[0001] Vorliegende Erfindung bezieht sich sowohl auf ein Verfahren zur Herstellung von aus
Elementen aufgebauten Druckkammern mit der Fähigkeit, im zusammengebauten Zustand
der Kraft einer im Kammerinneren detonierenden Sprengladung zu widerstehen, als auch
auf die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Druckkammer.
[0002] Im normalen Luftfrachtverkehr werden zunehmend größere Mengen in Behältnissen verpackte
Luftfrachtgüter transportiert, was Einzelkontrollen des Frachtguts erschwert. Darüber
hinaus werden Luftfrachtgüter häufig als Teillasten im normalen Fluggastverkehr befördert.
In jüngster Zeit sind mehrere Flugzeuge durch Terroristenanschläge gesprengt worden,
wobei starke Indizien dafür sprechen, daß die verwendeten Sprengstoffe in den Laderäumen
befördert und durch druck- oder druck-/zeitgesteuerte Auslösevorrichtungen zur Explosion
gebracht wurden.
[0003] Da die Laderäume eines Flugzeugs außerhalb der Druckkabine des Fahrgastbereichs liegen,
ist das Luftfrachtgut den flughöhenabhängigen Luftdruckveränderungen ausgesetzt. Eine
von der Luftdruckveränderung gesteuerte Auslösevorrichtung, die z.B. eine Sprengladung
nach einem bestimmten Druckabfall, also wenn das Flugzeug eine bestimmte Flughöhe
erreicht hat, zum Detonieren bringt, dürfte eine relativ einfache Konstruktionsaufgabe
sein. Das Auffinden einer solchen Sprengladung in einer großen Gütermenge bereitet
dagegen wesentlich mehr Schwierigkeiten, zumal eine solche Sprengladung kaum größere
Außenmaße haben muß als ein normaler Roman.
[0004] Aufgrund der wiederholten Anschläge gegen Flugzeuge wurde in letzter Zeit immer häufiger
die Notwendigkeit diskutiert, das Luftfrachtgut bei allen größeren Luftfrachtterminals
einem simulierten Flug in einer Druckkammer zu unterziehen, bevor es in eine Passagiermaschine
im normalen Linienverkehr eingeladen werden darf.
[0005] Eine derartige Druckkammer muß unter anderem die Forderungen erfüllen, teils einem
Unterdruck entsprechend mindestens den normalen Flughöhen und teils einem Überdruck
durch eine innere Detonation von solcher Stärke, daß sie ein Flugzeug von innen zersprengen
könnte, zu widerstehen. Daraus ergibt sich, daß nur eine kombinierte Unter-/Überdruckkammer
diese Forderungen erfüllen kann.
[0006] Überdruckkammern, also gegen innere Detonationen beständige Räume, wurden bisher
fast ausnahmslos als Erdbunker gebaut, aber in den letzten Jahren wurden auch schon
wesentlich praktischere Metallkonstruktionen mit sehr vielversprechenden Eigenschaften
entwikkelt.
[0007] Einige solche Konstruktionen sind in den schwedischen Patenten 81 05585-7, 83 05758-8
und 84 00003 beschrieben.
[0008] Bei Überdruckkammern aus Metall handelt es sich um genau festigkeitsberechnete, geschweißte
Schalenkonstruktionen. Die zufriedenstellende Funktion solcher Konstruktionen setzt
jedoch voraus, daß alle Schweißarbeiten mit einem Höchstmaß an Genauigkeit und Sorgfalt
sowohl ausgeführt als auch kontrolliert werden. Da eine Unter-/Überdruckkammer für
den beschriebenen Zweck ganze fertigbeladene Luftfrachtcontainer, normalerweise Netzpackpaletten
von gleichem Querschnitt wie der Flugzeugrumpf, aufnehmen können muß, ergeben sich
für die Unter-/Überdruckkammer beachtliche Abmessungen. Dies wiederum führt mit sich,
daß der Transport einer fertigen Unter-/Überdruckkammer vom Herstellort zum vorgesehenen
Luftfrachtterminal große Schwierigkeiten bereiten kann, während andererseits eine
teilweise Durchführung der notwendig qualifizierten Schweißarbeiten auf Aufstellort
die Montagedauer stark verlängert.
[0009] Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Druckkammern
mit der Fähigkeit, der Kraft einer im Kammerinneren detonierenden Sprengladung zu
widerstehen, wobei die Fertigung am Herstellort bezogen auf die Gesamtabmessungen
der fertigen Druckkammer relativ kleine Elemente umfassen kann, die dann am Aufstellort
ohne jegliche Schweißarbeiten zu einer fertigen Druckkammer zusammengebaut werden.
Auch die fertige Druckkammer ist Bestandteil der Erfindung.
[0010] Der in Rede stehende Typ von Druckkammer muß nicht nur die Forderungen bezüglich
einer Widerstandsfähigkeit gegen sowohl Unterdrücke als auch innere Detonationen erfüllen,
sondern außerdem starken Vibrationsbeanspruchungen standhalten, da damit zu rechnen
ist, daß auch Vibrationsprüfungen bei Unterdruck zukünftig zum Prüfungsumfang gehören
werden.
[0011] Vorliegende Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zur Herstellung von aus
Elementen aufgebauten Druckkammern und auf die nach diesem Verfahren hergestellte
Druckkammer, die inneren Detonationen widersteht und in einer Fabrik so gebaut werden
kann, daß am Aufstellort keinerlei Schweißarbeiten erforderlich werden. Vom Äußeren
her ist die Druckkammer von bekannter Konfiguration mit zylindrischer Form und quer
abschließenden, stabil verstärkten und völlig oder teilweise öffnungsbaren Stirnwänden.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Druckkammer sowie die fertige
Druckkammer sind dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil der Druckkammer
aus an die gewünschte Form der Kammer angepaßten, gebogenen Platten oder Mantelblechen
aufgebaut wird. Die Mantelbleche sind in Längs- und Querrichtung auf besondere Weise
zusammengefügt und durch längs mit und über den jeweiligen Fugen angebrachte, in Längsrichtung
der Fugen verlegte Verbindungsjoche miteinander verbunden. Die Verbindungsjoche sind
mit zwei längsverlaufenden, im Winkel gegeneinander gerichteten Spannflächen versehen.
Die Montage erfolgt so, daß diese Spannflächen gegen längs den Fugenrändern verlaufende
und mit der angrenzenden Breitseite der Mantelbleche einen spitzen Winkel bildende,
erste Falzfläche, anliegen. Ein dichtes Anliegen zwischen diesen ersten Falzflächen
oder Falzrückseiten und den Spannflächen wird dadurch erzielt, daß Zwischenstücke
zwischen den, die Fugenkante bildenden Falzvorderflächen der Mantelbleche eingelegt
und mit Schrauben an den Verbindungsjochen festgespannt werden, wodurch sie eine Keilwirkung
ausüben, die die Mantelbleche beim Anziehen der Schrauben auseinanderdrückt. Die Zwischenstücke
und vorzugsweise auch die Vorderflächen der Falze der Mantelbleche sind nämlich mit
schrägen Flanken ausgeführt; vorzugsweise hat das von der entgegengesetzten Seite
des Verbindungsjochs einzusetzende Zwischenstück paralleltrapezförmigen Querschnitt.
[0012] Die Schwalbenschwanznut des Verbindungsjochs hat ihre kleinste Breite auf der zu
den Mantelblechen gerichteten Seite, und diese kleinste Breite ist so auf die größte
Breite der Flansche der zusammengeschobenen Mantelbleche abgestimmt, daß das Verbindungsjoch
nur über die Falze geschoben werden kann, solange das Zwischenstück nicht eingelegt
ist.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also zuerst die Fugenkanten der Mantelbleche
dicht aneinander angeordnet, das Verbindungsjoch aufgelegt und danach die Mantelbleche
wieder auseinander geschoben, und zwar so weit, daß das Zwischenstück von der dem
Verbindungsjoch gegenüberliegenden Seite aus zwischen den Fugenkanten eingelegt und
anschließend mit Schrauben im Verbindungsjoch befestigt werden kann. Durch Anziehen
der Schrauben, d.h. durch zwangsweises Spannen des Zwischenstücks immer näher zum
Verbindungsjoch hin, werden gleichzeitig die Fugenkanten der Mantelbleche durch Keilwirkung
voneinander weggedrückt, so daß man durch schrittweises Anziehen der entlang der Fuge
gleichmäßig verteilten Schrauben, eventuell ergänzt mit einer geeigneten Dichtungsmasse
oder Dichtung, eine dichte Fuge erhält. Dadurch, daß die rückseitigen oder ersten
Falzflächen der Mantelbleche einen spitzen Winkel mit den angrenzenden breiten Seiten
der Mantelbleche bilden und die Spannfläche der Verbindungsjoche den Falzflächen angepaßt
sind, erhält die kombinierte Fuge einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt, der
nicht auseinandergehen kann, solange das Zwischenstück sich in seiner Einbaulage zwischen
den Fugenkanten der Mantelbleche befindet. Vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind
auch die Stirnwandteile mit ihren etwaigen Öffnungen, die fabrikmäßig fertig hergestellt
werden, wobei mindestens ein kürzeres, komplettes Mantelstück, d.h. mit vollem Umkreis,
am Stirnwandteil angeschweißt wird. Dieses komplette Mantelstück wird abschlußseitig
mit entsprechenden Falzen wie bei den übrigen Mantelblechen versehen, und dadurch
können die Stirnwandteile dann leicht mit dem aus zusammengefügten Mantelblechen aufgebauten
zylindrischen Teil verbunden werden.
[0014] Der zylindrische Teil der Druckkammer wird vorteilhaft in Zweischalenbauweise ausgeführt,
und dann werden die Falze und Verbindungsjoche vorteilhaft zum Kammerinneren hin gerichtet,
wobei bei entsprechend bemessenen Zwischenstücken eine möglichst glattflächige Innen-
und Außenseite erhalten werden kann.
[0015] Wenn der zylindrische Teil in Zweischalenbauweise ausgeführt wird, kann die äußere
Schale für die Aufnahme von Drücken und Zugkräften bemessen werden, während die Innenschale,
die in diesem Fall nicht fest mit den Stirnwandteilen verbunden sein muß, für die
Aufnahme etwaiger Detonationskräfte bemessen wird und demzufolge einen inneren Schutz
für die Außenschale darstellt.
[0016] Von den verschiedenen, für das Zusammenfügen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgefertigten Teilen sind somit die Stirnwandteile mit den daran festen, zylindrischen
Verbindungsstücken für den Anschluß der Mantelbleche d größten separaten Einheiten,
während die übrigen Teile aus Mantelblechen oder Platten bestehen, die sich jeweils
z.B. über den halben Umfang des zylindrischen Teils, aber nur über einen Teil von
dessen Länge erstrecken, sowie aus Verbindungsjochen, Zwischenstücken, Schrauben,
Dichtungsmasse und etwaiger Innenausstattung wie Güterhandhabungsausrüstung. Wenn
die Stirnwandteile außerdem mit Türen versehen sind, z.B. in Form gasdichter Schiebetüren,
können diese getrennt zur Auslieferung kommen.
[0017] Die Erfindung ist in den nachfolgenden Patentansprüchen definiert. Eine ausführlichere
Beschreibung der Erfindung erfolgt im Anschluß an eine Anzahl von Abbildungen, und
darin zeigen:
- Abb. 1
- eine Druckkammer in Schrägansicht;
- Abb. 2
- einen Stirnwandteil einer Druckkammer mit anderem Typ von Tür als dem in Abb. 1 dargestellten
in Vorderansicht;
- Abb. 3
- einen Teil einer Druckkammer gemäß Abb. 2 in Draufsicht als Längsschnitt;
- Abb. 4
- den größten Teil eines Querschnitts durch den zylindrischen Teil einer der Druckkammern
gemäß Abb. 1 oder 2;
- Abb. 5
- eine Kreuzung zwischen einer Quer- und einer Längsfuge auf der Innenseite einer erfindungsgemäßen
Druckkammer;
- Abb. 6
- den Querschnitt der in Abb. 4 eingekreisten Fuge in vergrößerter Teilansicht;
- Abb. 7
- den Querschnitt der in Abb. 5 eingekreisten Fugenkreuzung in vergrößerter Teilansicht;
- Abb. 8 und Abb. 9
- die in Abb. 3 eingekreisten Einzelheiten VIII und IX in vergrößerter Teilansicht;
- Abb. 10
- ein Teil der Führungsschienen für die in Abb. 2 und 3 abgebildete Schiebetür in vergrößerter
Teilansicht.
[0018] Die einzelnen Abbildungen sind abhängig vom Bedarf an Einzeldarstellung in unterschiedlichem
Maßstab gezeichnet.
[0019] Eine Druckkammer gemäß Darstellung in Abbildung 1 umfaßt zwei werkseitig vorgefertigte
Stirnwandteile 1 und 2. Die Abbildung läßt bei Stirnwandteil 1 eine öffnungsbare Tür
3 erkennen. Sowohl Stirnwandteil als auch Tür und Türzarge sind, wie aus der Abbildung
hervorgeht, kräftig verstärkt ausgeführt. Zu den beiden Stirnwandteilen gehört, wie
die Abbildung ebenfalls zeigt, auch je ein kürzerer, zylindrischer Verbindungsteil
4 und 5.
[0020] Zwischen den Stirnwandteilen liegen bei dem die Erfindung kennzeichnenden Verfahren
drei Zylindersektionen 6, 7 und 8, jede bestehend aus zwei durch Längsfugen 6c, 6d,
7c, 7d und 8c, 8d zusammengefügten, bauchigen Blechen 6a, 6b, 7a, 7b und 8a, 8b, wobei
in Abbildung 1 die c-Längsfugen sichtbar und die übrigen Fugen verdeckt sind. Diese
drei Zylindersektionen sind über die Querfugen 9 und 10 miteinander verbunden und
bilden hierdurch einen zylindrischen Teil der Druckkammer, an dem die Stirnwandteile
über die Querfugen 11 und 12 befestigt sind.
[0021] In den Abbildungen 2 und 3 sowie 8, 9 und 10 ist eine wahlweise Ausführungsform mit
Schiebetür dargestellt. In den Abbildungen 2 und 3 hat die Druckkammer die Hinweiszahl
13. Am Ende des einen Stirnwandteils sind Führungsschienen 14 und 15 und eine in Schienenlängsrichtung
mittels einer Kugelschraube verschiebbare Schiebetür 16 angeordnet. Die Öffnungsstellung
der Schiebetür ist in Abb. 2 durch die gestrichelte Markierung 16a dargestellt. Zur
Sicherstellung einer dicht abschließenden und ausreichend widerstandsfähigen Schiebetür
sind die Führungsschienen 14 und 15, wie in Abbildung 10 angedeutet und dort mit 15a
bezeichnet, im vorderen Bereich entlang der Druckkammerfront mit einer keilförmigen
Verjüngung ausgeführt. Die Schiebetür 16 ruht auf einer unteren Kugelbuchse und ist
an der Oberkante in längslaufenden Linearelementen geführt. Darüber hinaus sind noch
die in Abb. 8 und 9 gezeigten Verstärkungs- und Dichtungsteile vorhanden. An der in
Schließrichtung gesehen vorderen Kante geht die Schiebetür 16, wie aus Abb. 8 hervorgeht,
in Eingriff mit einer von zwei Blechen gebildeten Führungsrille, und außerdem läuft
rund um die gesamte Innenseite der Schiebetür eine aufblasbare Dichtleiste 19, die
auch in Abb. 3 andeutungsweise dargestellt ist.
[0022] An der in Schließrichtung gesehen hinteren Kante hat die Schiebetür 16 einen hakenförmigen
Abschluß 20, der sich über den gesamten Teil der Hinterkante erstreckt, der weder
in den Führungsschienen 14 und 15 noch bei geschlossener Stellung der Schiebetür in
der zwischen den Blechen 17 und 18 gebildeten Rille liegt. Dieser hakenförmige Abschluß
umgreift in geschlossener Stellung der Schiebetür, wie aus Abb. 9 erkennbar, eine
Verlängerung 17a des Bleches 17. So ergibt sich eine maximal stabile Befestigung an
allen Kanten der Schiebetür entlang der Führungsschienen 14 und 15, zwischen den Blechen
17 und 18 und am hakenförmigen Abschluß 20 hinter der Verlängerung 17a des Bleches
17. Für die Gasdichtheit sorgt die rund um die Innenseite der gesamten Schiebetür
laufende, aufblasbare Dichtleiste 19.
[0023] Die Verbindung der einzelnen Mantelbleche miteinander sowie der zylindrischen Teile
der Stirnwandteile mit den Mantelblechen ist nach identischen Prinzipien ausgeführt,
die in den Abbildungen 4, 6 und 7 sowie teilweise auch in Abb. 5 verdeutlicht dargestellt
sind.
[0024] Die gleichen Teilungsprinzipien können auch für eine Aufteilung der Stirnwandteile
in kleinere Teile angewendet werden. So können beispielsweise bei dem in Abb. 2 gezeigten
Stirnwandteil die Fugen vorteilhaft entlang den Markierungen 39-40 angeordnet werden.
Diese Fugen betreffen beim Stirnwandteil mit Schiebetür vor allem die Mantelbleche
des Stirnwandteils, d.h. den zylindrischen Teil des Stirnwandteils. Die Führungsschienen
14 und 15 werden dann zweckmäßigerweise abnehmbar ausgeführt. Nach den gleichen Prinzipien
kann auch die Schiebetür in kleinere Teile aufgeteilt werden, beispielsweise entlang
einer Mittelfuge. Es ist einsichtig, daß sich hierdurch der Transport der einzelnen
Teile vereinfacht, da z.B. für Lastwagen bestimmte Größtmaße für die Zuladung festgelegt
sind.
[0025] An dem in Abb. 4 dargestellten Querschnitt der Druckkammer ist erkennbar, daß diese
aus einem Außenmantel 21 besteht, der aus zwei Mantelblechen 21a und 21b aufgebaut
ist, die über zwei Stöße oder Fugen 22a und 22b miteinander verbunden sind.
[0026] In Abbildung 6 ist die Fuge 22a in teilvergrößertem Querschnitt dargestellt. Zur
Druckkammer gehört weiter ein Innenmantel 23 mit den Mantelblechen 23a und 23b, die
über zwei Stöße oder Fugen 24a und 24b miteinander verbunden sind, wobei nur Fuge
24a in der Abbildung gezeigt wird. Genannte Fuge 24a ist außerdem in größerem Maßstab
in Abb. 7 abgebildet.
[0027] Bei den Stößen oder Fugen 22a und 22b bzw. 24a und 24b handelt es sich um Längsfugen.
Die Querfugen sind, mit Ausnahme der bogenförmigen anstelle der geraden Fugenteile,
identisch mit den Längsfugen ausgeführt. Da die Fuge 24a in Abb. 7 in Höhe mit der
Kreuzung zwischen einer inneren Längsfuge und einer äußeren Querfuge dargestellt ist,
sind auch Teile der Querfuge in dieser Abbildung dargestellt.
[0028] Die in Abb. 6 im Querschnitt gezeigte Fuge 22a liegt zwischen den beiden Mantelblechen
21a und 21b. Jedes der Mantelbleche hat fugenseitig zum Abschluß einen nach innen
zur Druckkammer hin gerichteten Falz mit der Bezeichnung 25 bzw. 26. Diese beiden
Falze haben je eine nach außen zur breiten Seite des jeweiligen Mantelblechs gerichtete
erste Falzkante 25a bzw. 26a (die also im zusammengebauten Zustand voneinander weggerichtet
sind). Diese ersten Falzkanten bilden spitze Winkel zur breiten Seite 21a' bzw. 21b'
ihres jeweiligen Mantelblechs. Die Falze haben auch je eine zweite Falzkante 25b bzw.
26b, die im zusammengebauten Zustand zueinander gerichtet sind und stumpfe Winkel
zur breiten Seite 21a' bzw. 21b' ihres jeweiligen Mantelblechs bilden. Diese zweiten
Falzkanten fallen mit den äußeren, zueinander gerichteten Fugenkanten der Mantelbleche
zusammen. Zusammen weisen die Fugen mit den Falzkanten einen schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt auf.
[0029] Über den beiden Falzen ist ein Verbindungsjoch 27 angebracht, das eine Nut 28 mit
schwalbenschwanzförmigem Querschnitt und mit zwei zueinander gerichteten Spannkanten
28a und 28b aufweist, wobei letztere gegen die Falzkanten 25a und 26a anliegen. Die
Nut 28 hat eine solche Mindestbreite, daß sich das Verbindungsjoch 27 über die Falze
25 und 26 führen läßt, wenn die beiden Mantelbleche 21a und 21b möglichst eng zusammengeschoben
werden, wonach die Mantelbleche auseinandergeschoben werden, bis die ersten Falzkanten
25a und 26a gegen die Spannkanten 28a und 28b anliegen. Anschließend wird ein Zwischenstück
29 mit paralleltrapezförmigem Querschnitt und mit den Kantenseiten 29a und 29b zwischen
den zweiten Falzkanten 25b und 26b angeordnet, d.h. zwischen den äußeren Fugenkanten
der Mantelbleche. Dieses Zwischenstück 29 wird mit in gleichmäßiger Teilung angeordneten
Schrauben 30 im Verbindungsjoch 27 befestigt. Durch Anziehen der Schrauben 30 wird
eine sehr dichte und hochfeste Verbindung erhalten, da das Zwischenstück 29 durch
die Keilwirkung zwischen den eigenen Kantenseiten 29a und 29b einerseits und zwischen
den zweiten Falzkanten 25b und 26b andererseits die Falze mit hoher Kraft gegen die
Spannkanten 28a und 28b des Verbindungsjochs 27 drückt. In Abbildung 6 ist auch das
Innenblech 23a angedeutet.
[0030] Wie aus der Abbildung hervorgeht sind die Falze 25 und 26 als gesonderte Teile ausgeführt,
die lediglich eine schmale Mantelblechkante aufweisen und mit doppelter V-Naht an
glattflächige Bleche geschweißt sind. Diese Arbeit wird fabrikmäßig ausgeführt.
[0031] Abbildung 7 zeigt die entsprechende Innenfuge mit den inneren Mantelblechen 23a und
23b, die Falze 31 und 32 mit den jeweiligen ersten Falzkanten 31a und 32a sowie den
entsprechenden zweiten Falzkanten 31b und 32b, das Verbindungsjoch 33 mit den Spannkanten
33a und 33b sowie das Zwischenstück 34 und die Schraube 35.
[0032] Da in Abb. 7 eine Kreuzung zwischen einer Außen- und einer Innenfuge dargestellt
ist, erscheint dort auch ein Verbindungsjoch 36 für die Außenfuge zusammen mit dessen
Zwischenstück 37 und zwei Schrauben 38. Ansonsten gilt das für die Fuge gem. Abbildung
6 Gesagte gleichermaßen für die in Abb. 7 gezeigte Fuge.
BEZUGSZEICHEN-VERZEICHNIS
[0033]
- 1
- Stirnwandteil
- 2
- Stirnwandteil
- 3
- Tür
- 4
- Verbindungsteil
- 5
- Verbindungsteil
- 6
- Mantelblech
- 7
- Mantelblech
- 8
- Mantelblech
- 9
- Querfuge
- 10
- Querfuge
- 11
- Querfuge
- 12
- Querfuge
- 13
- Druckkammer
- 14
- Führungsschiene
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Schiebetür
- 17
- Blech
- 18
- Blech
- 19
- Dichtleiste
- 20
- Abschluß
- 21
- Außenmantel
- 22
- Fuge
- 23
- Innenmantel
- 24
- Fuge
- 25
- Falz
- 26
- Falz
- 27
- Verbindungsjoch
- 28
- Spannkante
- 29
- Zwischenstück
- 30
- Schraube
- 31
- Falz
- 32
- Falz
- 33
- Spannkante
- 34
- Zwischenstück
- 35
- Schraube
- 36
- Verbindungsjoch
- 37
- Zwischenstück
- 38
- Schraube
- 39
- Fuge
- 40
- Fuge
1. Verfahren zum Herstellen einer gegen innere Detonationen widerstandsfähigen Druckkammer
von im wesentlichen zylindrischer Form mit Stirnwänden, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Wandung (6, 7, 8) der Druckkammer (1, 13) aus einzelnen gebogenen
Platten (6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b) zusammengesetzt wird, die an ihren Rändern hochstehende,
rückseitig hinterschnittene Falze (25, 26) aufweisen, und daß die Platten entlang
den in Axial- und Umfangsrichtung verlaufenden Fugen dadurch miteinander verbunden
werden, daß von der einen Seite her ein sich längs der Fuge erstreckendes Verbindungsjoch
(27) in Form einer U-förmigen Leiste mit schwalbenschwanzförmiger Nut, die Falze umgreifend,
aufgesetzt und von der anderen Seite her ein Zwischenstück (29) in Form einer keilförmigen
Leiste in die Fuge eingreifend eingesetzt und gegen das Verbindungsjoch (27) verspannt
wird, um die hinterschnittenen Rückseiten (25a, 26a) der Falze (25, 26) abdichtend
gegen die Flanken (28a, 28b) der schwalbenschwanzförmigen Nut zu drücken.
2. Verfahren zur Herstellung zusammensetzbarer Druckkammern gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil der Druckkammer in Zweischalenbauweise ausgeführt wird,
wobei die Fugen zwischen den einzelnen Schalen außerdem seitlich zueinander versetzt
sind.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzkanten der Mantelbleche und die Spannkanten der Verbindungsjoche mit
im Verhältnis zu den Mantelblechen schräggestellten Flanken ausgeführt sind, die zusammen
mit dem Zwischenstück bei der Fuge zwischen Mantelblechen und Verbindungsjochen eine
schwalbenschwanzförmige Verkeilung ergeben.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwandteile der Druckkammer mit den den zylindrischen Teil der Kammer
bildenden Mantelblechen durch mit den Stirnwandteilen fest verbundene Mantelblechteile
mit Querfugen vom gleichen Typ wie bei der Verbindung der einzelnen Mantelbleche miteinander
verbunden sind.
5. Druckkammer mit Widerstandsfähigkeit gegen innere Detonationen von im wesentlichen
zylindrischer Form mit Stirnwänden, herstellbar nach dem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Wandung (6, 7, 8) der Druckkammer (1, 13) aus gebogenen Platten
(6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b) zusammengesetzt ist, die längs ihrer Ränder hochstehende,
rückseitig hinterschnittene Falze (25, 26) aufweisen und jeweils an den in Axial-
und Umfangsrichtung verlaufenden Fugen mittels je eines Verbindungsjoches (27) in
Form einer U-förmigen Leiste mit schwalbenschwanzförmiger Nut, das die beiden Falze
(25, 26) der angrenzenden Platten umgreift, und eines in die Fuge eingesetzten Zwischenstücks
(29) verbunden sind, das als keilförmige Leiste ausgebildet und derart gegen das Verbindungsjoch
(27) verspannt ist, daß es die Platten auseinander und dadurch die hinterschnittenen
Rückseiten (25a, 26a) der Falze abdichtend gegen die Flanken (28a, 28b) der schwalbenschwanzförmigen
Nut des Verbindungsjochs drückt.
6. Aus Elementen aufgebaute Druckkammer gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil der Druckkammer in Zweischalenbauweise ausgeführt wird,
wobei die Fugen der jeweiligen Blechschalen (21, 23) außerdem seitlich zueinander
versetzt und die Verbindungsjoche in beiden Schalen nach innen zum Zwischenraum zwischen
den Schalen hin gerichtet sind.
7. Aus Elementen aufgebaute Druckkammer gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß deren Stirnwandteile (1, 2) mit oder ohne öffungsbare Türen, mit einem kürzeren,
mit der Endsektion fest verbundenen, zylindrischen Teil (4, 5) ausgeführt sind, wobei
zumindest dessen äußere Mantelbleche an deren freiem Ende mit den gleichen schwalbenschwanzförmigen
Falzen abgeschlossen sind wie bei den übrigen Mantelblechen und dort auf entsprechende
Weise mit dem zylindrischen Teil der Kammer zusammengefügt sind.
8. Aus Elementen aufgebaute Druckkammer gemäß Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsfugen (6c, 7c, 8c) zwischen den Mantelblechen ein Verbindungsjoch und
Zwischenstücke mit einer Länge von mindestens einem Mantelblech umfassen, während
die Querfugen (9, 10, 11, 12) bogenförmige Verbindungsjoche und Verbindungsstücke
mit einer Länge entsprechend dem Umkreis der halben Kammer umfassen und wo die Fugen
zwischen diesen im Verhältnis zu den Längsfugen seitlich versetzt angeordnet sind.
9. Aus Elementen aufgebaute Druckkammer gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß deren Stirnwandteile (1, 3) mit dem aus Mantelblechen aufgebauten, zylindrischen
Teil (6, 7, 8) durch Querfugen (11, 12) von gleicher Konstruktion wie bei den Querfugen
zwischen den Mantelblechen (9, 10) verbunden sind, wobei dies dadurch ermöglicht wird,
daß der jeweilige Stirnwandteil mit einem eigenen festen, zylindrischen Verbindungsteil
(4 bzw. 5) versehen wurde, der mit dem gleichen Typ von Falz abgeschlossen wird wie
die Mantelbleche.
10. Aus Elementen aufgebaute Druckkammer gemäß einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwandteile und zylindrische Verbindungsteile über auf gleiche Weise wie
bei den übrigen Teilen ausgeführte Fugen (39, 40) in kleinere Sektionen geteilt werden
können.