige, hinterschnittene Ausnehmung aufweisen und der am Griffstück vorgesehene
Schloßteil einen um eine querverlaufende Achse drehbar gelagerten Riegel aufweisen,
der von zwei parallelen ebenen Flächen und von zwei Zylinderflächen begrenzt ist.
Dies ergibt ein einfach zu betätigendes und dennoch höchst zuverlässiges Schloß, das
in der Waffe wenig Platz beansprucht.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Gehäuseteil an seinem der Laufmündung entsprechenden Ende ein Compensator
oder eine Gehäuseverlängerung in vorbestimmter Relativlage lösbar befestigt ist und
daß das mündungsseitige Ende des Laufes im Compensator bzw. in der Gehäuseverlängerung
spielfrei gelagert ist.
[0018] Diese Variante der Erfindung erlaubt dem Benutzer, nicht nur den Lauf der Waffe seinen
Bedürfnissen anzupassen, sondern auch für den jeweiligen Lauf den passendsten Compensator
zu wählen. Hiemit schafft die Erfindung ein Baukastensystem, das dem Benutzer ermöglicht,
ohne fremde Hilfe und ohne Werkzeug, an jedem Ort und in kürzester Zeit bei gleichbleibenden
übrigen Bauteilen, wie Griffstück samt Abzugssystem, Gehäuseteil, Verschluß und Verriegelungssystem,
durch Auswechseln des Laufes und/oder Compensators eine Feuerwaffe mit unterschiedlichen
Eigenschaften zu erhalten, die unter den verschiedensten Umständen jeweils die beste
Schußgenauigkeit gewährleistet. Ein wesentlicher Effekt dieser Variante der Erfindung
liegt darin, daß das Gewicht des Compensators keinen Einfluß auf das Repetieren Einfluß
hat, weil sich hiebei der Lauf nicht bewegt. Im Falle einer Gehäuseverlängerung besteht
außerdem die Möglichkeit, das Korn der Visiereinrichtung an der Gehäuseverlängerung
anzubringen und auf diese Weise eine längere Visierlinie zu erzielen.
[0019] Dabei kann der Compensator bzw. die Gehäuseverlängerung in an sich bekannter Weise
einen zylindrischen Ansatz mit einer radial vorspringenden Nase aufweisen und der
Gehäuseteil mit einer zylindrischen Ausnehmung zur Aufnahme des Ansatzes, in der eine
Bajonettverschluß-Aussparung ausgebildet ist, und mit einem parallel zur Längsachse
des Gehäuseteiles verschiebbaren, federbelasteten Raststift versehen sein, der in
seiner Ruhelage in eine Öffnung des Compensators bzw. der Gehäuseverlängerung eingreift.
Dies erleichtert das Wechseln des Compensators, wenn der Benutzer mit den hiezu erforderlichen
Handgriffen von anderen (z.B. aus dem US-Patent 4,207,799 bekannten) Compensatoren
her vertraut ist.
[0020] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform sind am Verschluß zum Lauf parallele
Führungsbahnen ausgebildet, deren Enden bei geöffnetem Verschluß an am Griffstück
angeordneten Anschlägen anschlagen. Diese Maßnahmen dienen zur Begrenzung der maximalen
Bewegung des Verschlusses.
[0021] Schließlich ist bei einer weiteren Variante der Erfindung am Lauf an vorbestimmter
Stelle ein Bund ausgebildet, der bei vom Griffstück abgenommener Baueinheit als Anschlag
für die Federführungsbuchse dient. Dieses Merkmal verhindert, daß bei einer Funktionsprobe
der vom Griffstück abgenommenen Baueinheit der Verschluß aus dem Gehäuseteil herausgezogen
werden kann.
[0022] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher
erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist; es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer zusammengebauten Pistole, teilweise im Schnitt zur
Darstellung der Verbindung der Baueinheit mit dem Griffstück,
Fig. 2 das Griffstück und die hievon abgenommene Baueinheit der Pistole in Seitenansicht,
Fig. 3 eine Ansicht der dem Gehäuseteil der Baueinheit entnommenen Bauteile von unten,
Fig. 4 eine Seitenansicht der in ihre wesentlichen Bauteile zerlegten Pistole,
Fig. 5 eine Stirnansicht des Gehäuseteiles,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht samt Darstellung verschiedener Compensatoren
und einer Gehäuseverlängerung, und
Fig. 8 eine Seitenansicht der auf das Griffstück teilweise aufgesetzten Baueinheit,
zum Teil im Schnitt zur Darstellung der Schloßteile, und Seitenansichten mehrerer
Compensatoren und einer Gehäuseverlängerung.
[0023] Fig. 1 zeigt schematisch eine mit dem erfindungsgemäßen System ausgestattete Pistole,
wobei die genannte Baueinheit vom Griffstück 26 der Pistole abgenommen ist. Im Griffstück
26 ist in üblicher Weise ein Abzugssystem 42 eingebaut, von dem bloß der Schlaghebel
und der Abzug 43 gezeigt sind. Auf dem Griffstück 26 sitzt entlang einer Ebene 33
ein Gehäuseteil 6, dessen äußere Form ähnlich derjenigen des Verschlußschlittens einer
herkömmlichen Pistole gestaltet ist. Allerdings ist der Gehäuseteil 6 mit dem Griffstück
26 in vorbestimmter Relativlage starr verbunden, zu welchem Zweck einerseits das Griffstück
26 an seiner Hinterseite nach vorne offene Ausnehmungen 28 aufweist, in die an der
Hinterseite des Gehäuseteiles 6 ausgebildete, nach hinten weisende Vorsprünge 27 eingreifen,
und anderseits oberhalb des Abzuges 43 am Griffstück 26 ein Schloßteil 30 vorgesehen
ist, der mit einem am Gehäuseteil 6 vorhandenen Schloßteil 29 zusammenwirkt.
[0024] Der Schloßteil 30 des Griffstückes 26 besteht aus einem um eine quer zur Längsachse
der Pistole verlaufende Achse drehbar gelagerten Riegel 31, der von zwei einander
gegenüberliegenden ebenen Flächen 34 und zwei einander gegenüberliegenden Zylinderflächen
35 begrenzt ist und mit Hilfe eines (strichliert eingezeichneten) Schwenkhebels verdreht
werden kann. Der Riegel 31 greift in einen Schloßteil 29 an der Unterseite des Gehäuseteiles
6 ein, der aus zwei (in der Zeichnung hintereinander liegenden) querverlaufenden rinnenförmigen,
hinterschnittenen Ausnehmungen 32 von im wesentlichen kreiszylindrischer Form besteht,
wobei normalerweise die Zylinderflächen 35 des Riegels 31 an den Wänden der Ausnehmungen
32 anliegen. Durch Verschwenken des Schwenkhebels wird der Riegel 31 soweit verdreht,
daß er aus den Ausnehmungen 32 heraustreten kann (s. Fig. 8).
[0025] Der Gehäuseteil 6 ist an seiner Oberseite mit einer aus Kimme 40 und Korn 41 bestehenden
Visiereinrichtung ausgestattet. Im vorderen Bereich des Gehäuseteiles 6 sind an dessen
Oberseite zwei Durchbrechungen 14 zum Abzug der Pulvergase ausgebildet. Außerdem ist
in den vorderen Bereich des Gehäuseteiles 6 ein Compensator 13 eingesetzt und mit
einem Raststift 15 gesichert, wie noch erläutert wird. Die Durchbrechungen 14 des
Gehäuseteiles 6 fluchten mit entsprechenden Durchbrechungen im Compensator 13 (siehe
Fig. 5).
[0026] Fig. 2 zeigt das Griffstück 26 und die von diesem abgenommene Baueinheit in Seitenansicht.
Der in den Gerhäuseteil 6 eingesetzte Compensator 13 ist mit strichlierten Linien
eingezeichnet, wobei auch ersichtlich ist, wie die Durchbrechungen im Compensator
13 mit den Durchbrechungen 14 im Gehäuseteil 6 fluchten. Der Raststift 15 ist in einem
nach unten vorspringenden Abschnitt des Gehäuseteiles 6 der Länge nach verschieblich
gelagert und von einer (nicht gezeigten) Feder nach vorne vorgespannt.
[0027] Fig. 3 ist eine Untersicht des Laufes 8 der Pistole, auf dem die Schließfeder 9 denselben
umgebend sitzt, die sich am verschlußseitigen Ende an einem Bund 4 und am mündungsseitigen
Ende an eine Federführungsbuchse 10 abstützt, die in diesem Fall als Gaskolben eines
gasdruckgesteuerten Verriegelungssystems ausgebildet ist. An der Hinterseite des Bundes
4 ist der Verschluß 7 angeordnet, in dem der Schlagbolzen 5 gelagert und der mit einem
Spannschieber 12 versehen ist. Senkrecht zur Achse des Laufes 8 verläuft quer über
den Bund 4 eine Nut 3 mit rechteckigem Querschnitt. An der zur Laufmündung weisenden
Seite der Nut 3 ist der Bund 4 abgeschrägt, wie noch erläutert wird.
[0028] Fig. 4 zeigt die wesentlichen Bauteile der mit dem erfindungsgemäßen System ausgestatteten
Pistole in Seitenansicht, wobei jedoch der Verschluß 7, der Lauf 8 und die Federführungsbuchse
10 in Draufsicht dargestellt sind. Bei der zusammengesetzten Pistole ist der Verschluß
7 mit der Federführungsbuchse 10 (bzw. dem Gaskolben) über eine Zugstange 11 verbunden,
die mit einem Vorsprung an jedem Ende jeweils in eine entsprechende Ausnehmung im
Verschluß 7 bzw. in der Federführungsbuchse 10 eingreift.
[0029] Wie aus Fig. 2, 4 und 6 hervorgeht, ist an der Unterseite des Gehäuseteiles 6 im
Bereich des verschlußseitigen Laufendes ein senkrecht zur Längsachse angeordneter
Schieber 1 verschiebbar gelagert, der einen nach unten ragenden Stift 2 trägt. Der
Schieber 1 weist im wesentlichen denselben Querschnitt auf wie die Nut 3 im Bund 4
des Laufes 8. Im zusammengebauten Zustand der Baueinheit liegt der Schieber 1 in der
Nut 3 des Laufes 8 und sichert somit den Lauf 8 samt Verschluß 7, Schließfeder 9,
Federführungsbuchse 10 und Zugstange 11 im Gehäuseteil 6 gegen Verschiebung in Längsrichtung.
[0030] Fig. 6 zeigt weiters, daß der Innenraum des Gehäuseteiles 6 zylindrisch ausgebildet
ist und an der Oberseite einen Kanal aufweist, der zur Aufnahme der Zugstange 11 dient.
Soll der Lauf 8 gewechselt werden, so wird der Schieber 1 aus seiner (mit vollen Linien
gezeichneten) normalen Stellung in die (mit strichlierten Linien gezeichnete) Entnahme-Stellung
zur Seite geschoben. Die Bewegung des Schiebers 1 ist durch seitliche Anschläge 21
begrenzt, an die der Stift 2 in den beiden genannten Stellungen anschlägt. Das in
der Entnahme-Stellung innenliegende Ende des Schiebers 1 ist mit einer der Abschrägung
des Bundes 4 entsprechenden Abschrägung 20 versehen. In der Entnahme-Stellung liegt
der Schieber 1 gänzlich außerhalb der Nut 3, sodaß durch Zurückziehen des Spannschiebers
12 alle im Gehäuseteil 6 untergebrachten Bauteile aus diesem nach hinten herausgezogen
werden können (siehe auch Fig. 7).
[0031] Nach Abnahme der Zugstange 11 ist der Verschluß 7 frei, und die Federführungsbuchse
10 sowie die Schließfeder 9 können abgenommen und auf einen anderen Lauf (nicht dargestellt)
aufgeschoben werden. Nach Ansetzen des Verschlusses 7 wird die Federführungsbuchse
10 unter Kompression der Schließfeder 9 soweit nach hinten geschoben, daß die Zugstange
11 eingehängt werden kann (Fig. 7). Die derart vereinten Bauteile werden von hinten
nach vorn in den Gehäuseteil 6 eingeschoben und darin durch Zurückschieben des Schiebers
1 in seine normale Stellung fixiert.
[0032] Der Lauf 8 ist einerseits mit seinem Bund 4 im Gehäuseteil 6 und anderseits mit seinem
mündungsseitigen Endabschnitt im Compensator 13 spielfrei gelagert.
[0033] Die auf diese Weise zusammengebaute Baueinheit ist bereits funktions- bzw. schußfähig.
Man kann eine Patrone in den Verschluß 7 einsetzen und durch Schlag auf den Schlagbolzen
5 mit einem geeigneten Hilfsmittel den Schuß auslösen.
[0034] Im zusammengebauten Zustand ist die Rückwärtsbewegung des Verschlusses 7 durch zwei
längsverlaufende Führungsbahnen 36 (Fig. 3) begrenzt, deren vordere Enden mit am Griffstück
26 ausgebildeten Anschlägen 37 zusammenwirken.
[0035] Es ist jedoch oftmals erwünscht sein, die Baueinheit nach Wechseln des Laufes 8 und
vor dem Befestigen auf dem Griffstück 26 hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit zu
prüfen, indem der Spannschieber 12 nach hinten gezogen wird. Damit dabei der Verschluß
7 nicht aus dem Gehäuseteil 6 herausgezogen wird, weil ja bei vom Griffstück 26 abgenommener
Baueinheit die Anschläge 37 unwirksam sind, ist am Lauf 8 in vorbestimmtem Abstand
vom Bund 4 ein zweiter Bund 25 ausgebildet, den zwar die Schließfeder 9 übergreift,
an dem aber die Federführungsbuchse 10 anschlägt, wenn sie mittels der Zugstange 11
nach hinten gezogen wird.
[0036] Fig. 4 und 5 zeigen, wie der Compensator 13 am Gehäuseteil 6 befestigt ist. Der Gehäuseteil
6 weist an der Vorderseite eine zylindrische Ausnehmung auf, die zweckmäßigerweise
denselben Innendurchmesser wie der zylindrische Innenraum des Gehäuseteiles 6 besitzt.
In einem geringen Abstand vom freien Ende des Gehäuseteiles 6 ist in der Wand der
Ausnehmung eine über einen Teil des Umfanges verlaufende Rille 17 ausgebildet, an
die eine nach vorne offene Ausnehmung 18 anschließt, wodurch eine Bajonettverschluß-Aussparung
geschaffen ist.
[0037] Der Compensator 13 weist einen zylindrischen Ansatz 23 mit einer radial vorspringenden
Nase 16 auf, welche in einem Abstand von einem Flansch 38 angeordnet ist, der dem
vorhin genannten Abstand der Rille 17 vom freien Ende des Gehäuseteiles 6 entspricht.
Die Nase wird zuerst axial in die Ausnehmung 18 des Gehäusteiles 6 und danach durch
Verdrehen des Compensators 13 in die Rille 17 eingeführt. Der Flansch 38 ist an der
Unterseite mit einer kreisförmigen Kerbe versehen, in die der Raststift 15 passend
eingreift, wenn sich der Compensator 13 in seiner Gebrauchslage befindet.
[0038] Fig. 7 zeigt in Seitenansicht das Griffstück 26 der Feuerwaffe, den hievon abgenommenen
Gehäusteil 6 und die diesem entnommenen Bauteile, nämlich den Verschluß 7 samt Spannschieber
12, die Schließfeder 9, die Federführungsbuchse 10 und die Zugstange 11. Außerdem
zeigt Fig. 7 zwei verschiedene Compensatoren 22 und weiters eine Gehäuseverlängerung
19, die anstelle des Compensators 22 am Gehäuseteil 6 angebracht werden kann. Zu diesem
Zweck ist die Gehäuseverlängerung 19 genauso wie der Compensator 22 mit einem Ansatz
23, einer Nase 16 und einem Flansch 38 ausgebildet. Gegebenenfalls ist sie auch mit
einem Korn 41' für die Visiereinrichtung versehen, um eine längere Visierlinie zu
schaffen.
[0039] Vorteilhafterweise ist die Gehäuseverlängerung 19 an der Vorderseite nach Art eines
Compensators ausgebildet. Es versteht sich, daß die Gehäuseverlängerung 19 eine derartige
Länge besitzt, daß der zugeordnete Lauf bis zur Linie 24 reicht. Dieser Lauf kann
in der Gehäuseverlängerung 19 entweder im Bereich des Ansatzes 23 oder auch im Bereich
der Linie 24 spielfrei gelagert sein. Mit anderen Worten stellt die Gehäuseverlängerung
19 einen langen Compensator dar, dessen Länge dem zugeordneten längeren Lauf angepaßt
ist.
[0040] Fig. 8 ist eine der Fig. 7 ähnliche Darstellung und zeigt, wie die Baueinheit mit
dem Griffstück 26 zusammengebaut wird. Zuerst werden die Vorsprünge 27 des Gehäusteiles
6 in die Ausnehmungen 28 des Griffstückes 26 eingesetzt und sodann wird die Baueinheit
um die Vorsprünge 27 nach unten geschwenkt, bis der Gehäuseteil 6 entlang der Ebene
33 auf dem Griffstück 26 aufsitzt. Nun sitzt der Riegel 31 in den Ausnehmungen 32
des Schloßteiles 29 und wird in seine in Fig. 1 gezeigte Stellung verdreht, in der
der Gehäuseteil 6 mit dem Griffstück 26 starr verriegelt ist.
[0041] Wie erläutert, ist die Bewegung des Verschlusses 7 beim Schuß durch Anschlagen der
Enden der Führungsbahnen 36 an den Anschlägen 37 begrenzt. Anderseits ist die Bewegung
des Verschlusses 7 bei einer Funktionsprüfung der Baueinheit durch Anschlagen der
Federführungsbuchse 10 am Bund 25 begrenzt. Die zweitgenannte Bewegung ist geringfügig
größer als die erstgenannte, wodurch ein Spiel zwischen der Federführungsbuchse 10
und dem Bund 25 vorgesehen ist, das bei der Bewegungsumkehr des Verschlusses 7 die
Zugstange 11 weitestgehend von Belastungsimpulsen entlastet.
[0042] Dem Fachmann ist ersichtlich, daß im Rahmen der Erfindung zahlreiche Modifikationen
möglich sind und daß die Erfindung nicht auf das beschriebene und gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist.
1. System zum Wechseln des Laufes einer Feuerwaffe mit einem Lauf, einem Verschluss,
einem Verriegelungssystem, einer Schliessfeder, einem Abzugssystem, einem Schlagbolzen,
einem Griffstueck und einer Visiereinrichtung, insbesondere einer Pistole oder Maschinenpistole,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf, der Verschluss, das Verriegelungssystem, die Schliessfeder und der
Schlabolzen in einem eigenen, mit der Visiereinrichtung versehenen Gehaeuseteil montiert
sind und mit demselben eine schussfaehige Baueinheit bilden, die an der uebrigen,
Griffstueck und Abzugssystem aufweisenden Feuerwaffe in vorbestimmter Relativlage
starr, jedoch loesbar befestigt ist, wodurch die Baueinheit vom Griffstueck abgenommen
und der Lauf gegen einen anderen ausgewechselten werden kann.
2. System nach Anspruch 1, fuer eine Feuerwaffe mit gasdruckgesteuertem Verriegelungssystem,
das eine gasdruckbeaufschlagte, auf den Verschluss wirkende Federfuehrungsbuchse aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Federfuehrungsbuchse als auch die Schliessfeder den Lauf umgebend
angeordnet ist und dass die Schliessfeder an der Federfuehrungsbuchse abgestuetzt
ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Gehaeuseteiles zylindrich gestaltet ist und dass der Lauf,
der Verschluss, das Verriegelungssystem, die Schliessfeder und der Schlagbolzen in
dem Gehaeuseteil mit Hilfe eines am Lauf angreifenden, quer hierzu im Gehaeuseteil
verschiebbaren Schiebers gesichert sind, wodurch der Lauf leicht dem Gehaeuseteil
entnommen und gegen einen anderen Lauf ausgewechselt werden kann.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf an der Aussenseite mit einer senkrecht zu seiner Laengsachse ausgebildeten
Nut versehen ist, in die der Schieber eingreift.
5. System nach den Anspruechen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehaeuseteil entlang einer Ebene auf das Griffstueck der uebrigen Feuerwaffe
aufgesetzt ist, in einem, vorzugsweise dem verschlussseitigen Endbereich mit Vorspruengen
versehen ist, die in Ausnehmungen im Griffstueck eingreifen und in einem Abstand von
den Vorspruegen einen Schlossteil aufweist, der mit einem weiteren, am Griffstueck
vorgesehenen Schliessteil loesbar verriegelbar ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der am Gehaeuseteil angeordnete Schlossteil wenigstens eine querverlaufende,
rinnenfoermige, hinterschnittene Ausnehmung aufweist und dass der am Griffstueck vorgesehene
Schlossteil einen um eine querverlaufende Achse drehbar gelagerten Riegel aufweist,
der von zwei parallelen, ebenen Flaechen und von zwei Zylinderflaechen begrenzt ist.
7. System nach den Anspruechen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschluss zum Lauf parallele Fuehrungsbahnen ausgebildet sind, deren Enden
bei geoeffnetem Verschluss an am Griffstueck angeordneten Anschlaegen anschlagen.
8. System nach den Anspruechen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Lauf an vorbestimmter Stelle ein Bund ausgebildet ist, der bei vom Griffstueck
abgenommener Baueinheit als Anschlag fuer die Federfuehrungsbuchse dient.
9. System zum Wechseln des Laufes einer Feuerwaffe mit einem Lauf, einem Verschluss,
einem Verriegelungssystem, einer Schliessfeder, einem Abzugssystem, einem Schlagbolzen,
einem Griffstueck und einer Visiereinrichtung, insbesondere einer Pistole oder Maschinenpistole,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf, der Verschluss, das Verriegelungsystem, die Schliessfeder und der
Schlagbolzen in einem eigenen, mit der Visiereinrichtung versehenen Gehaeuseteil montiert
sind und mit demselben eine schussfaehige Baueinheit bilden, die an der uebrigen,
Griffstueck und Abzugssystem aufweisenden Feuerwaffe in vorbestimmter Relativlage
starr, jedoch loesbar befestigt ist, dass an dem Gehaeuseteil an seinem der Laufmuendung
entsprechenden Ende ein Compensator in vorbestimmter Relativlage loesbar befestigt
ist und dass das muendungsseitige Ende des Laufes im Compensator spielfrei gelagert
ist.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Compensator einen zylindrischen Ansatz mit einer radial vorspringenden
Nase aufweist und dass der Gehaeuseteil mit einer zylindrischen Ausnehmung zur Aufnahme
des Ansatzes, in der eine Bajonettverschluss-Aussparung ausgebildet ist, und mit einem
parallel zur Laengsachse des Gehaeuseteiles verschiebbaren, federbelasteten Raststift
versehen ist, der in seiner Ruhelage in eine Oeffnung des Compensators eingreift.
11. System nach Anspruch 9 oder 10, fuer eine Feuerwaffe mit gasdruckgesteuertem Veriegelungssystem,
das eine gasdruckbeaufschlagte, auf den Verschluss wirkende Federfuehrungsbuchse aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Federfuehrungsbuchse als auch die Schliessfeder den Lauf umgebend
angeordnet ist und dass die Schliessfeder an der Federfuehrungsbuchse abgestuetzt
ist.
12. System nach den Anspruechen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Gehaeuseteiles zylindrisch gestaltet ist und dass der Lauf,
der Verschluss, das Verriegelungssystem, die Schliessfeder und der Schlagbolzen in
dem Gehaeuseteil mit Hilfe eines am Lauf angreifenden, quer hierzu im Gehaeuseteil
verschiebbaren Schiebers gesichert sind, wodurch der Lauf leicht dem Gehaeuseteil
entnommen und gegen einen anderen Lauf ausgewechselt werden kann.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Lauf an der Aussenseite mit einer senkrecht zu seiner Laengsachse ausgebildeten
Nut versehen ist, in die der Schieber eingreift.
14. System nach den Anspruechen 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehaeuseteil entlang einer Ebene auf das Griffstueck der uebrigen Feuerwaffe
aufgesetzt ist, in einem, vorzugsweise dem verschlussseitigen Endbereich mit Vorspruengen
versehen ist, die in Ausnehmungen im Griffstueck eingreifen, und in einem Abstand
von den Vorspruegen einen Schlossteil aufweist, der mit einem weiteren, am Griffstueck
vorgesehenen Schlossteil loesbar verriegelbar ist.
15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der am Gehaeuseteil angeordnete Schlossteil wenigstens eine querverlaufende,
rinnenfoermige, hinterschnittene Ausnehmung aufweist und dass der am Griffstueck vorgesehene
Schlossteil einen um eine querverlaufende Achse drehbar gelagerten Riegel aufweist,
der von zwei parallelen, ebenen Flaechen und von zwei Zylinderflaechen begrenzt ist.
16. System nach den Anspruechen 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass am Verschluss zum Lauf parallele Fuehrungsbahnen ausgebildet sind, deren Enden
bei geoeffnetem Verschluss an am Griffstueck angeordneten Anschlaegen anschlagen.
17. System nach den Anspruechen 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass am Lauf an vorbestimmter Stelle ein Bund ausgebildet ist, der bei vom Griffstueck
abgenommener Baueinheit als Anschlag fuer die Federfuehrungsbuchse dient.