[0001] Die Erfindung betrifft eine Atemschutzmaske mit einem Atemfilter an einem Atemanschluß
und einem den Maskeninnenraum gegenüber der Umgebung abdichtenden Balg, welcher das
Atemfilter an seinem dem Maskeninnenraum zugewandten Ende in Art einer starren Manschette
umgreift.
[0002] Aus der DE-PS 32 36 028 ist ein Fluchtfiltergerät mit einem Atemfilter am Atemanschluß
bekanntgeworden, bei dem das Atemfilter über einen Balg mit einem Maskenkörper verbunden
ist. Der Balg dichtet den Maskeninnenraum gegenüber der Umgebung ab und umgreift das
Atemfilter am Filterauslaß in Art einer starren Manschette. Da die Manschette gleichzeitig
Halte- und Dichtfunktion übernehmen muß, ist sie als eine um den Balg gelegte Schelle
ausgeführt. Über den Balg ist das Atemfilter im Maskenkörper verschiebbar angeordnet.
An der Durchtrittsöffnung des Atemfilters am Maskenkörper ist ein Führungsring befestigt,
der vom Durchmesser so bemessen ist, daß ein leichtes Hindurchschieben des Atemfilters
ermöglicht wird. Der Balg folgt hierbei der axialen Verschiebung des Atemfilters.
Die Begrenzung des Hubes erfolgt mit dem Anstoß der starren Manschette am führungsring.
[0003] Bei dem bekannten Fluchtfiltergerät ist es von Nachteil, daß zum Wechsel des Atemfilters
die Manschette zerlegt werden muß, indem die Schelle vom Balg entfernt wird. Dieses
ist zeitaufwendig, da die Demontage in dem schwer zugänglichen Maskeninnenraum vorgenommen
werden muß und zudem zum Lösen der Schelle Werkzeug notwendig ist.
[0004] Aus dem DE-GM 67 52 895 ist eine Atemschutzmaske bekannt, die aus nachgiebigem Kunststoff
gefertigt ist und im Bereich des Atemanschlusses einen balgförmigen Vorsatz besitzt,
in den ein Atemfilter eingesetzt ist. Innerhalb des balgförmigen Vorsatzes wird das
Atemfilter am Filtereinlaß durch einen umgreifenden Kragen und am Filterauslaß durch
einen Anschlag fixiert.
[0005] Nachteilig bei der bekannten Anordnung ist, daß das Atemfilter nur schwer aus dem
balgförmigen Vorsatz entfernt werden kann, da keine formstabile, zylindrische Aufnahme
am Filterauslaß vorgesehen ist, und der balgförmige Vorsatz bei der Entnahme des Atemfilters
über die gesamte Filterlänge umgestülpt werden muß. Außerdem besteht keine Möglichkeit,
ein umgestülptes Teilstück des balgförmigen Vorsatzes zu fixieren.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Wechsel des Atemfilters zu vereinfachen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die starre Manschette zu einer
das Atemfilter nahezu vollständig umfassenden, elastischen Hülse fortgesetzt ist,
wobei das Atemfilter bei zurückgeschlagener und in der zurückgeschlagenen Position
fixierten Hülse in die Manschette einsetzbar oder aus ihr entnehmbar ist.
[0008] Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine starre, formstabile
Manschette für die Aufnahme des Atemfilters vorgesehen ist und die Fixierung und die
Dichtfunktion von der sich an die Manschette anschließenden Hülse übernommen wird.
Die Manschette kann daher in einer Spielpassung am Atemfilter anliegen. Der zylindrische
Teil der Manschette umgreift die Mantelfläche des Atemfilters und erstreckt sich bis
etwa zur halben Atemfilterhöhe und wird dann in einer elastischen Hülse fortgesetzt.
Die Hülse kann beispielsweise aus Naturkautschuk, Neoprene oder Silikon gefertigt
sein. Zum Wechsel des Atemfilters wird zunächst die Hülse bis zur starren Manschette
zurückgeschlagen und auf der Außenseite der Manschette zur Anlage gebracht. Durch
die Eigenelastizität legt sich die Hülse fest um die Manschette und ist in dieser
Position fixiert. Das Atemfilter ist nun entnehmbar. Nach dem Atemfilterwechsel wird
die Hülse zurückgeklappt und legt sich gasdicht um die Mantelfläche des Atemfilters.
Die Atemschutzmaske ist nun wieder einsatzbereit. Sofern die Manschette als Spielpassung
in bezug auf das Atemfilter ausgeführt ist, können innerhalb der Manschette, über
den Umfang verteilt, gummielastische Noppen vorhanden sein, die das Atemfilter in
der Manschette fixieren. Die Noppen bewirken, daß das Atemfilter bei der Demontage
nicht herausfallen kann. In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung besteht die
Hülse aus einzelnen streifenförmigen Teilstücken, die parallel zum Atemfilter verlaufen
und am Filtereinlaß des Atemfilters ringförmig zusammengefaßt sind. Zur Versteifung
können Verstärkungen in einzelne Teilstücke eingelegt sein. Die Hülse kann dabei,
von der Manschette beginnend, zunächst zylindrisch, dann in streifenförmigen Teilstücken
verlaufend und am Filtereinlaß wieder zylindrisch ausgeführt sein. Der der Manschette
folgende zylindrische Abschnitt dient dabei als Dichtung für das Atemfilter. Die streifenförmigen
Teilstücke bewirken, daß das Zurückklappen der Hülse erleichtert wird.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform ist die Hülse als gummielastischer Streifen ausgebildet,
der den Filtereinlaß des Atemfilters u-förmig umgreift und dessen Schenkel an der
Manschette befestigt sind. Durch den u-förmigen Streifen wird das Atemfilter in die
starre Manschette gedrückt und fixiert. Zum Filterwechsel wird der Streifen seitlich
abgestreift und das Atemfilter kann entnommen werden.
[0010] Es ist zweckmäßig, die Hülse in Höhe des Filtereinlasses mit einem Kragen zu versehen,
der das Atemfilter umgreift und das Atemfilter gegen die Manschette drückt, um so
einen festen Halt zu ermöglichen. Sofern die Hülse aus einzelnen streifenförmigen
Teilstücken besteht, können die Teilstücke einzeln mit dem Kragen am Atemfilter fixiert
werden. Die Teilstücke sind von der Länge so ausgeführt, daß sie bei der Montage zunächst
gedehnt und dann unter der elastischen Eigenspannung am Atemfilter befestigt werden.
[0011] Als Montagehilfe ist es vorteilhaft, den Kragen mit einzelnen Grifflappen an der
Stirnseite des Filtereinlasses auszustatten. Durch Ziehen an den Grifflappen läßt
sich die Hülse besonders einfach zurückschlagen.
Die Grifflappen können mit Perforationen oder waschbrettartigen Versteifungen versehen
sein, um eine gute Angriffsfläche zu bieten und ein Abrutschen zu verhindern.
[0012] Eine kostengünstige Herstellung von Balg und Hülse wird erzielt, wenn diese einstückig
ausgeführt sind, indem die Hülse eine Fortsetzung des Balges ist und die starre Manschette
dadurch entsteht, daß ein starres Band in den zylindrischen Fortsatz des Balges eingelegt
wird. Dieses Band kann in die Mantelfläche einvulkanisiert sein oder an der Innenseite
anliegen. Ein an der Innenseite der Manschette anliegendes starres Band ist besonders
einfach zu montieren und hat besonders gute Gleiteigenschaften für das ei zusetzende
Atemfilter.
[0013] Das Atemfilter samt der Hülse ist längs eines Führungsringes im Maskenanschluß in
den Maskenkörper einschiebbar, wobei die Schublänge durch die Balglänge festgelegt
ist. Durch das Einschieben des Atemfilters in den Maskeninnenraum wird eine kleinstmögliche
Einbauhöhe zur Unterbringung erreicht.
[0014] Es ist zweckmäßig, die Manschette am Filterauslaß mit einem Anschlag zu versehen,
gegen den das Atemfilter beim Einführen geschoben werden kann. Es ist besonders kostengünstig,
Balg, Hülse und Anschlag einstückig auszuführen. Der Anschlag kann als umlaufende,
wulstförmige Lippe ausgebildet sein.
[0015] Zum leichten Ausschieben der Hülse mit eingesetztem Atemfilter ist es vorteilhaft,
zwischen Hülse und Führungsring eine zylindrische Gleitbanderole anzubringen, die
die Gleiteigenschaften an den Berührflächen verbessert. In einer zweckmäßigen Ausführungsform
ist die Gleitbanderole aus Teflon gefertigt und wird vor dem Einschieben des Atemfilters
über die Hülse geschoben. Es ist aber auch möglich, die Außenfläche der Hülse zu beschichten
oder nur einzelne, streifenförmige Bereiche auf der Hülse vorzusehen, die besonders
gute Gleiteigenschaften zusammen mit dem Führungsring besitzen.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Atemschutzmaske mit ausgeschobenem Atemfilter,
- Fig. 2
- eine Atemschutzmaske mit eingeschobenem Atemfilter im Transportbehälter,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des Atemfilters mit Hülse.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Atemschutzmaske (1) mit einem Atemfilter (2) am Atemanschluß (3),
welches an einem Balg (4) befestigt ist. Der Balg (4) ist Teil des Maskenkörpers (5)
und dichtet den Maskeninnenraum (20) gegenüber der Umgebung ab. Zwischen Balg (4)
und Atemfilter (2) ist ein starres Band (6) eingelegt, das zusammen mit dem Balg (4)
eine starre Manschette (7) zur Aufnahme des Atemfilters (2) ist. Die Länge der Manschette
(7) erstreckt sich über die Länge des Bandes (6). Die Manschette (7) ist fortgesetzt
in einer elastischen Hülse (8), die gasdicht das Atemfilter (2) umfaßt. Das Atemfilter
(2) stößt am Filtereinlaß (9) gegen einen Kragen (10) und am Filterauslaß (11) gegen
einen Anschlag (12).
[0019] Anschlag (12), Manschette (7), Hülse (8) und Kragen (10) sind einstückig mit dem
Balg (4) ausgeführt. Im Atemanschluß (3) ist zwischen Hülse (8) bzw. Manschette (7)
und dem Maskenkörper (5) ein Führungsring (13) vorgesehen, durch den das Atemfilter
(2) samt der Hülse (8) in den Maskeninnenraum (20) einschiebbar ist.
[0020] Beim Ausschieben des Atemfilters (2) wird die Schublänge durch die Balglänge festgelegt.
Die Dichtlippe (14) drückt allseitig auf die Außenseite der Manschette (7) und bewirkt
eine Fixierung des Atemfilters (2) in der Gebrauchslage. Das Ausschieben des Atemfilters
(2) in die Gebrauchslage wird erleichtert, wenn eine Gleitbanderole (15) auf die Hülse
(8) und die Manschette (7) geschoben ist. Besonders gute Gleiteigenschaften sind vorhanden,
wenn die Gleitbanderole (15) aus Teflon gefertigt ist. Am Atemanschluß (3) ist mit
einer Schelle (16), die gegen den Führungsring (13) verspannt ist, eine Schutzhaube
(16) und eine Bänderung (17) befestigt. Die Schutzhaube kann über den Kopf eines nicht
dargestellten Geräteträgers gezogen werden.
[0021] Fig. 2 zeigt die Atemschutzmaske (1) in einem Transportbehälter (18) mit dem in den
Maskeninnenraum (20) eingeschobenem Atemfilter (2). In dieser Transportstellung liegt
die Dichtlippe (14) über dem Kragen (10) und verspannt damit das Atemfilter (2) im
Maskeninnenraum (20). Die maximale Einschublänge wird durch die Länge des Balges (4)
begrenzt.
[0022] Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht des Atemfilters (2) mit umgelegter Hülse (8), einem
den Filtereinlaß (9) umfassenden Kragen (10) und Grifflappen (19), die im Winkel von
90 Grad angeordnet sind und eine Fortsetzung des Kragens (10) sind.
[0023] Zum Wechsel des Atemfilters (2) wird zunächst die Hülse (8) bis zur Manschette (7)
zurückgeschlagen und an die Außenseite der Manschette (7) gelegt. Hierzu wird die
Hülse (8) an den Grifflappen (19) angefaßt und über die Manschette (7) gestülpt. Das
Atemfilter (2) ist nun entnehmbar. Beim Zusammenbau wird das neue Atemfilter in die
Manschette (7) eingesetzt und stößt dabei gegen den Anschlag (12). Danach wird die
Hülse (8) wieder zurückgeklappt.
1. Atemschutzmaske mit einem Atemfilter (2) an einem Atemanschluß (3) und einem den
Maskeninnenraum (20) gegenüber der Umgebung abdichtenden Balg (4), welcher das Atemfilter
(2) an seinem dem Maskeninnenraum (20) zugewandten Ende in Art einer starren Manschette
(7) umgreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (7) zu einer das Atemfilter
(2) nahezu vollständig umfassenden, elastischen Hülse (8) fortgesetzt ist, wobei das
Atemfilter (2) bei zurückgeschlagener und in der zurückgeschlagenen Position fixierten
Hülse (8) in die Manschette (7) einsetzbar oder aus ihr entnehmbar ist.
2. Atemschutzmaske nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (8) mit einem
am Filtereinlaß (9) angeordneten, das Atemfilter (2) umgreifenden Kragen (10) versehen
ist.
2. Atemschutzmaske nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (10) mit
Grifflappen (19) ausgebildet ist.
4. Atemschutzmaske nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Balg (4) und die Hülse (8) einstückig und die Manschette (7) als ein am Balg (4) anliegendes
starres Band (6) ausgebildet ist.
5. Atemschutzmaske nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Atemfilter (2) samt der Hülse (8) längs eines Führungsringes (13) im Atemanschluß
(3) in den Maskenkörper (5) einschiebbar ist, wobei die Schublänge durch die Balglänge
festgelegt ist.
6. Atemschutzmaske nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (7) zum Maskeninnenraum (20) hin mit einem das Atemfilter (2) aufnehmenden
Anschlag (12) versehen ist.
7. Atemschutzmaske nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Hülse (8) und Führungsring (13) eine Gleitbanderole (15) vorgesehen ist.