[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gas- und Staubabzug eines Lichtbogenofens, mit
einer im Ofengewölbe vorgesehenen Haupt-Abzugleitung, und mit einem den Raum im Bereich
der Elektroden umfassenden, aus einem Zusatzgewölbe gebildeten Sammelkasten bzw. mit
den Raum um die Elektroden umgebenden Einzelkästen, sowie auf ein Verfahren zum Betreiben
eines solchen Abzugs.
[0002] Ein Gas- und Staubabzug der beschriebenen Art ist aus der PL-A 138 193 bekannt. Bei
den bekannten Abzügen sind auf dem Ofengewölbe im Bereich der Elektroden Zusatzgewölbe
abgestützt, wodurch die Spannungen im Ofengewölbe erhöht werden und die Haltbarkeit
des Ofengewölbes ungünstig beeinflußt wird. Die direkte Verbindung des Sammelkastens
mit einer Überdruckleitung bewirkt, daß die gelieferte Luft nicht gleichmäßig über
den ganzen Kasten verteilt wird, wodurch die Wirksamkeit der Entnahme oder Absaugung
von Gas und Staub ungünstig beeinflußt wird, die aus den die Elektroden umgebenden
Öffnungen fließen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gas- und Staubabzug eines Lichtbogenofens
zu schaffen, durch den die Umgebung des Lichtbogenofens bestmöglich vor Stäuben und
Gasen geschützt und die Wärmebilanz des Ofenbetriebs verbessert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird beim Gas- und Staubabzug eines Lichtbogenofens der erstgenannten
Bauart dadurch gelöst, daß die Seitenwand des Sammelkastens eine Verteilungs-Sammelleitung
mit den Elektroden zugewandten Öffnungen und/oder Spalten bildet, die mit einer Druckleitung
verbunden sind.
[0005] Bei einem Gas- und Staubabzug der zweitgenannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Seitenwand jedes Einzelkastens eine Verteilungs-Sammelleitung mit den Elektroden
zugewandten Öffnungen und/oder Spalten bildet, die mit einer Druckleitung verbunden
sind.
[0006] Die beiden Gas- und Staubabzüge werden erfindungsgemäß so betrieben, daß dem Sammelkasten
bzw. den Einzel-Sammelkästen Luft und/oder Inertgas in einer solchen Menge zugeführt
wird, daß der Druck in dem bzw. den Kästen wenigstens 5 mm H₂O über dem Druck im Ofeninneren
liegt.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gas- und Staubabzüge
eines Lichtbogenofens sind Gegenstand der Patentansprüche 3 bis 9.
[0008] Der erfindungsgemäße Gas- und Staubabzug ermöglicht es, die Verschmutzung der Umgebung
des Lichtbogenofens durch Gas und Staub sicher zu verhindern. Durch die Anwendung
von Verteilungs-Sammelleitungen ist die Abdichtung gleichmäßiger. Gleichzeitig ist
die Kühlung sowohl der Elektroden als auch des Ofengewölbes intensiver, wodurch die
Haltbarkeit des Gewölbes gesteigert und der Elektrodenverbrauch im Betrieb gesenkt
wird. Die Anwendung einer Gelenkverbindung der Sammelleitung mit den Armen eliminiert
Spannungen durch durch Temperaturwechsel hervorgerufene unkontrollierte Kräfte. Die
Drosselringe machen den Austritt von Staub und Gas im Bereich der Elektroden unmöglich.
Die Verbindung des bzw. der Kästen mit der Abzugleitung über eine mit einem Ventil
versehene Leitung ermöglicht es, den Druck im Kasten je nach dem Innendruck des Ofens
zu regulieren.
[0009] Unabhängig davon wird durch die Ausgestaltungen der Patentansprüche 3 bis 5 und 7
die Belastung des Ofengewölbes vermindert.
[0010] Im folgenden werden anhand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Gas- und Staubabzuges eines Lichtbogenofens beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines Ofengewölbes mit einer ersten Ausführungsform des Gas- und
Staubabzuges,
- Fig. 2
- einen Querschnitt eines Ofengewölbes mit einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gas- und Staubabzuges und
- Fig. 3
- die Draufsicht auf die Oberseite des Ofengewölbes der Fig. 2 mit der Ausführungsform
des Gas- und Staubabzuges nach Fig. 2.
[0012] Der Abzug nach Fig. 1 weist eine im Ofengewölbe oder Ofendeckel 1 mündende Leitung
7 auf, die über eine mit einem Ventil 6 versehene Verbindungsleitung mit einem Sammel-Überdruckkasten
2 verbunden ist, der den Raum im Bereich der Elektroden über dem Deckel 1 umfaßt.
Von den üblicherweise drei Elektroden ist nur eine Elektrode schematisch angedeutet.
[0013] Im Ofengewölbe 1 befinden sich Führungsringe 10 mit Durchgangsöffnungen 8 für die
Elektroden. Die Seitenwand des Kastens 2 ist durch eine Verteilungs-Sammelleitung
3 mit einer oder mehreren den Elektroden zugewandten Öffnungen oder Schlitzen 4 gebildet.
Die Sammelleitung 3 ist mit einer Druckleitung 5 verbunden. Das Gewölbe des Kastens
2 wird von keramischen Steinen 9 gebildet, die auf der Sammelleitung 3 abgestützt
sind. Dabei stützt sich ein Teil dieser Steine 9 auf dem Ofengewölbe 1 ab. Der Raum
zwischen den Steinen 9 hat die Gestalt eines Kanals und bildet den Kasten 2, der mit
Kanälen eines Zwischen- oder Ausgleichringes 11 verbunden ist, der aus ähnlichen Steinen
wie den Steinen 9 mit zwischen diesen vorgesehenen Steinen ausgeführt werden kann.
Die Sammelleitung 3 ist mittels Gelenken 14 mit Armen 13 verbunden, deren zweite Enden
mittels Sicherungselementen 15 auf dem Stützring des Ofengewölbes 1 befestigt sind.
Auf das Gewölbe des Kastens 2 sind von außen Drosselringe 12 locker aufgelegt, die
die Elektroden umgeben. Wird der erfindungsgemäße Abzug in bereits bestehende Öfen
eingebaut, dienen die Zwischenringe 11 dazu, die richtige Höhe für die Drosselringe
12 zu erreichen.
[0014] Der Abzug der Figuren 2 und 3 hat eine Hauptleitung 7 im Ofengewölbe 1. Den Raum
um die Elektroden umgebende Einzelkästen 19 befinden sich im Bereich der Elektroden.
Die Elektroden sind in Führungsringen 10 mit Durchgangsöffnungen 8 für die Elektroden
geführt. Die Seitenwand jedes Einzelkastens 19 wird von einer Verteilungs-Sammelleitung
16 mit der Elektrode zugewandten Öffnungen 17 gebildet. Die Sammelleitungen 16 sind
mit der Druckleitung 5 und durch Ausgleichleitungen 18 untereinander verbunden. Das
Gewölbe jedes Kastens 19 ist von auf der Sammelleitung 16 abgestützten Steinen 20
gebildet. Jede dieser Sammelleitungen 16 ist an einem Arm 13 befestigt, dessen zweites
Ende mittels Sicherungselementen 15 auf dem Stützring des Ofengewölbes 1 befestigt
ist.
1. Gas- und Staubabzug eines Lichtbogenofens, mit einer im Ofengewölbe (1) vorgesehenen
Haupt-Abzugleitung (7) und einem den Raum im Bereich der Elektroden umfassenden, aus
einem Zusatzgewölbe gebildeten Sammelkasten (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand des Sammelkastens (2) eine Verteilungs-Sammelleitung (3) mit
den Elektroden zugewandten Öffnungen und/oder Spalten (4) bildet, die mit einer Druckleitung
(5) verbunden sind (Fig. 1).
2. Gas- und Staubabzug eines Lichtbogenofens, mit einer im Ofengewölbe (1) vorgesehenen
Haupt-Abzugleitung (7) und den Raum um die Elektroden umgebenden Einzelkästen (19),
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand jedes Einzelkastens (19) eine Verteilungs-Sammelleitung (16)
mit den Elektroden zugewandten Öffnungen und/oder Spalten (17) bildet, die mit einer
Druckleitung (5) verbunden sind (Fig. 2, 3).
3. Abzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Sammelkasten (2) und/oder die Einzel-Sammelkästen (19) bildende Steine (9)
oder Beton wenigstens teilweise auf der Sammelleitung (3 bzw. 16) abgestützt sind.
4. Abzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung (3) bzw. die Sammelleitungen (16) mit an der Tragkonstruktion
des Ofengewölbes (1) befestigten Armen (13) verbunden sind.
5. Abzug nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Steine (9) des Sammelkastens (2) auf dem Ofengewölbe
(1) abgestützt ist.
6. Abzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Äußere des Sammelkastens (2) bzw. der Sammelkästen (16) die Elektroden
umgebende Drosselringe (12) lose aufgelegt sind.
7. Abzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung (3) bzw. die Sammelleitungen (16) über Gelenke (14) mit den
Armen (13) verbunden sind.
8. Abzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelkasten (2) über eine mit einem Ventil (6) versehene Leitung mit der
Haupt-Abzugleitung (7) verbunden ist.
9. Abzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitungen (16) über Ausgleichleitungen (18) miteinander verbunden
sind.
10. Verfahren zum Betreiben eines Abzugs nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sammelkasten (2) bzw. den Sammelkästen (19) Luft und/oder Inertgas in einer
solchen Menge zugeführt wird, daß der Druck in dem bzw. den Kästen wenigstens 5mm
H₂O über dem Druck im Ofeninneren liegt.