(19)
(11) EP 0 461 514 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.12.1991  Patentblatt  1991/51

(21) Anmeldenummer: 91109069.4

(22) Anmeldetag:  04.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03C 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.06.1990 DE 4018611

(71) Anmelder: Piegeler, Gerhard
D-42781 Haan (DE)

(72) Erfinder:
  • Piegeler, Uwe
    D-42781 Haan (DE)

(74) Vertreter: Bonsmann, Manfred, Dipl.-Ing. 
Kaldenkirchener Strasse 35a
41063 Mönchengladbach
41063 Mönchengladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) EDV-unterstützte Gewebeentwicklung


    (57) Die EDV-unterstützte Entwicklungsarbeit von Gewebekonstruktionen soll über die freie Schnittzeichnung am Bildschirm zur naturgetreuen Gewebedarstellung und abstrakten Bindungszeichnung führen. Dieser Weg ermöglicht den Gewebekonstrukteuren und Designern eine weit bessere Übersicht als das reine Arbeiten mit der abstrakten Bindungszeichnung. Darüber hinaus wird die naturgetreue Darstellung des Gewebes am Bildschirm und im nachfolgenden Druck erst optimal möglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine EDV-unterstützte Gewebeentwicklung.

    [0002] Zum Stand der Technik gehört es, daß technische, d.h., abstrakte Bindungszeichnungen (sog. Bindungspatronen) zur natürlichen Gewebedarstellung herangezogen werden.

    [0003] Nachteil dieses Verfahrens ist die fehlende Berücksichtigung unterschiedlicher Kettspannungen. Auch die bindungsbedingten Fadenverdrängungen können nur begrenzt berücksichtigt werden.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der naturgetreuen Darstellung sowohl der einzelnen Bindungen als auch des fertigen Dessins, sowohl am Bildschirm als auch ausgedruckt.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nach Erstellung der für die Festlegung bzw. Definition einer Bindung erforderlichen Schnittzeichnungen am Bildschirm unter Berücksichtigung der Kettspannung und der unterschiedlichen Lage der Ketten und Schüsse, die jeweilige Bindungspatrone erstellt wird.

    [0006] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schnittzeichnungen nach Entwicklung auf die tatsächliche Dimension des Mustergewebes gebracht werden, d.h., auf die tatsächlichen Fadendichten in Kette und Schuß, wobei die Schnittzeichnungen vervielfältigt werden.

    [0007] In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Gewebeschnitte in tatsächlicher Gewebedimension unter Berücksichtigung der einzusetzenden Garne in Qualität und Farbe dargestellt und ausgedruckt werden.

    [0008] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sei, daß nach Erstellung des figürlichen Entwurfes am Bildschirm die entsprechenden Mustergewebe in die vorgesehenen Bereiche des figürlichen Entwurfes übertragen und ausgedruckt werden.

    [0009] Die EDV-gestützte Entwicklung von Gewebekonstruktionen führt über die freie Schnittzeichnung am Bildschirm zur naturgetreuen Gewebedarstellung und zur abstrakten Bindungszeichnung. Dies ermöglicht den Gewebekonstrukteuren und den Designern eine weit bessere Übersicht als das Arbeiten mit der abstrakten Bindungszeichnung. Darüber hinaus wird die naturgetreue Darstellung des Gewebes am Bildschirm und im nachfolgenden Druck optimal ermöglicht.

    [0010] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schnittzeichnung;

    Fig. 2 eine Darstellung der Gewebeoptik;

    Fig. 3 eine Darstellung einer Bindungspatrone.



    [0011] Nach Erstellung eines figürlichen Entwurfes am Bildschirm werden die entsprechenden Mustergewebe, die vorher per Schnittzeichnung entwickelt wurden, in die vorgesehenen Bereiche des figürlichen Entwurfes übertragen, im Bildschirm dargestellt und ausgedruckt. Dies kann zur Entscheidungshilfe und zur Kundenvorlage dienen. Der nächste Schritt ist die dessingerechte Zuordnung der jeweiligen Bindungen als abstraktes und notwendiges System zur Steuerung der Kettfäden.


    Ansprüche

    1. Gewebeentwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erstellung der für die Festlegung bzw. Definition einer Bindung erforderlichen Schnittzeichnungen am Bildschirm unter Berücksichtigung der Kettspannung und der unterschiedlichen Lage der Ketten und Schüsse, die jeweilige Bindungspatrone erstellt wird.
     
    2. Gewebeentwicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittzeichnungen nach Entwicklung auf die tatsächliche Dimension des Mustergewebes gebracht werden, d.h., auf die tatsächlichen Fadendichten in Kette und Schuß, wobei die Schnittzeichnungen vervielfältigt werden.
     
    3. Gewebeentwicklung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebeschnitte in tatsächlicher Gewebedimension unter Berücksichtigung der einzusetzenden Garne in Qualität und Farbe dargestellt und ausgedruckt werden.
     
    4. Gewebeentwicklung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erstellung des figürlichen Entwurfes am Bildschirm die entsprechenden Mustergewebe in die vorgesehenen Bereiche des figürlichen Entwurfes übertragen und ausgedruckt werden.
     




    Zeichnung