(19)
(11) EP 0 463 293 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1992  Patentblatt  1992/01

(21) Anmeldenummer: 91103904.8

(22) Anmeldetag:  14.03.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01G 15/92, D01G 15/88, D01H 4/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 26.06.1990 CH 2128/90

(71) Anmelder: Graf + Cie AG
CH-8640 Rapperswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Graf, Ralph
    CH-8807 Freienbach (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Aufziehen von Sägezahndrähten im Textilmaschinenbau


    (57) In den Mantel einer glattwandigen Walze (1) wird eine in Umfangsrichtung sinusförmig verlaufende Rille (7) eingestochen. In dieser Rille wird ein Flachdraht (2) eingesetzt. Danach wird ein erster Sägezahndraht (3) mit einer Seite des Flachrahtes (2) verbunden und um die Walze (1) gewickelt. Dabei wird der erste Gang des ersten Sägezahndrahtes (3) durch den Flachdraht (2) und die nachfolgenden Gänge durch den jeweils vorangehenden Gang geführt. Danach wird der Flachdraht (2) entfernt und der entgegengesetzte Walzenabschnitt mit dem zweiten Sägezahndraht (5) umwickelt. Dabei wird der erste Gang des ersten Sägezahndrahtes (3) als Führung für den ersten Gang des zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) verwendet. Dadurch ergibt sich eine optimale Spitzenverteilung der Garnitur auf der Walze und eine erhöhte Güte der Bearbeitung der Bearbeitung der Fasern. Die Walze findet Anwendung in Textilmaschinen, z.B. Krempelmaschinen, Auflösevorrichtungen, Schlagvorrichtungen, Reissvorrichtungen, usw.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufziehen von Sägezahndrähten auf einer mit einer Garnitur auszurüstenden Walze für Textilmaschinen.

    [0002] Mit einer Sägezahngarnitur ausgerüstete Walzen werden in den verschiedensten Textilmaschinen verwendet, z.B. in Krempelmaschinen, in Auflösevorrichtungen, Schlagvorrichtungen, Reissvorrichtungen, Reinigungsvorrichtungen, usw. Das durch diese Sägezahnwalzen bearbeitete Fasergut sollte möglichst regelmässig verteilt werden. Dieses bedingt eine zufällige Spitzenverteilung der Garnituren. Diese wird jedoch durch die bekannten Verfahren zum Aufbringen der Sägezahndrähte auf die Walzen darum nicht erreicht, weil die Spitzenverteilung mindestens teilweise eine regelmässige ist, so dass sich zwischen den Spitzen Gassen bilden, innerhalb derer das Fasergut kaum oder zumindest unvollständig den Spitzen ausgesetzt wird. Es wurde diesem Umstande schon entgegengewirkt, indem mehrere Sägezahndrähte nebeneinanderliegend auf eine jeweilige Walze aufgezogen wurden. Diese Verfahren führten jedoch auch nicht zum gesuchten Erfolg.

    [0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Verfahren zum Auf ziehen von Sägezahndrähten auf einer Walze zu schaffen, bei dem auf der Walze von beiden Enden beabstandet ein temporäres Führungsglied angeordnet wird, welches zum Führen mindestens des ersten Ganges der in einer axialen Richtung der Walze verlaufenden Umwicklung dient, wobei jeder nachfolgende Gang durch den jeweils vorangehenden Gang geführt wird, und danach das Führungsglied entfernt wird und die in der entgegengesetzten Richtung verlaufende Umwicklung erfolgt, deren erster Gang durch den ersten Gang der ursprünglichen Umwicklung geführt wird.

    [0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass eine zufällige Verteilung der Spitzen der Garnitur erreicht wird, so dass das bearbeitete Fasergut vollständig den Spitzen für eine gleichmässige und bei allen Bereichen erfolgende Bearbeitung ausgesetzt wird.

    [0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungswegen darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

    [0006] Abbildung 1 zeigt schematisch eine mit einer Garnitur auszurüstenden Walze und eine darin eingestochene Rille,

    [0007] Abbildung 2 zeigt schematisch den Beginn des Aufbringens einer ersten Sägezahndrahtabschnittes,

    [0008] Abbildung 3 zeigt schematisch das Aufbringen des zweiten Sägezahndrahtabschnittes,

    [0009] Abbildungen 4 und 5 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Sägezahndrähten.

    [0010] Die Figur 1 zeigt eine glattwandige Walze 1, die mit einer Garnitur auszurüsten ist. Die axiale Länge der Walze 1 hängt vom jeweiligen späteren Einsatz ab. Der Walzenkörper kann massiv oder ein Hohlzylinder, also Rohrstück sein. Beidseitig sind Wellenstummel 8, 9 für die jeweiligen Lager angedeutet. In den Mantel der Walze wird jetzt bei einer von beiden Enden der Walze denselben Abstand aufweisenden Bereich eine Rille 7 eingestochen. Diese Rille 7 verläuft sinusfömrig und ist in sich geschlossen. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist nur eine Rille 7 angedeutet. Offensichtlich können auch mehrere Rillen in einem jeweiligen Abstand angeordnet sein oder dann kann eine einzige Rille 7 vorhanden sein, die jedoch nicht jeweils denselben Abstand von beiden Enden der Walze 1 aufweist.

    [0011] In diese Rille 7, siehe Figur 2, wird nun vorerst ein Flachdraht 2 eingesetzt und stellenweise, z.B. durch Punktschweissung oder durch ein Löten in der Rille 7 arretiert.

    [0012] Danach wird ein erster Sägezahndrahtabschnitt 3 gegen eine Seite des Flachdrahtes 2 gelegt, mit demselben mindestens stellenweise verbunden und darauf um die Walze 1 gewickelt. Dieses Wickeln erfolgt nun auf dem rechtsliegenden Abschnitt der Walze 1, wobei die Wickelrichtung mit dem Pfeil 4 bezeichnet ist. Der erste Gang der Umwicklung ist durch den Flachdraht 2 geführt und die nachfolgenden, sich nach rechts in Richtung des Pfeiles 4 fortsetzenden Gänge durch den jeweiligen vorherigen Gang, wobei in bekannter Weise bis zum Randdraht (nicht gezeichnet) gewickelt wird. Damit ist die rechtsliegende Hälfte der Walze 1 vollständig umwickelt. Durch den sinusförmigen Verlauf des Flachdrahtes 2 ist nun sichergestellt, dass eine zufällige Verteilung der Drahtspitzen vorhanden ist, welche eine optimale Spitzenverteilung zur Folge hat.

    [0013] Nach erfolgter Bewicklung wird nun der Flachdraht 2 neben dem ersten Sägezahndraht 3 entfernt, da er sonst eine Leerstelle entlang des Umfanges der Walze 1 bilden könnte. Dazu wird er beispielsweise, wie in der Figur 3 gezeigt ist, bis auf den Umfang der Walze 1 abgeschliffen. Das Entfernen kann offensichtlich auch auf andere Weise erfolgen.

    [0014] Nun wird mit dem Wickeln des zweiten Sägezahndrahtabschnittes 5 begonnen. Sein erster Umgang ist durch den ersten Umgang des ersten Sägezahndrahtabschnittes 3 geführt, so dass auch hier wieder der sinusförmige Verlauf vorhanden ist. Das Wickeln des zweiten Sägezahndrahtabschnittes 5 erfolgt in Richtung des Pfeiles 6 (siehe Figur 3), wobei wieder jeder Gang durch den jeweils vorangehenden geführt ist und das Wickeln bis zum linksliegenden Randdraht erfolgt. Damit ist nun die gesamte Walze 1 mit der Garnitur ausgerüstet.

    [0015] Es können verschiedene Ausbildungen von Sägezahndrähten, bzw. deren Füsse verwendet werden, beispielsweise können diese wie in der Figure 3 gezeigt ist, verkettete oder wie in der Figur 4 gezeigt ist, verriegelte Sägezahndrahtabschnitte verwendet werden.

    [0016] Gemäss der oben beschriebenen beispielsweisen Ausführung liegt jeweils lediglich ein einziger erster Sägezahndrahtabschnitt 3 und ein jeweils einziger Sägezahndrahtabschnitt 5 vor. Es ist jedoch bei anderen Ausführungen auch vorgesehen, mehrerer erste Sägezahndrahtabschnitte 3 und mehrere zweite Sägezahndrahtabschnitte 5 parallel nebeneinander auf den jeweiligen Walzenabschnitt auf zuwickeln. Entsprechend würde dann nur ein jeweiliger Abschnitt eines jeweiligen ersten Sägezahndrahtabschnittes mit einem Abschnitt des Flachdrahtes 2 verbunden werden, wobei aufeinanderfolgende Gänge der einzelnen Sägezahndrahtabschnitte an dem ihm nächstliegenden der mehreren parallelen ersten Sägezahndrahtabschnitte anliegen würde. Entsprechend würden dann auch die mehreren zweiten Sägezahndrahtabschnitte mit nur einem Abschnitt eines ersten Sägezahndrahtes 3 verbunden und von denselben geführt werden, die vorgängig das nun entfernte Führungsglied 2 berührten. Die weitere gegenseitige Führung der weiteren Gänge der mehreren zweiten Sägezahndrahtabschnitte 5 würde dann entsprechend dem oben beschriebenen Vorgang beim Umwickeln mit dem ersten Sägezahndrahtabschnitt 3 erfolgen. Damit wäre also die Walze 1 beim Bereich des Pfeiles 4 mit mehreren ersten Sägezahndrahtabschnitten 3 und die mit dem Pfeil 6 angedeutete Seite mit mehreren zweiten Sägezahndrahtabschnitten 5 umwickelt, wobei die jeweiligen Gänge parallel zueinander verlaufen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Aufziehen von Sägezahndrähten auf einer mit einer Garnitur auszurüstenden Walze für Textilmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer glattwandigen Walze (1) mindestens ein, um einen von den Walzenenden entfernt gelegenen Umfangsbereich derselben verlaufendes Führungsglied (2) aufgebracht wird, dass das Ende mindestens eines ersten Sägezahndrahtabschnittes (5) an einer Seite des Führungsgliedes angelegt und mit demselben verbunden wird, darauf der mindestens eine erste Sägezahndrahtabschnitt (3) um einen ersten, an der genannten Seite des Führungsgliedes anschliessenden Abschnitt (4) der Walze (1) gewickelt wird, wobei mindestens ein Abschnitt des ersten Ganges der Umwicklung durch das Führungsglied (2) und jede weitere Gang durch mindestens einen jeweiligen Gangabschnitt eines vorangehenden Ganges geführt wird, dass danach das jeweilige Führungsglied (2) mindestens teilweise entfernt und das andere Ende mindestens eines zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) mit dem mindestens einen Abschnitt des ersten Ganges eines jeweiligen ersten Sägezahndrahtabschnittes (3) verbunden und darauf um einen zweiten, unbewickelten Abschnitt (6) der Walze (1) gewickelt wird, wobei mindestens ein Abschnitt des ersten Ganges des jeweiligen zweiten Sägezahndrahtabschnittes (3) und jeder weitere Abschnitt eine weiteren Ganges eines jeweiligen zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) durch mindestens einen jeweiligen Abschnitt eines jeweils vorangehenden Ganges eines zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) geführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende eines einzigen ersten Sägezahndrahtabschnittes (3) an einer Seite des Führungsgliedes (2) angelegt und mit demselben verbunden und der Sägezahndrahtabschnitt (3) um den ersten, an der genannten Seite des Führungsgliedes (2) anschliessenden Abschnitt (4) der Walze (1) gewickelt wird, wobei der erste Gang der Umwicklung vollständig durch das Führungsglied (2) und jeder weitere Gang durch einen jeweils vorangehenden Gang geführt wird, dass nach dem mindestens teilweise Entfernen des Führungsgliedes (2) das Ende eines einzigen zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) mit dem ersten Gang des ersten Sägezahndrahtabschnittes (3) verbunden und der zweite Sägezahndrahtabschnitt (5) um einen zweiten, unbewickelten Abschnitt (6) der Walze (1) gewickelt wird, wobei der erste Gang der Umwicklung des zweiten Sägezahndrahtabschnittes (3) und jeder weitere Gang durch den jeweils vorangehenden Gang des zweiten Sägezahndrahtabschnittes (5) geführt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfangsbereich von beiden Walzenenden denselben Abstand aufweist und dass das Führungsglied sinusförmig verläuft.
     
    4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Umfangsbereich eine Rille (7) in die Walze (1) eingestochen und danach ein Hilfsdraht (2) in die Rille eingesetzt wird, welcher Hilfsdraht das Führungsglied bildet.
     
    5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsdraht (2) ein Flachprofil aufweist.
     
    6. Verfahren nach einem der vodrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Sägezahndrahtabschnitte verkettbare (Fig. 3) oder verriegelbare (Fig. 4) Sägezahndrahtabschnitte eingesetzt werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht