[0001] Die Erfindung betrifft ein Tastenelement für ein Tastenfeld einer elektronischen
Tastatur mit einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Tasten.
[0002] Es sind seit langem Tastaturen zur Eingabe von Informationen in eine Speicher- und/oder
Verarbeitungseinheit bekannt, die aus einem Tastenfeld mit in Zeilen und Spalten angeordneten
Tasten und zugehörigen Schaltern bestehen, die zyklisch abgefragt werden. Da die Tastenknöpfe
eine ihrer Funktion entsprechende Beschriftung aufweisen, sind sie in einer drehsicheren
Lage angeordnet. Das geschieht weitgehend durch eine konstruktive Ausführung der Stößelführung,
z.B. durch einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt der Stößelführung oder
mehrere Stößelführungen. Auch die einzelnen Tastenknöpfe sind dabei quadratisch ausgebildet,
so daß innerhalb eines Tastenfeldes die Tastenknöpfe im wesentlichen die gesamte Oberfläche
des Tastenfeldes abdecken. Bei derartigen Tastenfeldern müssen die Tastenstößel der
einzelnen Tasten notwendigerweise ein gewisses Spiel gegenüber den Stößelführungen
aufweisen, um die gewünschte Verschiebbarkeit der einzelnen Tastenstößel zu gewährleisten.
Dieses vorgesehene Spiel in den Führungen erlaubt eine geringe Schrägstellung bzw.
Verdrehung der Tastenknöpfe, wodurch sich ein nachteiliges Erscheinungsbild des Tastenfeldes
einstellen kann.
Um diesen Mangel zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, die einzelnen Tastenstößel
mit einer blattförmigen Kontaktfeder zu versehen, welche einseitig innerhalb der Stößelführung
zum Anliegen gelangt. Derartige Kontaktfedern stellen jedoch zwangsläufig zusätzliche
Einbauteile dar, wodurch der Aufwand beim Zusammenbau der Tastatur erhöht wird. Weiterhin
ist aus der DE-OS 3 325 491 bekannt, daß die Tastenstößel seitlich angeordnete Anschlagnocken
aufweisen, deren Anschlagflächen als Schrägflächen ausgebildet sind, die mit ebensolchen
Gegenanschlägen zusammenwirken und somit die Tastenknöpfe in ihrer Ruhelage ausrichten.
Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Anschläge, treten an den schrägen Anschlagflächen
nachteilige Rücklaufanschlaggeräusche auf.
[0003] Weiterhin ist bekannt, daß zur Betätigung von Kontaktfolien in Folientastaturen federelastische
Elemente (Schaltmatten) eingesetzt werden.
Federelemente gewährleisten ein sicheres Schalten, wobei die maximal an der Kontaktstelle
einwirkende Kraft, unabhängig von der einwirkenden Kraft am Tastenknopf, definiert
begrenzt wird. Druckfedern als Betätigungselement haben jedoch den Nachteil, daß das
Windungsende bzw. die Stirnfläche der Feder dirkt auf die obere Schaltfolie drückt
und somit eine erhebliche mechanische Belastung der Schaltfolie zur Folge hat, die
sich nachteilig auf die Lebensdauer der Schaltfolie auswirkt. Weiterhin werden als
Betätigungselemente für Kontaktfolien Streifenmodule aus Silikonkautschuk mit Domen,
die sich über eine Tastenreihe erstrecken, eingesetzt. Nachteilig dabei ist, daß die
Eigenschaften der Tastatur bzw. der Tastenreihe von den Eigenschaften der einzelnen
Dome abhängen, die den natürlichen Ermüdungserscheinungen des eingesetzten Kunststoffen
unterliegen und sich nur im Ganzen austauschen lassen. Eine Geräuschdämpfung wird
bei den bekannten technischen Lösungen vor allem dadurch erreicht, daß zwischen dem
unteren (bei Kontaktbetätigung) und dem oberen (Tasten-Ruhelage) Anschlag Schaumstoff-
oder Kautschukmatten angeordnet sind bzw. daß die in der Tastatur verwendete Schaltmatte
die Dämpfung teilweise übernimmt (EP 0091284). Nachteilig bei solchen Lösungen ist,
daß sie montageunfreundlich und aufwendig sind und keine vollständige Dämpfung gewährleisten.
Das Ziel der Erfindung besteht nun darin, die Nachteile am Stand der Technik zu beseitigen
und eine Lösung mit geringstem technischen Aufwand zu realisieren. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein Tastenelement zu entwickeln, das Prellgeräusche in den Endlagen
der Taste dämpft, das mit einfachen Mitteln eine zwangsweise Ausrichtung mehrerer
nebeneinander angeordneten Tasten eines Tastenfeldes erreicht und das unabhängig von
der Tastenandruckkraft bei Betätigung eine annähernd konstante Kontaktandruckkraft
auf der Schaltebene bewirkt.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein elastisches Druckstück, das mittels
Schnappelement mit dem Tastenknopf über den Tastenstößeln in Verbindung steht und
ein Druckelement aufweist, das über eine Membran nachgiebig mit dem äußeren Ring des
Druckstückes in Verbindung steht. Bei Betätigung der Taste bewirkt das Druckelement
das Schalten der zugehörigen Kontakte der Schaltebene, z.B. einer Schaltfolie, wobei
der Tastenhub vom äußeren Ring des Druckstückes nach oben und unten hindurch Anschläge
begrenzt wird. Das Druckstück besteht aus einem weichen Elastwerkstoff, z.B. Kautschuk,
so daß die Anschlaggeräusche stark vermindert werden.
Weiterhin drückt eine Rückstellfeder mit ihren parallelen Stirnflächen gegen mindestens
eine zur Tastenführung geneigte Anlagefläche des Tastenknopfes und ist vorteilhafterweise
außermittig angeordnet, um die konstruktiv vorbestimmte Richtung der sich ausrichtenden
Tastenknöpfe zu unterstützen. Bei Erreichen der oberen Tastenbegrenzung kippt die
Tasteneinheit über einen am Führungsteil angeordneten Steg und nimmt im Rahmen des
Bewegungsspiels die gewünschte ausgerichtete Lage ein.
[0005] Der besondere Vorteil für die Erhöhung der Lebensdauer besteht darin, daß die Kontaktandruckkraft
des Druckelementes auf der Schaltebene bei Betätigung einer Taste unabhängig von der
Tastenandruckkraft annähernd konstant ist. Die Minderung der Anschlaggeräusche wird
ohne zusätzliche Mittel, wie Polster oder Dämmatten erreicht.
Die erfindungsgemäßen Vorteile werden mit geringstem technischen Aufwand erzielt.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig.1
- eine Schnittdarstellung des Tastenelementes in seiner Ruhelage;
- Fig.2
- das Tastenelement gem.Fig.1 in gedrückter Stellung;
- Fig.3
- eine Darstellung des Tastenelementes mit Steg für eine Ausrichtung in Ruhelage;
- Fig.4
- das Tastenelement gem.Fig.3 in gedrückter Stellung;
- Fig.5
- das Tastenelement mit außermittiger Anordnung der Rückstellfeder;
- Fig.6
- ein unausgerichtetes Tastenfeld;
- Fig.7
- ein ausgerichtetes Tastenfeld;
- Fig.8
- eine weitere Ausgestaltung des Druckstückes für ein Tastenelement nach Fig.1;
[0007] Das Tastenelement nach Fig.1 besteht aus dem Tastenknopf 1 mit seinen angeformten
Tastenstößeln 2, die kraft- und formschlüssig mit einem elastischen Druckstück 3 in
Verbindung stehen, einem Führungsteil 4 zur Führung der Tastenstößel 2, einem Druckelement
3.1, das federnd mittels einer Membran 3.4 am Druckstück 3 angeordnet ist und der
zu betätigenden Schaltfolie 7. Beim Drücken des Tastenknopfes 1 aus der Grundstellung
gegen die Wirkung der Rückstellfeder 5 bewegt sich das Druckstück 3 auf die Schaltfolie
7 zu. Das Druckelement 3.1 trifft auf der Schaltfolie 7 auf, drückt die Schaltfolie
7 zusammen und schaltet den Kontakt. Die Tastenbewegung ist jedoch erst dann begrenzt,
wenn der äußere Ring des Druckstückes 3 mit seiner Begrenzungsfläche 3.2 auf der Schaltfolie
7 auftrifft (Fig.2). Das Druckstück 3 besteht aus einem weichen Elastwerkstoff und
dämpft somit die Anschlaggeräusche auf der Schaltfolie 7 und dem Anschlag 4.1 des
Führungsteiles 4.
Durch das notwendige Spiel in den Tastenelementen sind Vorkehrungen getroffen, daß
sich die Tastenelemente in ihrer Ruhelage zueinander ausrichten. In Fig.3 ist dazu
ein Tastenelement gezeigt, dessen Führungsteil 4 für den oberen Anschlag des Druckstückes
3 einen Steg 4.2 aufweist, in den das Druckstück 3 mit Tastenknopf 1 und Tastenstößel
2 leicht kippt und somit eine definierte Lage in der oberen Ruhelage einnehmen kann.
Dieser Vorgang des Ausrichtens wird unterstützt durch eine schräge Anlagefläche 6
im Tastenknopf 1, an die die parallelen Stirnflächen der Rückstellfeder 5 drücken
und zusätzlich ein Kippmoment für die Tasteneinheit 1,2,3 bewirken. In Fig.5 ist die
Rückstellfeder 5 außermittig angeordnet und zeigt so eine weitere Variante für eine
vorteilhafte Ausrichtung der Tastenknöpfe.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0008]
- 1
- Tastenknopf
- 2
- Tastenstößel
- 3
- Druckstück
- 3.1
- Druckelement
- 3.2
- Begrenzungsfläche
- 3.3
- Auflagefläche
- 3.4
- Membran
- 3.5
- Schnappelement
- 4
- Führungsteil
- 4.1
- Anschlag
- 4.2
- Steg
- 4.3
- Führungssteg
- 5
- Rückstellfeder
- 6
- Anlagefläche
- 7
- Schaltfolie
1. Tastaturelement für ein Tastenfeld einer elektronischen Tastatur mit einer Mehrzahl
von gegeneinander ausgerichteten nebeneinander und verdrehsicher angeordneten Tasten
mit einer oder mehreren rechteckigen oder quadratischen oder runden Stößelführungen
und mit einer oder mehreren Rückstellfedern und einer von der Tastenbetätigung unabhängigen
Schaltkraft der Tastaturkontakte, gekennzeichnet durch ein an den Tastenstößeln (2)
kraft- und formschlüssig angeordnetes Druckstück (3), das aus einem äußeren den Tastenhub
nach oben und unten begrenzenden weichelastischen mit den Tastenstößeln (2) verbundenen
Ring, sowie einen mit diesem über eine Membran (3.4) federnd in Verbindung stehenden
die Tastaturkontakte (7) betätigenden Druckelement (3.1) besteht und die Rückstellfeder
(5) mit einer ihrer Stirnflächen gegen eine zum Führungsteil (4) geneigte Anlagefläche
(6) des Tastenknopfes (1) drückt und die bewegliche Tasteneinheit (1;2;3) in der oberen
Ruhelage von einem am Führungsteil (4) asymmetrisch zur Kippebene angeordneten Steg
(4.2) begrenzt wird.
2. Tastenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weichelastische Druckstück
(3) mit einem Schnappelement (3.5) versehen ist.
3. Tastenelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche
(3.3) am Druckelement (3.1) ballig ist.
4. Tastenelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement
(3.1) elektrisch leitfähig ist.
5. Tastenelement nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche
(3.3) am Druckelement (3.1) eine elektrisch leitfähige Schicht trägt.
6. Tastenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder (5)
außermittig zur Tastenführung und gegenüber dem Steg (4.2) liegend angeordnet ist.