(19)
(11) EP 0 462 529 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1991  Patentblatt  1991/52

(21) Anmeldenummer: 91109841.6

(22) Anmeldetag:  15.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B08B 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR

(30) Priorität: 20.06.1990 DE 4019598

(71) Anmelder: ABB PATENT GmbH
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Sanders, Gerhard
    W-4716 Olfen (DE)
  • Petzold, Werner
    W-4600 Dortmund 13 (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von kontaminierten Stoffen und Geräten


    (57) Verfahren zur Reinigung von mit PCB oder Askarelen oder dgl. kontaminierten Stoffen, Geräten und dgl., insbesondere von mit diesen als Isoliermittel dienenden Flüssigkeiten gefüllten elektrischen Geräten (10-14), insbesondere Transformatoren, mittels nach Ablassen der Flüssigkeit in das Gerät (10-14) gefüllten Lösungsmittel für die Flüssigkeit und mittels Ultraschall, wobei das Lösungsmittel mehrere hintereinander angeordnete Stoffe in einer ersten Richtung (Strömungsrichtung) durchfließt, und nach einem Startbeginn im stationären Dauerbetrieb wenigstens das stromaufgelegene erste Gerät (10) mit der geringsten Menge Flüssigkeit verunreinigt ist, wogegen das stromab gelegene, letzte Gerät (14) aufgrund der vorher durchströmten Geräte (10-13) nach deren Durchströmung mit Lösungsmittel mit der höchsten Beladung durchflossen wird, und daß wenigstens das erste Gerät (10) nach dem Reinigungsvorgang aus der Reihe der Geräte herausgenommen und wenigstens ein weiteres Gerät (10) stromab in die Reihe eingefügt wird, so daß das vorher zweite (11) oder dritte Gerät (12) in der Reihe nunmehr zum ersten Gerät wird, und so weiter.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] In der Vergangenheit sind Transformatoren, Drosseln, Kondensatoren und dgl. mit Isolierflüssigkeiten gefüllt worden, die zwar gute Isolierungseigenschaften aufweisen und schwer entflammbar sind, dennoch für den Menschen hochgiftig sind. Es sind dies polychlorierte Biphenyle, PCB sowie solche PCB-haltige Isolierflüssigkeiten, Askarele, welch letztere Mischungen aus PCB, Triclorbenzol und Tetrachlorbenzol sind.

    [0003] Das einfache Abladen von Transformatoren, Drosseln und dgl., die derartige Flüssigkeiten enthalten, auf Deponien ist streng verboten und die Entfernung der Flüssigkeiten aus den Geräten hat nach strengen Vorschriften zu erfolgen, wobei die Flüssigkeiten in behördlich genehmigten Sonderverbrennungsanlagen verbrannt und die Feststoffe auf Sondermülldeponien abgelagert werden müssen. Die Flüssigkeiten sind über die Verbrennung ohne Restrisiko für die Umwelt beseitigt. Für die Feststoffe sucht man dagegen seit langem brauchbare Verfahren, um sie so weit von PCB zu befreien, daß sie ohne weitere Gefährdung der Umwelt in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können. Eine Reinigung durch Spülen bietet sich an, weil es genügend Lösungsmittel gibt, die sowohl hohes Lösungsvermögen für PCB mit der Eigenschaft guter destillativer Trennbarkeit vereinigen. Die Reinigung der Feststoffe kann aber nicht lediglich durch Abspülen mit Lösungsmittel erfolgen, weil die Isolierflüssigkeit in die Poren der Feststoffe eingedrungen ist und beim Abspülen nur die Oberfläche gereinigt wird, so daß eine Tiefenreinigung nicht gegeben ist. Daß noch große Mengen an PCB-haltigen Isolierflüssigkeiten in diesen festen Isolierteilen enthalten sind, zeigt sich besonders daran, wenn die Isolierteile wieder in ein Gehäuse eingebaut und von einer nicht PCB-haltigen Austausch-Isolierflüssigkeit umspült werden. Innerhalb relativ kurzer Zeit fließt das in den Isolierteilen enthaltene PCB in die neue Isolierflüssigkeit ein, so daß schlußendlich die gewünschte Befreihung des elektrischen Gerätes unter festgelegte Grenzwerte nicht erreicht worden ist.

    [0004] Aus der DE-OS 36 40 949 ist bekannt geworden, Isolierteile in einem Lösemittelbad mit einer bestimmten Bewegungsgeschwindigkeit und eine bestimmte Zeit lang zu bewegen, wobei eine Erwärmung auf eine bestimmte Temperatur erfolgt, die 20° C unterhalb der Siedetemperatur liegt. Zusätzlich wird eine Ultraschallbestrahlung vorgenommen mit etwa 30 kHz. Durchgeführt wird dieses Verfahren in einem Behälter mit Ultraschallköpfen an den Wänden; in den Behälter ist ein Käfig eingesetzt, der verdreht und auf- und äbbewegt wird. In den Käfig sind die PCB-verschmutzten Isolierteile etc. eingesetzt. Darüberhinaus wird ein Umlauf der Flüssigkeit dadurch erzielt, daß Düsen vorhanden sind, die Lösungsmittel zum Käfig hin ausspritzen. Das aus dem Behälter abgepumpte Lösungsmittel wird durch einen Wärmetauscher geführt und dauernd auf den PCB-Gehalt untersucht. Mit dieser bekannten Anordnung ist eine stufenweise Erhitzung des Lösungsmittels und eine stufenweise Reduzierung des PCB-Gehaltes im Lösungsmittel verbunden, die so lange andauert, bis praktisch eine PCB-Freiheit erreicht wird, bei der die Isolierteile als PCB-frei gelten.

    [0005] Diese Ausführung erreicht zwar eine ausreichende Reinigung, so daß die Geräte oder die Isolierteile ohne weiteres auf Normalmülldeponien abgelagert werden können. Sie nimmt aber relativ viel Zeit in Anspruch, weil die Geräte bzw. Isolierteile so lange innerhalb des Behälters verbleiben müssen, bis sie vollständig gereinigt sind. Erst nach vollständiger Reinigung können neue Isolierteile oder Geräte eingesetzt werden.

    [0006] Aus der US-PS 4 685 972 ist bekannt geworden, PCB-verschmutzte Teile mit Lösungsmittel zu durchströmen und durchspülen und das verschmutzte Lösungsmittel mit Aktivkohle zu filtern. Dies dauert 30 Tage, was aber nicht ausreicht, da es sich herausgestellt hat, daß noch in den Isolierteilen ausreichend PCB enthalten ist. Nach einer anderen in der gleichen Patentschrift angegebenen Methode wird beispielsweise ein Transformator zunächst außer Betrieb genommen und das PCB entfernt. Danach wird in den Transformator ein Lösungsmittel eingefüllt, in dem sich PCB löst. Das Problem besteht darin, daß nicht klar ist, was mit den in dem Trafo angeordneten Isolierteilen zu geschehen hat.

    [0007] Aus der US-PS 4 483 717 ist bekannt geworden, PCB-haltige Flüssigkeit aus dem Transformatorgehäuse abzuziehen und mit einer nicht PCB-haltigen Flüssigkeit zu befüllen. Das Befüllen und das Ablaufenlassen erfolgt maximal drei mal. Danach wird der Transformator verschlossen und mit Dampf durchströmt, wobei der Dampf von oben nach unten durchgeleitet wird. Die Temperaturverhältnisse innerhalb des Transformators sind so, daß im unteren Bereich eine Kondensation auf den Oberflächen und in den Poren erfolgt. Nach einiger Zeit wird der Transformator auf Temperaturen oberhalb der Siedetemperatur des kondensierten Dampfes erhitzt, so daß ein Art Ausgasen erfolgt. Auch dieses Verfahren ist langwierig, da lediglich immer nur ein Transformator behandelt werden kann.

    [0008] Die EP-PS 0 098 811 beschreibt ein Verfahren zur Dekontaminierung von mit PCB verunreinigten Elektromechanikvorrichtungen mit verdampftem Lösungsmittel für PCB, wobei das Gerät, die Vorrichtung und dgl. in ein Gehäuse eingesetzt ist, das mit Lösungsmitteldampf gefüllt ist. Der Druck und die Temperatur des Lösungsmitteldampfes sind so gehalten, daß der Dampf auf der Oberseite der Vorrichtung kondensiert. Auch hier kann das betreffende Gerät oder die Vorrichtung und dgl. nur in einem einzigen Arbeitsvorgang behandelt werden, so daß der Zeitaufwand hierfür relativ hoch ist.

    [0009] Aus der DE-OS 36 15 036 ist bekannt geworden, in einen Transformator ein flüssiges Lösungsmittel für PCB einzubringen und den Transformator mit Ultraschallschwingungen zu beschallen bzw. den Transformator selbst in Ultraschallschwingungen zu versetzen; danach wird das mit PCB beladene Lösungsmittel aus dem Transformator entfernt. Auch hier besteht das Problem, daß immer nur lediglich ein einziger Transformator behandelt werden kann und daß der Zeitaufwand sehr hoch ist.

    [0010] Maßnahmen, die für Transformatoren durchaus nicht unzweckmäßig sind, sind dann problematisch, wenn Geräte wie Drosseln oder Kondensatoren (insbesondere letztere) zu behandeln sind. Das Problem, PCB-haltige Flüssigkeiten oder PCB aus den Kondensatorisolierungen herauszubekommen, ist groß, wobei der Zeitaufwand immer sehr hoch ist.

    [0011] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine kontinuierliche Reinigung mehrerer Geräte, Transformatoren und dgl. erfolgen kann, ohne daß eine Unterbrechung im Reinigungsverfahren erfolgen muß.

    [0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.

    [0013] Danach werden mehrere, in bevorzugter Weise fünf, Geräte, z. B. Transformatoren nach Ablassen des Isoliermittels mit Lösungsmittel befüllt und in einer Reihe hintereinander angeordnet, wobei frisches Lösungsmittel dem ersten Gerät der Reihe zugeführt wird und dieses durchströmt; dieses aus dem ersten Gerät herausfließende Lösungsmittel, welches verunreinigt ist mit Isolierflüssigkeit, wird dem nächsten Gerät zugeführt, durchfließt dieses Gerät und wird nochmals mit Isolierflüssigkeit beladen. Das mit der Isolierflüssigkeit zweier Geräte beladene Lösungsmittel wird einem dritten Gerät zugeführt, welches ebenfalls durchströmt wird. Die Anzahl der Geräte in einer solchen Reihe ist praktisch nur durch die Lösungsfähigkeit des Isoliermittels in dem Lösungsmittel begrenzt. Nach diesem Reinigungsvorgang wird das erste Gerät oder die ersten beiden Geräte aus der Reihe der Geräte herausgenommen und stromabwärts ein oder zwei weitere Geräte hinzugefügt, so daß kontinuierlich vorne ein gereinigtes Gerät abgenommen und hinten ein ungereinigtes Gerät zu der Reihe hinzugefügt wird, wobei jedes Gerät in der Reihe einen oder entsprechend zwei Plätze nach vorn rückt.

    [0014] Wenigstens das erste Gerät, d. h. also dasjenige oder diejenigen Geräte, die aus der Reihe herausgenommen werden, werden nach dem Reinigungsschritt getrocknet, während die übrigen, noch in der Reihe verbliebenen Geräte weiterhin von Lösungsmittel durchflossen werden.

    [0015] Zwecks Reinigung der Innenteile der Geräte in einem zweiten Reinigungsschritt wird das gleiche Prinzip der mehrfachen Lösungsmittelnutzung wie beim Reinigungsverfahren (erster Reinigungsschritt) der Geräte angewandt. Die einzelnen Innenteile werden in einer Art Gegenstromprinzip von einer in Strömungsrichtung stromabwärts gelegenen Stufe schrittweise immer einer weiteren stromaufwärts gelegenen Stufe zugeführt; jede der stromaufwärts gelegenen Stufen hat gegenüber der vorhergehenden, stromabwärts gelegenen Stufe ein saubereres Lösungsmittel, so daß schlußendlich in der stromaufwärts gelegenen ersten Stufe das reinste Lösungsmittel vorhanden ist und eine Verunreinigung durch evtl. in den in die erste Stufe eingestellten Isolierteilen enthaltendes Isoliermittel praktisch nicht mehr der Fall ist.

    [0016] Die Vorrichtung, mit der die Stufenreinigung der Isolierteile durchgeführt wird, ist den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 7 zu entnehmen. Die Flüssigkeit durchströmt mehrere Kammern, die mittels als Wehre dienenden Zwischenwänden oder auch durch Rohrleitungen mit Rückführsicherungen, Pumpen, Membranen oder ähnliches voneinander getrennt sind. Dadurch wird verhindert, daß Flüssigkeit aus einer in Strömungsrichtung gesehen hinten liegenden Kammer in eine darin befindliche Kammer zurückfließen kann.

    [0017] Nachdem die Isolierteile diese Reinigungsstufen durchlaufen haben, sind sie so weit sauber, daß sie wiederverwendet oder auf normalen Deponien abgelegt werden können.

    [0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0019] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel mit Transformatoren der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
       Es zeigt die einzige Figur ein schematisches Schaltbild einer Reinigungsanlage für Transformatoren.

    [0020] Die Anlage, die in der Figur dargestellt ist, dient dazu, fünf in einer Reihe hintereinander angeordnete Transformatoren 10, 11, 12, 13 und 14 zu reinigen. In dem Ausführungsbeispiel nach der Zeichnung sind fünf Transformatoren dargestellt; es können natürlich auch nur drei oder mehr sein. Am Ausgang jedes Transformators 10 bis 14 schließt je eine Leitung 15, 16, 17, 18 und 19 an. Diese Leitungen 15 bis 19 sind mit einer Sammelleitung 20 verbunden, die über eine Leitung 41 mit einer Destillationseinrichtung 21 verbunden ist. Die Destillationseinrichtung 21 trennt das PCB-beladene Lösungsmittel von PCB und leitet dieses über eine Leitung 22 in einen Entsorgungsbehälter 23 ein, wo es gesammelt wird.

    [0021] Am Ausgang der Destillationseinrichtung 21 schließt eine Leitung 29 an, die sich verzweigt in eine Leitung 30 und eine Leitung 31, welch letztere über Zuführleitungen 32, 33, 34, 35 und 36 mit den Transformatoren 11 bis 14 verbunden ist.

    [0022] Die Destillationseinrichtung 21 versorgt über die Leitungen 29 und 30 Reinigungskammern 24, 25, 26, 27 und 28, deren Ausgang über eine Leitung 43 mit der Leitung 41 verbunden ist, wobei an der Leitung 43 eine Leitung 44 abzweigt, die in die Leitung 31 vor der Zuführleitung 32 einmündet. An den Leitungen 15, 16, 17, 18 und 19 schließen Leitungen 37, 38, 39 und 40 an, die jeweils mit dem nächsten Transformator 11, 12, 13 und 14 verbunden sind. An dem Transformator 14 ist eine Leitung 42 angeschlossen, die mit dem Transformator 10 an dessen Eingang verbunden werden kann.

    [0023] Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt:
    Von der Destillationseinrichtung 21 wird frisches Lösungsmittel über die Leitungen 29, 31 und 32 dem Transformator 10 zugeführt. Das frische Lösungsmittel wird im Transformator 10 mit PCB befrachtet. Dieses mit PCB befrachtete Lösungsmittel wird über die Leitung 37 dem Transformator 11 zugeführt, von wo es über die Leitung 16/38 dem Transformator 12 usw. zugeführt wird, bis es den Transformator 14 durchströmt hat und über die Leitungen 19, 20 und 41 der Destillationseinrichtung zugeführt werden kann. Damit erhält der erste Transformator 10 das sauberste Lösungsmittel und das Lösungsmittel wird durch die weiteren Transformatoren immer mehr mit PCB befrachtet, so daß aus dem Transformator 14 Lösungsmittel mit der höchsten PCB-Konzentration oder PCB-Befrachtung austritt.

    [0024] Sobald der Transformator 10 ausreichend gereinigt ist, wird dieser abgeklemmt und ein von PCB entleerter, mit Lösungsmittel gefüllter Transformator tritt an seine Stelle bzw. wird an seiner Stelle angeschlossen. Damit erhält dieser Transformator wieder die Bezugsziffer 10. Die Reihenfolge der Reinigung beginnt dann mit dem Transformator 11, so daß über die Leitung 29, 31 und 33 dem Transformator 11 das saubere Lösungsmittel zugeführt wird. Aus dem Transformator 14 fließt dann das mit PCB aus den Transformatoren 11, 12, 13 und 14 befrachtete, PCB-haltige Lösungsmittel über die Leitung 42 in den Transformator 10 und von dort über die Sammelleitung 20 in die Destillationseinrichtung 21. Wenn der Transformator 11 sauber ist, dann tritt ein weiterer, von PCB entleerter Transformator an die Stelle des Transformators 11, und das saubere Lösungsmittel wird nunmehr dem Transformator 12 zugeführt. Nach Durchströmen der Transformatoren 12, 13, 14 und 10 wird der Transformator 11 mit dem durch die anderen Transformatoren befrachteten Lösungsmittel durchströmt und über die Leitung 16 fließt das PCB-haltige Lösungsmittel zur Sammelleitung 20 und von dort in die Destillationseinrichtung 21.

    [0025] Ähnlich erfolgt der Ablauf, wenn die gereinigten Transformatoren 12, 13, 14 usw. jeweils an die erste Stelle der Behandlungsreihe gerückt sind.

    [0026] Nachdem der jeweils abgeklemmte Transformator getrocknet worden ist, wird er in seine Bestandteile, wie Kupferspulen, Blechpaket und Anschlüsse usw. zerlegt, welche Komponenten entweder einer zweiten Spülbehandlung mit gleichem Lösungsmittel und/oder einer Ultraschallbehandlung unterzogen werden.

    [0027] Für die Spülbehandlung werden die Teile in geeigneter Weise in geschlossene Behälter gelegt, die mit Ein- und Auslässen für den Anschluß an das Lösungsmittel versehen sind. Die Behälter können nun entweder allein an einer weiteren Abzweigung der Leitung 31 (nicht gezeigt) oder an die erste Stelle der Spülreihe für Transformatoren angeschlossen, d. h. anstelle des Transformators 10 angeschlossen oder mit mehreren Behältern zu einer eigenen Reinigungskette verbunden werden, die der Reinigungskette der Transformatoren 10 bis 14 entspricht.

    [0028] Die vorgereinigten Teile, insbesondere die festen Isolierteile, sind aus den Transformatoren 10 bis 14 oder zumindest zunächst aus dem Transformator 10 herausgenommen worden. Diese Teile werden in Kammern 24, 25, 26, 27 und 28 eingesetzt. Diese Kammern sind durch Wände (ohne Bezugsziffern) voneinander getrennt und so miteinander verbunden, daß aus den stromabwärts gelegenen Kammern keine Flüssigkeit in die jeweilige benachbarte, stromaufwärts gelegene Kammer zurückfließen kann. Das kann z. B. so erreicht werden, daß die Zwischenwände in Richtung des Lösungsmittelstromes als Wehre ausgebildet sind, wobei - in Strömungsrichtung gesehen - jeweils die stromabgelegene nächste Zwischenwand etwas niedriger als die vorhergehende Zwischenwand ausgebildet ist. Der gleiche Effekt kann jedoch auch mit Rohrleitungen, in die entsprechende Rückflußsicherungen oder Membranen eingebaut sind, erreicht werden.

    [0029] Die aus dem Transformator ausgebauten Innenteile aus festen Stoffen und elektrisch isolierendem Material werden in die Kammern 24 bis 28, die eine Ultraschallbestrahlungseinrichtung (nicht gezeigt) enthalten, entgegen der Lösungsmittelströmungsrichtung zunächst in die Kammer 28, nach einer gewissen Zeit von dort in die Kammer 27, in die Kammer 26, in die Kammer 25 sowie in die Kammer 24 eingelegt. In jeder dieser Kammern werden die Teile eine bestimmte Zeit mit Ultraschall beaufschlagt. Sie werden insbesondere von fünf Seiten beschallt, so daß der größtmögliche Reinigungseffekt gewährleistet ist. Aus der Destillationseinrichtung 21 fließt Lösungsmittel über die Leitung 29 und die Leitung 30 der Kammer 24 zu; es durchläuft die Kammern 24 bis 28 in dieser Reihenfolge und gelangt von dort über die Leitungen 43, 41 in die Destillationseinrichtung.

    [0030] In manchen Fällen ist es nicht erforderlich, das Lösungsmittel aufgrund der am Ende der Reinigung in den Kammern 24 bis 28 erreichten Konzentrationsgrades an PCB schon zu destillieren. Insbesondere bei sehr sauber vorgereinigten Teilen oder bei langen Ultraschallbehandlungszeiten ist die PCB-Befrachtung des Lösungsmittels relativ gering, so daß es einer Destillierung bzw. Aufarbeitung nicht bedarf. Da die Aufbereitung mittels Destillation viel Energie verbraucht, wird dann das wenig mit PCB belastete Lösungsmittel über die Leitung 44 der Leitung 31 und von da in die Transformatoren 10 bis 14 in der entsprechenden Reihenfolge geleitet, wodurch ein energiesparendes Verfahren erreicht wird, so daß anstatt zehn Destilliervorgänge lediglich ein Destilliervorgang notwendig wird.

    [0031] Die Behandlung wird dadurch verbessert, daß das Lösungsmittel zur Ultraschallbehandlung sowie zum Spülen bis etwa unterhalb seiner Siedetemperatur aufgeheizt und mit dieser Temperatur verwendet wird, wie dies auch aus der DE-PS 36 40 949 bekannt ist.

    [0032] Mit anderen Worten: Jeder neue Transformator wird an das Ende einer Vorreinigungskette angeschlossen und rückt innerhalb dieser Reinigungskette immer weiter vor. Nachdem der betreffende Transformator eine gewisse Zeit an der ersten Stelle gespült worden ist, kann er aus der Reinigungskette herausgenommen werden. Die Reinigungskette zeichnet sich dadurch aus, daß dem ersten Transformator 10 am Anfang dieser Kette oder Reihe sauberes Lösungsmittel zugeführt wird, das die verschiedenen Transformatoren der Kette oder Reihe durchläuft und dabei immer mehr mit dem zu entfernenden Schadstoff befrachtet wird. Dadurch wird für die gesamte Kette nur einmal die Destillation zur Lösungsmittelrückgewinnung benötigt, elektrische Energie für die Ultraschallschwingungserzeugungen eingespart und darüberhinaus auch eine Zerstörung von empfindlichen festen Isolierstoffen durch Ultraschall verringert.

    [0033] Nach Abklemmen des Transformators 10 wird dieser getrocknet und er kann in seine Bestandteile Kupferspule, Kernbleche und Gefäß zerlegt werden. Diese Zerlegung ist für die Verkürzung der in den Kammer durchgeführten Ultraschallreinigung von Bedeutung; durch dieses Vorgehen wird auch gewährleistet, daß bei der Demontage keine PCB-Spritzer Haut, Kleidung oder Boden gefährden. Das ist jedoch nur unter sehr großen Sicherheitsvorkehrungen zulässig, was zu großen Belastungen des Bedienungspersonals bei der Demontagearbeit führt.

    [0034] Durch das Gegenstromprinzip in der Einrichtung mit den Kammern 24 bis 28 wird ebenfalls erhebliche Destillationsleistung eingespart. Die einzelnen Behandlungseinheiten sind dabei so aufgebaut, daß entsprechende Dämpfe getrennt abgesaugt werden können. Sie belasten die Hallenluft, in der sich die Anlage befindet, nicht und vermeiden hohen Aufwand für die Erneuerung der Luft an den Arbeitsplätzen.

    [0035] Es besteht auch die Möglichkeit, die Transformatoren 10 bis 14 unter leichten Überdruck durch Inertgas zu setzen.

    [0036] In den einzelnen Leitungen befinden sich nicht bezifferte ansteuerbare Ventile, die so angesteuert werden können, daß eine gewünschte Lösungsmittelströmung durch die Geräte, Kammern und Leitungen erzeugt wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Reinigung von mit PCB oder Askarelen oder dgl. kontaminierten Stoffen, Geräten und dgl. (im folgenden nur Gerät genannt), insbesondere von mit diesen als Isoliermittel dienenden Flüssigkeiten gefüllten elektrischen Geräten, insbesondere Transformatoren, mittels nach Ablassen der Flüssigkeit in das Gerät gefüllten Lösungsmittels für die Flüssigkeit und mittels Ultraschall, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel mehrere hintereinander angeordnete Stoffe, Geräte und dgl. in einer ersten Richtung (Strömungsrichtung) durchfließt, wobei nach einem Startbeginn im stationären Dauerbetrieb wenigstens das stromauf gelegene erste Gerät das Lösungsmittel mit der geringsten Menge Isolierflüssigkeit befrachtet und das aus dem stromabgelegenen, letzten Gerät ausfließende Lösungsmttel aufgrund der vorher durchströmten Geräte mit der höchsten Menge Isolierflüssigkeit beladen wird, und daß wenigstens das erste Gerät nach dem Reinigungsvorgang aus der Reihe der Geräte herausgenommen und wenigstens ein weiteres Gerät stromab in die Reihe eingefügt wird, so daß das vorherige zweite oder dritte Gerät in der Reihe nunmehr zum ersten Gerät wird, und so weiter.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das erste Gerät nach dem Reinigungsschritt getrocknet wird, während das dritte und die weiteren Geräte weiterhin vom Lösungsmittel durchflossen werden.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenteile der Geräte zusätzlich in einer weiteren Reinigungsvorrichtung gereinigt werden.
     
    4. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, und insbesondere nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Gerät herausgenommenen Innenteile, insbesondere Isolierteile aus Feststoff in einer mit mehreren Stufen versehenen Reinigungseinrichtung eingesetzt werden, daß die Reinigungseinrichtung von dem Lösungsmittel in einer Strömungsrichtung durchflossen wird, wogegen die zu reinigenden Innenteile die Stufen entgegen der Strömungsrichtung durchlaufen, so das jedes Teil am Ende seiner Reinigung in die Stufe eingesetzt ist und darin einige Zeit verbleibt, der frisches Lösungsmittel zugeführt wird, daß nach dieser Zeit dieses in der ersten Stufe gereinigte Teil herausgenommen, daß in der zweiten Stufe befindliche in die erste Stufe umgesetzt und so weiter wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Reihe herausgenommene Gerät oder die aus der Reihe herausgenommenen Geräte mit Luft, die das bzw. die Geräte nacheinander in Lösungsmittel Strömungsrichtung durchströmt, gespült wird bzw. werden.
     
    6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß evtl. in den Geräten entstehende Lösungsmitteldämpfe abgesaugt werden.
     
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (Kammern) so miteinander verbunden sind, daß von der stromabwärts gelegenen Kammer keine Flüssigkeit in die stromaufwärts gelegene Kammer zurückfließen kann.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das frisch zufließende Lösungsmittel auf eine maximal mögliche Temperatur unterhalb des Siedepunktes erwärmt wird.
     
    9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, 8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich in jeder Reinigungsstufe eine Ultraschallbehandlung erfolgt.
     
    10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mit PCB befrachtete Lösungsmittel nach Durchfließen der Geräte bzw. der Kammern in einer Destillationseinrichtung aufbereitet wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht