[0001] Die Erfindung betrifft einen Exzenterantrieb für eine Drehmasse gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Anwendungsbereich für einen derartigen Exzenterantrieb ist ein Spirallader mit
einem eine kreisende Bewegung ausführenden Läufer (Drehmasse) zur Aufladung eines
Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug, wie er beispielsweise aus der Motortechnischen
Zeitschrift MTZ 46 (1985) 323-327 bekannt ist. Zwei vorgesehene Exzenteranordnungen
bilden zusammen ein Doppelkurbel-Parallelogramm. Abweichungen von den idealen Maßen
des Parallelogramms können insbesondere durch bei der Herstellung stets in Kauf zu
nehmende Fertigungstoleranzen sowie durch beim Betrieb auftretende unterschiedliche
Wärmedehnungen und Durchbiegungen bei Belastung der einzelnen Glieder, insbesondere
einer Antriebswelle des Exzenterantriebs auftreten. Von besonderer Bedeutung ist dies
bei einer Kopplung der Führungsvorrichtung mit der Antriebsvorrichtung über ein endlos
umlaufendes Zugmittel, zum Beispiel einen Zahnriemen. Zum Ausgleich der genannten
Abweichungen ist in der DE-OS 3 835 511 im Bereich der Führungsvorrichtung eine Lageranordnung
mit einem elastischen Ausgleichselement zwischen einem Lagerring und einem Lagerauge
vorgesehen. Es hat sich gezeigt, daß das Ausgleichselement aufgrund der Relativbewegung
des Lagerringes im Lagerauge relativ schnell verschleißt und daß die Abfuhr der entstehenden
Wärme problematisch ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Exzenterantrieb unter Vermeidung der
genannten Nachteile zu verbessern.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1. Eventuelle Toleranzen im Abstand zwischen den beiden Exzenteranordnungen können
so leicht ausgeglichen werden. Die Führungsfunktion der zweiten Exzenteranordnung
in tangentialer Richtung zum Umfang der Drehmasse bleibt gewährleistet.
[0005] Vorteilhafterweise ist die Lageranordnung gegenüber einem Lagerpunkt am Umfang der
Drehmasse schwenkbar angeordnet. Dies kann nach einer Ausführungsform der Erfindung
über ein federndes Verbindungselement oder aber, nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung, über ein am Lagerpunkt angelenktes Verbindungselement vorgesehen sein.
In beiden Fällen ergibt sich eine besonders geringe durch Abstandstoleranzen bedingte
Wärmeentwicklung im Bereich der Führungsvorrichtung. Darüber hinaus ist das federnde
Verbindungselement besonders verschleißarm und erfordert nur eine geringe Anzahl an
Bauteilen.
[0006] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Bevorzugte Ausführungsformen werden im folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- als Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Exzenterantrieb die Drehmasse mit der Lageranordnung
für die Führungsvorrichtung, und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Drehmasse mit einem gebrochenen Schnitt einer Lageranordnung.
[0007] Als Drehmasse ist, wie in der eingangs genannten MTZ beschrieben, ein Verdränger
für einen zur Aufladung von Verbrennungsmotoren verwendeten Spirallader vorgesehen.
Der Verdränger ist in den Figuren mit der Ziffer 10 bezeichnet und in Figur 1 nur
abschnittsweise dargestellt. Jeder Punkt auf dem Verdränger beschreibt eine Kreisbewegung.
Zur Vermeidung einer Drehbewegung des Verdrängers 10 selbst ist eine nicht gezeigte
Führungsvorrichtung vorgesehen, die zusammen mit einer Antriebsvorrichtung für den
Verdränger 10 ein Doppelkurbel-Parallelogramm bildet. Ein Teil der Führungsvorrichtung,
zum Beispiel ein Exzenterzapfen wird von einer Lageranordnung 11 mit einem äußeren
Lagerring 12 aufgenommen. Im Inneren des letzteren ist ein Drehlager, zum Beispiel
eine Nadelbüchse 13 vorgesehen.
[0008] Der Lagerring 12 ist über ein sich etwa in tangentialer Richtung erstreckendes Verbindungselement
14 mit einem Lagerpunkt 15 am Umfang des Verdrängers 10 verbunden. Das Verbindungselement
14 ist bei dieser Ausführungsform als Blattfeder, zum Beispiel aus Stahl, ausgeführt.
Die Blattfeder ist in einen Schlitz 16 im Lagerring 12 eingesetzt und durch eine Niet-,
Schraub- oder Lötverbindung mit dem Lagerring verbunden. Eine eben solche Verbindung
besteht zwischen der Blattfeder und dem Lagerpunkt 15. In der Figur 1 ist in diesem
Bereich eine Schraubverbindung 17 gezeigt.
[0009] In einer weiteren, hier nicht gezeigten Ausführungsform sind die Lageranordnung 11,
das Verbindungselement 14 und der Lagerpunkt 15 einteilig bzw. als Teil des Verdrängers
10 ausgebildet. Wichtig ist dabei die Auswahl eines ausreichend federnden Werkstoffs.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist das Verbindungselement 14 starr (gegebenenfalls
einteilig mit der Lageranordnung 11) und im Bereich des Lagerpunktes 15 angelenkt,
zum Beispiel über ein weiteres Drehlager.
[0011] Figur 2 zeigt den Verdränger 10 mit spiralförmigen und aus der Bildebene sich herauserstreckenden
Verdrängerspiralen 18, 19. Die Lageranordnung 11 ist in einer gebrochenen Schnittansicht
dargestellt. Zwischen ihr und dem Verdränger 10 besteht eine Verbindung über zwei
als Stifte 20, 21 ausgebildete Führungsmittel. Diese sind jeweils im Verdränger 10
mit einem Festsitz 22 bzw. 23 angeordnet, während sie in der Lageranordnung 11 ein
Schiebesitz 24, 25 hält. Entsprechende Bohrungen in der Lageranordnung 11 sind in
ihren oberen Bereichen 26, 27 im Durchmesser gegenüber den Schiebesitzen 24, 25 leicht
erweitert. Die Stifte 20, 21 erstrecken sich im wesentlichen parallel zu einer gedachten
Verbindungslinie 28 zwischen einer Hauptnabe 29 und einer Nebennabe 30, wobei letztere
Teil der Lageranordnung 11 ist. Die Lageranordnung 11 und der Verdränger 10 sind vorzugsweise
so ausgebildet und angeordnet, daß zwischen ihnen ein durch zwei Flächen 31, 32 begrenzter,
ebener Spalt 33 besteht. Letzterer erstreckt sich in etwa senkrecht zur Linie 28.
Die eingangs genannten Maßabweichungen und Toleranzen können nun leicht durch Bewegung
der Lageranordnung 11 mit ihren Schiebesitzen 24, 25 gegenüber den feststehenden Stiften
20, 21 ausgeglichen werden. Die eigentliche Funktion der Führungsvorrichtung, nämlich
die Führung der Lageranordnung 11 quer zur Linie 28 bleibt voll erhalten. Eine separate
Schmierung der Schiebesitze 24, 25 ist bei einer Verwendung innerhalb eines Spiralladers
für eine Brennkraftmaschine nicht erforderlich. Dort genügt ein aus einer Kurbelgehäuseentlüftungsöffnung
einem Ansaugtrakt zugeführter schwacher Ölnebel. Genau für diesen Fall ist auch die
beschriebene Anordnung mit den Schiebesitzen und den nach außen offen Bereichen 26,
27 in der Lageranordnung 11 und den Festsitzen im Verdränger 10 besonders vorteilhaft,
da die zu schmierenden Stellen für den Ölnebel leicht zugänglich sind.
[0012] In einer der Figur 2 ähnlichen, jedoch nicht gezeigten Ausführungsform ist im Spalt
33 anstelle der Stifte eine sowohl mit dem Verdränger 10, als auch mit der Lageranordnung
11 fest verbundene elastische Zwischenschicht vorgesehen. Vorteilhaft ist eine jeweils
anvulkanisierte Gummilage, jeweils parallel zu den Flächen 31, 32.
[0013] Der Spalt mißt bei Verwendung der elastischen Zwischenschicht etwa 5 mm, bei der
Ausführungsform gemäß Figur 2 etwa 1 - 2 mm.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0014]
- 10
- Verdränger
- 11
- Lageranordnung
- 12
- Lagerring
- 13
- Nadelbüchse
- 14
- Verbindungselement
- 15
- Lager
- 16
- Schlitz
- 17
- Schraubverbindung
- 18
- Gehäusespirale
- 19
- Gehäusespirale
- 20
- Stift
- 21
- Stift
- 22
- Festsitz
- 23
- Festsitz
- 24
- Schiebesitz
- 25
- Schiebesitz
- 26
- oberer Bereich
- 27
- oberer Bereich
- 28
- Verbindungslinie
- 29
- Hauptnabe
- 30
- Nebennabe
- 31
- Fläche
- 32
- Fläche
- 33
- Spalt
1. Exzenterantrieb für eine Drehmasse, insbesondere für einen Verdränger eines Spiralladers,
mit einer an wenigstens einem Punkt der Drehmasse angreifenden, durch eine erste Exzenteranordnung
gebildeten Antriebsvorrichtung und mit einer an wenigstens einem weiteren, davon im
Abstand angeordneten Punkt der Drehmasse angreifenden, durch eine zweite Exzenteranordnung
gebildeten Führungsvorrichtung sowie mit einer mit der Drehmasse verbundenen Lageranordnung
zur Aufnahme der Führungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung
(11) relativ zum Mittelpunkt der Drehmasse (Verdränger 10) im wesentlichen radial
beweglich und tangential zum Umfang der Drehmasse nahezu fest angeordnet ist.
2. Exzenterantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung (11)
gegenüber einem Lagerpunkt (15) am Umfang der Drehmasse (Verdränger 10) schwenkbar
angeordnet ist.
3. Exzenterantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung
(11) über ein federndes Verbindungselement (14) mit dem Lagerpunkt (15) fest, insbesondere
lösbar verbunden ist.
4. Exzenterantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung
(11) - gegebenenfalls über ein Verbindungselement (14) - an einem Lagerpunkt (15)
am Umfang der Drehmasse (Verdränger 10) angelenkt ist.
5. Exzenterantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement (14) eine einerseits mit der Lageranordnung (11) und andererseits
mit dem Lagerpunkt (15) verbundene Blattfeder ist.
6. Exzenterantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lageranordnung (11) relativ zum Mittelpunkt (Nabe 29) der Drehmasse (Verdränger 10)
über Führungsmittel im wesentlichen radial verschiebbar angeordnet ist.
7. Exzenterantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel als
Stifte (20, 21) ausgebildet sind, mit Festsitz (22, 23) in der Drehmasse (Verdränger
10) oder der Lageranordnung (11) und mit Schiebesitz (24, 25) im jeweils anderen Teil
(Lageranordnung oder Drehmasse).
8. Exzenterantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lageranordnung (11) flächig und über eine elastische Zwischenschicht mit der Drehmasse
(Verdränger 10) verbunden ist.
9. Exzenterantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Zwischenschicht
aus mit der Drehmasse (Verdränger 10) und der Lageranordnung (11) dauerhaft verbundenem
Gummi besteht.