[0001] Die Erfindung betrifft das schnelle Öffnen mehrflügeliger, insbesondere vierflügeliger,
Feuerwehrschnellauftore. Diese Flügel sind - am Beispiel eines vierflügeligen Tores
- um etwa vertikal verlaufende Achsen miteinander gelenkig verbunden bzw. in den etwa
vertikalen Seitenbereichen der Zargen angelenkt, im übrigen laufen die zur Mitte der
zu verschließenden Toröffnung hin gelegenen Torflügel im Bereich ihrer Stirnkanten
in deckenseitigen Laufschienen. Diese Tore müssen im Einsatzfall auch ohne intakte
Energieversorgungssysteme, z.B. das Elektroversorgungsnetz, arbeiten und sind daher
mit Kraftspeichern auszurüsten.
[0002] Als Kraftspeicher könnten Gasfedern verwendet werden, um die Torflügel schnell zu
öffnen. Gasfedern haben jedoch insoweit zwei Nachteile, als sie sich zum einen hinsichtlich
ihres Arbeitsdruckes nicht einstellen lassen und zum anderen hinsichtlich der von
ihnen ausgehenden Kraft- bzw. Arbeits-Charakteristik temperaturabhängig sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schnellauftor der in Rede stehenden
Art hinsichtlich der öffnenden Kraft einstellbar und damit hinsichtlich der Öffnungsgeschwindigkeit
wählbar zu gestalten, und zwar derart, daß eine Temperaturabhängigkeit zumindest weitgehend
vermieden ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Kraftspeicher in Gestalt
einer Teleskoprohreinrichtung vorgesehen ist, die gegen die Kraft einer - insbesondere
in ihr aufgenommenen - Druckfeder ineinander schiebbar ist. In bevorzugter Ausführung
ist darüber hinaus ein Stoßdämpfer vorgesehen, gegen den der Torflügel bzw. das gesamte
bewegte Torblatt direkt oder indirekt bei Übergang in seine Öffnungslage anläuft.
Dabei ist zu beachten, daß die hier abgehandelten Feuerwehrtore im Zweifelsfalle sehr
schnell geöffnet werden müssen, so daß erhebliche kinetische Energien frei werden,
die bei Erreichen der Öffnungslage des Torblattes stoßgedämpft abgefangen werden müssen.
[0005] Grundsätzlich sind zwei bevorzugte Lösungen anzugeben, nämlich
[0006] 1. Das Federteleskoprohr ist einen Endes an der Innenseite eines zargenseitigen Torflügels
angeschlossen, während das andere Ende dieses Teleskoprohres an einem Ausleger drehbar
gehalten ist, der von der Laufschiene oder Zarge aus ins Innere der Gerätehalle hineinragt.
Auf diese Weise erhält man einen Hebelarm, der den zargenseitig angelenkten Torflügel
nach außen hin schiebt, wenn dieser entsprechend freigegeben ist. An diesem Torflügel
hängt dann ggfs. der weitere, zur Tormitte hin befindliche Torflügel, der in einer
deckenseitigen Laufschiene geführt ist. Die Stoßdämpfung erfolgt derart, daß außenseitig
ein Stoßdämpfer vorgesehen ist, der mit einem an dem äußeren Torflügel bzw. demjenigen,
der zur Mitte des Tores hin schließend wirksam wird, angreift. Dieser Ausleger kann
dabei als Verlängerung oder im Bereich der Laufrolle angeordnet sein, die in die Laufschiene
eingreift. Aufgrund der Anordnung dieses Anschlages ist dessen Weg in Richtung der
Laufschiene vorbestimmt, so daß der Stoßdämpfer auf diese Bewegungsrichtung hin exakt
ausgerichtet werden kann, indem man ihn ebenfalls an der Zarge festlegt und seinen
Arbeitshub in Laufrollen-Versetzrichtung anordnet.
[0007] 2. Eine andere Lösung der Aufgabe sieht vor, das eine Ende des Federteleskoprohres
an der Laufschiene oder Zarge festzulegen, während das andere Ende auf einen nach
innen hin vorstehenden Ausleger des Türblattes gerichtet ist, insbesondere derart
angeordnet, daß der Ausleger um die zargenseitige Gelenkachse des zargenseitigen Torflügels
verschwenken kann. Hier könnte man ebenfalls die Stoßdämpferanordnung wählen, wie
sie bei der vorstehend geschilderten Lösung vorgesehen ist, man hat jedoch hier auch
die Möglichkeit, den Stoßdämpfer am inneren Rohr des Teleskoprohres festzulegen und
das äußere Rohr mit einem Schlitz zu versehen, so daß es sich gegenüber der Halterung
des Stoßdämpfers verschieben kann, wie dies die zugehörige Zeichnung erkennen läßt.
Dann wird nämlich ein Mitnehmer auf dem äußeren Teleskoprohr angeordnet, der mit einem
flexiblen Anschlag des Stoßdämpfers zusammenarbeitet. Auf diese Weise wird die Beaufschlagung
des Stoßdämpfers immer in dessen genauer Arbeitsrichtung vorgesehen. Im übrigen kann
man diese Lösung auch im Zusammenhang mit der vorstehend geschilderten Anordnung des
Federteleskoprohres verwenden.
[0008] Allgemein ist zur Lösung der Aufgabe folgendes festzuhalten: Die Kennlinie einer
Gasfeder ist nicht linear, und zwar dergestalt, daß man zur Einspeicherung der Kraft,
was im Zuge des Schließvorganges des Torblattes von Hand geschieht, verhältnismäßig
hohe Drücke bzw. Kräfte bei Überführen in die Endoffenlage aufgewandt werden müssen.
Demgegenüber ist die Kennlinie einer normalen Druckfeder annähernd linear, weshalb
das Einspeichern der Kraft in eine solche Feder leichter zu bewerkstelligen ist, mit
der Folge, daß das Torblatt sich leichter in die Schließstellung überführen läßt.
Will man die Kräfte bei einer Gasfeder beeinflussen, so muß man in verhältnismäßig
aufwendiger und komplizierter Ausgestaltung variable Hebelarme vorsehen. Bei einer
Teleskoprohrfeder nach der Erfindung läßt sich dagegen die Federspannung selbst durch
entsprechende Verstellung - beispielsweise mittels einer Kontermutterfestlegung -
einstellen, so daß
a) die Feder individuell einstellbar ist und
b) das Teleskoprohrfederelement für verschiedene Tore verwendet werden kann. Hierzu
ist festzuhalten, daß die Torflügelbreiten beispielsweise zwischen 95 cm und 125 cm
variieren. Die Betätigung solch unterschiedlich breiter Torflügelelemente ist mit
ein und derselben Gasfeder nicht beherrschbar. Die Einstellbarkeit der Teleskoprohrfeder
ermöglicht dagegen die Verwendung ein und desselben Elementes für diese unterschiedlichen
Torflügelabmessungen.
[0009] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ein solches Teleskoprohrfederelement auch
bei bereits installierten Toren nachträglich eingesetzt werden kann, gerade weil die
Einstellbarkeit der Federkraft gegeben ist.
[0010] Weil Feuerwehrhallentüren der hier in Rede stehenden Art wegen Ausfall ansonsten,
beispielweise netzabhängig, gespeiste Antriebe von Hand bedienbar sein müssen, lassen
sich hand- bzw. seilbetätigte Fallen vorsehen, die gegen den Federdruck des Kraftspeichers
standhalten. Anders ausgedrückt gelangen diese Tore in ihre Schließlage unter Betätigen
eines Schnepperverschlusses hinein, wobei der Riegel eines solchen Schnepperverschlusses
von Hand per Seil betätigbar ist. Diese Voraussetzungen ermöglichen die Anordnung
der gesamten Torbetätigungseinrichtung im Bereich der oberen Laufrollenschiene, dergestalt
also, daß sie von durchfahrenden Fahrzeugen nicht erreicht wird.
[0011] Die beiden Zeichnungsfiguren zeigen den Aufbau eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Kraftspeichers nebst Stoßdämpfer in integrierter Bauweise
1. Schnellauftor, insbesondere in mehrflügeliger Ausgestaltung, für Feuerwehr-Gerätehallen
oder dergleichen, die unter der Einwirkung von Kraftspeichern schnell und von netzartigen
Energieversorgungen unabhängig zu öffnen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Kraftspeicher in Gestalt jeweils einer Teleskoprohreinrichtung
vorgesehen sind, deren Teleskopteile gegen die Kraft einer Druckfeder - insbesondere
Schraubendruckfeder, ineinander verschiebbar sind.
2. Tor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bzw. die Torflügel in Richtung ihrer Offenstellung gesehen gegen einen Stoßdämpfer
anlaufend ausgebildet ist bzw. sind.
3. Tor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bzw. die Federteleskoprohre einen Endes an der Innenseite eines zargenseitigen
Torflügels und anderen Endes an einem Ausleger drehbar gehalten ist bzw. sind, der
von der Laufschiene oder Zarge aus ins Innere der Gerätehalle hineinragend ausgebildet
ist.
4. Tor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bzw. die Federteleskoprohre einen Endes an der Laufschiene oder Zarge angeordnet
und anderen Endes auf einen nach innen hin vorstehenden Ausleger des Torblattes gerichtet
ist bzw. sind, insbesondere derart angeordnet, daß der Ausleger um die zargenseitige
Gelenkachse des zargenseitigen Torflügels verschwenkbar ist.