[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Dekors auf ein Substrat,
wobei das Dekor als an sich von Heissprägefolien bekannte Dekorschicht auf einem Trägerfilm
angeordnet und unter Einwirkung von Hitze und/oder Druck von diesem gelöst sowie mittels
einer Kleberschicht an dem Substrat festgelegt wird. Weiterhin ist Gegenstand der
Erfindung eine Folie, bestehend aus einer Trägerbahn und einer von dieser ablösbaren
Schicht, zur Verwendung bei dem vorgenannten Verfahren.
[0002] Ein verfahren der eingangs erwähnten Art wird üblicherweise mittels sog. Heissprägefolien
durchgeführt. Eine Heissprägefolie ist derart aufgebaut, dass auf einem Trägerfilm
eine Dekorschicht, die durchaus mehrere Lagen umfassen kann, aufgebracht ist. Die
vom Trägerfilm abgekehrte Seite der Dekorschicht trägt dann noch eine Kleberschicht.
Zum Übertragen des Dekors wird dann die Heissprägefolie mit der Kleberschicht auf
ein Substrat aufgelegt und zumindest Druck, im allgemeinen aber Druck und Wärme ausgesetzt.
Hierbei wird mittels der Kleberschicht eine Verbindung zwischen der zu dekorierenden
Oberfläche des Substrats und der Dekorschicht hergestellt. Nach Festlegung der Dekorschicht
auf dem Substrat wird dann der Trägerfilm von der auf dem Substrat verbleibenden Dekorschicht
abgezogen, wobei das Abziehen der Dekorschicht unter Umständen durch eine Trennschicht,
im allgemeinen eine Wachsschicht, erleichtert wird.
[0003] Zur Herstellung von Heissprägefolien sind ganz spezielle Fertigungseinrichtungen
notwendig. Inbesondere bedingen die stets notwendigen Lackierprozesse Fertigungsstätten
mit entsprechenden Sicherheits- und Umweltschutz-Einrichtungen, die beispielsweise
bei der Herstellung von Prägefolien in kleineren Mengen nicht rentieren. In neuerer
Zeit werden beispielsweise Prägefolien in zunehmendem Umfang verwendet, um spezielle
Sicherheitsmerkmale auf Papiere, Karten etc., z.B. Banknoten, Kreditkarten usw., aufzubringen.
Heissprägefolien für diesen Zweck müssen nun verständlicherweise sowohl bei der Herstellung
als auch bei der Verarbeitung erhöhten Sicherheitskontrollen unterzogen werden, die
nur mit unverhältnismässig grossem Aufwand bei den Heissprägefolien-Herstellern gewährleistet
werden könnten. Aus diesem Grund ziehen etliche Verarbeiter von Prägefolien es vor,
die notwendigen Sicherheits-Merkmale an den Prägefolien im eigenen Haus anzubringen,
zumal hierzu auch spezielles know how erforderlich ist. Anwender von Heissprägefolien
können beispielsweise die Dekorschicht mit einer speziellen Musterung, z.B. einem
Hologramm, versehen, selbst wenn ihnen ein entsprechendes Halbprodukt angeliefert
wird. Sie haben jedoch üblicherweise keine Möglichkeit, die meist von einer oder mehreren
Lackschichten gebildete Kleberschicht anschliessend an die Einbringung des Sicherheitsmerkmals,
z. B. eines Hologramms, anzubringen. Zur Aufbringung der Kleberschicht müssten deswegen
in solchen Fällen die mit den Sicherheitsmerkmalen versehenen, halb fertiggestellten
Prägefolien wieder an den Hersteller zurückgeschickt werden, was verständlicherweise
wegen des hiermit verbundenen Risikos unerwünscht ist. Eine andere Möglichkeit wäre
die, das für die Anbringung der Sicherheits-Merkmale erforderliche Werkzeug bzw. Gerät
dem Heissprägefolienhersteller zur Verfügung zu stellen. Auch dies ist jedoch wegen
der hiermit verbundenen Sicherheitsrisiken im allgemeinen unerwünscht. Schliesslich
besteht gerade bei für Sicherheitszwecke verwendeten Heissprägefolien häufig der Wunsch,
spezielle Kleber zur Befestigung einzusetzen.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine hierfür
geeignete Folie vorzuschlagen, die es gestattet, all den vorstehend genannten Spezial-Anforderungen
gerecht zu werden, d.h. insbesondere einem Heissprägefolienverwender die Möglichkeit
zu geben, unabhängig vom Heissprägefolien-Hersteller die Folie mit Sicherheits-Merkmalen
zu versehen und die so ergänzte Dekorschicht der Heissprägefolie dann auch zuverlässig
auf dem zu sicherenden Gegenstand, beispielsweise einer Banknote oder eine Kreditkarte,
anzubringen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird nun erfindungsgemäss vorgeschlagen, quasi zweistufig
vorzugehen, indem nämlich die ggf. mehrlagige Kleberschicht auf eine separate Trägerbahn
aufgebracht wird, von der sie sich leicht ablösen lässt, wobei dann anschliessend
die Kleberschicht unter Einwirkung von Druck- und/oder Wärme von der Trägerbahn entweder
auf die dem Trägerfilm abgekehrte, freie Oberfläche der Dekorschicht oder aber auf
den zu dekorierenden Oberflächenbereich des Substrats aufgebracht und anschliessend
die Trägerbahn von der Kleberschicht abgelöst wird, wobei dann schliesslich die auf
dem Trägerfilm befindliche Dekorschicht unter Druck- und/oder Wärmeeinwirkung mittels
der Kleberschicht auf der zu dekorierenden Oberfläche des Substrats festgelegt und
danach der Trägerfilm von der Dekorschicht abgelöst wird.
[0006] Der Grundgedanke der Erfindung geht somit dahin, dem Verwender einerseits eine Folie
zur Verfügung zu stellen, die aus einem Trägerfilm und der auf diesem, üblicherweise
über eine Trennschicht, festgelegten Dekorschicht besteht, und andererseits eine Folie,
die auf einer Trägerbahn die Kleberschicht trägt. Bei der Verarbeitung muss dann zuerst
die Kleberschicht entweder auf der dem Trägerfilm abgekehrten Oberseite der Dekorschicht
oder auf der zu dekorierenden Fläche des Substrates angebracht werden. Nach Ablösung
der Trägerbahn kann dann über die Kleberschicht die Dekorschicht in üblicher Weise
an dem Substrat festgelegt werden. Bei einer solchen Trennung von Dekorschicht einerseits
und Kleberschicht andererseits ergibt sich für den Anwender eine Vielzahl von neuen,
bisher unbekannten Möglichkeiten. Insbesondere besteht für den Anwender die Möglichkeit,
nach Auslieferung der lediglich die Dekorschicht umfassenden Teil-Prägefolie die Dekorschicht
in eigenen Fertigungseinrichtungen zu verändern bzw. zu ergänzen, beispielsweise durch
ein aufgebrachtes Hologramm, durch eine spezielle Bedampfung etc.. Trotz einer solchen
Weiterbearbeitung kann vom Verarbeiter dann die entsprechend veränderte Dekorschicht
mittels der anderen Teil-Prägefolie, die im wesentlichen die Kleberschicht umfasst,
in bisher üblicher Weise auf dem Substrat festgelegt werden. Der Verarbeiter erhält
also eine einfache Möglichkeit, ohne besondere Einrichtungen und Sicherheitsmassnahmen
die Kleberschicht anzubringen, wobei dies, je nachdem, was für den Verarbeiter günstiger
ist, entweder durch Aufbringung auf die Dekorschicht, z.B. in einem Rollenwerk, oder
durch Aufbringung der Kleberschicht auf das Substrat und anschliessendes Aufprägen
der die Dekorschicht aufweisenden Teil-Prägefolie geschieht. Natürlich hat der Verarbeiter
bei einem Vorgehen nach der Erfindung beispielsweise auch die Möglichkeit, ganz spezielle
Kleber einzusetzen.
[0007] Wenn, wie nach der Erfindung weiter vorgesehen, die Kleberschicht nur bereichsweise
auf die Trägerbahn aufgebracht wird, ergibt sich für den Verarbeiter die Möglichkeit,
spezielle Musterungen für das aufgeprägte bzw. aufgebrachte Bild vorzusehen, weil
ja die Dekorschicht dann nur in den Bereichen am Substrat haftet, wo Kleber vorhanden
ist.
[0008] Die Aufbringung der Kleberschicht auf die Trägerbahn kann auf verschiedene Arten
geschehen, beispielsweise in einem Walzenauftrags- oder Giessverfahren. Besonders
zweckmässig ist es jedoch, wenn die Kleberschicht in einem grundsätzlich bekannten
Druckverfahren aufgebracht wird.
[0009] Die mittels der Kleberschicht aufzubringende Dekorschicht kann entsprechend Dekorschichten
bei bekannten Prägefolien aufgebaut sein. Sie kann beispielsweise aus nicht pigmentierten,
transparenten Lackschichten, pigmentierten Lackschichten und/oder Metallschichten,
z.B. Aluminium, Chrom, Zinn, Zink, Kupfer, Silber, Gold, Titan, bestehen. Selbstverständlich
kann die Dekorschicht auch mehrere Schichten umfassen, wobei zusätzlich die Möglichkeit
besteht, die Dekorschicht auch mit einer räumlichen Musterung, sei es an ihrer zum
Trägerfilm weisenden Oberfläche, sei es in einem Bereich zwischen verschiedenen Lackschichten
zu versehen, wobei gerade für Sicherheits-Anwendungen eine Ausführungsform günstig
ist, bei der eine reflektierende Metallschicht vorhanden ist.
[0010] Eine Folie zur Verwendung bei dem erfindungsgemässen Verfahren besteht aus einer
Trägerbahn und einer von dieser ablösbaren, ggf. mehrlagigen Kleberschicht, wobei
die Kleberschicht zweckmässig eine Dicke von 1 bis 100 µm, vorzugsweise 1 bis 10 µm
aufweist.
[0011] Für die Kleberschicht können die üblicherweise in der Prägefolienherstellung verwendeten
Kleber grundsätzlich eingesetzt werden, wobei die Kleberschicht vorzugsweise von einem
Lösungsmittellack, einer wässrigen Kunstharzdispersion und/oder einem Heissschmelzkleber
gebildet sein kann. Für die einzelnen Kleberschichten kommen Ein- oder Mehrkomponentengemische
der folgenden Bindemittel in Frage: PVC, PVC-Copolymere, chlorierte Polyolefine, Polyester,
Polyurethane, Polyvinylacetate, Vinylacetatcopolymere, Polyacrylate, Acrylatcopolymere,
Polystyrole, Butadien-Styrol-Copolymere, Polystyrol-Copolymere, Kolophoniumharze,
Schellack und Polyamide.
[0012] Nachdem die Aufbringung der Kleber meist in einem Druckverfahren erfolgt, empfiehlt
sich unter Umständen zur Verbesserung des Druck- bzw. Verlaufsverhaltens sowie zur
Entschäumung der Zusatz von an sich bekannten Lackhilfsmitteln. Für bestimmte Anwendungszwecke
können dem Kleber auch Zusätze an Füllstoffen, Pigmenten bzw. Farbstoffen beigefügt
werden, wobei Pigmente und Farbstoffe vor allem dann zugesetzt werden, wenn die Kleberschicht
nach Verarbeitung der Folie sichtbar ist, sei es, dass die Folie auf ein transparentes
Substrat aufgebracht wird, sei es, dass die Kleberschicht durch die Dekorschicht hindurchscheint.
[0013] Die Trägerbahn der die Kleberschicht aufweisenden Folie kann zweckmässig von einer
gegebenenfalls zumindest auf der Seite der Kleberschicht eine ein Ablösen der Kleberschicht
erleichternde Beschichtung tragenden Papierbahn oder Kunststoffolie gebildet sein.
Um das Ablösen der Kleberschicht zu erleichtern, ist beispielsweise an silikonbeschichtetes
Papier zu denken. Es muss auf jeden Fall gewährleistet sein, dass sich beim Verarbeiten
die Kleberschicht ohne Probleme vollständig von der Trägerbahn löst, weil ja nur in
diesem Falle eine saubere Übertragung der Dekorschicht gewährleistet ist. Bei Verwendung
einer Kunststoffolie sollte die die Kleberschicht tragende Oberfläche in sich geschlossen
sein. Beispielsweise können hier Kunststoffolien aus PET, PE oder PP Verwendung finden.
[0014] Wenn jeweils von Kleberschicht gesprochen wird, schliesst dies nicht aus, dass die
Kleberschicht aus mehreren Lagen zusammengesetzt ist.
[0015] Für besondere Anwendungsfälle ist es auch möglich, dass die die Kleberschicht aufweisende
Folie so ausgebildet ist, dass auf der Trägerbahn neben der Kleberschicht eine Metallschicht
angeordnet ist, wobei die Metallschicht auf einer oder beiden Seiten eine Kleberschicht
trägt, abhängig davon, ob die Dekorschicht oder das Substrat selbst klebende Eigenschaften
aufweisen oder nicht. Falls Dekorschicht oder Substrat kleben, kann die Metallschicht
ohne Zwischenschaltung einer Kleberschicht an dem Substrat bzw. der Dekorschicht haften.
[0016] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen für Klebeschicht-Folien sowie des Verfahrens
an Hand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- den grundsätzlichen Aufbau einer Teil-Prägefolie bestehend aus Trägerfilm und Dekorschicht
sowie einer Kleberschichtfolie bestehend aus Trägerbahn und Kleberschicht;
- Fig. 2a und 2b
- schematisch die Aufbringung einer Dekorschicht auf ein Substrat mittels einer Kleberschicht-Folie
nach einer ersten Vorgehensweise und
- Fig. 3a und 3b
- die Aufbringung einer Dekorschicht auf ein Substrat mittels einer Kleberschicht-Folie
nach einer zweiten Vorgehensweise.
[0017] In Fig. 1 ist oben eine insgesamt mit A bezeichnete Schichtenfolge in einem Teilschnitt
gezeigt, welche aus einem Trägerfilm 1, einer Trennschicht 2, einer ersten Lackschicht
3 und einer zweiten Lackschicht 4 besteht. Bei dem Trägerfilm handelt es sich um einen
an sich für Prägefolien üblichen Trägerfilm, beispielsweise eine PET-Folie einer Stärke
von etwa 19 µm.
[0018] Auch die Ablöseschicht 2 ist eine grundsätzlich von Prägefolien her bekannte Schicht,
beispielsweise eine Wachsschicht geringer Stärke, die insbesondere bei Hitzeeinwirkung
eine leichte Ablösung der von den beiden Lackschichten 3 und 4 gebildeten Dekorschicht
5 gestattet.
[0019] Die näher an dem Trägerfilm 1 liegende Lackschicht 3 bildet nach Aufbringung der
Dekorschicht 5 auf ein Substrat die freie Oberfläche, weshalb diese Lackschicht 3
entsprechende Abriebfestigkeit aufweisen sollte. Ausserdem muss die Lackschicht 3
infolge des Vorhandenseins der weiteren Lackschicht 4 zumindest durchscheinend sein.
Die Lackschicht 4 der Dekorschicht 5 wird dagegen üblicherweise eine pigmentierte
und/oder eingefärbte Schicht sein, die chemisch so aufgebaut ist, dass an ihr die
zur Festlegung der Dekorschicht 5 auf einem Substrat dienende Kleberschicht gut haftet.
[0020] Aus Fig. 1 ist weiter ersichtlich, dass die Trennfläche 6 zwischen den Lackschichten
3 und 4 der Dekorschicht 5 nicht im wesentlichen eben ist. Diese Trennfläche 6 ist
vielmehr mit einer durch die Wellungen 7 angedeuteten räumlichen Musterung versehen,
die infolge der Durchsichtigkeit der Lackschicht 3 nach dem Aufbringen der Dekorschicht
5 auf ein Substrat sichtbar ist. Die räumliche Musterung 7 kann beispielsweise von
einem Hologramm etc. gebildet sein.
[0021] Anstelle der zweiten Lackschicht 4 wäre es auch denkbar, im Bereich der Trennschicht
6 eine Metallisierung vorzusehen, wobei dann die Kleberschicht so eingestellt werden
müsste, dass sie an der Metallisierung gut haftet. Die Metallisierung könnte aber
auch zwischen zwei Lackschichten 3, 4 angeordnet werden.
[0022] In Fig. 1, unten ist eine insgesamt mit B bezeichnete Kleberschicht-Folie dargestellt,
die aus einer Trägerbahn 8 und der zur Festlegung der Dekorschicht 5 am Substrat dienenden
Kleberschicht 9 besteht.
[0023] Die Trägerbahn kann beispielsweise von einem beschichteten, z.B. mit Silikon beschichteten
Papier, aber auch von unbeschichtetem Papier gebildet sein. Für die Trägerbahn 8 kann
aber auch eine unbeschichtete oder mit einer Ablöseschicht versehene Kunststoffolie
z.B. aus PET, PE, PP oder eine Folie aus geeigneten Materialien verwendet werden.
[0024] Die Kleberschicht 9 wird entsprechend dem jeweiligen Anwendungsgebiet ausgewählt.
Auch die Stärke der Kleberschicht 9 richtet sich nach dem Verwendungszweck und dem
eingesetzten Kleber. Sie liegt zwischen 1 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 1 und
10 µm. Als Kleber können zweckmässig Lösungsmittellacke, wässrige Dispersionen oder
Heissschmelzkleber verwendet werden. Das jeweils eingesetzte Auftragsverfahren für
den Kleber auf die Trägerbahn 8 richtet sich nach der Viskosität, wobei die für die
Prägefolien-Herstellung üblichen und bekannten Verfahren angewendet werden, beispielsweise
Tiefdruck, Rakeln, Giessen etc. Nähere Einzelheiten hinsichtlich der Rezepturen für
Kleber werden nachstehend noch erwähnt.
[0025] In den Figuren 2a und 2b einerseits bzw. 3a und 3b andererseits sind schematisch
die Verfahren der Aufbringung der Dekorschicht 5 auf ein Substrat 10 dargestellt.
[0026] Bei einer ersten Vorgehensweise (Fig. 2a, 2b) wird zuerst in der in Fig. 2a skizzierten
Weise die Kleberschicht 9 auf die freie, dem Trägerfilm 1 abgekehrte Oberfläche der
Dekorschicht 5 aufgebracht. Dieses Aufbringen kann in einem an sich von der Verarbeitung
von Prägefolien her bekannten Prozess unter Wärme- und Druck-Einwirkung geschehen.
Sobald die Kleberschicht 9 an der freien Oberfläche der Dekorschicht 5 haftet, wird
die Trägerbahn 8 von der Kleberschicht 9 abgezogen. Man erhält dann ein aus der Dekorschicht-Folie
A und der Kleberschicht 9 bestehendes Laminat, welches auf das Substrat 10 in an sich
von der Prägefolien-Verarbeitung her bekannter Weise aufgebracht werden kann. Es wird
hierbei, wie in Fig. 2b angedeutet, der Trägerfilm 1 mit der Ablöseschicht 2, der
Dekorschicht 5 und der Kleberschicht 9 auf die zu dekorierende Oberfläche 11 des Substrats
10 aufgeprägt, wobei dieses Aufprägen unter Wärmeeinwirkung und Druck erfolgt. Mittels
der Kleberschicht 9 wird auf diese Weise die Dekorschicht 5 an der Oberfläche 11 des
Substrats 10 festgelegt. Sobald die Kleberschicht 9 hinreichend haftet, kann der Trägerfilm
1 von der Dekorschicht 5 abgelöst werden, so dass man die mit der Dekorschicht 5 dekorierte
Oberfläche 11 des Substrats 10 erhält.
[0027] Bei der zweiten Vorgehensweise wird zuerst (Fig. 3a) die Kleberschicht 9 auf der
zu dekorierenden Oberfläche 11 des Substrats 10 angebracht. Sobald die Kleberschicht
9 an der Oberfläche 11 haftet, wird dann die Trägerbahn 8 abgezogen.
[0028] Man hat nun eine freie, klebende, von der Kleberschicht 9 gebildete Oberfläche (Fig.
3b), gegen die dann die freie Oberfläche der Dekorschicht 5, gegebenenfalls unter
Wärmeeinwirkung, angepresst werden kann. Die Dekorschicht 5 haftet auf diese Weise
an der zu dekorierenden Oberfläche 11 des Substrats 10. Sobald dies erreicht ist,
wird dann der Trägerfilm 1 von der Dekorschicht 5 abgezogen.
[0029] Nachstehend werden einige Beispiele für Klebeschichten angegeben.

[0030] Die vorerwähnten Kleber werden in an sich bekannter Weise hergestellt und abhängig
von der Viskosität mit ebenfalls üblichen, an sich bekannten Verfahren auf die Trägerbahn,
z.B. ein entsprechend beschichtetes Papier oder eine Kunststoffolie, aufgebracht.
Sie eignen sich sehr gut zur Festlegung von Dekorschichten, wie sie an sich von Heissprägefolien
her bekannt sind, auf den üblicherweise beprägten Substraten, z.B. Papier oder Kunststoff.
Die Verarbeitungsweise entspricht dabei im wesentlichen der von Heissprägefolien bekannten.
1. Verfahren zum Übertragen eines Dekors auf ein Substrat, wobei das Dekor als an sich
von Heissprägefolien bekannte Dekorschicht auf einem Trägerfilm angeordnet und unter
Einwirkung von Hitze und/oder Druck von diesem gelöst sowie mittels einer Kleberschicht
an dem Substrat festgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ggf. mehrlagige Kleberschicht auf eine besondere Trägerbahn (8) aufgebracht
wird, von der sie sich leicht ablösen lässt, dass dann die Kleberschicht (9) unter
Einwirkung von Druck und/oder Wärme von der Trägerbahn (8) auf die dem Trägerfilm
(1) abgekehrte, freie Oberfläche der Dekorschicht (5) oder auf den zu dekorierenden
Oberflächenbereich (11) des Substrats (10) aufgebracht und anschliessend die Trägerbahn
(8) von der Kleberschicht (9) abgelöst wird, und dass schliesslich die auf dem Trägerfilm
(1) befindliche Dekorschicht (5) unter Druck- und/oder Wärmeeinwirkung mittels der
Kleberschicht (9) auf der zu dekorierenden Oberfläche (11) des Substrats (10) festgelegt
und danach der Trägerfilm (1) von der Dekorschicht (5) abgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) nur bereichsweise auf die Trägerbahn (8) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) auf die Trägerbahn (8) gedruckt wird.
4. Folie, bestehend aus einer Trägerbahn und einer von dieser ablösbaren Schicht, zur
Verwendung bei einem Verfahren zum Übertragen eines Dekors auf ein Substrat, wobei
das Dekor als an sich von Heissprägefolien bekannte Dekorschicht auf einem Trägerfilm
angeordnet und unter Einwirkung von Hitze und/oder Druck von diesem gelöst sowie mittels
einer Kleberschicht an dem Substrat festgelegt wird, nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ablösbare Schicht als ggf. mehrlagige Kleberschicht (9) ausgebildet ist.
5. Folie nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) eine Dicke von 1 bis 100 µm, vorzugsweise 1 bis 10 µm aufweist.
6. Folie nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) von einem Lösungsmittellack gebildet ist.
7. Folie nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) von einer wässrigen Kunstharzdispersion gebildet ist.
8. Folie nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) von einem Heissschmelzkleber gebildet ist.
9. Folie nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Trägerbahn (8) eine Papierbahn dient.
10. Folie nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Trägerbahn (8) eine Kunststoffolie dient, deren die Kleberschicht (9) tragende
Oberfläche in sich geschlossen ist.
11. Folie nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerbahn (8) zumindest auf der Seite der Kleberschicht (9) eine ein Ablösen
der Kleberschicht (9) erleichternde Beschichtung trägt.
12. Folie nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kleberschicht (9) nur Bereiche der Oberfläche der Trägerbahn (8) bedeckt.
13. Folie nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerbahn (8) eine ein- oder beidseitig mit einer Kleberschicht (9) bedeckte
Metallschicht trägt.