Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Diagnose von Mehrspulen-Zündanlagen nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Aus der US-PS 47 95 979 ist eine Vorrichtung zur Ermittlung
des für einen bestimmten Zylinder einer Brennkraftmaschine vorgesehenen Zündimpuls
bekannt. Die Zündanlage enthält mehrere Zündspulen, wobei an den Sekundärwicklungen
der Zündspulen jeweils zwei Zündkerzen angeschlossen sind. Die verteilerlose Mehrspulen-Zündanlage
erzeugt bei jeder Umdrehung der Brennkraftmaschine einen Zündfunken an der Zündkerze.
Bei Viertakt-Brennkraftmaschinen werden demnach Zündfunken sowohl im Arbeitstakt als
auch im Auslaßtakt erzeugt. Die Zündimpulse unterscheiden sich in der Zündspannungsamplitude,
die zumindest während des Lastbetriebs im Arbeitstakt erheblich höher als im Auslaßtakt
ist. Zur Signalerfassung sind drei kapazitive Signalaufnehmer vorgesehen, die an den
von den Zündspulen zu den Zündkerzen führenden Zündkabeln angeordnet sind. Die bekannte
Vorrichtung setzt die Zugänglichkeit der Zündkabel zum Anbringen der Sensoren voraus.
[0002] Aus der US-PS 39 59 725 ist es bekannt, einen kapazitiven Zündspannungssensor an
einem Verteilergehäuse anzuordnen, das neben dem Verteiler auch die Zündspule enthält.
Der kapazitive Geber ist als eine elektrisch leitende Fläche ausgebildet, die in geeigneter
Weise an dem Verteiler befestigt wird. Diese bekannte Vorrichtung ist auf die Diagnose
von einer Einspulen-Zündanlage abgestellt.
[0003] Eine der aus der US-PS 39 59 725 bekannten Vorrichtung entsprechende Anordnung ist
aus der DE-OS 37 05 692 bekannt, bei der der kapazitive Sensor als Kabel ausgebildet
ist, das um den Verteiler wenigstens einmal herumgewickelt ist. Eine bekannte Weiterbildung
sieht die Ausgestaltung des Kabels als Spiralkabel vor. Sinn dieser Ausgestaltung
ist die Vereinfachung der Handhabung, da sich das Spiralkabel selbständig an die Form
des Verteilergehäuses anpaßt, bedingt durch seine federnden Eigenschaften.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung zur Diagnose
von Mehrspulen-Zündanlagen anzugeben. Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch
angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Diagnose von Mehrspulen-Zündanlagen weist den
Vorteil einer einfachen Adaption auf. Besonders vorteilhaft ist es, daß zwischen den
Zündspulen und den Zündkerzen liegende Zündkabel nicht vorhanden sein müssen. Die
Mittel zur kapazitiven Signalkopplung zwischen den Zündspulen und einer Signalsammelleitung,
die die Mittel verbindet und die an einem Ende einen Stecker aufweist, werden in geeigneter
Weise unmittelbar an den Zündspulen oder an Verteilergehäusen, die die Zündspulen
enthalten, angeordnet. Die Mittel zur kapazitiven Signalkopplung stellen damit ein
der Hochspannung entsprechendes Signal auf der Signalsammelleitung bereit, unabhängig
von der Beschaltung der Sekundärwicklung der Zündspulen. Beispielsweise können einseitig
geerdete Sekundärwicklungen mit einem Hochspannungsanschluß als auch Anordnungen mit
Zündkerzenanschlüssen an beiden Enden der Sekundärwicklungen vorgesehen sein.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen
Vorrichtung ergeben sich aus Unteransprüchen.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß zwischen den Mitteln zur
kapazitiven Signalkopplung und der Signalsammelleitung jeweils weitere kapazitive
Kopplungen vorgesehen sind. Besonders einfach ist diese weitere kapazitive Kopplung
dadurch realisierbar, daß die beispielsweise als Metallwinkel ausgebildeten Mittel
zur kapazitiven Signalkopplung einen rohrförmiges Teil aufweisen, durch das die Sammelleitung
jeweils geführt ist. Durch konstruktive Maßnahmen kann der Betrag der Koppelkapazitäten
vorgegeben werden.
[0008] Der besondere Vorteil dieser Maßnahme liegt in der Minimierung einer kapazitiven
Verkopplung von Zündspule zu Zündspule. Ein Adaptionsfehler, der nur an einer Zündspule
oder an einem Verteiler vorliegt, beispielsweise ein Kurzschluß des Mittels zur kapazitiven
Signalkopplung gegen Masse, ist mit einem Motortester, an dem die erfindungsgemäße
Diagnosevorrichtung angeschlossen ist, sofort zu erkennen. Ein derartiger Kurzschluß
würde bei einer leitenden Verbindung zwischen den einzelnen Mitteln das Potential
der Sammelleitung insgesamt auf Masse ziehen und eine Lokalisierung des Fehlers unmöglich
machen.
[0009] Eine weitere vorteihafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist durch
die Ausbildung der Signalsammelleitung als Spiralkabel gegeben. Diese Maßnahme erleichtert
in erheblichem Maße die Adaption an der Zündanlage, wobei ein größeres Durchhängen
der Signalsammelleitung vermieden wird. Unterschiedliche Abstände zwischen den Zündspulen
oder den Verteilern sind ausgleichbar.
[0010] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Diagnosevorrichtung betrifft die Mittel
zur kapazitiven Signalkopplung, die im einfachsten Fall dadurch realisierbar sind,
daß die Signalsammelleitung um die Zündspule oder den Verteiler herum wenigstens einmal
gewickelt ist. Die Signalsammelleitung ist somit identisch mit den Mitteln zur kapazitiven
Signalkopplung.
[0011] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Diagsosevorrichtung
ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen in Verbindung mit der folgenden Beschreibung.
Zeichnung
[0012] Die Figur zeigt eine Mehrspulen-Zündanlage mit einer erfindungsgemäßen Diagnosevorrichtung.
[0013] Die Figur zeigt eine erste Zündspule 10 mit zwei sekundärseitigen Hochspannungsanschlüssen
12, 14. Innerhalb der Zündspule 10 ist das elektrische Ersatzschaltbild 16 gezeigt.
Die erste Zündspule 10 weist zwei Primäranschlüsse 18 auf, die mit einer Primärwicklung
20 verbunden sind. Die beiden Enden der Sekundärwicklung 22 führen zu den beiden Hochspannungsanschlüssen
12, 14. An der ersten Zündspule 10 ist ein erstes Mittel 24 zur kapazitiven Signalkopplung
zwischen der Zündspule 10 und einer Signalsammelleitung 26 angeordnet. Die kapazitive
Kopplung ist durch einen ersten Kondensator 28 veranschaulicht. Da der erste Kondensator
28 nicht als separates Bauelement vorhanden ist, ist er in der Figur strichliniert
eingetragen. Das erste Mittel 24 weist ein rohrförmiges Teil 30 auf, durch das die
Signalsammelleitung 26 geführt ist. Zwischen dem Rohr 30 und der Signalsammelleitung
26 findet ebenfalls eine kapazitive Kopplung statt, die in der Figur durch den strichliniert
gezeichneten zweiten Kondensator 32 angedeutet ist.
[0014] Die Datensammelleitung 26, an deren einem Ende ein Stecker 34 vorgesehen ist, führt
zu einer zweiten Zündspule 36 mit einem sekundärseitigen Hochspannungsanschluß 38.
Das elektrische Ersatzschaltbild 40 der zweiten Zündspule 36 zeigt eine Primärwicklung
42 mit primärseitigen Anschlüssen 44. Ein Anschluß einer Sekundärwicklung 46 ist mit
einem der Primäranschlüsse 44 verbunden, während ein zweiter Anschluß der Sekundärwicklung
46 zum sekundärseitigen Hochspannungsanschluß 38 führt. An der zweiten Zündspule 36
sind zweite Mittel 48 zur kapazitiven Signalkopplung zwischen der zweiten Zündspule
36 und der Signalsammelleitung 26 vorgesehen. Die kapazitive Kopplung ist mit einem
dritten Kondensator 50 angedeutet, der in der Figur strichliniert eingetragen ist,
da er nicht als separates Bauelement vorhanden ist. Die zweiten Mittel 48 weisen ebenfalls
ein rohrförmiges Teil 52 auf, durch das die Signalsammelleitung 26 geführt ist. Zwischen
dem rohrförmigen Teil 52 und der Signalsammelleitung 26 findet eine weitere kapazitive
Kopplung statt, die durch einen vierten Kondensator 54 angedeutet ist, der in der
Figur strichliniert eingetragen ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Diagnose von Mehrspulen-Zündanlagen arbeitet
folgendermaßen:
Die Signalsammelleitung 26 stellt einem Zündungsanalysator den Zündvorgängen entsprechende
Signale zur Verfügung, der über den Stecker 34 angeschlossen werden kann. Die Signale
der Zündanlage entsprechen den an den Zündspulen 10, 36 auftretenden Spannungen, die
jeweils durch kapazitive Kopplung 28, 50 abgenommen werden. Obwohl in der Figur die
kapazitiven Kopplungen 28, 50 jeweils zwischen den Sekundärwicklungen 22, 46 und den
beiden Mitteln 24, 48 eingetragen sind, findet eine allgemeine Signalkopplung statt,
die auch Signale jeweils der Primärwicklungen 20, 42 miterfaßt. Da die in den Sekundärwicklungen
22, 46 auftretenden Spannungen jedoch erheblich höher als die in den Primärwicklungen
20, 42 auftretenden Spannungen sind, werden auf der Signalsammelleitung 26 überwiegend
Signale eingekoppelt, die den Sekundärspannungen entsprechen. Die Schaltung der Zündspulen
10, 36, deren Ersatzschaltbilder 16, 40 angegeben sind, ist von untergeordneter Bedeutung.
Beispielsweise können Zündspulen mit einseitig geerdeter Hochspannungswicklung 46
und einem sekundärseitigen Hochspannungsanschluß 38 oder Sekundärwicklungen 22 mit
jeweils zwei Hochspannungsanschlüssen 12, 14 an jedem Wicklungsende vorgesehen sein.
Die erste Zündspule 10 ist demzufolge Teil einer Mehrspulen-Zündanlage mit Doppelfunkenzündspulen,
während die zweite Zündspule 36 Teil eine Mehrspulen-Zündanlage mit Einfachfunken-Zündspulen
ist. Die in der Figur zugänglich gezeigten Hochspannungsanschlüsse 12, 14; 38 können
auf unzugängliche Weise direkt mit in der Figur nicht gezeigten Zündkerzen verbunden
sein.
[0016] Die beiden Mittel 24, 48 zur kapazitiven Signalkopplung zwischen den Zündspulen 10,
36 und der Signalsammelleitung 26 sind vorzugsweise als metallisches Ansteckteil ausgebildet,
das jeweils an die Zündspulen 10, 36 angepaßt ist. Die kapazitive Kopplung 28, 50
ist durch elektrisch leitende Flächen gegeben, die durch den Aufbau der Zündspule
10, 36 und der metallischen Fläche des Ansteckteils 24, 48 gegeben ist. Anstelle der
in der Figur gezeigten unmittelbaren Anordnung der Ansteckteile 24, 48 an den Zündspulen
10, 36 ist auch eine Anordnung beispielsweise an Verteilergehäusen möglich, in die
die Zündspulen 10, 36 integriert sind.
[0017] In einer einfachen Ausgestaltung sind die Ansteckteile 24, 48 mit der Datensammelleitung
26 elektrisch leitend miteinander verbunden. Die Signalsammelleitung 26 ist in diesem
Fall beispielsweise durch Lötverbindungen oder Quetschverbindungen galvanisch mit
den Ansteckteilen 24, 48 verbunden. Wesentliche Vorteile ergeben sich durch eine weitere
kapazitive Kopplung 32, 54 zwischen den Ansteckteilen 24, 48 und der Signalsammelleitung
26. Eine einfache Realisierungsmöglichkeit dieser kapazitiven Kopplungen 32, 54 ist
durch ein Festklemmen der Leitung 26 mit den Ansteckteilen 24, 48 ohne galvanische
Verbindung gegeben. Das Festklemmen ist beispielsweise mittels Klammern oder mit einem
in der Figur gezeigten rohrförmigen Teil 30, 52 möglich.
[0018] Die weiteren kapazitiven Kopplungen 32, 54 zwischen den Ansteckteilen 24, 48 und
der Signalsammelleitung 26 bringen den Vorteil einer Verhinderung einer kapazitven
Verkopplung zwischen den Zündspulen 10, 36 mit sich. Beispielsweise führt eine fehlerhafte
Anordnung nur eines Ansteckteils 24, 48 an einer Zündspule 10, 36 nicht zum totalen
Signalverlust an der Signalsammelleitung 26. Bei einem Kurzschluß gegen Masse nur
eines Anstecksteils 24, 48 würde bei einer galvanischen Verbindung der Mittel 24,
48 das Potential der Signalsammelleitung 26 insgesamt auf Masse gezogen und elektrisch
eine Fehlerortung unmöglich machen. Die weiteren kapazitiven Kopplungen 32, 54 ermöglichen
dagegen mit Hilfe des am Stecker 34 angeschlossenen Zündanalysators unmittelbar ein
Zuordnen eines fehlerhaften Anschlusses eines Ansteckteils 24, 48 zur betreffenden
Zündspule 10, 36. Der Betrag der Koppelkapazitäten 32, 54 kann durch konstruktive
Maßnahmen festgelegt werden.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung betrifft die kapazitven Kopplungen 28, 50 zwischen den
Zündspulen 10, 36 und den beiden Mitteln 24, 48. Anstelle der Ansteckteile 24, 48
können die kapazitiven Kopplungen 28, 50 auch durch ein wenigstens einmaliges Herumwickeln
der Signalsammelleitung 26 um die Zündspulen 10, 36 vorgesehen sein. Die Mittel 24,
48 zur kapazitiven Signalkopplung sind in diesem Fall als separates Teil nicht mehr
erforderlich. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft einsetzbar, wenn
die Signalsammelleitung 26 als Spiralkabel ausgebildet ist. Das dehnbare Spiralkabel
paßt sich besonders gut an die unterschiedlichen Außenabmessungen der Zündspulen 10,
36 oder der Verteiler an, in die die Zündspulen 10, 36 integriert sind. Die Ausführung
der Signalsammelleitung 26 als Spiralkabel weist ferner den Vorteil einer einfachen
Adaption der erfindungsgemäßen Diagnosevorrichtung auf. Mit dem dehnbaren Spiralkabel
erreicht man mehrere Meßpunkte mit unterschiedlichen Abständen ohne daß die Signalsammelleitung
26 durchhängt.
[0020] Der Betrag der Koppelkapazitäten 32, 54 kann mit der als Spiralkabel ausgebildeten
Signalsammelleitung 26 durch Festlegung der Windungszahl in den rohrförmigen Teilen
30, 52 festgeglegt werden.
1. Vorrichtung zur Diagnose von Mehrspulen-Zündanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Signalsammelleitung (26) vorgesehen ist, die Mittel (24, 48) zur kapazitiven Signalkopplung
(28, 50) zwischen den Zündspulen (10, 36) und der Signalsammelleitung (26) miteinander
verbindet und die an einem Ende einen Stecker (34) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (24, 48) elektrisch
leitend über die Signalsammelleitung (26) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Mitteln (24,
48) und der Signalsammelleitung (26) jeweils weitere kapazitive Kopplungen (32, 54)
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren kapazitiven
Kopplungen (32, 54) zwischen den Mitteln (24, 48) und der Signalsammelleitung (26)
über rohrförmig ausgebildete Teile (30, 52) der Mittel (24, 48) stattfindet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelleitung (26) als Spiralkabel ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel (24, 48) als Ansteckteile ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
(24, 48) durch die Signalsammelleitung (26) selbst gegeben sind, die um die Zündspulen
(10, 36) jeweils wenigstens einmal herumgewickelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Koppelkapazitäten
(32, 54) der weiteren kapazitiven Kopplungen durch die Windungszahl des Spiralkabels
(26) in den rohrförmigen Teilen (30, 52) jeweils festgelegt ist.