[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Gegenständen in wrap-around-
oder tray-Verpackungen, insbesondere zum Verpacken von mehreren jeweils mindestens
einreihigen Produktgruppen von Gebinden, insbesondere Gruppen von Flaschen, Gläsern
oder Dosen, durch vollständige oder teilweise Umhüllung mit einer einseitig offenen
oder geschlossenen kubischen Faltschachtel, die aus einem mit Faltlinien versehenen
einteiligen, vorzugsweise gestanzten, Zuschnitt gefaltet wird, wobei die Gegenstände
auf die als Standfläche dienende Bodenwand des Zuschnittes abgesetzt und anschließend
durch Aufrichten bzw. Klappen der Seitenwände, der Einfaltlaschen und ggf. der Oberwand
sowie der Klebelaschen um die Gegenstände gefaltet und die sich überlappenden Einfaltlaschen
und die Klebelaschen sowie ggf. die Oberwand und die an einer Seitenwand befindliche
Klebelasche miteinander verklebt werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens,
bestehend aus jeweiligen sowohl für die Produktgruppen als auch für die Zuschnitte
in einer gemeinsamen Richtung synchron auf einen Förderer der Faltstation mündenden
antreibbaren Zuförderern für Gegenstände oder Produktgruppen von Gebinden in äquidistantem
Abstand und für Zuschnitte, einer Faltstation mit Klebstoff-Spritzköpfen, in der in
Förderrichtung mit einem Förderer mitbewegbare Faltwerkzeuge zum Aufrichten der vorderen
und hinteren Einfaltlaschen des Zuschnittes um 90° vorgesehen sind, und einem Abförderer.
[0003] Sammelpackungen als Umhüllung einer Produktgruppe bestehen in der Regel aus Kartonmaterial,
das aus einem vorgestanzten Zuschnitt mit entsprechenden Faltlinien zu einem Voll-
oder Teilhüllkörper für die Produktgruppe geformt und durch Verkleben von sogenannten
Klebelaschen fertiggestellt wird. Die Umhüllungen können als Display-Packung, als
tray-Packung oder wrap-around-Packung ausgebildet sein. Die Verpackungsrate pro Zeiteinheit
hängt im wesentlichen von der Falttechnik ab. Bei den bisher nach dem Stand der Technik
bekannten Sammelpackmaschinen werden die ebenen Zuschnitte senkrecht oder waagerecht
zur Förderrichtung der zu verpackenden Produktgruppen rechtwinklig zugeführt, wobei
vor dem Aufsetzen der Produktgruppe auf die Standfläche des Zuschnittes bereits eine
erste Seitenwand aufgerichtet wird. Danach werden zunächst die Oberwand und anschließend
die gegenüberliegende Seitenwand um die Produktgruppe gefaltet, bevor die noch seitlich
in horizontaler Richtung abstehenden Einfaltklappen bzw. Klebelaschen nach Klebstoffauftrag
seitlich der Förderrichtung umgeschwenkt und verklebt werden. Durch die rechtwinklige
Zuführung der Zuschnitte sowie das Anpressen der Klebelaschen bis zum Abbinden des
Klebstoffes ist die Verpackungstaktzahl pro Minute begrenzt, ferner ist der technische
Aufwand zum Festhalten der Klebelaschen bis zum Abbinden des Klebstoffes relativ groß.
[0004] Das eingangs genannte Verfahren ist prinzipiell aus der DE 35 15 248 A1 bekannt.
Die US-A 4 571 916 behandelt ein Verfahren, bei dem die Zuschnitte in Förderrichtung
der Gegenstände synchron mit diesen in eine gemeinsame horizontale Ebene gefördert
und kurz nach dem Absetzen der Gegenstände auf der Bodenwand eines Zuschnittes während
dessen Weiterförderung die vorderen und hinteren Einfaltlaschen des Zuschnittes um
90° zur Horizontalen aufgerichtet und anschließend die Seitenwände des Zuschnittes
um 90° hochgeklappt werden. Hierzu werden in der dort offenbarten Vorrichtung in der
Faltstation in Förderrichtung mit einem Förderer mitbewegbare Faltwerkzeuge zum Aufrichten
von vorderen und hinteren Einfaltlaschen des Zuschnittes um 90° verwendet.
[0005] Aus der US-A 3 844 088 sowie aus der DE 35 15 248 A1 sind Verfahren bekannt, bei
denen nicht nur vordere und hintere Einfaltlaschen der Zuschnittes, sondern auch Klebelaschen
am Bodenteil bzw. der Oberwand des Zuschnittes nach einem Klebstoffauftrag eingefaltet
und durch Anpressen verklebt werden. Hierzu wird in der US-A 3 844 088 bei der eingangs
erwähnten gattungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen, bei der die Zuförderer sowohl
für das Produkt als auch für die Zuschnitte in einer gemeinsamen Richtung synchron
auf einem Förderer der Faltstation mündend antreibbar sind und stationäre Faltwerkzeuge
zum Aufrichten der Seitenwände des Zuschnittes aufweisen. Grundsätzlich ist aus der
DE 35 15 248 A1 bei einer Verpackungsvorrichtung auch bekannt, eine Abbindestation
vor dem Abförderer anzuordnen.
[0006] Aus der CH-PS 478 026 ist ferner eine Vorrichtung zur Herstellung einer mehrere Einzelpakete
enthaltenen Sammelpackung bekannt, bei der der Zuschnitt U-förmig um die vordere Stirnseite
und die Boden- und Deckfläche der zu verpackenden Gegenstandgruppe gelegt wird. Zur
Bildung des Endverschlusses sind zwei Bearbeitungsstationen vorgesehen, wobei zwei
Schmalfalter auf einer ersten Station und der eine Breitfalter auf der zweiten Station
angeordnet sind und der andere Breitfalter vertikal und horizontal verschiebbar ausgebildet
ist und neben dem Einfalten des einen Breitlappens auch für den Transport der Packung
von der ersten zur zweiten Station eingerichtet ist. Diese Aufteilung der Operationen
zur Bildung des Endverschlusses auf zwei Stationen bewirkt zwar mehr Zeit für die
einzelnen Operationen, verlängert jedoch die Vorrichtung erheblich.
[0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem eine hohe Verpackungstaktrate bei
geringem Aufwand an Falt- und Andrückwerkzeugen zu erzielen. Hierzu soll ferner eine
Vorrichtung geschaffen werden, die möglichst störungsunanfällig bei geringem Werkzeugteilaufwand
in hohen Taktraten arbeitet.
[0008] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 vorgeschlagenen
Maßnahmen gelöst. Im Unterschied zu den nach dem Stand der Technik bekannten Verpackungsverfahren
werden die Zuschnitte in Förderrichtung der Verpackungsgegenstände, insbesondere mehrreihiger
Produktgruppen, synchron mit diesen in eine gemeinsame horizontale Ebene gefördert,
wodurch sich ein platzsparender Aufbau der Zufördereinrichtung ergibt. Ferner muß
im Unterschied zum Stand der Technik der Zuschnitt vor dem Aufsetzen der Produktgruppe
nicht vorgefaltet werden, da das Aufrichten der seitlichen Einfaltlaschen sowie das
Umschwenken der am Bodenteil vorder- und rückseitig angelenkten Klebelaschen um mindestens
45° gleichzeitig beidseitig ebenso erfolgt wie das anschließende Hochklappen der Zuschnittseitenwände
um 90°. Dadurch, daß nach einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung die Klebelaschen
in Förderrichtung gesehen vorder- und rückseitig liegen, müssen die Klebelaschen nicht
auf jeder Seite mit Klebstoff beschichtet und angepreßt werden, vielmehr ist es möglich,
während des Durchlaufes in der Faltstation zunächst die vorderseitige Klebelasche
und anschließend die hintere Klebelasche zu bearbeiten. Zudem können Anpreßwerkzeuge
dadurch eingespart werden, daß im fortlaufenden Strom der Verpackungen nach dem Klebstoffauftrag
die fertig gefalteten Verpackungen aufeinander zu geschoben werden, wodurch die rückseitige
Klebelasche der zuvor fertig gefalteten Verpackung an der vorderseitigen Klebelasche
der nächstfolgenden fertig gefalteten Verpackung zur Preßanlage kommt.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann zur Herstellung von wrap-around-Verpackungen
(Umkartons) nach dem Aufrichten der Seitenwände die an der einen Seitenwand befestigte
Oberwand und die an der anderen Seitenwand befestigte Klebelasche um die jeweilige
Faltlinie nacheinander um 90° umgeklappt und die an der Oberwand vorder- und rückseitig
befestigten oberen Klebelaschen und die Klebelasche der anderen Seitenwand vorgefaltet
und nach jeweiligem Klebstoffauftrag mit den entsprechenden überlappenden Einfaltlaschen
bzw. der Oberwand durch Anpressen verklebt werden. Je nach dem, ob die Klebelasche
oder die Oberwand als äußere Schicht dienen soll, muß das andere Teil zuerst gefaltet
und mit Klebstoff im Überlappungsbereich beschichtet werden.
[0010] Wie bereits vorstehend erwähnt, werden die vorderen und rückseitigen Klebelaschen,
die im Zuschnitt an der Oberwand und der Bodenwand befestigt sind, durch Aufschieben
auf eine zuvor fertiggestellte Verpackung bzw. durch Nachschieben einer nachfolgend
fertiggestellten Verpackung an die entsprechenden Einfaltlaschen angepreßt, bis der
Klebstoff ausgehärtet ist. Hierzu wird vorzugsweise in einer der Faltstation nachgeschalteten
Abbindestation eine Fördergeschwindigkeit des Förderers eingestellt, die geringer
als die Fördergeschwindigkeit beim Durchführen der Zuschnitte durch die Faltstation
ist. Hierdurch wird die Vereinzelung der nunmehr umhüllten Produktgruppen aufgehoben
und die gefüllten Verpackungen werden dicht aneinanderliegend weitergefördert.
[0011] Vorzugsweise wird die Fördergeschwindigkeit in der Faltstation so gewählt, daß sie
dem Abstand der aufeinanderfolgenden Zuschnitte zuzüglich der Zuschnittlänge in Förderrichtung
multipliziert mit der gewünschten Taktzahl pro Minute, vorzugsweise 60/min bis 80/min
beträgt, während die Fördergeschwindigkeit in der Abbindestation entsprechend der
Zuschnitt- bzw. Paketlänge multipliziert mit der vorgenannten Taktzahl gewählt wird.
[0012] Die auf die Vorrichtung bezogene Aufgabenstellung wird durch die im Anspruch 6 beschriebenen
Merkmale gelöst, deren kennzeichnendes Merkmal darin besteht, daß nach einer in nach
dem Stand der Technik bekannten Vorgruppierstation die Produktgruppen einer Synchronstation
übergeben werden, von der sie synchronisiert zum Zuschnitt der Faltstation übergeben
werden. Die Zufuhr der Zuschnitte erfolgt vorzugsweise unterhalb der Produkttransportebene,
d.h. in Förderrichtung mit den Produkten, wodurch ein seitlicher rechtwinklig zur
Transportrichtung befindlicher Zuförderer, wie bei den nach dem Stand der Technik
bekannten Verpackungsvorrichtungen, nicht erforderlich wird. Erfindungsgemäß werden
weiterhin in der Faltstation in Förderrichtung mit einem Förderer mitbewegbare Faltwerkzeuge
zum Aufrichten der vorderen und hinteren Einfaltlaschen des Zuschnittes um 90° und
weitere mitbewegbare Faltwerkzeuge zum Aufrichten der vorderen und hinteren unteren
Klebelasche um mindestens 45°, vorzugsweise 60° +/- 10°, vorgesehen. Durch das Senkrechtstellen
der Einfaltlaschen und die Schrägneigung der Klebelaschen ist es möglich, anschließend
die Seitenwände des Zuschnittes um 90° aufzurichten, wobei die Einfaltlaschen jeweils
an den Klebelaschen vorbeibewegt werden können. Um Anpreßwerkzeuge einzusparen, mit
denen die Klebelaschen an die entsprechenden Überlappbereiche der Einfaltlaschen gepreßt
werden, wird vor dem Abförderer für die fertigen Verpackungen in einer Abbindestation
ein weiterer, mit geringerer Geschwindigkeit als der Faltstationförderer antreibbarer
Förderer vorgesehen. Durch die Geschwindigkeitsverminderung schieben sich so die fertig
gefalteten Verpackungen aufeinander zu, wodurch schließlich die Klebelaschen angedrückt
werden.
[0013] Vorzugsweise wird in der Faltstation ein Endlosförderer verwendet, der nach einer
Weiterbildung der Erfindung synchron mit beidseitig des Förderers vorgesehenen Endlosketten
(Scharnierbandketten) mit daran im Abstand der Zuschnittlänge verstellbar angelenkten
Faltwerkzeugen bewegbar sind. Die Abstandsverstellbarkeit der Faltwerkzeuge ermöglicht
ein Umrüsten der Maschine auf veränderliche Zuschnittlängen.
[0014] Weiterhin vorzugsweise werden die Faltwerkzeuge zum Aufrichten der vorderen und hinteren
Einfaltlaschen des Zuschnittes jeweils aus Backen bestehend mit aus Fingern bestehenden
Faltwerkzeugen zum Aufrichten der vorderen und hinteren unteren Klebelasche verbunden,
wodurch ein kombiniertes Faltwerkzeug für zwei Funktionen geschaffen wird.
[0015] Zur Verpackung mit wrap-around-Faltzuschnitten werden weiterhin obere Faltwerkzeuge
zum Umklappen bzw. Falten der Oberwand und der oberen Klebelasche den genannten Faltwerkzeugen
zum Aufrichten der Seitenwände nachgeordnet. Die Vorrichtung ist dann sowohl in der
Lage sogenannte tray-Verpackungen als auch wrap-around-Verpackungen ohne langwierige
und aufwendige Umrüstung zu falten.
[0016] Um zu verhindern, daß nach Verlassen der Faltstation die vorgefalteten unteren Klebelaschen
wieder zurückschwenken, werden, in Förderrichtung gesehen hinter dem Endlosförderer
aber vor der Abbindestation, untere und ggf. zusätzlich obere zum Vorfalten der Klebelaschen
federbelastete keilförmige Gegenhalter zum Aufrechthalten bzw. Niederdrücken der Klebelaschen
nachgeordnet. Beim Durchlauf der Verpackungen mit noch nicht verklebten Laschen greifen
die federbelasteten Gegenhalter in die noch bestehenden Zwischenräume zwischen den
Verpackungen, wodurch die Klebelaschen in der vorgefalteten Stellung gehalten werden.
Bei einer Abstandsverringerung der Verpackungen bis zu Anlage an die zuvor geförderte
Verpackung werden die Gegenhalter der Keilform entsprechend allmählich zurückgeschoben,
bevor sie abermals dem Federdruck folgend sich wieder in einen Zwischenraum absenken
bzw. aufrichten.
[0017] Vorzugsweise werden in konstruktiv einfacher Bauweise als Faltwerkzeuge zum Hochklappen
der Seitenwände der Zuschnitte seitliche Führungsschienen verwendet, die in Förderrichtung
gesehen von einer unterhalb des Endlosförderers liegenden Horizontalebene ansteigend
und sich bis auf die Breite der Produktgruppe verjüngend angeordnet sind. Hierdurch
werden beim Durchlauf der Verpackungen die Seitenwände kontinuierlich um 90° aufgerichtet.
[0018] Alle bisher genannten Faltwerkzeuge sind höhen- und seitenverstellbar angeordnet,
so daß beliebige Zuschnittgrößen gefaltet werden können.
[0019] Der Zuförderer für die Zuschnitte besteht vorzugsweise aus einem schräg unterhalb
des Förderers für die vereinzelten Produktgruppen angeordneten Endloskettenförderer,
der mit Mitnehmern ausgestattet ist.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ferner der Zuförderer für die
Produktgruppen mit einem Endlosmitnehmerkettenpaar mit dazwischen vertikal angeordneten
Mitnehmerstäben zur Produktgruppenvereinzelung verwendet.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen ebenen ungefalteten Zuschnitt,
- Fig. 2
- in systematischer Darstellung das erfindungsgemäße Faltverfahren und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Fig. 2.
[0022] Der in Fig. 1 dargestellte Zuschnitt besteht aus einem vorgestanzten ebenen Karton
und besitzt eine als spätere Standfläche dienende Bodenwand A, hieran angrenzende
Seitenwände B und C, die um vorbereitete Faltlinien 14 bzw. 16 hochgeklappt werden
können, ferner eine Oberwand D, die mit der genannten Seitenwand C verbunden und um
eine Faltlinie 20 klappbar ist. An dem längsgestreckten Ende besitzt die Seitenwand
B eine Klebelasche B3, die um die Faltlinie 11 klappbar ist. Weitere Klebelaschen
A1 und A2 besitzen die Bodenwand A, wobei diese Klebelaschen ebenfalls um Faltlinien
15 und 17 klappbar sind. In entsprechender Weise besitzt auch die Oberwand D Klebelaschen
D1 und D2 mit entsprechend angrenzenden Faltlinien 21 und 22. Die Seitenteile B und
C besitzen Einfaltlaschen B1, B2 und C1, C2, die an Faltlinien 12, 13 und 18, 19 angrenzen.
Dieser Zuschnitt wird derart in die nachfolgende beschriebene Vorrichtung eingeführt,
daß die mit A, bezeichnete Länge die Gesamtbreite und die mit B, bezeichnete Breite
die spätere Länge der Verpackung in Förderrichtung bestimmt.
[0023] Das erfindungsgemäße Faltverfahren ist im Prinzip aus Fig. 2 ersichtlich. Zunächst
werden die vorderen Einfaltlaschen B1 und C1 um 90o aufgerichtet, anschließend wird
die Produktgruppe 30, hier durch 6 Flaschen angedeutet, auf der Bodenwand A des Zuschnittes
10 geführt. Im weiteren Verlauf werden die hinteren Einfaltlaschen B2 und C2 um 90o
aufgerichtet und beim Hochklappen der Seitenwände B und C gleichzeitig mit den Einfaltlaschen
B1, B2 und C1, C2 einwärts geschwenkt. Gleichzeitig oder kurz danach werden die an
dem Bodenteil A angelenkten Klebelaschen A1 und A2 um mindestens 45o, vorzugsweise
etwa 60o , zur Horizontalen aufgerichtet, so daß sich nach dem vollständigen Hochklappen
der Seitenwände B und C etwa die dritte gezeigte Stellung ergibt. Nunmehr wird noch
die an der Unterseite mit Leim versehene Oberwand D mit den angelenkten Klebelaschen
D1 und D2 gleichzeitig mit der Klebelasche B3 niedergedrückt. Die in vierter Position
von links gesehene Darstellung zeigt den Verpackungszustand mit noch nicht festgeklebten
Klebelaschen D1, D2 bzw. A1 und A2.
[0024] Die Klebelaschen werden innenseitig mit einem Klebstoffauftrag versehen, bevor sie
in Richtung der Einfaltlaschen B1, C1 an der Vorderseite bzw. B2 und C2 an der Rückseite
geschwenkt werden. Das Andrücken der Klebelaschen D1 und A1 wird vollzogen, wenn die
Verpackung 10b an der Rückseite der Verpackung 10a zur Anlage kommt bzw. wenn die
Verpackung 10c an der Verpackung 10b anschlägt. An der rechten Figurenseite ist ein
fortlaufender Verpackungsstrom mit anliegenden Vorder- und Rückseiten angedeutet.
[0025] Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen
Verfahrens, die im wesentlichen aus einer Synchronstation 29 für die Produktgruppe
30 und den Zuschnitt 10, ferner aus der Faltstation 40, einer Übergabestation 49 und
einer Abbindestation 50 - in Förderrichtung gesehen - besteht. Als Zuförderer 23 dient
ein Endlosförderband, das die Produktgruppen in einem beidseitig angeordneten Endlosmitnehmerkettenpaar
33 übergibt. Zur Produktsynchronisation - hier Gruppen von jeweils sechs Flaschen
- dienen vertikal zum Kettenpaar angeordnete Mitnehmerstäbe 32, mit deren Hilfe die
Produktgruppe in horizontaler Fortbewegung auf einer Bodenwand A des Zuschnittes 10
abgesetzt wird. Der Zuschnitt 10 wird hierbei von einer Endloskette 24 mit Mitnehmern
31 schräg aufwärtslaufend in eine gemeinsame Ebene gefördert. Vor dem Zusammenführen
der Produktgruppe 30 wird der Zuschnitt von dem Endlosförderer 25 derart erfaßt, daß
vorder- und rückseitig Backen 41, 42 als Faltwerkzeuge die Einfaltlaschen B1 und C1
an der Faltzuschnittvorderseite vertikal hochklappen, entsprechendes gilt für die
rückseitigen Einfaltlaschen B2 und C2. Gleichzeitig mit dem Umklappen der genannten
Einfaltlaschen B1, B2 und C1, C2 werden über entsprechende Finger 43, 44 die vordere
und die hintere untere Klebelasche A1 und A2 (nur letzteres ist aus Fig. 3 ersichtlich)
um 60° vorgefaltet. Bei weiterer Fortbewegung des Zuschnittes 10 mit der Bandgeschwindigkeit
v₁ erfassen schließlich Faltschienen 45 und 46 die Seitenwände B und C, die senkrecht
aufgerichtet werden. Danach werden durch entsprechende oberseitige Faltwerkzeuge zunächst
die Klebelasche B3 und anschließend die Oberwand D heruntergeklappt, wobei vor dem
endgültigen Herunterklappen der Oberwand D mittels nicht dargestellter Spritzköpfe
Klebstoff auf die Innenseite der Oberwand D aufgetragen wird. In entsprechender Weise
werden innenseitig die Klebelaschen A1, A2 und D1, D2 mit Klebstoff bestrichen. Nachdem
der bis auf die Klebelaschen fertig gefaltete Zuschnitt 10 die Faltstation 40 verlassen
hat, werden in einer Übergabestation 49 die unteren Klebelaschen A1 und A2 durch federbelastete
keilförmige Gegenhalter 48 und die oberen Klebelaschen D1 und D2 durch keilförmige
Gegenhalter 47 weiterhin in der Vorfaltposition gehalten, bis die Verpackung in der
Abbindestation 50, deren Förderer mit einer geringeren Geschwindigkeit v₂ betrieben
wird, der gefaltete Zuschnitt auf die Rückseite der davorliegenden Verpackung stößt,
wodurch rückseitig der letztgenannten Verpackung und vorderseitig der auflaufenden
Verpackung die Klebelaschen D2 und B2 bzw. A1 und D1 sich gegenseitig an die entsprechenden
Einfaltlaschen B1, C1 bzw. B2 und C2 anlegen.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für das Falten und Verkleben an wrap-around-Verpackungen
geschildert worden. Mit ein und derselben Vorrichtung können jedoch auch tray-Verpackungen
gefaltet werden. Die Geschwindigkeiten der jeweiligen Förderer sind aufeinander durch
Steuereinrichtungen abgestimmt. Für eine Verpackung der in Laufrichtung gemessenen
Länge von 30 cm ergibt sich eine Geschwindigkeit v₂ von 18 m/min bei einer Taktzahl
von 60/min, woraus sich eine Geschwindigkeit v₁ von 45,72 m/min ergibt, wenn der Abstand
der Verpackungen in der Faltstation 46,2 cm beträgt. Bei demselben Abstand, gemessen
von der Vorderwand einer ersten Verpackung zur Vorderwand der nächstfolgenden Verpackung
von 0,762 m und einer Taktzahl von 60/min ergibt sich bei gleicher Geschwindigkeit
v₁ eine Geschwindigkeit v₂ in der Abbindestation 50 von 12 m/min, wenn die Verpackungslänge
in Förderrichtung gesehen 20 cm beträgt.
1. Verfahren zum Verpacken von Gegenständen in wrap-around- oder tray-Verpackungen, insbesondere
zum Verpacken von mehreren jeweils mindestens einreihigen Produktgruppen von Gebinden,
insbesondere Gruppen von Flaschen, Gläsern oder Dosen, durch vollständige oder teilweise
Umhüllung mit einer einseitig offenen oder geschlossenen kubischen Faltschachtel,
die aus einem mit Faltlinien (11 bis 22) versehenen einteiligen, vorzugsweise gestanzten
Zuschnitt (10) gefaltet wird, wobei die Gegenstände (30) auf die als Standfläche dienende
Bodenwand (A) des Zuschnittes (10) abgesetzt und anschließend durch Aufrichten bzw.
Klappen der Seitenwände (B, C),der Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) und ggf. der Oberwand
(D) sowie der Klebelaschen (B3, A1, A2, D1, D2) um die Gegenstände gefaltet und die
sich überlappenden Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) der Seitenwände (B, C) und die
Klebelaschen (A1, A2, D1, D2) sowie ggf. die Oberwand (D) und die an einer Seitenwand
(B) befindliche Klebelasche (B3) miteinander verklebt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuschnitte (10) in Förderrichtung der Gegenstände (30) synchron mit diesen
in eine gemeinsame horizontale Ebene gefördert werden und gleichzeitig oder kurz nach
dem Absetzen der Gegenstände (30) auf der Bodenwand (A) eines Zuschnittes (10) während
dessen Weiterförderung die vorderen und hinteren Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) des
Zuschnittes (10) um 90° und die an dem Bodenteil angelenkten Klebelaschen (A1, A2)
um mindestens 45°, vorzugsweise 60° +/- 10°, zur Horizontalen aufgerichtet und anschließend
die Seitenwände (B, C) des Zuschnittes (10) um 90° hochgeklappt und schließlich nach
dem Klebstoffauftrag auf die am Bodenteil befestigten unteren Klebelaschen (A1, A2)
diese mit den als inneren Vorder- und Rückwandteilen dienenden Einfaltlaschen (B1,
B2, C1, C2) durch Anpressen verklebt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zuschnitten für wrap-around-Verpackungen
(Umkartons) nach dem Aufrichten der Seitenwände (B, C) die an der einen Seitenwand
(C) befestigte Oberwand (D) und die an der anderen Seitenwand (B) befestigte Klebelasche
(B3) um die Faltlinien (20, 11) nacheinander um 90° umgeklappt und die an der Oberwand
(D) vorder- und rückseitig befestigten oberen Klebelaschen (D1, D2) und die Klebelasche
(B3) vorgefaltet und nach jeweiligem Klebstoffauftrag mit den entsprechenden überlappenden
Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) bzw. der Oberwand (D) durch Anpressen verklebt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen und rückseitigen
Klebelaschen (A1, A2, D1, D2) durch Aufschieben auf eine zuvor fertiggestellte Verpackung
bzw. durch Nachschieben einer nachfolgend fertiggestellten Verpackung an die entsprechenden
Einfaltlaschen angepreßt werden, bis der Klebstoff abgebunden bzw. ausgehärtet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit (v₁)
beim Durchführen der Zuschnitte (10) durch eine Faltstation (40) mit Faltwerkzeugen
höher ist als die Fördergeschwindigkeit (v₂) in der Abbindestation (50) für den Klebstoff.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Fördergeschwindigkeit (v₁) in
der Faltstation (40) entsprechend dem Abstand der aufeinanderfolgenden Zuschnitte
zuzüglich der Zuschnittlänge in Förderrichtung multipliziert mit der Taktzahl pro
Minute, vorzugsweise 60/min bis 80/min, und eine Fördergeschwindigkeit (v₂) in der
Abbindestation (50) entsprechend der Zuschnitt- bzw. Paketlänge multipliziert mit
derselben Taktzahl pro Minute.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bestehend
aus jeweiligen sowohl für die Produktgruppen (30) als auch für die Zuschnitte (10)
in einer gemeinsamen Richtung synchron auf einen Förderer (25) der Faltstation (40)
mündenden antreibbaren Zuförderern für Gegenstände oder Produktgruppen von Gebinden
in äquidistantem Abstand und für Zuschnitte, einer Faltstation mit Klebstoff-Spritzköpfen,
in der in Förderrichtung mit einem Förderer (25) mitbewegbare Faltwerkzeuge (41, 42)
zum Aufrichten der vorderen und hinteren Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) des Zuschnittes
(10) um 90° vorgesehen sind, und einem Abförderer,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Faltstation (40) weitere mit dem Förderer mitbewegbare Faltwerkzeuge (43,
44) zum Aufrichten der vorderen und hinteren unteren Klebelaschen (A1, A2) um mindestens
45°, vorzugsweise 60° +/- 10°, weitere stationäre Faltwerkzeuge (45, 46) zum Aufrichten
der Seitenwände (B, C) des Zuschnittes (10) um 90° und vor dem Abförderer in einer
Abbindestation (50) ein weiterer mit geringerer Geschwindigkeit (v₂) als der Faltstationförderer
(25) antreibbarer weiterer Förderer vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltstationförderer (25)
ein Endlosförderer ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß synchron mit dem Endlosförderer
(25) beidseitig Endlosketten, vorzugsweise Scharnierbandketten, mit daran im Abstand
der Zuschnittlänge verstellbar angelenkten Faltwerkzeugen (41 bis 44) antreibbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltwerkzeuge (41, 42)
zum Aufrichten der vorderen und hinteren Einfaltlaschen (B1, B2, C1, C2) des Zuschnittes
(10) jeweils aus Backen (41, 42) bestehen, an denen Faltwerkzeuge (43,44) zum Aufrichten
der vorderen und hinteren unteren Klebelasche (A1, A2) einwärts gerichtet befestigt
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß obere Faltwerkzeuge
zum Umklappen bzw. Falten der Oberwand (D) und der oberen Klebelasche (B3) den Faltwerkzeugen
(45, 46) zum Aufrichten der Seitenwände (B, C) nachgeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung
gesehen hinter dem Endlosförderer (25) untere und ggf. zusätzlich obere federbelastete
keilförmige Gegenhalter (47, 48) zum Aufrechthalten bzw. Niederdrücken der Klebelaschen
(A1, A2 bzw. D1, D2) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltwerkzeuge
zum Hochklappen der Seitenwände (B, C) aus seitlichen Führungsschienen (45, 46) bestehen,
die in Förderrichtung gesehen von einer unterhalb des Endlosförderers (25) liegenden
Horizontalebene ansteigend und sich bis auf die Breite der Produktgruppe (30) verjüngend
angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltwerkzeuge
(41 bis 48) höhen- und/oder seitenverstellbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuförderer
(24) für die Zuschnitte (10) aus einem schräg unterhalb des Förderers (23) für die
vereinzelten Produktgruppen (30) angeordneten Endloskettenförderer mit Mitnehmern
(31) besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuförderer
(23) für die Produktgruppe (30) mit einem Endlosmitnehmerkettenpaar (33) mit dazwischen
vertikal angeordneten Mitnehmerstäben (32) zur Produktgruppensynchronisation besteht.