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EP 0 463 353 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.01.1992 Patentblatt 1992/01 |
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Anmeldetag: 18.05.1991 |
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT |
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Priorität: |
23.06.1990 DE 4020108
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Kiefer, Klaus, Dipl.-Ing.
W-7597 Rheinau (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Pneumatische Steueranlage |
(57) Bei einer pneumatischen Steueranlage wird das von einer Druckmittelquelle (23) geförderte
Druckmittel mit Hilfe mehrerer vorsteuerbarer Wegeventile (21) zu mehreren Verbrauchern
gesteuert. Zur Überwachung des Drucks in den Verbrauchern, die ein offenes System
darstellen, und zur Überwachung des Überdrucks bzw. des Unterdrucks in einem geschlossenen
System ist ein Mehrfachdrucksensor auf der Leiterplatte (10) einer Auswerteschaltung
angeordnet. Der Mehrfachdrucksensor (11) stellt ein einziges Bauteil dar, das mehrere
einzelne Drucksensoren (11a - 11 c) aufweist. Dadurch ist eine kompakte Anordnung
auf der Leiterplatte (10) möglich. Ferner können der Mehrfachdrucksensor (11) und
die elektronischen Bestandteile der Auswerteschaltung in einem einzigen Arbeitsvorgang
auf der Leiterplatte (10) angeordnet und kontaktiert werden.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer pneumatischen Steueranlage nach der Gattung des
Anspruchs 1. Bei bekannten Steueranlagen sind den angeschlossenen Systemen, das heißt
den Verbrauchern, jeweils Druckschalter zugeordnet. Diese Druckschalter müssen aber
speziell auf die einzelnen Systeme abgestimmt sein, so daß sich eine große Anzahl
von zu verwendenden Bauteilen ergibt. Durch die Toleranzen der Bauteile der Schalter
bedingt, muß jeder Schalter einzeln justiert werden. Ferner sind viele Handlötstellen
vorhanden, die eine montagefreundliche Herstellung verhindern. Ist ein Druckschalter
für mehrere Verbraucher zuständig, so hat er mehrere fest eingestellte Schaltpunkte.
Durch die Anordnung der den Druckschaltern nachgeschalteten Magnetventile entsteht
eine Drosselwirkung, die unterschiedliche Schaltpunkte für die Verbraucher bewirkt.
Ein Austausch der Druckschalter durch Sensoren würde zu keiner Verringerung des Montageaufwandes
führen.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße pneumatische Steueranlage mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Steueranlage besonders preisgünstig
und montagefreundlich herstellbar ist. Durch die Verwendung eines als Einbauteil hergestellten
Mehrfachdrucksensors ergibt sich gegenüber der Verwendung von Einzelsensoren eine
Verbilligung um das 2 bis 2,5-fache. Durch die kompakte Bauweise ist für den Drucksensor
auf der Platine für die elektronische Auswerteschaltung nur ein geringer Platzbedarf
notwendig. Ferner entfallen durch die Anordnung des Drucksensors auf der Platine der
Auswerteschaltung eventuelle Einzellötvorgänge. Die Platine kann in einem einzigen,
einfachen Montageschritt in einem Schwallbad hartgelötet werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Drucksensors möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen die Figur 1 ein Blockschaltbild
der pneumatischen Schaltanlage in schematischer Darstellung und Figur 2 einen Schnitt
durch einen Mehrfachdrucksensor.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] In der Figur 1 ist mit 10 eine Leiterplatte bezeichnet, die aus einem elektrisch
nicht leitendem Werkstoff besteht. Hierzu kann eine Keramik- oder Kunststoffplatte
verwendet werden. Auf der Leiterplatte 10 ist ein Mehrfachdrucksensor 11, wie er beispielhaft
in der Figur 2 näher dargestellt ist, angeordnet, der in einem Operationsverstärker
12 integriert ist. Der Operationsverstärker 12 weist ferner einen PTC-Widerstand 13,
das heißt einen Widerstand aus einem Material mit einem positiven Temperaturkoeffizienten,
zur Temperaturkompensation auf. Vom Operationsverstärker 12 führt ein Bus 14, der
Verbindungsleitungen entsprechend der Anzahl der einzelnen Aufnehmer des Mehrfachdrucksensors
11 aufweist, zu einem Analog/Digital-(A/D)-Wandler 15, der in einem Mikrocomputer
16 integriert ist. Alle Bauteile 11 bis 16 sind auf der Leiterplatte 10 angeordnet.
[0006] Ferner befinden sich auf der Leiterplatte 10 im Bereich des Mikrocomputers 16 die
elektrischen Anschlußkontakte 19 für die elektrischen Anschlußleitungen 20 von Magnetventilen
21. Die Magnetventile 21 sind auf einer herkömmlich bekannten Grundplatte 22 befestigt,
die zur Steuerung der Druckluft von einer nicht näher dargestellten Bidruckpumpe 23
über Kanäle in der Grundplatte 22 zu den Verbrauchern dienen. In der Figur 1 sind
hierzu an der Grundplatte 22 die Anschlüsse 24 für die zu den Verbrauchern führenden
Leitungen dargestellt. Als Verbraucher können z. B. angeschlossen sein Zentralverriegelung,
orthopödische Lehne, Leuchtweitenregelung, Klimaklappensteuerung. Eine Bidruckpumpe
23 ist eine im Handel erhältliche Förderpumpe für Druckluft, die in beide Drehrichtungen
der Pumpe fördern kann. Dadurch kann in einem an der Grundplatte 22 angeschlossenen
System ein Über- und ein Unterdruck erzeugt werden. Die an den Anschlüssen 24 angeschlossenen
Verbraucher stellen ein sogenanntes offenes System dar, was bedeutet, daß die Druckluft
über Auslaßöffnungen an den Verbrauchern ins Freie abgeleitet werden kann. An der
Grundplatte 22 sind auch Anschlüsse 25a, 25b für ein sogenanntes geschlossenes System
vorhanden. Hierbei handelt es sich um ein System, in dem Druckschwankungen mit Hilfe
von Speichern ausgeglichen werden können. In der Figur 1 ist deshalb der Anschluß
25a mit P+ als Überdruckanschluß und der Anschluß 25b mit P- als Unterdruckanschluß
bezeichnet.
[0007] Die Magnetventile 21 sind in der Figur 1 als 3/2-Wegeventile beispielhaft dargestellt.
Die Ansteuerung der einzelnen Magnetventile 21 wird in bekannter Weise über die in
Reihe verschalteten Elektromagnete der Magnetventile 21 gegen die Kraft einer Rückstellfeder
27 vorgenommen.
[0008] Von der Grundplatte 22 führen Druckleitungen zu den einzelnen Aufnehmern des Mehrfachdrucksensors
11. Hier ist eine am Aufnehmer 11 a angeschlossene Druckleitung 30 zur Druckerfassung
der mit Hilfe der Magnetventile 21 gleichzeitig oder einzeln ansteuerbaren Verbraucher
vorgesehen. Eine Druckleitung 31 zur Erfassung des Überdrucks P + im geschlossenen
System und eine Druckleitung 32 zur Erfassung des Unterdrucks P-im geschlossenen System
führen zu den beiden anderen einzelnen Aufnehmern 11 und 11 des Mehrfachdrucksensors
11. Die Darstellung mit drei einzelnen Aufnehmern ist nur als beispielhafte Darstellung
gedacht.
[0009] Der Mehrfachdrucksensor 11 ist in der Figur 2 in einem Längsschnitt näher dargestellt.
Er weist ein gemeinsames Gehäuse 35 auf, das entsprechend der Anzahl der einzelnen
Aufnehmer 11 bis 11 c durch Trennwände 36 in Referenzkammern 37 unterteilt ist. Die
Referenzkammern 37 sind von einer Membran 38 abgedeckt, die in einem Arbeitsgang auf
die Öffnungen der Referenzkammern 37 aufgebracht werden kann. Auf die Membran 38 wirkt
der jeweils zu bestimmende Druck, d. h. der Druck in den Verbrauchern bzw. P + oder
P- im geschlossenen System, gegen die in den Referenzkammern 37 herrschenden Referenzdrücke
ein. Im Gehäuseboden 39 sind mit der Membran 38 in Wirkverbindung stehende Kontaktstifte
40 befestigt, deren elektrische Leitungen 41 durch den Gehäuseboden 39 hindurch zum
Operationsverstärker 12 geführt werden. Entscheidend ist die Druckerfassung mit Hilfe
eines Mehrfachsensors, wobei mehrere einzelne Aufnehmer in einem Bauteil platzsparend
angeordnet sind. Ferner ist der Mehrfachdrucksensor montagefreundlich direkt auf der
Leiterplatte 10 der Auswerteschaltung befestigt.
1. Pneumatische Steueranlage mit mindestens einer Druckmittelquelle (23), mehreren
steuerbaren Wegeventilen (21), die das Druckmittel zu mehreren Verbrauchern steuern,
und mit mehreren Druckaufnehmern (11a - 11c), dadurch gekennzeichnet, daß die Druckaufnehmer
(11 a - 11c) als Teil eines Mehrfachdrucksensors in einem mehrere Druckmeßflächen
(38) aufweisenden Bauteil (35) ausgebildet sind.
2. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil (35) sich
auf der Leiterplatte (10) einer Auswerteschaltung befindet.
3. Steueranlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil
(35) mehrere Referenzdruckkammern (37) aufweist, die von als Druckmeßflächen dienenden
Membranen (38) abgeschlossen sind.
4. Steueranlage nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
einen Operationsverstärker (12), einen Analog/Digital-Wandler (15) und einen Mikrocomputer
(16) zur Steuerung der Wegeventile
(21) und der Druckmittelquelle (23) aufweist.
