[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Zerstäubungsdüse
gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Bei einer Druckzerstäubung eines flüssigen Brennstoffes in einer Düse, welche einem
Verbrennungsraum vorgelagert ist, beispielsweise einer Brennkammer einer Gasturbine
oder einer atmosphärischen Feuerungsanlage, treten regelmässig im Verlaufe einer Betriebsperiode
Unregelmässigkeiten an der Zerstäubungscharakteristik der Düse auf, welche sich wirkungsgradmässig
auf die nachfolgende Verfeuerung des Brennstoffen negativ auswirken. Eine Unregelmässigkeit
kann aufgrund eines Verschleisses der Düse entstehen, die bewirken kann, dass der
Sprühwinkel nicht mehr optimal arbeitet. Eine andere Unregelmässigkeit kann ihre Ursache
darin haben, dass der Nenndruck des herangeführten Brennstoffes über Gebühr schwankt,
was ein An- und Abschwellen des Sprühwinkels zur Folge hat. Die marktmässig angebotenen
Düsen erzeugen zudem einen zu grossen Sprühwinkel, in der Grössenordnung von 40-50°,
was eindeutig mindestens 100% zu viel ist. Ferner arbeitet eine solche Düse sehr stark
in Funktion des Lastbereiches. Kommt dann eine solche Düse im
Zerstäubungsbereich einer Befeuerung zum Einsatz, mit dem finalen Zweck, ein Brennstoff/Luft-Gemisch
bereitzustellen, so ergeben sich daraus zusätzliche Interferenzen auf die Qualität
der Zerstäubung, die beispielsweise schon auf Druckschwankungen des herangeführten
Luftstromes zurückzuführen sind. Zudem muss berücksichtigt werden, dass eine luftunterstützte
Düse nur ab 0,2 bar Druck funktioniert, und dass der Luftanteil in Relation zum Brennstoff
sehr hoch ist. Eine Unregelmässigkeit des Sprühwinkels kann sich bei verschiedenen
Feuerungsaggregaten zudem sehr negativ auswirken, dies beispielsweise immer dann,
wenn die Zerstäubung des Brennstoffes in einem relativ engen Zuleitungsrohr zum Feuerungsraum
durchgeführt wird, wie dies regelmässig bei Vormischbrennern der Fall ist. Bei einer
solchen geometrischen Konfiguration ist es so, dass ein unregelmässiger Sprühwinkel
die Innenwände des Vormischrohres benetzten kann, wo sich, bei einem flüssigen Brennstoff,
rasch grössere Brennstofftropfen bilden. Werden diese dann durch den Luftstrom mitgerissen,
so gelangt in den Feuerungsraum ein inhomogenes Gemisch zur Verbrennung, was zu einer
schlechten Feuerungscharakteristik führt. Diese macht sich nicht nur an einem schlechten
Wirkungsgrad bemerkbar, sondern darunter leiden auch die Schadstoff-Emissionen, dergestalt,
dass die gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwerte rasch nicht mehr eingehalten werden
können. Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ergibt sich auch dann, wenn Feuerungsanlagen
zu betreiben sind, deren Luftdruck beinahe inexistent ist, wie dies beispielsweise
bei atmospärischen Feuerungsanlagen der Fall ist. In solchen Fällen kann der Stand
der Technik, also die bekanntgewordenen luftunterstützten Düsen, keine zufriedenstellende
Lösung anbieten, denn eine Druckerhöhung der Luft müsste hier speziell erstellt werden,
was sich auf die Kosten und den Wirkungsgrad ebendieser Anlage negativ niederschlägt.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabezugrunde, bei einem Verfahren zur Zerstäubung
eines Brennstoffes, das zur Bereitstellung eines Brennstoff/Luft-Gemisches dient,
die obenermittelten Nachteile zu umgehen.
[0004] Der wesentliche Vorteile der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Sprühwinkel dergestalt
minimiert werden kann, dass einerseits keine Wandbenetzung bei entsprechender Konfiguration
zu befürchten ist, andererseits, dass eine einmal fixierte Zerstäubungscharakteristik
unverändert erhalten bleibt. In diesem Umfeld erweist es sich als vorteilhaft, dass
eine Variierung der Sprühmenge ohne Veränderung des Sprühwinkels zustande kommt. Ferner
lässt sich eine bessere Brennstoffverteilung im Gemisch-Brennkegel erreichen, denn
es lässt sich nach Bedarf sowohl mit einem Voll- als auch mit einem Hohlkegel fahren.
[0005] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass bei einem Zerstäubungsbetrieb
die hierzu zum Einsatz gelangenden Luft praktisch drucklos sein kann, d.h., dass bei
einer atmosphärischen Feuerungsanlage genügt der Druck, den das Gebläse der Feuerungsanlage
bereitzustellen vermag, vielleicht 20 mbar, vollauf.
[0006] Ferner ist ein weiterer Vorteil der Erfindung darin zu sehen, dass sich eine allenfalls
einstellende Abnützung der Düse keinen Einfluss mehr auf die Zerstäubungscharakteristik
ausüben kann.
Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren Ansprüchen ge kennzeichnet.
[0007] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und näher erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung
nicht erforderlichen Elemente sind fortgelassen. Die Strömungsrichtung der verschiedenen
Medien ist mit Pfeilen angegeben.
[0008] Die einzige Figur zeigt eine Doppelzerstäubungsdüse.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0009] Die Figur zeigt eine Doppelzerstäubungsdüse, welche aus einem Aussenrohr 1 besteht,
das endseitig in Abströmungsrichtung mit einer Blende 2 endet. Stromauf dieser genannten
Blende 2 ist eine weitere Blende 3 vorgesehen, welche ihrerseits einer Brennstoffdüse
4 nachgelagert ist. Die Zerstäubung eines flüssigen Brennstoffes 6 gemäss vorliegender
Konfiguration erfolgt dabei in zwei Stufen. Dessen ungeachtet ist es indessen ohne
weiteres denkbar, auf eine Blende, entweder auf die erste 3 oder auf die zweite 2,
zu verzichten. Dies hängt im wesentlichen davon ab, wie die betrieblichen Verhältnisse
der ganzen Zerstäubungsdüse gelagert sind, wo der Einsatz einer solchen Düse bezüglich
Brennraums (atmosphärische Feuerungsanlage, Brennkammer einer Gasturbogruppe, isocore
Brennkammer etc.) vorgesehen ist. Danebst spielt auch die Struktur und die Verbrennungsart
(Diffusions- oder Vormischverbrennung etc.) des jeweiligen Brenners, in welchen
die Düse integriert ist, eine Rolle. Die Düse 4, die hier für ein Flüssigbrennstoff
ausgelegt ist, arbeitet mit Drücken zwischen 5 und 20 bar, und ist demnach eine Druckzerstäubungsdüse.
Wie das Sprühbild am Ausgang der Düse 4 zeigt, handelt es sich hier um eine erste,
übliche Zerstäubungsstufe A, d.h., es ist hier mit Sprühwinkeln von
über 40° zu rechnen. Mit einer solchen Vorgabe wäre mindestens eine Benetzung der
Wände des luftführenden Kanals 5 durch Brennstofftröpfchen nicht zu umgehen. Die durch
diesen Kanal 5 herangeführte Luft 7 ist hier von niedrigem Druck, zwischen 20 und
80 mbar, und stammt aus einem Gebläse einer atmosphärischen Feuerungsanlage bei Heizkesseln.
Somit ist auch gesagt, dass die gezeigte Druckzerstäubungsdüse vorzüglich bei Anlagen
eingesetzt wird, wo ein Flüssigbrennstoff zum Einsatz kommt. Dies ist aber keine unabdingbare
Vorgabe, denn eine solche Düse kann, wie wir später noch sehen werden, ohne weiteres
Bestandteil eines mit einem gasförmigen Brennstoff betriebenen Brenners einer Brennkammer
einer Gasturbogruppe sein. Was den bereits mehrmals angesprochenen Brenner anbelangt,
so eignet sich diese Düse vortrefflich für eine Integration in einen Brenner, wie
er in EP-A1-0 312 809 beschrieben ist. Diese angezogene Europäische Patentanmeldung
bildet sonach integrierenden Bestandteil vorliegender Beschreibung. Die in Fig. 1
von EP-A1-0 312 809 gezeigt Düse mit Pos. 3 würde bei einer solchen angestrebten Zusammenfügung
durch die hier beschriebene Doppelzerstäubungsdüse ersetzt. Es zeigt sich besonders
gut, wie eminent wichtig ist dass die Innenwände der Teilkegelkörper durch den Brennstoffsprühkegel
aus der Düse nicht benetzt werden. Zurückkehrend zur Doppelzerstäubungsdüse vorliegender
Figur ist des weiteren anzumerken, dass die herangeführte Luft 7, obwohl sie, wie
erwähnt, nur einen kleinen Druck aufweist, den Flüssigbrennstoff-Sprühkegel aus der
Düse 4 komprimiert. Dies geschieht bereits mit einem Druck von 20 mbar. Diese Luftströmung
trifft dabei auf den Sprühkegel radial und/oder quasi-radial auf und zwingt dessen
Strömung durch eine in der Blende 3 mittig plazierte zylindrische Oeffnung 8 abzuströmen.
In Stufe B entsteht sodann ein homogenes Brennstoff/Luft-Gemisch. Diese Stufe schafft
sodann eine Neuerung des Winkel des Sprühkegels, der weitaus kleiner als der ursprüngliche
aus der Düse 4 ausfällt. Die Zerstäubung des Brennstoffes 6 in dieser Stufe B ist
weitgehend unabhängig von der bereitgestellte Zerstäubungsgüte in der vorangegangenen
Stufe A. Der Querschnitt der Oeffnung 8 ist so ausgelegt, dass ca. 50% der durch den
Kanal 5 herangeführten Luft zu schlucken vermag. Der restliche Luftanteil strömt direkt
durch eine Anzahl Durchgänge 9, die in der Düse 3 vorgesehen sind, in eine stromab
der letztgenannten Düse befindliche Kammer 10, die sich zwischen der Rückwand der
ersten Düse 3 und der Vorderwand der zweiten Düse 2 ausbreitet. Dabei ist es wichtig,
dass der Geasmtquerschnitt aller Durchgänge 9 eine genügend grosse Medium-Schluckfähigkeit
aufweisen, und andererseits müssen diese Durchgänge 9 so angeordnet sein, dass sie
möglichst auf einem äussere Durchmesser der Blende 3 plaziert sind, dies um auch in
der Kammer 10 eine radiale und/oder quasi-radiale Strömung der Luft 7a zum neuen Sprühkegel
des Gemisches zu erhalten. In Stufe C findet sonach eine weitere Mischung des sich
vorgängig in Stufe B gebildeten Gemisches statt, wobei diese Stufe C vornehmlich die
Aufgabe erfüllt, allenfalls noch vorhandene Tropfen des flüssigen Brennstoffes 6 im
Nachlauf zur vorangegangenen Stufe B definitiv zu zerstäuben, und, darüber hinaus,
noch ein weiteres Richten des Sprühkegels in axialer Richtung zu bewerkstelligen.
Demnach ermöglicht diese Zerstäubungsdüse sehr kleine Winkel des Sprühkegels, dies
in der Grössenordnung von kleiner als 20°, wobei die Zerstäubung einen sehr hohen
Grad an Homogenität erreicht, was für die nachfolgende Verbrennung bezüglich Schadstoffemissionen
und Wirkungsgrad der Anblage von eminenter Wichtigkeit ist. Diese Zerstäubung ist
auch weitgehend unabhängig vom Verschleiss der Komponenten der ganzen Doppelzerstäubungsdüse.
Bei dieser Konfiguration lässt sich diese Düse auch optimal kühlen und abschirmen,
falls beim jeweiligen Einsatz dies vonnöten sein sollte. Sowohl bei Teillastbetrieb
oder Abschalten der
Brennstoffzufuhr werden auch die letzten Tropfen gleich gut zerstäubt. Durch Aenderung
des Abstandes D , zwischen Front der Düse 4 und Vorderwand der ersten Blende 3, und
des Abstandes E, zwischen Rüchwand der ersten Blende 3 und Vorderwand der zweiten
Blende 2, lässt sich der Sprühkegel in Stufe C, in Abhängigkeit zur Grösse der Brennstofftropfchen,
zu einem Hohl- oder zu einem Vollkegel verändern. Mit vorliegender Doppelzerstäubungsdüse
lässt sich ohne weiteres ein Mischbetrieb fahren: Der Luftstrom 7 kann mit einem Anteil
eines gasförmigen Brennstoffes gemischt werden, ja es ist sogar möglich, durch den
Kanal 5 allein einen gasförmigen Brennstoff heranzuführen. Diese Doppelzerstäubungsdüse
eignet sich des weiteren vorzüglich, die herangeführte Luft 7 mit einem Anteil rückgeführten
Abgases zu vermischen. Diese Abgasrezirkulation eignet sich vorzuglich zur Herabsetzung
der Abgasemissionen bei einem nahstöchiometrischen Betrieb.
1. Verfahren zum Betrieb einer Druckzerstäubungsdüse mit einem flüssigen Brennstoff,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff-Sprühkegel aus der Düse (4) vor mindestens
einer der Düse (4) in Abströmungsrichtung nachgeschalteten Blende (3, 2) mindestens
einmal mit einem gasförmigen Medium (7, 7a), das durch ein die Düse (4) ummantelndes
Aussenrohr (1) strömt, gemischt wird, dass das gasförmige Medium (7, 7a) vor der Blende
(3, 2) radial und/oder quasi-radial auf den Sprühkegel auftrifft, dergestalt, dass
der ursprüngliche Sprühwinkel des Sprühkegels aus der Düse (4) komprimiert wird, und
dass der verkleinerte Sprühwinkel des so entstandenen Gemisches über die Blende (3,
2) konserviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dass das Gemisch die Blende (3, 2) unter einem Sprühwinkel
von kleiner 20° verlässt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung des Gemisches
bei einem Druck des gasförmigen Mediums von 20 mbar zustande kommt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige Brennstoff (6)
aus der Düse (4) mit Luft und/oder mit einem gasförmigen Brennstoff und/oder mit einem
Anteil rezirkulierten Abgases gemischt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Veränderung des Abstandes
(D, E) zwischen Düse (4) und Blende (3, 2) das Gemisch-Sprühkegel die Form eines Hohlkegels
oder eines Vollkegels einnimmt.