[0001] Die Erfindung betrifft eine Badewanne mit Längsseitenwänden, die an einem Ende durch
einen eine Rückenlehne bildenden Kopfteil und am anderen Ende durch eine einen Fußteil
bildende Stirnwand begrenzt sind.
[0002] Bei Badewannen für Menschen mit hoher Körpergröße, sognannten langen Badewannen,
bei denen die lichte Länge des Wanneninnenraums um Bodenbereich etwa 1300 mm beträgt,
ist die Benutzung durch Menschen mit geringerer Körpergröße, insbesondere heranwachsenden
Kindern, unbequem, da ein entspanntes Liegen in der Badewanne wegen der mangelnden
Abstützung der Füße nicht möglich ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Badewanne so zu formen, daß eine bequeme
Benutzung sowohl durch "lange" Menschen als auch durch "kurze" Menschen, d.h. Menschen
mit stark unterschiedlicher Körpergröße möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die den Wanneninnenraum begrenzende
Stirnwand mit wenigstens einer Stufe in Wannenlängsrichtung in den Wanneninnenraum
vorragt. und einen in Badewannenlängsrichtung abgestuften Fußteil bildet. Besonders
zweckmäßig ist es hierbei, wenn der Fußteil in Form von wenigstens einer Stufe in
wenigstens eine Längsseitenwand übergeht. Eine derart abgestufte Rückwand, die in
den Wanneninnenraum vorragt, oder die einseitig in eine Längsseitenwand oder zweiseitig
und damit symmetrisch in beide Längsseitenwände übergeht, bietet den Vorteil, daß
für lange Menschen ein ausreichender Platz für ein entspanntes Liegen vorhanden ist,
da hier der die größte Längserstreckung des Wanneninnenraumes begrenzende Endteil
der Stirnwand eine Stützfläche für die Füße bildet. Andererseits bietet der abgestufte
Übergang sowohl bei einseitiger Abstufung als auch bei symmetrischer Abstufung den
Vorteil, daß auch für kurze Menschen eine entsprechend verkürzte Bodenlänge zur Verfügung
steht, so daß auch hier eine Stützfläche für die Füße für ein entspanntes Liegen in
der Wanne gegeben ist. Bei normalen Wannenbreiten mit 800 mm Außenmaß läßt sich so
eine Längenabstufung, gemessen über den Wannenboden, zwischen etwa 1300 und 980 mm,
bei drei Abstufungen, erreichen.
[0005] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der die größte Längserstreckung
des Wanneninnenraums begrenzende Endteil der Stirnwand etwa der Hälfte der lichten
Wannenbreite entspricht. Hierdurch ist bei Ausnutzung der größten Wannenlänge eine
ausreichende und bequeme Fußfreiheit gewährleistet.
[0006] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei einer
in eine Längsseitenwand übergehenden Abstufung der Stirnwand, vorzugsweise bei nur
einer Stufe, die Rückenlehne mit ihrer Krümmung jeweils diagonal zur Stufe einerseits
und zum Endteil der Stirnwand andererseits ausgerichtet ist. Durch diese Anordnung
ist gewährleistet, daß sowohl bei einer Nutzung der größten Wannenlänge als auch bei
einer Nutzung der durch die Stufe verkürzten Wannenlänge eine bequeme Abstützung des
Rückens gegeben ist, d.h. die Formung der Rückenlehne auf die unterschiedlichen Sitzpositionen
abgestimmt ist.
[0007] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge
der Abstufung in Wannenlängsrichtung etwa ihrer Breite in Wannenquerrichtung entspricht.
Bei nur einseitiger Abstufung ergibt sich somit eine ansprechende und harmonische
Gestaltung des Stufenverlaufs. Bei einer in beide Längsseiten übergehenden Abstufung,
die vorzugsweise symmetrisch zur Wannenlängsachse ausgebildet ist, kann aus Raumgründen
die Länge der Abstufung größer sein als ihre Breite in Wannenquerrichtung, um auch
hier die gewünschten Längenabstufung erreichen zu können. Bei nur einseitiger Abstufung
können beide Füße nebeneinander auf den quer zur Wannenlängsrichtung verlaufenden
Stufenteil gesetzt werden, während bei einer symmetrischen Ausführung die Breite der
Stufe in Wannenquerrichtung entsprechend geringer sein muß, hier aber die Möglichkeit
besteht, sich jeweils auf beiden Wannenlängsseiten mit einem Fuß abzustützen.
[0008] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die in
etwa horizontale Übergangsfläche der Abstufung im Bereich des Wannenrandes gegenüber
dem umlaufenden Wannenrand zumindest mit der den Wanneninnenraum begrenzenden Kante
tiefer liegt. Bei einer nur tiefer liegenden Kante und mit einer Neigung versehenen
Übergangsfläche ist ein einwandfreier Wasserablauf bei Entleerung der Wanne gewährleistet.
Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Übergangsfläche insgesamt gegenüber dem Wannenrand
vertieft angeordnet ist. Insbesondere bei nur einer Stufe bietet diese Übergangsfläche
vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Diese Übergangsfläche kann als Sitz- und Ablagefläche
benutzt werden, wobei es hier zweckmäßig ist, wenn die den Wanneninnenraum begrenzende
Kante der Übergangsfläche gegenüber der Fläche selbst etwa erhöht ist und einen Halterand
bildet, wobei für den Wasserablauf an wenigstens einer Stelle eine Unterbrechung des
Randes vorgesehen sein muß. Durch diesen umlaufenden Rand ergibt sich zum einen eine
Abstützung beim Sitzen, so daß ein Abrutschen nicht möglich ist. Ferner wird durch
diesen Rand das Abrutschen von Seife oder dergl. in die Wanne verhindert. Die Übergangsfläche
kann aber auch als Armaturenplateau ausgestaltet werden. Bei einer Herstellung des
Wannenkörpers aus einem Kunststoff ist es möglich, die an sich als Sitzmulde gestaltete
Übergangsfläche bei entsprechendem Kundenwunsch auch als Armaturenplateau zu verwenden,
da hier die erforderlichen Durchgangsbohrungen nachträglich angebracht werden können.
Die um die Armaturen verbleibende Fläche dient dann zugleich als Ablage für Seife,
Bürste oder dergl..
[0009] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform in einer Aufsicht,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt gem. der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt gem. der Linie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform mit mehrfacher Abstufung,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf eine Ausführungsform mit mehrfacher zweiseitiger Abstufung,
- Fig. 6
- eine Ausführungsform mit in den Wanneninnenraum vorragender Stufe.
[0010] Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen in Aufsicht, Längsschnitt und Querschnitt eine Ausführungsform
einer "langen" Badewanne mit Längsseitenwänden 1, 2, einem als Rückenlehne ausgebildeten
Kopfteil 3 sowie eine Stirnwand 4, die einen Fußteil bildet. Die den Wanneninnenraum
begrenzenden Längsseitenwände 1, 2 und die Stirnwand 4 verlaufen geneigt gegen den
Wannenboden 5, etwa unter einem Winkel von 10°, gemessen gegenüber der Vertikalen,
während die Rückenlehne 3 unter einem Winkel von etwa 45°, gemessen gegenüber der
Vertikalen, geneigt verläuft. Die Rückenlehne ist hierbei in üblicher Weise mit einer
leicht nach innen gerichteten Einwölbung 6 zur Abstützung des Lendenwirbels versehen.
Die den Wanneninnenraum begrenzenden Wände gehen nach oben in einen umlaufenden Rand
7 über. In der Stirnwand 4 ist im oberen Bereich eine Überlaufarmatur 8 und unterhalb
im Bodenbereich die Ablauföffnung 9 angeordnet.
[0011] Bei diesem Ausführungsbeispiel geht die Stirnwand mit einer Stufe 10 in die Längsseitenwand
2 über, so daß ein in Badewannenlängsrichtung abgestufter Fußteil gebildet wird. Der
die größte Längserstreckung des Wanneninnenraumes begrenzende Endteil 11 der Stirnwand
4 ist so bemessen, daß er etwa der Hälfte der lichten Wannenbreite entspricht, so
daß bei einer Benutzung durch einen Menschen mit langem Körper in Richtung der Diagonallinie
12 ein ausreichender Bewegungsraum für die Füße verbleibt. Ein Mensch mit kurzer Körpergröße
nimmt hingegen eine Liegeposition in etwa in Richtung der Diagonallinie 13 ein, so
daß sich seine Fußsohlen auf der Stützfläche 14 der Abstufung 10 abstützen können.
Die Stützfläche 14 ist hierbei in Wannenquerrichtung leicht gegen das Fußende geneigt,
so daß die diagonale Linie 13 und die Stützfläche 14 in ihrer Projektion authogonal
zueinander ausgerichtet sind. Bei entsprechender Bemessung ist somit eine größte Länge,
gemessen über dem Wannenboden entlang der Diagonallinie 12, von etwa 1250 mm und eine
kleinste Länge, gemessen über den Boden 5 entlang der Diagonalinie 13, von etwa 1000
mm möglich, so daß hier in einer Badewanne eine Längendifferenz von etwa 250 mm zur
Verfügung steht.
[0012] Die Rückenlehne 3 ist in ihrer Krümmung so ausgebildet, daß sie sowohl in bezug auf
die Diagonallinie 12 als auch in bezug auf die Diagonallinie 13 eine bequeme Rückenabstützung
bietet. Wie aus Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich, ist die die oben begrenzende Übergangsfläche
15 gegenüber dem Rand 7 tiefergelegt, so daß hier ein Überschwappen vermieden ist.
[0013] Die Übergangsfläche 15 kann hierbei sowohl als Sitzfläche als auch als Armaturenbank
genutzt werden. Zweckmäßigerweise ist die Übergangsfläche muldenförmig vertieft, so
daß der den Wanneninnenraum begrenzende Rand 16 wulstförmig erhöht ist, wie dies durch
die strichpunktierte Linie 17 in Fig. 1 angedeutet ist, der nur in Richtung auf den
Wannenablauf eine Unterbrechung 18 aufweist, so daß das Wasser von der Überlaufsfläche
ablaufen kann. Durch den Rand 16 ist sichergestellt, daß auf der Übergangsfläche 15
abgelegte Gegenstände, beispielsweise Seifenstücke, nicht in den Wanneninnenraum rutschen
können. Bei einer Benutzung als Sitzfläche gibt der Randwulst die erforderliche sichere
Abstützung des Körpers gegen Abrutschen. In ihrer Höhe gegenüber dem Wannenboden kann
die Übergangsfläche 15 auch tiefer angeordnet werden, so daß die die Übergangsfläche
gegenüber dem Rand 7 begrenzende Kante 19 eine kurze Rückenstütze bildet.
[0014] Die in Fig. 4 nur in einer Aufsicht dargestellte Ausführungsform entspricht im Grundaufbau
der Ausführungsform gem. Fig. 1. Der Unterschied besteht hierbei lediglich darin,
daß die Stirnwand 4 zweifach abestuft ist, so daß insgesamt drei unterschiedliche
Benutzerlängen zur Verfügung gestellt werden können. Da bei dieser Ausführungsform
die Abweichungen in der Liegeposition von der Längsmittelachse nur geringfügig sind,
kann hier eine zur Längsachse 20 symmetrische Rückenlehne 3 vorgesehen werden. Auch
hier kann die Übergangsfläche 15, wie beim ausführungsbeispiel gem. Fig. 1, zumindest
als Armaturenbank und Ablagefläche benutzt werden.
[0015] Bei der Ausführungsform gem. Fig. 5 ist die Stirnwand 4 mit zwei jeweils in eine
Längsseitenwand 1, 2 übergehenden Abstufung 10 versehen, so daß die Wanne insgesamt
symmetrisch zur Längsmittelachse 20 ausgebildet ist. Auch hier ist der Stirnwandteil
11 so ausgebildet, daß er in etwa der Hälfte der lichten Wannenbreite entspricht,
so daß hier eine ausreichende Bewegungsfreiheit für die Füße gegeben ist. Die einzelnen
Stützflächen 14 der Abstufungen sind hier dann so breit gewählt, daß sie etwas breiter
als die Breite des Fußes eines Erwachsenen ist.
[0016] Bei der Ausführungsform gem. Fig. 6 ist die in Fig. 5 dargestellte Anordnung so abgewandelt,
daß eine Stufe 10 in Wannenlängsrichtung hockerartig in den Wanneninnenraum aus der
Stirnwand 4 vorspringt. Auch hier sind mehrere Abstufungen möglich, die symmetrisch
oder unsymmetrisch zur Mittelachse 20 ausgeführt sein können. Diese Anordnung ist
für die Verwendung als Sitz wegen der größeren Bewegungsfreiheit für den Benutzer
vorteilhaft. Die obenliegende Fläche 15 liegt hierbei gegenüber dem Rand 7 etwas tiefer.
1. Badewanne mit Längsseitenwänden, die an einem Ende durch einen eine Rückenlehne bildenden
Kopfteil und am anderen Ende durch eine einen Fußteil bildende Stirnwand begrenzt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die den Wanneninnenraum begrenzende Stirnwand (4) mit wenigstens einer Stufe
in Wannenlängsrichtung in den Wanneninnenraum vorragt und einen in Badewannenlängsrichtung
abgestuften Fußteil (10) bildet.
2. Badewanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußteil (10) in Form von
wenigstens einer Stufe in wenigstens eine Längsseitenwand (1, 2) übergeht.
3. Badewanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die größte Längserstreckung
des Wanneninnenraums begrenzende Endteil (11) der Stirnwand (4) etwa der Hälfte der
lichten Wannenbreite entspricht.
4. Badewanne nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei nur in eine Längsseitenwand
(2) übergehende Abstufung (10) der Stirnwand (4), vorzugsweise bei nur einer Stufe,
die Rückenlehne (3) mit ihrer Krümmung jeweils diagonal zur Stützfläche (14) einerseits
und zum Endteil (11) der Stirnwand (4) andererseits ausgerichtet ist.
5. Badewanne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
der Abstufung (10) in Wannenlängsrichtung etwa ihrer Breite in Wannenquerrichtung
entspricht.
6. Badewanne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in etwa
horizontale Übergangsfläche (15) der Abstufung im Bereich des Wannenrandes gegenüber
dem umlaufenden Wannenrand (7) zumindest mit der den Wanneninnenraum begrenzenden
Kante (16) tiefer liegt.