[0001] Die Erfindung betrifft eine numerisch gesteuerte Bearbeitungseinheit zur Bearbeitung
von Verbindungen an Konstruktionselementen von Möbeln u. dgl., beispielsweise an Armlehnen
oder anderen Elementen von Stühlen und Polstermöbeln, Rahmenleisten und anderen Gegenständen.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine numerisch gesteuerte Maschine mit einer
oder mehreren derartigen Bearbeitungseinheiten, insbesondere auf eine Maschine mit
zwei einander gegenüberliegenden Bearbeitungseinheiten zur gleichzeitigen Bearbeitung
zweier Endbereiche desselben Werkstücks.
[0002] Derzeitig existieren Werkzeugmaschinen zur Herstellung des sogenannten Zapfens, d.h.
des männlichen Verbindungsteils. Zur Herstellung des weiblichen Verbindungsteils benötigt
man eine andere Maschine, und zwar eine sogenannte Zapfenlochmaschine, mit der die
Zapfenlöcher ausgebildet werden, in die anschließend der Zapfen des zu verbindenden
Werkstücks oder ein Dübel eingesetzt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine numerisch gesteuerte Bearbeitungseinheit
anzugeben, die nicht nur die Zapfen, sondern auch die Zapfenlöcher ausbilden und darüberhinaus
Stoßverbindungen und das Fräsen von Konstruktionselementen von Möbeln oder dgl. ausführen
kann.
[0004] Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, eine Werkzeugmaschine zu schaffen, die eine
oder mehrere, vorzugsweise zwei solche Bearbeitungseinheiten besitzt.
[0005] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch
1.
[0006] Demgemäß besitzt eine numerisch gesteuerte Bearbeitungseinheit für Maschinen zur
Bearbeitung der Endbereiche von Konstruktionselementen von Möbeln u. dgl. erfindungsgemäß
einen Kopf, der wenigstens zwei Werkzeuge mit parallelen Achsen trägt, von denen eines
eine kontinuierliche Arbeitsbewegung längs zweier Translationsachsen ausführt, während
das andere in Richtung dreier Translationsachsen bewegbar ist, wobei die Werkzeuge
eine Rotationsachse besitzen, die parallel zu einer der drei genannten Translationsachsen
verläuft, und wobei zumindest die beiden anderen Achsen, die eine Interpolationsebene
bestimmen, beiden Werkzeugen gemeinsam sind und numerisch gesteuert werden. Damit
erreicht man nicht nur, daß die Richtungen der Arbeitsachsen zusammenfallen, sondern
auch daß die beiden Werkzeuge in ihrer Bewegung in zwei Richtungen zusammen von gemeinsamen
mechanischen Organen und Steuersystemen gesteuert werden. Die Werkzeuge und das Werkstück
führen eine relative Schwenkbewegung um zwei orthogonale oder annähernd orthogonale
Achsen aus.
[0007] Das erste Werkzeug, das numerisch gesteuert längs zweier zur eigenen Drehachse senkrechter
Achsen bewegbar ist, kann den Anstoß und/oder Zapfen, d.h. das männliche Verbindungsteil
ausbilden. Das zweite Werkzeug, das numerisch gesteuert längs wenigstens zweier Achsen
und längs einer zur eigenen Drehachse parallelen dritten Achse bewegbar ist, kann
entweder Löcher mit kreisförmigem querschnitt oder Zapfenlöcher, d.h. Ausnehmungen
mit länglichem Querschnitt, ausbilden, die den weiblichen Verbindungsteil bilden,
in die ein Zapfen oder ein Dübel eingesetzt werden. Die Löcher können Mehrfachlöcher
sein und beliebigen Achsenabstand haben. Außerdem ermöglicht die Schwenkbewegung der
Werkzeuge die Ausbildung sowohl von Löchern als auch von Zapfenlöchern mit variablen
Neigungen. Die so ausgebildete Maschine eignet sich zur Herstellung aller Arten von
Verbindungen, insbesondere von Zapfen/Zapfenlochverbindungen beliebiger Form. Beide
Werkzeuge sind sodann in der Lage, Konturen zu bearbeiten, d.h. Abschrägungen längs
der stirnseitigen Ränder von Teilen mit beliebigem Querschnitt auszubilden. Die große
Flexibilität der Bearbeitungseinheit läßt sich mit zwei oder höchsten drei Achsen
mit numerischer Steuerung erreichen, da die Translations- und Bearbeitungsachse des
ersten Werkzeugs mit zwei der Translations- und Bearbeitungsachse des zweiten Werkzeugs
zusammenfallen. Dies ermöglicht die Herstellung einer vergleichsweise preiswerten
und leicht zu handhabenden Einheit.
[0008] Die relative Schwenkbewegung zwischen dem Kopf und dem Werkstück wird vorteilhafterweise
von dem Werkstück ausgeführt, wenn nur eine Bearbeitungseinheit vorgesehen wird. Wenn
hingegen zwei Bearbeitungseinheiten vorgesehen sind, die gleichzeitig dasselbe Werkstück
bearbeiten, besitzt jede von ihnen einen Kopf, der um zwei orthogonale Achsen verschwenkbar
ist.
[0009] Die beiden Werkzeuge sind vorteilhafterweise koaxial angeordnet. Das erste Werkzeug
kann eine Fräse sein, während das zweite Werkzeug ein Bohrer, eine Formfräse, eine
Fingerfräse od. dgl. sein kann, die auf derselben Spindel montiert und relativ zu
dem ersten Werkzeug axial bewegbar sind. Das erste Werkzeug dient auch zur Herstellung
des Stoßes oder Anstoßes des Werkstücks, wobei Späne entstehen, die leicht entfernt
werden können.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Arbeitskopf längs einer
im wesentlichen horizontalen Achse beweglich, so daß die beiden von diesem Kopf getragenen
Werkzeuge längs zweier im wesentlichen horizontaler windschiefer Achsen verschiebbar
sind und relativ zueinander um eine vertikale Achse rotieren können. Dies ermöglicht
der Maschine die Ausführung von Arbeiten auch in Ebenen, die relativ zu der Längsausdehnung
des Werkstücks stark geneigt sind. Die Bearbeitungseinheit kann in Richtungen arbeiten,
die innerhalb eines Bogens von mehr als 90° geneigt sind. Es ermöglicht die Bearbeitung
auch von Elementen mit halbkreisförmiger Gestalt.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bearbeitungseinheit
ist eine weitere Spindel vorgesehen, deren Achse in einer Ebene liegt, die im wesentlichen
senkrecht zur Rotationsachse des ersten Werkzeugs verläuft. Diese weitere Spindel
ist längs dreier Translations- und Arbeitsachsen bewegbar. Sie trägt eine im folgenden
als Unterfräse bezeichnete Fräse, die an dem Werkstück Fräsarbeiten mit unterschiedlichen
Neigungen ausführen kann. Die Neigung der Spindel der Unterfräse ist vorteilhafterweise
in der zur Rotationsachse des ersten Werkzeugs senkrechten Ebene einstellbar. Neben
der Unterfräse kann die Spindel auch ein zweites zu der Unterfräse koaxiales Werkzeug,
beispielsweise einen Bohrer oder eine Fräse tragen, die relativ zu der Unterfräse
entweder fest oder axial verschiebbar geordnet sein kann.
[0012] Die Translations- und Arbeitsachsen der Spindel der Unterfräse sind vorteilhafterweise
dieselben wie die der anderen beiden Werkzeuge und zwar in dem Sinne, daß die Antriebsund
Steuersysteme der beiden ersten Werkzeuge auch für die Translationsbewegung der weiteren
Spindel verwendet werden können. Die Bearbeitungseinheit ist in diesem Fall mit drei
Werkzeugen ausgestattet, die längs zweier gemeinsamer Translations- und Arbeitsachsen
steuerbar sind, während zwei dieser Werkzeuge in Richtung einer dritten Translationsachse
steuerbar sind, wobei auch letztere den genannten beiden Werkzeugen gemeinsam und
numerisch gesteuert ist.
[0013] Das erste Werkzeug und die Unterfräse könnten vorteilhafterweise quasi überlagert
sein, so daß die Endbereiche von kleinen Werkstücken mit halbkreisförmiger oder ähnlicher
Abwicklung gleichzeitig mit zwei Bearbeitungseinheiten bearbeitet werden können. Außerdem
ist es mit dieser Anordnung möglich, nacheinander Bearbeitungen mit der Unterfräse
und mit dem ersten Werkzeug und gegebenenfalls mit dem zweiten Werkzeug auszuführen,
ohne daß große Verschiebungen des Kopfes der Bearbeitungseinheit erforderlich sind,
so daß der Raumbedarf der Maschine insgesamt klein ist.
[0014] Die die Unterfräse tragende Spindel ist vorteilhafterweise an einem Schlitten gelagert,
der parallel zur Drehachse des ersten Werkzeugs beweglich ist. An dem Schlitten können
Mittel zur Verankerung des zweiten Werkzeugs angeordnet sein, um dieses in axialer
Richtung zu verschieben, so daß mit einer einzigen numerisch gesteuerten Achse die
Bewegungen sowohl der Unterfräse als auch des zweiten Werkzeugs ausgeführt werden
können.
[0015] Die weitere Spindel kann ferner ein Mehrfachwerkzeug tragen, das gegebenenfalls Zonen
mit Schneiden besitzt, die in entgegengesetzten Drehrichtungen arbeiten können. Dies
dient, wie in der weiteren Beschreibung verdeutlicht wird, zur Ausführung von Arbeiten,
bei denen ein Ausbrechen eines Holzes verhindert werden soll. Die Bewegung der Spindel
in Richtung der Translations- und Arbeitsachsen ermöglicht es, die eine oder andere
Zone des zusammengesetzten Werkzeugs in Arbeitsstellung zu bringen. Die Drehrichtungsumkehr
des zusammengesetzten Werkzeugs kann mit demselben Antrieb bewerkstelligt werden,
der zur Durchführung anderer Bewegungen der Bearbeitungseinheit oder der diese enthaltenden
Maschinen dient. So kann beispielsweise derselbe Antrieb dazu dienen, sowohl die Drehrichtungsumkehr
der Unterfräse zu steuern als auch anschließend die Bewegungen entsprechend der Schwenkachse
und/oder die Bewegungen der die Werkstücke tragenden Ladevorrichtung und/oder die
Bewegungen der gegenseitigen Annäherung und Entfernung zweier Bearbeitungseinheiten,
die an derselben Maschine montiert sind. Dies ist möglich, weil die genannten Bewegungen
aufeinanderfolgen und nicht gleichzeitig auftreten.
[0016] Zur Vergrößerung der Flexibilität der Bearbeitungseinheit kann der Kopf längs einer
weiteren Translationsachse vertikal verschiebbar sein.
[0017] Weitere vorteilhafte Merkmale der Bearbeitungseinheit gemäß der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0018] Die Erfindung betrifft ferner eine Werkzeugmaschine mit einer oder mehreren Bearbeitungseinheiten
der vorangehend beschriebenen Art. Die erfindungsgemäße Maschine kann insbesondere
zwei derartige Bearbeitungseinheiten umfassen, von denen die eine längs des Maschinengestells
bewegbar ist, wobei sie sich der anderen annnähert oder von dieser entfernt, um die
beiden Endbereiche eines Elementes gleichzeitig bearbeiten zu können, wobei die zu
bearbeitenden Elemente sehr unterschiedliche Abmessungen haben können. Die besondere
Anordnung der Werkzeuge an dem Kopf jeder Bearbeitungseinheit ermöglicht die Bearbeitung
auch von Werkstücken sehr kleiner Länge.
[0019] Die beiden Bearbeitungseinheiten der Maschine werden vorteilhafterweise unabhängig
voneinander gesteuert, so daß gleichzeitig verschiedene Arbeiten an den Endbereichen
des Werkstückes durchgeführt werden können. Zwischen den beiden Einheiten kann ein
Beschickungsautomat angeordnet sein.
[0020] Im folgenden sei die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine schematische Rückansicht einer Maschine mit zwei Bearbeitungseinheiten;
Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht entsprechend der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Maschine mit zwei Bearbeitungseinheiten
entsprechend der Linie III-III von Fig. 1;
Fig. 4 zeigt eine Frontalansicht einer Bearbeitungseinheit entsprechend der Linie
IV-IV von Fig. 3;
Fig. 5 zeigt einen Schnitt entsprechend der Linie V-V von Fig. 4;
Fig. 6 zeigt einen lokalen Schnitt in dem das System zum Anheben und Absenken des
Kopfes der Bearbeitungseinheit sichtbar ist;
Fig. 6A zeigt eine Einzelheit des Systems zum Verschwenken des Kopfes um die horizontale
Achse;
Fig. 7 zeigt einen lokalen Schnitt, in dem das System zur Übertragung der Annäherungs-
und Entfernungsbewegung einer Bearbeitungseinheit relativ zu der anderen erkennbar
ist;
Fig. 8 zeigt einen Axialschnitt, der die Unterfräse tragenden Spindel;
Fig. 9 zeigt einen Axialschnitt, der die beiden koaxialen Werkzeuge tragenden Spindel.
[0021] Fig. 1 und 2 zeigen eine schematische Darstellung einer Maschine 1 mit zwei Bearbeitungseinheiten
3 bzw. 5. Die schematische Darstellung von Fig. 1 und 2 dient zur Erläuterung der
Bewegungsmöglichkeiten und der Freiheitsgrade der Maschine, deren konstruktive Einzelheiten
unter Bezugnahme auf Fig. 3 und die folgenden näher erläutert werden.
[0022] Die Bearbeitungseinheiten 3 und 4 sind an einem Maschinengehäuse 5 angeordnet, an
dem Führungen 7 ausgebildet sind, auf denen eine der beiden Arbeitseinheiten (im dargestellten
Beispiel die Einheit 5) relativ zu der anderen verschoben werden kann. Die Bewegung
der Annäherung und Entfernung erfolgt in Richtung des Pfeiles D (Fig. 1).
[0023] Die Bewegung der beweglichen Bearbeitungseinheit 5 in Richtung des Pfeiles D wird
durch einen Getriebemotor 8 bewirkt, der einen Gewindestab 10 trägt.
[0024] An dem Gehäuse 4 sind auch zwei Halblader 9 und 11 angeordnet, die relativ zueinander
längs der Führungen 7 des Pfeiles C bewegt werden können. Die Bewegung der Halblader
9 und 11 ermöglicht ihre Positionierung relativ zu den Bearbeitungseinheiten 3 und
5 und die Einstellung des Zwischenraums zwischen ihnen, um Werkstücke unterschiedlicher
bemessungen zu bearbeiten. Die Halblader werden durch Getriebemotoren 12 bzw. 14 relativ
zu den Bearbeitungseinheiten 3 und 5 bewegt.
[0025] Jede der beiden Bearbeitungseinheiten 3 und 5 besitzt ein Rahmengestell 13 bzw. 15,
das relativ zu dem Gehäuse 4 horizontal und transversal in Richtung des Pfeiles P
sowie vertikal in Richtung des Pfeiles Q verschiebbar ist. Das Rahmengestell 13 bzw.
15 kann außerdem eine Schwenkbewegung in Richtung des Pfeiles B um eine vertikale
Achse ausführen. Die Einheit 3 wird in der horizontalen Richtung P durch einen Getriebemotor
17 bewegt, die Einheit 5 durch einen Getriebemotor 19. Die Schwenkbewegung der Bearbeitungseinheit
3 in Richtung des Pfeiles B um die vertikale Achse wird von einem Getriebemotor 21
angetrieben, die der Bearbeitungseinheit 5 von einem Getriebemotor 23.
[0026] Jede der Bearbeitungseinheiten 3 bzw. 5 trägt einen Kopf 25 bzw. 27, an dem die Spindeln
und die Bearbeitungswerkzeuge montiert sind. Die beiden Köpfe 25 und 27 können jeweils
eine Schwenkbewegung in Richtung des Pfeiles A um eine horizontale Achse ausführen.
Der Kopf 25 trägt eine erste Spindel für zwei untere koaxiale Werkzeuge 31 und 33,
die um eine Achse rotieren, die horizontal verläuft, wenn der Kopf um die eigene horizontale
Schwenkachse die Neigung Null hat. Über den koaxialen Werkzeugen 31 und 33 ist eine
Spindel angeordnet, die ein weiteres Werkzeug 35 trägt, das um eine Achse rotiert,
die dann, wenn der Kopf 25 nicht um seine eigene horizontale Schwenkachse geneigt
ist, in einer vertikalen Ebene liegt, d.h. in einer Ebene senkrecht zur Drehachse
des ersten Werkzeugs. In dieser Ebene kann sie Neigungen zwischen der Horizontalen
und der Vertikalen annehmen. Das untere Werkzeug 31 wird mit einer Bewegung längs
zweier zueinander senkrechter Richtungen X und Y beaufschlagt, während das zweite
untere Werkzeug 33 und das obere Werkzeug 35 mit einer Bewegung längs dreier zueinander
senkrechter Richtungen X,Y und Z beaufschlagt wird. Der Kopf 15 ist mit drei Werkzeugen
ausgestattet, die den Werkzeugen 31,33,35 entsprechen und mit 37,39 bzw. 41 bezeichnet
sind.
[0027] Im folgenden sind die numerisch gesteuerten Achsen, die den oben beschriebenen Bewegungen
entsprechen, mit A,B,C,D,P,Q,X,Y und Z bezeichnet. Die entsprechenden Bewegungen der
Bearbeitungseinheiten, der betreffenden Köpfe, der Werkzeuge und der Halblader werden
mit denselben Buchstaben bezeichnet. Jede Bearbeitungseinheit wird also mit einer
Translationsbewegung längs einer horizontalen Achse P und einer vertikalen Achse Q
und mit einer Schwenkbewegung entsprechend der Achse B beaufschlagt. Der Kopf der
Bearbeitungseinheit wird mit einer Schwenkbewegung entsprechend der Achse A beaufschlagt,
während die Werkzeuge 33,35 und 39,41 mit Translationsbewegungen längs der Achsen
X,Y und Z und die Werkzeuge 31 und 27 mit einer Translationsbewegung nur längs der
Achsen X und Y beaufschlagt werden. Alle Achsen A,B,C,D,P,Q,X,Y,Z jeder Bearbeitungseinheit
werden vorteilhafterweise numerisch gesteuert.
[0028] Bereits aus dieser summarischen Beschreibung läßt sich die große Flexibilität der
Maschine erkennen. So kann das Werkzeug 31 der Bearbeitungseinheit 3, das numerisch
längs der Interpolationsachsen X,Y gesteuert wird, ein Werkstück auf einer ebenen
Fläche anstoßen, die gegenüber einer zum Gehäuse 4 der Maschine vertikalen Ebene bis
zu 90° geneigt ist.
[0029] Im Gegensatz zu bekannte Maschinen, die in normalerweise Neigungen von von mehr als
45° nicht überwinden können, ist es mit der Bearbeitungseinheit gemäß der Erfindung
möglich, auch Werkstücke mit halbkreisförmiger Gestalt anzustoßen, bei denen die anzustoßende
Fläche deshalb in einer zur Achse D parallelen und vertikalen Ebene liegt. Das Werkzeug
31 kann an die Seite des Werkstücks verbracht werden, in dem die Bearbeitungseinheit
längs der Achse P von der Mittellinie des Gehäuses 4 entfernt und dann der Kopf entsprechend
der Steuerachse B (d.h. um eine vertikale geometrische Achse) gedreht wird. Auf diese
Weise kann das Werkzeug 31 auf das Werkstück in Richtung des Pfeiles f1 (Fig.2) zugreifen.
Außerdem ermöglicht der Freiheitsgrad des Kopfes 25 längs der Steuerachse A dem Werkzeug
31 die Bearbeitung von nicht vertikalen Oberflächen.
[0030] Das Werkzeug 31, das längs der Interpolationsachsen X, Y numerisch gesteuert wird,
ist nicht nur in der Lage, das Werkstück anzustoßen, sondern auch Zapfen, d.h. die
männlichen Verbindungsteile herzustellen. Außerdem ermöglicht die numerische Steuerung
die Verwendung einer Stoßfräse (mit parallel zur Achse Z verlaufende Drehachse) und
einer kreisförmigen Klinge wie bei herkömmlichen Maschinen. Zusammen mit der Möglichkeit
der numerischen Steuerung des Werkzeugs längs der Achsen X und Y ergeben sich hieraus
zwei wichtige Vorteile: im Gegensatz zu Maschinen mit kreisförmigen Klingen, die große
Späne erzeugen, die nicht absaugbar sind, werden spanförmige Abfälle erzeugt, die
abgesaugt werden können. Dies ermöglicht eine leichtere Entfernung der Abfälle und
damit eine zuverlässigere Funktion der Maschine. Außerdem ist die Wirkung der Fräsenschneiden
an dem Werkstück von außen nach innen gerichtet, wodurch das Ausbrechen des Holzes
verhindert wird, das bei herkömmlichen kreisförmigen Schneiden auftreten kann, wenn
sie aus dem Holz austreten. Die Verwendung einer Fräse statt einer kreisförmigen Klinge
verringert außerdem die Abmessung des Werkzeugs beträchtlich, so daß der Einsatz eines
automatischen Laders auch dann möglich ist, wenn die Bearbeitungseinheit stark geneigt
ist.
[0031] Das koaxial zu dem Werkzeug 31 angeordnete Werkzeug 33 wird in Richtung der Interpolationsachsen
X, Y und der Achse Z numerisch gesteuert. Vorteilhafterweise ist auch die Achse X
eine numerisch gesteuerte Achse. Dies ist jedoch, zumindest was die Funktion des Werkzeugs
33 betrifft, nicht unbedingt erforderlich. Dank der Steuerachsen P, X und B kann auch
das Werkzeug 33 wie das Werkzeug 31 in irgendeiner beliebigen Richtung innerhalb eines
Bogens von mehr als 90° auf das Werkstück zugreifen und deshalb auch in der Richtung
f1 (Fig.2) arbeiten. Die numerische Steuerung des Werkzeugs 33 ermöglicht die Ausführung
sowohl von einfachen Bohrungen als auch von Zapfenbohrungen. Die Steuerung längs der
Achsen X und Y ermöglicht es dem Werkzeug 33 in den Zapfenlöchern mit beliebiger Form,
Achsenabstand, Neigung und bemessungen auszuführen. Zu diesem Zweck kann das Werkzeug
33 ein Bohrer oder auch eine Fingerfräse oder eine Formfräse sein. Die numerische
Steuerung längs der Achse Z ermöglicht die Herstellung von Löchern oder Zapfenlöchern
mit veränderbarer und gesteuerter Tiefe.
[0032] Die Werkzeuge 31 und 33 können auch Konturbearbeitungen an dem Werkstück ausführen.
[0033] Bereits mit den koaxialen Werkzeugen 31 und 33 und einer numerischen Steuerung auf
den Achsen X, Y und Z und den weiteren Freiheitsgraden auf den Achsen A, B, P und
Q ist die erfindungsgemäße Bearbeitungseinheit (und damit die mit dieser ausgestattete
Maschine) in der Lage, mit größerer Flexibilität eine größere Reihe von Bearbeitungen
auszuführen als normale Zapfenschneidmaschinen und normale Stumpfstoß-Lochmaschinen.
Mit einer Maschine, die mit einer oder vorzugsweise mit zwei Bearbeitungseinheiten
nach Art der Bearbeitungseinheiten 3 und 5 ausgestattet ist, lassen sich an einem
oder zwei Endbereichen von Werkstücken beliebiger Form Stumpfstoß-Zapfenschneid-Zapfenloch-
und Fräsarbeiten ausführen. Neben der Vergrößerung der Bewegungsmöglichkeiten der
Maschine erhält man damit auch die Möglichkeit, mit ein und derselben Maschine Arbeiten
auszuführen, für die bisher notwendigerweise verschiedene Maschinen erforderlich waren.
[0034] Das im folgenden als Unterfräse bezeichnete weitere Werkzeug 35 erweitert die Möglichkeiten
der Bearbeitungseinheit. Wie im folgenden anhand von Fig.3-9 erläutert wird, kann
die Drehachse der Unterfräse 35 in der von den Interpolationsachsen X, Y definierten
Ebene geneigt werden. Sie kann deshalb in dieser Ebene beliebige Neigung annehmen
und Fräsarbeiten ausführen, die gegenüber den Achsen X und Y geneigt sind. Außerdem
ist die die Unterfräse tragende Spindel längs der dreinumerisch gesteuerten Achsen
X, Y und Z bewegbar. An der die Unterfräse tragenden Spindel kann gegebenenfalls ein
Bohrer vorgesehen sein, der koaxial zu der Unterfräse 35 angeordnet und gegenüber
dieser fest oder axial beweglich ist. Die Unterfräse ermöglicht die Ausführung von
Fräsarbeiten, die in den Ebenen X, Y geneigt sind und beliebige Neigung um die Steuerachsen
A und B haben. Der gegebenenfalls vorgesehene Bohrer ermöglicht auch die Herstellung
von Bohrungen oder Zapfenlöchern in einer Ebene, die senkrecht zur Drehachse der Unterfräse
verläuft.
[0035] Die numerische Steuerung der Unterfräse bringt einen weiteren Vorteil mit sich. Um
beim Fräsen mit der Unterfräse 35 beim Austreten der Unterfräse aus dem Holz ein Ausbrechen
des Holzes zu vermeiden, kann der Fräsvorgang unterbrochen werden, bevor das Werkzeug
aus dem Holz heraustritt. Die Unterfräse wird dann in Richtung der Achse Z aus dem
Holz entfernt, ihre Drehrichtung wird umgekehrt, sie wird längs ihrer eigenen Drehachse
verschoben, um das Werkzeug auszuwechseln, und dann längs der Achsen X und/oder Y
und/oder Z verschoben, um die Bearbeitung an der Seite wieder aufzunehmen, die der
Seite entgegengesetzt ist, an der sie begonnen hat. Auf diese Weise beendet das Werkzeug
niemals die Bearbeitung im Bereich der Außenfläche des Werkstücks, und ein Ausbrechen
des Holzes wird vermieden.
[0036] Im folgenden sei die Bearbeitungseinheit 3 unter Bezugnahme auf Fig.3-9 näher erläutert.
Die Bearbeitungseinheit 5 ist äquivalent und wird deshalb nicht näher beschrieben.
Die Bearbeitungseinheit 3 besitzt eine Basis 51, die über eine Mutter 53 (Fig.7) an
einer Gewindestange 55 befestigt ist. Die Gewindestange 55 ist an dem Gehäuse 4 gelagert
und wird von einem Getriebemotor 17 gedreht, der die Bewegung der Bearbeitungseinheit
3 in Richtung der horizontalen Achse P steuert. An der Basis 51 ist eine vertikale
Säule 57 angeordnet, die von dem Getriebemotor 21 um die Steuerachse B schwenkbar
ist. Die Drehbewegung wird durch ein Ritzel 59 gesteuert, das mit einem Zahnsektor
61 kämmt. An der Säule 57 ist ein rohrförmiges Organ 63 (Fig.6) angebracht, das das
Gestell 13 trägt und in der weiter unten beschriebenen Weise in Richtung der Steuerachse
Q vertikal bewegbar ist. Die Bewegung längs der Achse Q erfolgt durch einen Getriebemotor
65, der die Bewegung über eine Stange 67 zu einer gezahnten Riemenscheibe 69 überträgt.
Von dieser wird die Bewegung über einen Zahnriemen 71 auf eine zweite gezahnte Riemenscheibe
73 übertragen, die auf einer koaxial zu der Säule 57 und dem rohrförmigen Organ 63
angeordneten Gewindestange 75 aufgekeilt ist. Die Riemenscheibe 73 und die Stange
75 sind an dem rohrförmigen Organ 63 gelagert. Die Gewindestange 75 arbeitet außerdem
mit einer Spindelmutter 77 zusammen, die fest mit der Säule 57 verbunden ist. Die
Drehbewegung des Getriebemotors 65 steuert somit das Anheben und Absenken des rohrförmigen
Organs, und damit des ganzen mit diesem verbundenen Gestells 13, relativ zu der Säule
57 längs der Achse Q.
[0037] In Fig.4 und 5 ist das Gestell 13 und der zugehörige Kopf 25 mit den Spindeln und
den an ihm montierten Werkzeugen im einzelnen dargestellt. Das Gestell 13 trägt einen
Getriebemotor 79, der über ein Ritzel 81, das mit dem Kopf 25 fest verbundenen Zahnsektor
83 in Eingriff steht, die Schwenkbewegung des Kopfes 25 um die Steuerachse A bewirkt.
An dem Kopf 25 sind zwei Führungen 91 angeordnet, auf denen ein Schlitten 93 gleitet,
der in Richtung der Achse X bewegbar ist. Im folgenden wird dieser Schlitten als horizontaler
Schlitten bezeichnet. Die Bewegung des horizontalen Schlittens wird über eine Gewindestange
97 von einem Motor 95 gesteuert. Der Schlitten 93 trägt eine Platte 99, auf der zwei
Führungen 101 für die Gleitbewegung eines weiteren Schlittens 103 montiert sind, der
im folgenden als vertikaler Schlitten bezeichnet wird. Der vertikale Schlitten 103
bewegt sich mit Hilfe einer Gewindestange 105, die von einem Motor 107 über einen
Riemen 109 gedreht wird, längs der Achse Y.
[0038] Der vertikale Schlitten 103 trägt unten eine eine Fräse tragende Spindel 111, auf
der die Werkzeuge 31 und 33 gelagert sind. Die Spindel 111 wird im folgenden mit bezug
auf Fig.9 näher beschrieben. Die Werkzeuge 31 und 33 werden von einem Motor 113 durch
einen Riemen 115 angetrieben.
[0039] Der vertikale Schlitten trägt ferner ein Paar Führungen 117, auf den ein weiterer,im
folgenden als Unter-Fräse tragender Schlitten bezeichneter Schlitten 119 gleiten kann,
der längs der Achse Z bewegbar ist. Auf dem die Unter-Fräse tragenden Schlitten sind
zwei Halter 121 geordnet, die ein Element 123 tragen, auf dem die Spindel 125 der
Unter-Fräse 35 gelagert ist, die in einem axialen Schnitt in Fig.8 veranschaulicht
ist. Die Halter 121 des Elements 123 können gelöst werden, um die Neigung der Achse
der Spindel 125 in der von den Achsen X und Y definierten Ebene zu ändern. Die Bewegung
des die Unter-Fräse tragenden Schlittens 119 längs der Achse Z erfolgt durch einen
Motor 127 und einen Riemen 129, die die Drehbewegung einer Gewindestange 131 steuern.
Die Drehbewegung der Unter-Fräse erfolgt durch einen hinteren Motor 133 mittels eines
Riemens 135.
[0040] Wie aus Fig.4 und 5 ersichtlich, die Spindeln 111 und 125 sind vertikal quasi überlagert,
um den Raumbedarf des Kopfes in Richtung der Achse X wesentlich zu verringern. Ferner,
die Anordnung der Werkzeuge ist asymmetrisch gegenüber dem Kopf 25, d.h. die zwei
Spindeln und die zugehörigen Werkzeuge sind auf derselben Seite (rechts in Fig.4)
der Mittelebenen des Kopfes angeordnet und sind in Richtung X verschiebbar, bis sie
praktisch an der Seite des Kopfes und damit der Bearbeitungseinheit anliegen. Dies
ist sehr vorteilhaft, wenn mit zwei Bearbeitungseinheiten 3, 5 ein und dasselbe Werkstück
mit kleinen bemessungen bearbeitet werden soll, das in zur Längsausdehnung des Maschinengehäuses
im wesentlichen senkrechten Richtungen angefahren wird. Da die Werkzeuge asymmetrisch
an den betreffenden Köpfen angeordnet sind und sich den Flanken der betreffenden Bearbeitungseinheiten
annähern können, können die Werkzeuge der beiden Einheiten während der Bearbeitung
sehr nahe beieinander angeordnet sein.
[0041] Aus der vorangehenden Beschreibung geht ferner hervor, daß die Spindeln 111 und 125
starr übereinander liegen und keine Relativbewegungen in Richtung X und/oder Y ausführen
können, während die Spindel der Unterfräse weite Bewegungsmöglichkeit längs der Achse
Z besitzt. Dadurch ist es möglich, die Unterfräse relativ zu den darunterliegenden
Werkzeugen 31 und 33 in Deckung zu bringen und mit letzteren zu arbeiten, ohne daß
die Unterfräse sich mit dem Werkstück überschneidet.
[0042] Die Spindeln sind in besonderer Weise so angeordnet, daß alle Werkzeuge 31, 33, 35
längs gemeinsamer Achsen X und Y gesteuert werden. Dies ermöglicht große Flexibilität
bei der Bearbeitung, verbunden mit einer beträchtlichen Vereinfachung der Steuerung,
da drei Werkzeuge auf zwei Spindeln mit einer Steuereinheit in zwei senkrechten Richtungen
verschoben werden können, wobei die Steuereinheit (für diese beiden Bewegungen) nur
zwei Achsen steuert.
[0043] Wie aus Fig.8 hervorgeht, kann die Unterfräse 35 aus einem Mehrfachwerkzeug zusammengesetzt
sein, d.h. aus einer Reihe von übereinanderliegenden Werkzeugen 35 A, 35 B, 35 C,
35 D mit Schneiden, die in entgegengesetzter Richtung rotieren. Die Werkzeuge 35 A
und 35 D können beispielsweise zur Ausführung von Kammfräsungen dienen und im Uhrzeigersinn
bzw. im Gegenuhrzeigersinn rotieren. Diese beiden Werkzeuge werden kombiniert eingesetzt,
um jeweils einen Teil der Fräsarbeit auszuführen, wodurch, wie oben erläutert, das
Ausbrechen des Holzes vermieden wird.
[0044] Fig. 9 zeigt einen Axialschnitt der die Fräse tragenden Spindel 111. Wie aus dieser
Figur hervorgeht, trägt die Spindel 111 eine erste Rohrwelle 141, auf der eine Riemenscheibe
43 aufgekeilt ist, die über den Riemen 115 die Bewegung des Motors 113 übernimmt.
Die Rohrwelle 141 trägt die Fräse 31. In der Rohrwelle 141 ist eine zweite Welle 145
koaxial angeordnet, an der mittels eines Schafts 147 das Werkzeug 33 montiert ist.
Die Welle 145 besitzt in ihrer mittleren Position eine Reihe von Langnuten 149, in
denen entsprechende Zungen 151 gleiten, die mit der Rohrwelle 151 fest verbunden sind.
Die Nuten 149 und die Zungen 151 bilden eine Kupplung zwischen den beiden Wellen 141
und 145, so daß die Welle 145 drehfest mit der Welle 141 verbunden ist, relativ zu
dieser jedoch axial gleiten kann. An der Spindel 111 sind zwei pneumatische Zylinder-Kolbensysteme
143 angebracht, von denen in Fig.9 nur eines sichtbar ist. Die Kolben der Zylinder-Kolbensysteme
153 sind über Säulen 155 mit der inneren Welle 145 verbunden und bilden elastische
Organe, die die Welle 145 in die zurückgezogene Position vorspannen, d.h. in die Position,
in der das Werkzeug 33 relativ zu der aktiven Fläche des Werkzeugs 31 zurückgesetzt
ist, wie dies in Fig.9 dargestellt ist.
[0045] Die Vorbewegung der Welle 145 und des Werkzeugs 33 wird dadurch erreicht, daß sie
vorübergehend mit dem die Unterfräse tragenden Schlitten 119 verbunden wird. Wenn
dieser Schlitten 119 vollständig zurückgefahren ist, zieht ein pneumatisches Zylinder-Kolbensystem
160 (Fig.5) das über einen Bügel 162 mit der Welle 145 verbunden ist, ein Hakenorgan
heraus, das die Welle 145 mit einer Platte 164 verbindet, die ihrerseits fest mit
dem Schlitten 119 verbunden ist. Die anschließende Vor- und Rückbewegung des Schlittens
119 wird so auf das Werkzeug 33 übertragen, das sich deshalb längs der Achse X und
außerdem längs der Achsen X und Y bewegen kann. Durch diese besondere Anordnung steht
eine numerisch gesteuerte Achse Z gemeinsam für die Bewegung der Spindel 125 (und
damit der Unterfräse) und des Werkzeugs 33 zur Verfügung. Deshalb können die Translationsbewegungen
aller Werkzeuge der Bearbeitungseinheit in drei orthogonalen Achsen mit einer numerischen
Steuereinheit gesteuert werden, die die drei Translationsachsen X, Y und Z beherrscht.
1. Numerisch gesteuerte Bearbeitungseinheit (3; 5) zur Bearbeitung von Endbereichen von
konstruktiven Möbelelementen und dgl., mit einem Kopf (25; 27), der wenigstens zwei
Werkzeuge (31, 33; 37, 39) mit parallelen Achsen trägt, von denen das erste (31; 37)
längs zweier Translations- und Arbeitsachsen (X, Y) bewegbar ist, während das zweite
(33; 39) längs dreier Translations- und Arbeitsachsen (X, Y, Z) bewegbar ist, wobei
die Drehachse der Werkzeuge (31, 33; 37, 39) parallel zu einer (Z) der drei Translationsachsen
(X, Y, Z) verläuft und die beiden anderen Achsen (X, Y) beiden Werkzeugen gemeinsam
sind und numerisch gesteuert werden, und wobei der Kopf (25; 27) und das Werkstück
eine Relativbewegung um zwei zueinander senkrechte Schwenkachsen (A, B) ausführen.
2. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 1, bei der der Kopf (25; 27) mit einer Schwenkbewegung
um die beiden zueinander senkrechten Schwenkachsen (A, B) beaufschlagt wird.
3. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 2, bei der der Kopf (25; 27) längs einer Translationsachse
(P) bewegbar ist, die im wesentlichen horizontal und schiefwinklig zu einer (X) der
beiden Translationsachsen (X, Y) des ersten Werkzeugs (31; 37) verläuft, wobei die
beiden zueinander schiefwinkligen Achsen (P, X) relativ zueinander bewegbar sind und
eine Schwenkbewegung um eine (B) der beiden Schwenkachsen (A, B) des Kopfes (25; 27)
ausführen.
4. Bearbeitungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die beiden Werkzeuge
(31, 33; 37, 39) koaxial angeordnet sind und von derselben Spindel (111) getragen
werden.
5. Bearbeitungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer weiteren Spindel
(125), deren Achse in einer zur Drehachse (Z) des ersten Werkzeugs (31; 37) im wesentlichen
senkrechten Ebene liegt, wobei diese weitere Spindel (125) längs dreier Translations-
und Arbeitsachsen (X, Y, Z) bewegbar ist, von denen zwei (X, Y) der weiteren Spindel
(125) und dem ersten Werkzeug (31; 37) gemeinsam sind.
6. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 5, bei der die weitere Spindel (125) von einem Schlitten
getragen ist, der in Führungen bewegbar ist, die mit einem Schlitten (103) fest verbunden
sind, an dem die Spindel (111) des ersten Werkzeugs (31; 37) gelagert ist.
7. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 5 oder 6, bei der die weitere Spindel (125) zumindest
teilweise dem ersten Werkzeug (31; 37) überlagert ist.
8. Bearbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der die Werkzeuge asymmetrisch
zu dem Kopf (25; 27) angeordnet sind.
9. Bearbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei der die Achse der weiteren
Spindel (125) in einer Ebene senkrecht zur Drehachse des ersten Werkzeugs (31; 37)
eine einstellbare Neigung hat.
10. Bearbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei der die weitere Spindel
(125) eine Fräse (Unterfräse) (35; 41) und einen Bohrer trägt.
11. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 10, bei der der Bohrer relativ zu der Fräse (35;
41) in Richtung der Drehachse axial bewegbar ist.
12. Bearbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 11, bei der die weitere Spindel
(125) von einem Schlitten (119) getragen wird, der parallel zur Drehachse (Z) des
ersten Werkzeugs (31; 35) bewegbar ist, und bei der Mittel (160, 162, 164) zur Befestigung
des zweiten Werkzeugs (33; 39) an die weitere Spindel (125) tragenden Schlitten (119)
vorgesehen sind, um diesen axial zu verschieben.
13. Bearbeitungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Kopf (25,
27) in Richtung einer Achse (Q) vertikal bewegbar ist.
14. Bearbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 13, bei der die weitere Spindel
(125) ein Mehrfachwerkzeug (35A, 35B, 35C, 35D) trägt, wobei die Bewegung längs einer
(Y) der Translationsachsen (X, Y, Z) dieser Spindel die Auswahl einer der Schneiden
dieses Mehrfachwerkzeugs ermöglicht und wobei die Drehrichtung der betreffenden Spindel
(125) umkehrbar ist.
15. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 14, bei der das Mehrfachwerkzeug (35A, 35B, 35C,
35D) wenigstens zwei Abschnitte mit Schneiden besitzt, die in entgegengesetzten Drehrichtungen
arbeiten können.
16. Bearbeitungseinheit nach Anspruch 15, bei der ein einziger Antrieb zur Steuerung der
Drehrichtungsumkehr des Mehrfachwerkzeugs und zur Bewegung des Kopfes (25; 27) und/oder
der Bearbeitungseinheit relativ zu dem Werkstück und/oder relativ zu dem Maschinengehäuse
dient.
17. Bearbeitungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Kopf (25;
27) einen ersten Schlitten (93) trägt, der längs einer ersten Translationsachse (X)
bewegbar ist und der einen weiteren Schlitten (103) trägt, der längs einer zu der
ersten Translationsachse (X) orthogonalen zweiten Translationsachse (Y) bewegbar ist,
wobei an dem zweiten Schlitten (103) eine erste Spindel (111) für zwei koaxiale Werkzeuge
(31, 33) gelagert ist, sowie ein dritter Schlitten (119), der eine zweite Spindel
(125) trägt, der längs einer zu der ersten und der zweiten Translationsachse (X, Y)
orthogonalen dritten Translationsachse (Z) verschiebbar ist.
18. Numerisch gesteuerte Maschine für die Bearbeitung der Endbereiche von konstruktiven
Möbelelementen und dgl., dadurch gekennzeichnet , daß sie eine Bearbeitungseinheit (3; 5) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 17 aufweist.
19. Maschine nach Anspruch 18, bei der die Schwenkbewegung um die beiden ortogonalen Schwenkachsen
(A, B) von dem Werkstück ausgeführt wird.
20. Numerisch gesteuerte Maschine zur Bearbeitung der Endbereiche von konstruktiven Möbelelementen
und dgl., dadurch gekennzeichnet , daß sie zwei Bearbeitungseinheiten (3; 5) nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 17 aufweist, die einander angenähert und voneinander entfernt werden können.
21. Maschine nach Anspruch 20, bei der die beiden Bearbeitungseinheiten (3; 5) von unabhängigen
Prozessen gesteuert werden.
22. Maschine nach einem der Ansprüche 18 bis 21 mit einem automatischen Belader (9, 11).