[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Pressen und Stanzen von Werkstücken gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der Praxis werden bisher Einrichtungen zum Pressen und Stanzen von Werkstücken
verwendet, bei denen die Gesamtfolge aller Pressenarbeitsgänge, die zur Herstellung
eines Preß/Stanzteiles benötigt werden, in Einzeloperationen oder Teil folgen unterteilt
wird. Diese Unterteilung ergibt sich aus dem für das Abarbeiten einer Gesamtfolge
erforderlichen Kraft- und/oder Platzbedarf, der die Auslegungsdaten einer herkömmlichen
Presse übersteigt. Bei der beschriebenen Arbeitsweise werden Zwischenlagerungen zwischen
den einzelnen Arbeitsgängen erforderlich, wodurch der Einsatz rationeller Handhabungseinrichtungen
stark erschwert wird und zumeist unwirtschaftlich ist. Beim Pressen bzw. Stanzen von
Kleinteilen ist eine Unterteilung in Teilfolgen nicht erforderlich, da die Gesamtfolge
mit einem Pressenhub abgearbeitet werden kann.
[0003] Eine Presse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus der DE 28
21 906 Al bekannt, wobei die dort beschriebene Ausführung lediglich zum Einrichten
der Werkzeuge vorgeschlagen wird, also nicht für das eigentliche Pressen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Pressen und Stanzen von mit mindestens
2 Preßhüben umzuformenden Werkstücken anzugeben, die eine kürzere Taktzeit ermöglicht
und bei der automatisierbare Handhabungseinrichtungen wirtschaftlich eingesetzt werden
können.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Kerngedanke der Erfindung ist es, alle Pressenarbeitsgänge, die zur Herstellung eines
Preß-/Stanzteils benötigt werden und die bisher wegen des erforderlichen Kraft- und/oder
Platzbedarfs in Einzeloperationen oder Teilfolgen abgearbeitet werden mußten, zu einer
Gesamtfolge zusammenzufassen, die in einem von Stufe zu Stufe verschiebbaren Stufenwerkzeug
im Takt nacheinander abgearbeitet wird.
Da bei dieser Vorgehensweise die Lage des durchlaufenden Werkstücks immer genau definiert
ist, können automatisierbare Handhabungseinrichtungen wie Manipulator oder Roboter
wirksam eingesetzt werden.
[0007] Die Einrichtung besteht aus je einer verschiebbaren Oberwerkzeug- und Unterwerkzeug-Trägerplatte,
worauf unterschiedliche Stufenwerkzeuge aufgebaut werden können sowie aus zugeordneten
Handhabungseinrichtungen zur Zu- und Abführung des Werkstücks sowie zur Weitergabe
des Werkstücks innerhalb des Stufenwerkzeugs.
[0008] Die Werkzeug-Trägerplatten sind am Pressenstößel bzw. am Pressentisch in entsprechenden
Führungen angeordnet und können in jeder Position festgeklemmt werden. Die exakte
Position der beiden Werkzeug-Trägerplatten zueinander wird durch einen kontinuierlichen
oder zyklischen Lageabgleich gewährleistet. Die Verschiebung der Werkzeug-Trägerplatten
erfolgt synchron, wobei die synchrone Verschiebung z. B. mittels elektrischer Kopplung
der Verschiebeeinrichtungen möglich ist.
[0009] Je nach Größe der Presse und verfügbarer Preßkraft werden nicht nur eine Werkzeugstufe
sondern auch mehrere Werkzeugstufen gleichzeitig in Arbeitsstellung gebracht.
[0010] Damit die Werkzeug-Trägerplatten in der Masse reduziert und so die Werkzeugbeschleunigung
klein gehalten werden, wird außerdem vorgeschlagen, die Werkzeug-Trägerplatten beispielsweise
aus Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung herzustellen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Einrichtung
- Figur 2
- einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Figur 1
[0013] Die erfindungsgemäße Einrichtung weist als Hauptelemente eine Oberwerkzeug-Trägerplatte
12, welche verschiebbar am Pressenstößel 1 sowie eine Unterwerkzeug-Trägerplatte 4,
welche verschiebbar auf dem Pressentisch 2 angeordnet ist, auf. Der Rahmen 3 der Presse
ist hier nur skizzenhaft angedeutet.
Zum Einbau des Werkzeugs und zur Abstützung der Unterwerkzeug-Trägerplatte 4 können
zu beiden Seiten des Pressentisches Führungsböcke 5,6 angeordnet werden. Bei diesem
Ausführungsbeispiel erfolgt die Verschiebung der Unterwerkzeug-Trägerplatte 4 von
links nach rechts in Richtung der Pressenquerachse, wie durch den eingezeichneten
Pfeil 7 angedeutet. Die Verschiebung könnte ebensogut um 90 Grad versetzt in Richtung
der Pressenlängsachse erfolgen, wenn Art und Größe von Presse und Stufenwerkzeug dies
sinnvoller erscheinen lassen.
[0014] Auf der Unterwerkzeug-Trägerplatte 4 sind die einzelnen Werkzeuge 8 bis 11 des Unterwerkzeugs
in der Abfolge eines Stufenwerkzeugs angeordnet. Korrespondierend dazu sind die zugehörigen
Oberwerkzeuge 13 bis 16 an der am Pressenstößel 1 angeordneten Oberwerkzeug-Trägerplatte
12 befestigt. Diese ist in der gleichen Richtung wie die Unterwerkzeug-Trägerplatte
4 verschiebbar, angedeutet durch den eingezeichneten Pfeil 17.
[0015] Je nach Pressengröße und Preßkraft kann die Umformung des Werkstücks 18 in Einzelschritten
mit jeweils nur einem Werkzeugsatz (8,13 bzw. 9,14 bzw. 10,15 bzw. 11,16) oder z.
B. paarweise (8,13 und 9,14 bzw. 10,15 und 11,16) erfolgen.
[0016] Auf die Darstellung der konstruktiven Einzelheiten der Verschiebeeinrichtungen 19
wurde hier verzichtet, ebenso auf die Ausbildung der Führungen 20 im Pressentisch
2 bzw. im Pressenstößel 1. Die Umsetzung des Werkstücks 18 von einer Stufe zur nächsten
erfolgt mittels eines hier nicht näher dargestellten Manipulators 21 bzw. Roboters.
1. Einrichtung zum Pressen und Stanzen von Werkstücken mit im Pressenstößel und Pressentisch
angeordneten Stufenwerkzeugen, von denen die Unterwerkzeuge auf einer Werkzeugträgerplatte
befestigt sind, welche nach jedem Pressenhub verschoben wird, wobei die Umsetzung
der Werkstücke von der vorhergehenden zur nächsten Werkzeugstufe durch übliche Hilfsmittel
(Greiferschienen, Manipulatoren oder Roboter) erfolgen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Stufenoberwerkzeuge (13) bis (16) auf einer verschiebbaren Werkzeugträgerplatte
(12) befestigt sind, welche nach jedem Pressenhub synchron mit der Unterwerkzeug-Trägerplatte
(4) verschoben wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugträgerplatten (4, 12) in Längsrichtung der Presse verschiebbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugträgerplatten (4, 12) quer zur Längsrichtung der Presse verschiebbar
sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebeeinrichtungen der beiden Werkzeugträgerplatten (4, 12) elektrisch
miteinander gekoppelt sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper der Werkzeugträgerplatten (4, 12) aus Leichtmetall oder einer
Leichtmetallegierung hergestellt ist.