[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Azofarbstoffen der allgemeinen
Formel I

für den Thermotransferdruck, in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
X einen Rest der Formellla oder Ilb

wobei
R1 Wasserstoff, eine Ci-C6-Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe, die C1-C4-Alkyl, C1-C2-Alkoxy, Chlor, Brom oder
Cyano als Substituenten tragen kann, bedeutet,
n für 1 oder 2 steht und
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C, -C4-Alkoxy, Chlor oder Brom bezeichnet;
K den Rest einer Kupplungskomponente III

aus der Anilin-, Aminonaphthalin-, Pyrazol-, Hydroxypyridon- oder Tetrahydrochinolinreihe
sowie ein Verfahren zur Übertragung dieser Azofarbstoffe durch Diffusion von einem
Träger auf ein mit Kunststoff beschichtetes Substrat mit Hilfe eines Thermokopfes.
[0002] Die Technik des Thermotransferdrucks ist allgemein bekannt; als Wärmequelle kommt
neben Laser und IR-Lampe vor allem ein Thermokopf zur Anwendung, mit dem kurze Heizimpulse
der Dauer von Bruchteilen einer Sekunde abgegeben werden können.
[0003] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform des Thermotransferdrucks wird ein Transferblatt,
das den zu übertragenden Farbstoff zusammen mit einem oder mehreren Bindemitteln,
einem Trägermaterial und eventuell weiteren Hilfsmitteln wie Trennmitteln oder kristallisationshemmenden
Stoffen enthält, von der Rückseite her durch den Thermokopf erhitzt. Dabei diffundiert
der Farbstoff aus dem Transferblatt in die Oberflächenbeschichtung des Substrates,
z.B. in die Kunststoffschicht eines beschichteten Papiers.
[0004] Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß über die an den Thermokopf
abzugebende Energie die übertragene Farbmenge und damit die Farbabstufung gezielt
gesteuert werden kann.
[0005] Beim Thermotransferdruck werden allgemein die drei subtraktiven Grundfarben Gelb,
Magenta und Cyan, gegebenenfalls zusätzlich Schwarz, verwendet, wobei die eingesetzten
Farbstoffe für eine optimale Farbaufzeichnung folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
leichte thermische Transferierbarkeit, geringe Neigung zur Migration innerhalb oder
aus der Oberflächenbeschichtung des Aufnahmemediums bei Raumtemperatur, hohe thermische
und photochemische Stabilität sowie Resistenz gegen Feuchtigkeit und Chemikalien,
keine Tendenz zur Kristallisation bei Lagerung des Transferblattes, einen geeigneten
Farbton für die subtraktive Farbmischung, einen hohen molaren Absorptionskoeffizienten
und leichte technische Zugänglichkeit.
[0006] Diese Anforderungen sind gleichzeitig nur sehr schwer zu erfüllen. Daher entsprechen
die meisten der für den Thermotransferdruck vorgeschlagenen Farbstoffe nicht dem geforderten
Eigenschaftsprofil. Dies gilt beispielsweise auch für die in der US-A-4 764 178 beschriebenen
und für den Thermotransferdruck empfohlenen Azofarbstoffe, die Kupplungskomponenten
aus der Anilin-, Tetrahydrochinolin-, Aminochinolin-oder Julolidinreihe aufweisen,
sowie für die aus den EP-A-258 856 und US-A-4 698 651 für dieselbe Verwendung bekannten
Azofarbstoffe mit Kupplungskomponenten auf Anilinbasis, die sich u.a. alle durch die
Art des zum Stickstoffatom im Thiazolring orthoständigen Substituenten von den Azofarbstoffen
I unterscheiden.
[0007] Weiterhin sind in der EP-A-346 729 Azofarbstoffe mit Kupplungskomponenten aus der
Diaminopyridinreihe für den Thermotransferdruck beschrieben.
[0008] Die Azofarbstoffe I selbst sind aus den älteren deutschen Patentanmeldungen P 38
10 643.4 und P 38 16 698.4 bekannt oder können nach den dort genannten Methoden erhalten
werden.
[0009] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, für den Thermotransferdruck geeignete
Rot- und Gelbfarbstoffe zu finden, die dem geforderten Eigenschaftsprofil näherkommen
als die bisher bekannten Farbstoffe.
[0010] Demgemäß wurde die Verwendung der eingangs definierten Azofarbstoffe I für den Thermotransferdruck
gefunden.
[0011] Außerdem wurde ein Verfahren zur Übertragung von Azofarbstoffen durch Diffusion von
einem Träger auf ein mit Kunststoff beschichtetes Substrat mit Hilfe eines Thermokopfes
gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierfür einen Träger verwendet,
auf dem sich ein oder mehrere der eingangs definierten Azofarbstoffe I befinden.
[0012] Geeignete Alkylreste R
1 oder R
2 sind dabei vor allem Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl. Alkylreste R
1 können weiterhin auch Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert.-Pentyl, Hexyl und 2-Methylpentyl
sein.
[0013] Als Alkoxyrest R
2 eignen sich z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy und Isobutoxy.
[0014] Handelt es sich bei dem Rest R
1 um eine Substituenten tragende Phenylgruppe, so sind beispielsweise zu nennen: Methyl-,
Ethyl-, Methoxy-, Ethoxy-, Chlor-, Brom- und Cyanophenyl, deren Substituenten jeweils
in Stellung 2, 3 oder 4 sitzen.
[0015] Bevorzugte Reste X der Formel Ila oder Ilb sind z.B.:
Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Butoxymethyl,
2-Methoxy-, 2-Ethoxy-, 2-Propoxy-, 2-Butoxy-, 2-Pentyloxy- und
2-Hexyloxyethyl;
2-, 3- und 4-Pyridyl.
[0016] Bevorzugte Kupplungskomponenten 111 sind:
- Anilinderivate der allgemeinen Formel Illa

- Aminonaphthalinderivate der allgemeinen Formel Illb

- Pyrazolderivate der allgemeinen Formel IIIc

- Hydroxypyridonderivate der allgemeinen Forml Illd

- Tetrahydrochinolinderivate der allgemeinen Formel IIIe

[0017] Dabei haben die Substituenten folgende Bedeutung:
R3, R4 Wasserstoff; C1-C10-Alkyl, deren C-Kette durch ein bis drei Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen
sein kann und die folgende Substituenten tragen können: Cyano, Hydroxy, Phenyl, Phenoxy,
Phenylaminocarbonyloxy, Benzyloxy, Benzoyloxy, das C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Fluor, Chlor oder Brom als Substituenten tragen kann, C1-C4-Alkanoyloxy,
C1-C6-Alkoxycarbonyloxy, Ci-C8-Alkoxycarbonyl, Mono- oder Di-C1-C8-alkylaminocarbonyloxy, wobei die C-Kette der drei letztgenannten Substituenten jeweils
durch ein oder zwei Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann; C3-C5-Alkenyl oder C5-C7-Cycloalkyl; Phenyl, das C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Dialkylamino, Acetylamino, Fluor, Chlor oder Brom als Substituenten tragen kann;
R5 Wasserstoff, Chlor; C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkanoylamino, das C1-C4-Alkoxy, Phenoxy oder Chlor als Substituenten tragen kann, C2-C3-Alkenoylamino, Benzoylamino, Ureido, Mono- oder Di-C1-C4-alkylureido oder C1-C4-Alkylsulfonylamino;
R6 Wasserstoff, Chlor, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy;
R7 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl oder Phenyl;
R8 Wasserstoff, C1-C8-Alkyl, das Phenyl, Furyl oder Thienyl als Substituenten tragen kann, Cs-C7-Cycloalkyl oder Phenyl.
[0018] Geeignete Alkylreste R
3, R
4, R
s, R
6, R
7 oder R
8 sind vor allem Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl.
[0019] Alkylreste R
3, R
4, R
7 oder R
8 sind weiterhin z.B. Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert.-Pentyl, Hexyl, 2-Methylpentyl,
Heptyl, Octyl und 2-Ethylhexyl, R
3, R
3', R
4 oder R
4' zusätzlich z.B. Nonyl und Decyl.
[0020] Ist die C-Kette der Alkylreste R
3 oder R
4 durch ein bis drei Sauerstoffatome unterbrochen, so sind beispielsweise folgende
Gruppen zu nennen: 2-Methoxy-, 2-Ethoxy-, 2-Propoxy-, 2-Butoxyethyl, 2- und 3-Methoxypropyl,
1-Methoxyprop-2-yl, 2-Ethoxypropyl, 2-Propoxypropyl, 4,7-Dioxaoctyl, 4,7-Dioxanonyl,
4,8-Dioxadecyl, 4,7,10-Trioxaundecyl und 4,7,10-Trioxadodecyl.
[0021] Alkylreste R
3 oder R
4 können zusätzlich als Substituenten Cyano und Hydroxy tragen; als Beispiele sind
hier zu nennen:
Cyanomethyl, 2-Cyanoethyl und 3-Cyanopropyl;
2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 1-Hydroxyprop-2-yl, 2-Hydroxybutyl, 1-Hydroxybut-2-yl,
4-Hydroxybutyl und 8-Hydroxy-4-oxaoctyl. Weiterhin geeignete Alkylreste R3 oder R4 weisen Phenyl, Phenoxy, Phenylaminocarbonyloxy sowie Benzyloxy oder Benzoyloxy als
Substituenten auf, z.B.:
Benzyl, 1-Phenylethyl und 2-Phenylethyl, 2-Phenoxy-ethyl, 6-Phenoxy-4-oxahexyl und
2-(Phenylaminocarbonyloxy)ethyl;
3-Benzyloxypropyl und 2-Benzoyloxyethyl, 2-(2-Methylbenzoyloxy)-ethyl, 2-(4-Methylbenzoyloxy)ethyl,
2-(4-Chlorbenzoyloxy)ethyl, 2-(4-Methoxybenzoyloxy)ethyl, 2-Benzoyloxypropyl und 2-Benzyloxybutyl.
Tragen die Alkylreste R3 oder R4 Alkanoyloxy, Alkoxycarbonyloxy, Alkoxycarbonyl oder Alkylaminocarbonyloxy als Substituenten,
so kommen beispielsweise folgende Gruppen in Betracht:
2-Acetyloxy-, 2-Propionyloxy-, 2-Pentanoyloxyethyl,
2-Acetyloxy-, 3-Acetyloxy-, 2-Propionyloxypropyl,
2-Acetyloxy-, 4-Acetyloxy-, 2-Propionyloxybutyl und
8-Acetyloxy-4-oxaoctyl;
2-(Ethoxycarbonyloxy)ethyl, 2-(Butoxycarbonyloxy)ethyl und
4-(Ethoxycarbonyloxy)butyl;
Methoxycarbonyl-, Ethoxycarbonyl-, Propoxycarbonyl-, Butoxycarbonylmethyl, 1-(Methoxycarbonyl)-,
2-(Methoxycarbonyl)-, 2-(Ethoxycarbonyl)-, 2-(Propoxycarbonyl)-, 2-(Butoxycarbonyl)-,
2-(lsobutoxycarbonyl)-, 2-(2-Ethylhexyloxycarbonyl)ethyl,
2-(3-Oxabutyloxycarbonyl)-, 2-(3-Oxapentyloxycarbonyl)- und
2-(3-Oxaheptyloxycarbonyl)ethyl;
2-(Diethylaminocarbonyloxy)ethyl.
Handelt es sich bei den Resten R3 oder R4 um Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Substituenten tragende Phenylgruppen, so sind z.B.
zu nennen:
Allyl und Methallyl;
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl und Cycloheptyl;
2-, 3- und 4-Methylphenyl, 2- und 4-Methoxyphenyl, 2- und 4-Ethoxyphenyl, 4-Dimethylaminophenyl,
4-Acetylaminophenyl, 5-Chlorphenyl und 2,4-Dichlorphenyl.
[0022] Geeignete Alkoxyreste R
5 oder R
6 sind beispielsweise Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy und Isobutoxy.
[0023] Als Rest R
5 eignen sich weiterhin Alkanoylamino, Alkenoylamino, Benzoylamino, Alkylureido oder
Alkylsulfonylamino wie:
Acetylamino, Propionylamino, Methoxy-, Ethoxy-, Chlor- und Phenoxy-acetylamino;
Acryloylamino und Methacryloylamino;
N-Methylureido, N-Butylureido und N,N-Dimethylureido;
Methylsulfonylamino, Ethylsulfonylamino, Propylsulfonylamino und Butylsulfonylamino.
[0024] Der Rest R
8 kann z.B. auch folgendermaßen substituiertes Alkyl sein: Benzyl, 1- und 2-Phenylethyl,
Fur-2-ylmethyl, 2-(Fur-2-yl)ethyl, 2-(Thien-2-yl)ethyl und 2-(Pyrid-2-yl)ethyl.
[0025] Von den oben aufgeführten Kupplungskomponenten H-K sind diejenigen der Formeln Illa,
lllc, Illd und Ille besonders bevorzugt.
[0026] Ganz besonders bevorzugte Kupplungskomponenten sind Anilinderivate Illa und Tetrahydrochinolinderivate
Ille mit folgender Bedeutung der Substituenten:
R3, R4 Wasserstoff; C1-C8-Alkyl, deren C-Kette durch ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann und die Cyano,
Hydroxy, C1-C4-Alkanoyloxy oder Ci-C8-A!koxycarbony! als Substituenten tragen können; C5-C7-Cycloalkyl;
R5 Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Acetylamino;
R6 Wasserstoff;
R7 Methyl.
[0027] Bevorzugte Azofarbstoffe 1 sind den Beispielen zu entnehmen.
[0028] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Farbstoffe I zeichnen sich gegenüber den bisher
für den Thermotransferdruck eingesetzten Rot- und Gelbfarbstoffen durch folgende Eigenschaften
aus: leichtere thermische Transferierbarkeit trotz des relativ hohen Molekulargewichts,
verbesserte Migrationseigenschaften im Aufnahmemedium bei Raumtemperatur, wesentlich
höhere Lichtechtheit, bessere Resistenz gegen Feuchtigkeit und Chemikalien, bessere
Löslichkeit bei der Herstellung der Druckfarbe, höhere Farbstärke sowie leichtere
technische Zugänglichkeit.
[0029] Zudem zeigen die Azofarbstoffe 1 eine deutlich bessere Farbtonreinheit, insbesondere
in Farbstoffmischungen, und ergeben verbesserte Schwarz-Drucke.
[0030] Die für das erfindungsgemäße Thermotransferdruckverfahren benötigten, als Farbstoffgeber
fungierenden Transferblätter werden folgendermaßen präpariert: Die Azofarbstoffe I
werden in einem organischen Lösungsmittel, wie z.B. Isobutanol, Methylethylketon,
Methylenchlorid, Chlorbenzol, Toluol, Tetrahydrofuran oder deren Mischungen, mit einem
oder mehreren Bindemitteln sowie eventuell weiteren Hilfsmitteln wie Trennmitteln
oder kristallisationshernenden Stoffen zu einer Druckfarbe verarbeitet, welche die
Farbstoffe vorzugsweise molekular-dispers gelöst enthält. Die Druckfarbe wird anschließend
auf einen inerten Träger aufgetragen und getrocknet.
[0031] Als Bindemittel für die erfindungsgemäße Verwendung der Azofarbstoffe I eignen sich
alle in organischen Lösungsmitteln löslichen Materialien, die bekanntermaßen für den
Thermotransferdruck dienen, also z.B. Cellulosederivate wie Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Celluloseacetat oder Celluloseacetobutyrat, vor allem Ethylcellulose und Ethylhydroxyethylcellulose,
Stärke, Alginate, Alkydharze wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon sowie besonders
Polyvinylacetat und Polyvinylbutyrat. Daneben kommen Polymere und Copolymere von Acrylaten
oder deren Derivaten wie Polyacrylsäure, Polymethylmethacrylat-oder Styrolacrylatcopolymere,
Polyesterharze, Polyamidharze, Polyurethanharze oder natürliche Harze wie z.B. Gummi
Arabicum in Betracht.
[0032] Häufig empfehlen sich Mischungen dieser Bindemittel, z.B. solche aus Ethylcellulose
und Polyvinylbutyrat im Gewichtsverhältnis 2 : 1.
[0033] Das Gewichtsverhältnis von Bindemittel zu Farbstoff beträgt in der Regel 8 : 1 bis
1 : 1, vorzugsweise 5 : 1 bis 2 : 1.
[0034] Als Hilfsmittel werden z.B. Trennmittel auf der Basis von perfluorierten Alkylsulfonamidoalkylestern
oder Siliconen, wie sie in der EP-A-227 092 bzw. der EP-A-192 435 beschrieben sind,
und besonders organische Additive, welche das Auskristallisieren der Transferfarbstoffe
bei Lagerung und Erhitzung des Farbbandes verhindern, beispielsweise Cholesterin oder
Vanillin, verwendet.
[0035] Inerte Trägermaterialien sind beispielsweise Seiden-, Lösch- oder Pergaminpapier
sowie Folien aus wärmebeständigen Kunststoffen wie Polyestern, Polyamiden oder Polyimiden,
wobei diese Folien auch metallbeschichtet sein können.
[0036] Der inerte Träger kann auf der dem Thermokopf zugewandten Seite zusätzlich mit einem
Gleitmittel beschichtet werden, um ein Verkleben des Thermokopfes mit dem Trägermaterial
zu verhindern. Geeignete Gleitmittel sind beispielsweise Silicone oder Polyurethane,
wie sie in der EP-A-216 483 beschrieben sind.
[0037] Die Stärke des Farbstoffträgers beträgt im allgemeinen 3 bis 30 um, bevorzugt 5 bis
10 um.
[0038] Das zu bedruckende Substrat, z.B. Papier, muß seinerseits mit einem Bindemittel beschichtet
sein, welches den Farbstoff beim Druckvorgang aufnimmt. Vorzugsweise verwendet man
hierzu polymere Materialien, deren Glasumwandlungstemperatur Tg zwischen 50 und 100
°C beträgt, also z.B. Polycarbonate und Polyester. Näheres hierzu ist den EP-A-227
094, EP-A-133 012, EP-A-133 011, JP-A-199 997/1986 oder JP-A 283 595/1986 zu entnehmen.
[0039] Für das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Thermokopf eingesetzt, der auf Temperaturen
bis über 300 °C aufheizbar ist, so daß der Farbstofftransfer in einer Zeit von maximal
15 msec erfolgt.
Beispiele
[0040] Es wurden zunächst in üblicher Weise Transferblätter (Geber) aus Polyesterfolie von
8 um Stärke hergestellt, die mit einer ca. 5 um starken Transferschicht aus einem
Bindemittel B versehen war, welche jeweils 0,25 g Azofarbstoff I enthielt. Das Gewichtsverhältnis
Bindemittel zu Farbstoff betrug jeweils 4 : 1.
[0041] Das zu bedruckende Substrat (Nehmer) bestand aus Papier von ca. 120 um Stärke, das
mit einer 8 um dicken Kunststoffschicht beschichtet war (Hitachi Color Video Print
Paper).
[0042] Geber und Nehmer wurden mit der beschichteten Seite aufeinander gelegt, mit Aluminiumfolie
umwikkelt und für 2 min zwischen zwei Heizplatten auf eine Temperatur zwischen 70
und 80°C erhitzt. Mit gleichartigen Proben wurde dieser Vorgang dreimal bei jeweils
höherer Temperatur zwischen 80 und 120
° C wiederholt.
[0043] Die hierbei in die Kunststoffschicht des Nehmers diffundierte Farbstoffmenge ist
proportional der optischen Dichte, die als Extinktion A photometrisch nach dem jeweiligen
Erhitzen auf die oben angegebenen Temperaturen bestimmt wurde.
[0044] Die Auftragung des Logarithmus der gemessenen Extinktionswerte A gegen die zugehörige
reziproke absolute Temperatur ergibt Geraden, aus deren Steigung die Aktivierungsenergie
AE
T für das Transferexperiment zu berechnen ist:

R: allg. Gaskonstante
[0045] Der Auftragung kann zusätzlich die Temperatur T
* entnommen werden, bei der die Extinktion den Wert 2 erreicht, d.h., die durchgelassene
Lichtintensität ein Hundertstel der eingestrahlten Lichtintensität beträgt. Je kleinere
Werte die Temperatur T
* annimmt, um so besser ist die thermische Transferierbarkeit des untersuchten Farbstoffs.
[0046] In den Tabellen 1 bis 9a sind die bezüglich ihres Thermotransferverhaltens untersuchten
Azofarbstoffe I unter Angabe ihres Farbtons aufgeführt.