[0001] Die Erfindung betrifft einen Filz, insbesondere Papiermaschinenfilz vornehmlich für
die Pressenpartie einer Papiermaschine, mit wenigstens einer Trägerbahn und wenigstens
einer darauf aufgebrachten und damit verbundenen Faserbahn. Sie bezieht sich ferner
auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen endlosen Filzes. Derartige Filze werden
in erster Linie zum Transport von dünnen Bahnen durch Vorrichtungen zur Herstellung
derselben verwendet, wobei ein Haupteinsatzgebiet die Herstellung von Papier in Papiermaschinen
ist.
[0002] Die bekannten Filze haben wenigstens eine Trägerbahn und wenigstens eine darauf aufgebrachte
Faserbahn. Die Trägerbahn - es können auch mehrere, übereinander angeordnete Trägerbahnen
mit dazwischenliegenden Faserbahnen sein - ist so ausgebildet, daß sie dem Filz die
für den vorgesehenen Zweck notwendige Strukturfestigkeit in Längs- und Querrichtung
gibt. Es handelt sich also um zusammenhängende Bahnen, wobei vornehmlich Gewebe zum
Einsatz kommen. Vorgeschlagen werden aber auch Gewirke, Spinnfaservliese oder in Quer-
und Längsrichtung verfestigte Verbundfadengelege.
[0003] Wenigstens auf der Oberfläche der Trägerbahn wird dann eine Faserbahn aufgelegt und
mit der Trägerbahn verbunden, um eine glatte Oberfläche zu erzielen und Beschädigungen
der zu transportierenden Bahn, beispielsweise einer Papierbahn, zu vermeiden. In der
Pressenpartie von Papiermaschinen wird der Aufbau eines solchen Filzes zudem darauf
abgestellt, daß eine möglichst gute Entwässerung durch den Filz erzielt wird.
[0004] Die Herstellung solcher Filze erfolgt nach wie vor hauptsächlich in der Weise, daß
zunächst die Trägerbahn in der dem fertigen Filz entsprechenden Breite produziert
und erst dann eine über die volle Breite sich erstreckende Faserbahn aufgelegt und
mit der Trägerbahn verbunden wird. Die Verbindung geschieht vornehmlich durch Vernadelung,
aber auch durch Verklebung.
[0005] Für die Herstellung von endlosen Filzen, auch Schlauchfilze genannt, sind Verfahren
und Vorrichtungen bekannt, bei denen zunächst eine Trägerbahn in der der Breite des
fertigen Filzes entsprechenden Breite hergestellt und auf zwei im Abstand zueinander
angeordnete Transportwalzen aufgezogen und zwischen diesen aufgespannt wird. Dann
wird ein Faserbahnstreifen, dessen Breite geringer ist als die des fertigen Filzes,
der Trägerbahn zugeführt und an ihr befestigt. Die Trägerbahn wird dann in Umfangsrichtung
bewegt, wobei eine Relativbewegung zwischen dem zuzuführenden Faserbahnstreifen und
der Trägerbahn quer zu dessen Umlaufrichtung erzeugt wird. Aufgrund dieser Relativbewegung
wickelt sich der Faserbahnstreifen quer zur Umlaufrichtung fortschreitend auf die
Trägerbahn auf. Es wird somit nach und nach eine Faserbahn aufgebaut, wobei diese
auch mehrlagig ausgebildet sein kann. Dabei wird gleichzeitig in dieser Vorrichtung
eine Vernadelung und damit eine Verbindung zwischen Faserbahn und Trägerbahn durchgeführt.
[0006] Für die Erzeugung der Relativbewegung sind zwei verschiedene Konzepte bekannt. Bei
der Vorrichtung nach den DE-B-23 24 985, DE-A-39 37 651 und DE-A-39 37 652 wird die
Zuführeinrichtung für die Faserbahnstreifen quer zu den Transportwalzen verschoben.
Kinematisch umgekehrt wird bei der Vorrichtung nach der DE-B-1 660 765 und EP-B-0
123 969 vorgegangen. Hier ist die Zuführeinrichtung ortsfest angeordnet und wird demgemäß
die Trägerbahn auf den Transportwalzen querverschoben. Hierzu sind in den Transportwalzen
parallel zu deren Längsachsen Nuten eingearbeitet, in denen Transportketten laufen,
die mit in die Trägerbahn hineinragenden Nadeln versehen sind. Denkbar ist, wenn auch
aufwendig, beide Prinzipien miteinander zu kombinieren.
[0007] In der EP-B-0 123 969 wird im übrigen darauf hingewiesen, daß die Vorrichtung auch
für Behandlungs- und Bearbeitungsmaßnahmen, wie Flämmen, Nadeln, Bürsten oder dergleichen,
eingesetzt werden kann. Es können auch im Abstand zueinander verlaufende Fäden zur
Bildung von Entwässerungslängskanälen auf den Filz aufgebracht werden.
[0008] Daneben ist es aus der US-A-3 097 413 bekannt, einen endlosen Schlauchfilz dadurch
herzustellen, daß zunächst zwischen zwei Transportwalzen ein Fadengelege aus einem
oder mehreren, im Abstand zueinander verlaufenden und wendelförmig um die Walzen gelegten
Fäden angefertigt wird und daß dann eine Faserbahn in der dem fertigen Filz entsprechenden
Breite zugeführt wird, die zuvor durch Quertafelung eines Faserbahnstreifens hergestellt
worden ist, und mit der Trägerbahn vernadelt wird. Dabei besteht die Möglichkeit,
mit dem quer zugeführten Faserbahnstreifen auch ein Fadengelege aus sich parallel
und im Abstand dazu erstreckenden Fäden zuzuführen, welche sich dann in dem fertigen
Filz quer zu dessen Umfangsrichtung erstrecken. Die US-A-4 495 680 und US-A-4 594
756 befassen sich mit einer Vorrichtung zur Herstellung des aus der US-A-3 097 413
bekannten Längsfadengeleges, wobei das Längsfadengelege anschließend mit einer Faserbahn
vernadelt werden kann, und zwar entweder in der Vorrichtung selbst oder in einer konventionellen
Nadelmaschine.
[0009] Zielsetzung für derart aufgebaute Filze war es, keine Kreuzungspunkte, wie sie bei
Geweben charakteristisch sind, zu erhalten, sondern nur vornehmlich in Längsrichtung
sich erstreckende Fadengelege. Dies mußte jedoch mit dem Nachteil erkauft werden,
daß zunächst ein vollständiges Fadengelege hergestellt werden mußte, wobei Hilfsmaßnahmen
dafür getroffen werden mußten, die Fadengelege für den anschließenden Nadelvorgang
zu stabilisieren. Hierfür wurden auf das Fadengelege entweder lösliche Folien aufgeklebt
oder das Fadengelege wurde dadurch hergestellt, daß ein Gewebe mit löslichen Querfäden
hergestellt wurde, die dann nach dem Nadelungsvorgang herausgelöst wurden. Auch die
Faserbahnen wurden zunächst in der Endbreite des Filzes hergestellt, bevor sie mit
dem Fadengelege vernadelt wurden. Entsprechend ist man mit der Endbreite durch die
Breite der Vorrichtungen beschränkt. Davon abgesehen ist die Querstabilität solcher
Filze angesichts der hohen Beanspruchungen insbesondere in der Pressenpartie einer
Papiermaschine häufig nicht ausreichend.
[0010] Nach wie vor werden deshalb Filze der gattungsgemäßen Art mit Trägerbahnen als in
Quer-und Längsrichtung zusammenhängenden Bahnen hergestellt, und zwar gerade auch
dann, wenn die Faservliesbahn in Form von Faservliesbahnstreifen fortlaufend in Umfangsrichtung,
jedoch wendelförmig in Querrichtung fortschreitend aufgebracht wird. Dies zeigen die
soeben veröffentlichten DE-A-39 37 651 und DE-A-39 37 652. Dabei muß der Nachteil
in Kauf genommen werden, daß zunächst die Trägerbahn in der dem fertigen Filz entsprechenden
Breite angefertigt werden muß, was in entsprechend breiten Maschinen, beispielsweise
Web- oder Wirkmaschinen, geschieht. Da insbesondere Papiermaschinenfilze große Breiten
haben, müssen hierfür teure und meist langsam arbeitende Webmaschinen herangezogen
werden. Wirkmaschinen stehen ohnehin nur in begrenzten Breiten zur Verfügung, so daß
Gewirke bisher nur bei schmalen Filzen eingesetzt wurden. Überdies müssen die Maschinen
für jeden Papiermaschinenfilz entsprechend eingerichtet werden, da Papiermaschinenfilze
keine Serienprodukte sind. Dies hat hohe Produktionskosten und geringe Flexibilität
zur Folge. Außerdem ist deren innerbetrieblicher Transport und deren Installation
in Vorrichtungen, in denen die Faserbahn aufgebracht wird, umständlich und aufwendig.
[0011] Ein weiterer Nachteil der gattungsgemäßen Filze besteht darin, daß sie in Querrichtung
eine durchgehende Struktur haben. Dies hat zur Folge, daß sich auch Störstellen, wie
Nähte oder dergleichen, quer über die gesamte Breite des Filzes erstrecken. Solche
Filze sind sehr vibrationsempfindlich und verursachen entsprechende Störungen in der
jeweiligen Maschine.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Papiermaschinenfilz der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß er trotz ausreichender Querstabilität verbesserte
Laufeigenschaften hat und sich mit erheblich geringeren Kosten herstellen läßt.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Trägerbahn(en) jeweils
aus wenigstens einem Trägerbahnstreifen gebildet ist bzw. sind, dessen bzw. deren
Breite geringer ist als die Trägerbahn(en) und der bzw. die im wesentlichen in Laufrichtung
des Filzes sowie wendelförmig quer dazu fortschreitend gewickelt ist bzw. sind. Dabei
geschieht die Herstellung grundsätzlich durch folgende Verfahrensschritte:
a) es wird zunächst eine Materialbahn hergestellt;
b) an der Materialbahn wird wenigstens ein Trägerbahnstreifen befestigt, dessen Breite
geringer ist als die des fertigen Filzes;
c) die Materialbahn wird in Umfangsrichtung bewegt;
d) der Aufbau der ersten Trägerbahn und gegebenenfalls weiterer Trägerbahnen erfolgt
aufgrund einer Relativbewegung zwischen dem jeweiligen Trägerbahnstreifen und dem
schon aufgebauten Teil des Filzes quer zur Umlaufrichtung der Materialbahn wendelförmig;
e) jede Trägerbahn wird mit wenigstens einer Faserbahn verbunden.
[0014] Damit wird erfindungsgemäß erstmals ein Filz bereitgestellt, bei dem die jeweilige
Trägerbahn aus einem oder mehreren Trägerbahnstreifen zusammengesetzt ist, der bzw.
die sich im wesentlichen in Laufrichtung des Filzes erstrecken, jedoch wendelförmig
aufgewickelt ist bzw. sind. Dabei hat es sich als überraschend erwiesen, daß auch
eine solche Trägerbahn - im Vergleich zu Fadengelegen - eine ausreichende Querstabilität
gibt. Dies hängt offenbar damit zusammen, daß die Trägerbahnstreifen selbst eine eigene
Querstabilität haben und somit nicht dazu neigen, in Querrichtung auszuweichen oder
sich zu verschieben. Die Querstabilität wird zum anderen wirkungsvoll dadurch unterstützt,
daß die Faserbahn flächig mit den Trägerbahnstreifen verbunden, insbesondere vernadelt
ist. Entsprechend kann dieser Filz auch bei hohen Beanspruchungen, wie sie vor allem
in der Pressenpartie einer Papiermaschine auftreten, eingesetzt werden, ohne daß seine
Dimensionsstabilität gegenüber den gattungsgemäßen Filzen beeinträchtigt ist.
[0015] Dabei weisen dieser Filz und insbesondere sein Herstellungsverfahren erhebliche Vorteile
auf. Aufgrund des Wickelprozesses sind eventuelle Störstellen im Trägerbahnstreifen
auf dessen Breite begrenzt und erstrecken sich nicht über die gesamte Breite des Filzes.
Hierdurch wird die Anregung von Vibrationen wesentlich herabgesetzt oder sogar eliminiert.
Dies ermöglicht es auch, Abschnitte von Trägerbahnstreifen mit unterschiedlichen Eigenschaften
hintereinander zu setzen, denn die dadurch bedingten Störstellen an den Verbindungen
der Abschnitte sind örtlich auf die Breite des jeweiligen Trägerbahnstreifens begrenzt.
Dies eröffnet vielseitige Variationsmöglichkeiten bezüglich des Trägerbahnaufbaus.
So kann die Durchlässigkeit über die Breite des Filzes entsprechend den Anforderungen
variiert werden. Auch die chemische Ausrüstung kann unterschiedlich gestaltet werden,
um an den jeweils erforderlichen Stellen des Filzes besondere Eigenschaften zu erzeugen.
[0016] Neben den wesentlich verbesserten Eigenschaften und Variationsmöglichkeiten des Filzes
selbst treten aber noch erhebliche Vorteile bei der Herstellung desselben. Für die
Erzeugung des Trägerbahnstreifens genügt - unabhängig von der Breite des fertigen
Filzes - eine Web- oder Wirkmaschine entsprechend geringer Breite. Solche Maschinen
sind nicht nur kostengünstig, sondern arbeiten auch schneller. Zudem wird erstmals
die Möglichkeit eröffnet, sehr breite Filze, wie sie in Hochleistungspapiermaschinen
zur Anwendung kommen, mit einer Trägerbahn aus einem Gewirke herzustellen. Die Trägerbahnstreifen
können in großen Längen und damit ohne Umrüstung der Maschinen auf Vorratsrollen produziert
werden, was ebenfalls eine kostengünstigere und dazu noch flexiblere Fertigung zur
Folge hat. Entsprechendes gilt selbstverständlich für die Herstellung von Trägerbahnstreifen
aus Folien, Spinnfaservliesen oder Verbundfadengelegen.
[0017] Für den eigentlichen Herstellungsprozeß des Filzes werden dann die Vorratsrollen
entsprechend abgerufen und dann einer Vorrichtung, wie sie im Prinzip aus den eingangs
genannten Druckschriften (DE-B-23 24 985, DE-A-39 37 652, DE-B-1 660 765, EP-B-0 123
969) bekannt ist, zugeführt. Die Herstellung des aus Trägerbahn und Faserbahn zusammengesetzten
Filzes kann dann in dieser Vorrichtung in einem Arbeitsgang erfolgen, was ebenfalls
dazu beiträgt, daß die Produktionskosten im Vergleich zu denen konventioneller Filze
wesentlich niedriger sind. Dabei sind hinsichtlich der Breite des Filzes praktisch
keine Grenzen gesetzt, d.h. es lassen sich auch sehr breite Filze unabhängig von der
Breite und der Struktur des jeweiligen Trägerbahnstreifen herstellen. Für die Einstellung
dieser Breite sind zudem keine besonderen Maßnahmen erforderlich, da der Herstellungsprozeß
bei Erreichen der Endbreite des Filzes einfach abgebrochen wird.
[0018] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Trägerbahn bzw. wenigstens eine
Trägerbahn mehrlagig aus mehreren, übereinandergewikkelten Trägerbahnstreifen gebildet
ist. Dies gibt die Möglichkeit, den einzelnen Lagen der Trägerbahn durch Verwendung
entsprechender Trägerbahnstreifen unterschiedliche Eigenschaften zu geben. Sofern
dies nicht erforderlich ist, kann die Trägerbahn bzw. mindestens eine Trägerbahn aus
einem Trägerbahnstreifen gebildet sein, der mehrlagig übereinandergewickelt ist.
[0019] Der Trägerbahnstreifen bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen kann derart wendelförmig
gewickelt sein, daß die Längskanten des jeweiligen Trägerbahnstreifens aneinanderliegen.
Dies ergibt eine besonders gleichmäßige Trägerbahnstruktur über die Breite des Filzes.
Alternativ dazu können sich die nebeneinanderliegenden Windungsabschnitte des jeweiligen
Trägerbahnstreifens aber auch teilweise überlappen. Hierdurch wird eine besonders
gute Querstabilität erreicht, insbesondere wenn die sich überlappenden Abschnitte
mit der Faserbahn durchgenadelt sind.
[0020] Bei mehrlagigen Trägerbahnen lassen sich auch wenigstens eine Lage mit überlappenden
Trägerbahnstreifen und eine Lage mit sich nicht überlappenden Trägerbahnstreifen miteinander
kombinieren, wobei die Kombination vorzugsweise dergestalt erfolgt, daß die Längskanten
der Trägerbahnstreifen nicht übereinander zu liegen kommen, d.h. zueinander versetzt
laufen.
[0021] Der erfindungsgemäße Filz läßt sich praktisch beliebig aufbauen. So können mehrere
Trägerbahnen vorgesehen sein, die durch eine Faserbahn getrennt sind. Dabei kann der
Filz auch beidseitig jeweils eine Faserbahn aufweisen und auch mehrlagig aufgebaute
Faserbahnen haben.
[0022] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Faserbahn bzw.
wenigstens eine Faserbahn aus wenigstens einem Faserbahnstreifen gebildet ist, dessen
bzw. deren Breite geringer ist als der Filz und der bzw. die im wesentlichen in Laufrichtung
des Filzes sowie wendelförmig quer dazu fortschreitend gewickelt ist bzw. sind. Erfindungsgemäß
wird also die Faserbahn oder - bei mehreren Faserbahnen - zumindest eine Faserbahn
- wenn nicht alle - in derselben Weise aufgebaut wie die Trägerbahn. Dieser Aufbau
der Faserbahn(en) hat mehrere Vorteile. Zum einen kann der Faserbahnstreifen auf einer
kleinen Maschine entsprechender Breite hergestellt und in Form von Vorratsrollen bereitgehalten
werden. Zum anderen kann dann die anschließende Herstellung des Filzes - wenn alle
Faserbahnen entsprechend aufgebaut werden - in einer Maschine und damit besonders
kostengünstig geschehen.
[0023] Es ist zweckmäßig, daß der bzw. wenigstens eine der Faserbahnstreifen, aus dem eine
einer Trägerbahn benachbarte Faserbahn aufgebaut ist, derart wendelförmig gewickelt
ist, daß der Faserbahnstreifen mit jeweils zwei benachbarten Windungsabschnitten des
Trägerbahnstreifens verbunden ist. Diese Anordnung unterstützt die Querstabilität
des Filzes. Bei besonders hohen Anforderungen an die Oberflächengüte des Filzes kann
es zweckmäßig sein, daß wenigstens eine eine Seite des Filzes bildende Faserbahn durchgehend
ausgebildet ist, d.h. nicht aus einem Faserbahnstreifen aufgebaut ist.
[0024] Das oben schon grundsätzlich dargestellte, erfindungsgemäße Verfahren setzt für den
Aufbau der Trägerbahn zunächst die Herstellung einer Materialbahn voraus, an der der
Trägerbahnstreifen befestigt wird und die in Umfangsrichtung bewegt werden kann. Diese
Materialbahn kann je nach gewünschtem Aufbau des Filzes verschieden ausgebildet sein.
So besteht die Möglichkeit, zunächst separat eine Faserbahn in der Breite des fertigen
Filzes herzustellen, beispielsweise auf einer Nadelmaschine, und diese Faserbahn dann
auf die im Prinzip bekannte Vorrichtung aufzuziehen, um sie dann in Umlaufrichtung
drehen zu können. An dieser Faserbahn kann dann der - erste - Trägerbahnstreifen befestigt
werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß die Materialbahn als Materialbahnstreifen
in einer Breite angefertigt wird, die geringer ist als die Breite des fertigen Filzes,
und daß der Materialbahnstreifen spätestens nach Fertigstellung des Filzes wieder
entfernt wird. An diesem Materialbahnstreifen kann dann der Trägerbahnstreifen - aber
auch mehrere - zu Beginn des Trägerbahnaufbaus befestigt werden. Bei dem Materialbahnstreifen
kann es sich beispielsweise um ein Abfall- oder Ausschußprodukt beliebiger Struktur
handeln.
[0025] Alternativ dazu kann jedoch die Materialbahn auch kombiniert aufgebaut sein, nämlich
aus einem Materialbahnstreifen, dessen Breite geringer als die des fertigen Filzes
ist, und aus wenigstens einem daran befestigten Faserbahnstreifen, dessen bzw. deren
Breite ebenfalls geringer ist bzw. sind als die des fertigen Filzes. Dabei wird der
bzw. werden die Faserbahnstreifen dadurch wendelförmig zu einer Faserbahn aufgebaut,
daß er bzw. sie fortlaufend bei Relativbewegung zwischen Faserbahnstreifen und des
schon aufgebauten Teils der Faserbahn quer zur Umlaufrichtung zugeführt wird bzw.
werden. In diesem Fall besteht also die Materialbahn aus einem nach Fertigstellung
wieder zu entfernenden Materialbahnstreifen sowie aus einem Faserbahnstreifen, der
zu einer Faserbahn durch wendelförmiges Aufwickeln aufgebaut wird. Daran wird dann
der Trägerbahnstreifen zum Zwecke des Aufbaus der Trägerbahn befestigt, wobei die
Befestigung mit der oder unmittelbar an die Verbindung des Faserbahnstreifens mit
dem Materialbahnstreifen oder erst nach Fertigstellung der Faserbahn erfolgen kann.
Nach Entfernung des Materialbahnstreifens erhält man auf diese Weise einen aus einer
Trägerbahn und einer außenliegenden Faserbahn bestehenden Filz.
[0026] Im übrigen besteht - wie schon gesagt - die Möglichkeit, weitere Faserbahnen vorzusehen,
die aus Faserbahnstreifen in der beschriebenen Weise aufgebaut sind, um den Herstellungsprozeß
in einer Vorrichtung ablaufen zu lassen. Soweit Faserbahnstreifen und Trägerbahnsteifen
benachbart zulaufen, sollten sie derart quer zur Umlaufrichtung versetzt zugeführt
werden, daß jeweils der Faserbahnstreifen über zwei benachbarte Trägerbahnstreifen
zu liegen kommt. Dies unterstützt die Querstabilität des Filzes. Die Zuführung kann
dabei auch dergestalt vor sich gehen, daß jeweils eine mehrlagige Trägerbahn und/oder
eine mehrlagige Faserbahn aufgebaut werden, und zwar entweder dadurch, daß mehrere
Trägerbahnstreifen und/oder Faserbahnstreifen zugeführt werden, oder dadurch, daß
ein Trägerbahnstreifen bzw. Faserbahnstreifen durch wenigstens einmalige Umkehr der
Relativbewegung zwischen Trägerbahnstreifen bzw. Faserbahnstreifen und schon aufgebautem
Teil des Filzes quer zur Umlaufrichtung übereinandergewickelt wird.
[0027] Im übrigen kann die Zuführung von Trägerbahnstreifen und/oder Faserbahnstreifen so
geschehen, daß die Längskanten jeweils aneinander zu liegen kommen oder daß sich die
Windungsabschnitte teilweise überlappen. Bei mehrlagigen Ausbildungen von Faservliesbahnen
und/oder Trägerbahnen können diese beiden Alternativen auch lagenmäßig miteinander
kombiniert werden.
[0028] Selbstverständlich besteht bei entsprechenden Anforderungen auch die Möglichkeit,
daß zusätzlich wenigstens eine weitere Faserbahn in der Breite des fertigen Filzes
separat fertiggestellt und dann auf die Ober- und/oder Unterseite des aufgebauten
Teils des Filzes aufgebracht und befestigt wird. Ebenso können mehrere Trägerbahnen
durch wendelförmiges Aufwickeln von Trägerbahnstreifen aufgebaut werden, wobei zwischen
den Trägerbahnen jeweils eine Faserbahn durch wendelförmiges Aufwickeln vom Faserbahnstreifen
aufgebaut wird.
[0029] Eine besonders wirkungsvolle und die Struktur des Filzes kaum störende Verbindung
zwischen Faserbahn und Trägerbahn wird in an sich bekannter Weise durch Nadelung hergestellt,
wobei die Nadelung streifenweise auch schon während des Aufbaus der Trägerbahn und/oder
der Faserbahn durchgeführt werden kann, indem der hierzu verwendeten Vorrichtung eine
entsprechende Nadeleinrichtung zugeordnet wird.
[0030] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
Figur (1) in schematischer Darstellung eine Seitenansicht und
Figur (2) eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Filzes sowie
Figuren (3) bis (7) verschiedene, schematisch im Querschnitt dargestellte Ausführungsformen
von Filzen.
[0031] Die in den Figuren (1) und (2) dargestellte Vorrichtung (1) weist zwei Transportwalzen
(2, 3) auf, die horizontale Drehachsen (4, 5) haben und in horizontalem Abstand zueinander
gelagert sind. Die Transportwalzen (2, 3) weisen über die Mantelflächen verteilt parallel
zu den Drehachsen (4, 5) verlaufende Nuten - beispielhaft mit (6, 7) bezeichnet -
auf, in denen Transportketten - beispielhaft mit (8, 9) bezeichnet - geführt sind.
Diese tragen Nadelstücke - beispielhaft mit (10, 11) bezeichnet -, die über die Mantelflächen
der Transportwalzen (2, 3) vorstehen. Die Transportwalzen (2, 3) drehen sich in den
Richtungen der Pfeile A.
[0032] Die Vorrichtung (1) weist zwei Zuführeinrichtungen (12, 13) auf. In der oberen Zuführeinrichtung
(12) sind insgesamt vier Vorratsrollen (14, 15, 16, 17) drehbar in Richtung der eingezeichneten
Pfeile gelagert, und zwar zwei nebeneinander angeordnete, obere Vorratsrollen (14,
15) und zwei ebenfalls nebeneinander angeordnete, untere Vorratsrollen (16, 17). Jede
Vorratsrolle (14, 15, 16, 17) hat eine Drehachse (18, 19, 20, 21), auf die jeweils
ein Bahnstreifen (22, 23, 24, 25) aufgewickelt ist. Führungsrollen (26, 27, 28) sorgen
für eine einwandfreie Führung der abgewickelten Bahnstreifen (22, 23, 24, 25).
[0033] Zusätzlich zu den Vorratsrollen (14, 15, 16, 17) könnte noch eine Krempeleinrichtung
vorgesehen sein, über die ein Faservlies zugeführt werden kann.
[0034] An der Unterseite der Vorrichtung ist die zweite Zuführeinrichtung (13) angeordnet.
In ihr sind zwei Vorratsrollen (29, 30) nebeneinander gelagert, die auch hier aus
den Drehachsen (31, 32) und den auf diesen aufgewickelten Bahnstreifen (33, 34) bestehen.
Führungsrollen (35, 36) dienen der Abstützung der abgewickelten Bahnstreifen (33,
34).
[0035] Die Vorrichtung (1) weist ferner eine Nadelmaschine (37) auf, von der hier lediglich
die Nagelbretter (38, 39, 40) dargestellt sind. Die Nagelbretter (38, 39, 40) sind
übereinander angeordnet und vertikal beweglich. Im oberen Teil der Vorrichtung (1)
ist ein Nadelbrett (38) vorgesehen, während im unteren Teil zwei gegenläufige Nadelbretter
(39, 40) vorhanden sind.
[0036] Je nach gewünschtem Aufbau des auf der Vorrichtung (1) herzustellenden Filzes können
als Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) Faserbahnstreifen oder Trägerbahnstreifen
verwendet werden. Die Faserbahnstreifen bestehen dann aus einem Faservlies, wobei
das Faservlies unterschiedliche Faserorientierungen, Feinheiten und Faserdichte haben
kann, während die Trägerbahnstreifen verschiedene Struktur haben können, beispielsweise
Gewebe-, Gewirke-, Spinnfaservlies-, Folien-und/oder Verbundfadengelegestreifen.
[0037] Zu Beginn des Herstellungsprozesses wird zunächst ein Materialbahnstreifen auf die
beiden Transportwalzen (2, 3) aufgezogen, und zwar etwa in Höhe der Zuführung der
Vorratsrollen (14, 15, 16, 17, 29, 30). Dieser Materialbahnstreifen kann beispielsweise
ein Ausschußgewebestreifen sein. An diesem Materialbahnstreifen werden dann die einzelnen
Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) mit ihren stirnseitigen Enden befestigt. Danach
werden die beiden Transportwalzen (2, 3) und damit der Materialbahnstreifen in Umfangsrichtung
in Bewegung gesetzt, wodurch die Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) von den Vorratsrollen
(14, 15, 16, 17, 29, 30) abgezogen werden und auf dem Materialbahnstreifen zur Anlage
kommen. Gleichzeitig wird die Nadelmaschine (37) in Betrieb gesetzt mit der Folge,
daß die einzelnen Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) miteinander vernadelt werden,
d.h. die Fasern der Faserbahnstreifen in die Trägerbahnstreifen eindringen.
[0038] Mit der Drehbewegung der Transportwalzen (2, 3) werden auch die Transportketten (8,
9) in den Richtungen der Pfeile B in Bewegung gesetzt. Dies hat zur Folge, daß der
Materialbahnstreifen und damit auch der schon auf ihm aufgebaute Teil (41) des Filzes
entsprechend mittransportiert werden. Aufgrund der Relativbewegung zwischen diesem
Teil (41) des Filzes und den Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) werden letztere
wendelförmig auf die Transportwalzen (2, 3) aufgewickelt, und zwar mit einer der Geschwindigkeit
der Transportketten (8, 9) entsprechenden Steigung.
[0039] Dies wird so lange fortgesetzt, bis der Filz seine Endbreite erhalten hat. Die Bahnstreifen
(22, 23, 24, 25, 33, 34) werden dann abgeschniten. Der fertige Filz wird von den Transportwalzen
(2, 3) abgezogen, indem die Transportketten (8, 9) nochmals in Betrieb genommen werden.
Nach der Abnahme des Filzes wird der lediglich hilfsweise verwendete Materialbahnstreifen
abgetrennt. Der Filz ist dann entweder fertig oder kann für weitere Verarbeitungsvorgänge
benutzt werden, beispielsweise um eine weitere Faserbahn, die von vorneherein die
Breite des Filzes hat, in einer Nadelmaschine aufzunadeln.
[0040] Selbstverständlich sind Variationen der dargestellten Vorrichtung (1) denkbar. So
können die einzelnen Vorratsrollen (14, 15, 16, 17, 29, 30) auch gegeneinander versetzt
sein, damit die Bahnstreifen (22, 23, 24, 25, 33, 34) entsprechend versetzt zugeführt
werden, was insbesondere für die Querstabilität günstig ist. Auch müssen nicht alle
Vorratsrollen (14, 15, 16, 17, 29, 30) vorhanden sein. Im übrigen ist der Abstand
der Transportwalzen (2, 3) veränderlich, um auch Filze unterschiedlicher Längen herstellen
zu können.
[0041] In den Figuren (3) bis (7) sind verschiedene Ausführungsformen von auf der Vorrichtung
(1) gefertigten Filzen im Querschnitt, d.h. quer zur vorgesehenen Laufrichtung, dargestellt.
Bei dem in Figur (3) dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Filz (42) eine untere
Faserbahn (43) und eine obere Faserbahn (44) auf, wobei zwischen den beiden Faserbahnen
(43, 44) eine Trägerbahn (45) angeordnet ist. Die untere Faserbahn (44) ist konventionell
hergestellt worden, d.h. separat in der vorgesehenen Endbreite des Filzes (42), und
anschließend auf die Unterseite der Kombination aus Faserbahn (44) und Trägerbahn
(45) in einer Nadelmaschine aufgenadelt worden.
[0042] Die Faserbahn (44) und die Trägerbahn (45) sind in der Vorrichtung (1) gemäß den
Figuren (1) und (2) angefertigt worden. Dabei ist die Geschwindigkeit der Transportketten
(8, 9) derart niedrig eingestellt worden, daß sich die einzelnen Windungen des Trägerbahnstreifens
(46) teilweise überlappen, was schematisch durch die Z-förmige Darstellung des Trägerbahnstreifens
(46) zum Ausdruck gebracht worden ist. Die obere Faserbahn (44) ist entsprechend wendelförmig
aufgebaut worden. Durch die Vernadelung hat diese Faserbahn (44) eine weitgehend homogene
Srtuktur. Durch die Vernadelung sowohl der oberen als auch der unteren Faserbahnen
(43, 44) mit der Trägerbahn (45) können sich die einzelnen Windungen des Trägerbahnstreifens
(46) nicht gegeneinander quer verschieben. Hierdurch und durch die Eigenstabilität
des Trägerbahnsteifens (46) in Querrichtung hat der Filz (42) eine ausreichende Querstabilität.
[0043] Der in Figur (4) dargestellte Filz (47) hat ebenfalls eine untere und eine obere
Faserbahn (48, 49), die den Faserbahnen (43, 44) bei dem Filz (42) entsprechen. Die
dazwischenliegende Trägerbahn (50) ist hier zweilagig aufgebaut, indem zwei Trägerbahnstreifen
(51, 52) übereinander zugeführt worden sind. Dies kann gleichzeitig oder nacheinander
geschehen sein. Dabei ist die Geschwindigkeit der Transportketten (8, 9) so hoch eingestellt
worden, daß die einzelnen Windungen der Trägerbahnstreifen (51, 52) hierbei nicht
überlappen, sondern ihre Längskanten aneinander angrenzen. Die Zuführung der Trägerbahnstreifen
(51, 52) ist zudem so durchgeführt worden, daß sie gegeneinander versetzt sind, also
die Längskanten der Windungen des unteren Trägerbahnstreifens (52) versetzt zu denen
des oberen Trägerbahnstreifens (51) liegen. Durch Vernadelung der Faserbahnen (48,
49) mit der Trägerbahn (50) wird auch hier eine ausreichende Querstabilität erreicht.
[0044] Der in Figur (5) gezeigte Filz (53) weist drei übereinanderliegende Faserbahnen (54,
55, 56) auf, zwischen denen jeweils eine Trägerbahn angeordnet ist. Die untere Faserbahn
(54) ist konventionell wie die unteren Faserbahnen (43, 48) der Filze (42, 47) hergestellt
und aufgenadelt worden. Die mittlere und obere Faserbahn (55, 56) sind in der Vorrichtung
(1) gemäß den Figuren (1) und (2) durch wendelförmiges Aufbringen eines Faserbahnsrteifens
aufgebaut worden. Dies gilt auch für die Trägerbahnen (57, 58), die aus Trägerbahnstreifen
(59, 60) aufgebaut worden sind, indem sie in die Vorrichtung (1) gemäß den Figuren
(1) und (2) eingeführt worden sind. Dies geschah jeweils derart, daß die Längskanten
der Windungen der Trägerbandstreifen (59, 60) aneinanderliegen. Dabei sind die Trägerbahnstreifen
(59, 60) versetzt zugeführt worden, damit die Längskanten nicht übereinander zu liegen
kommen. Durch Vernadelung der Faserbahnen (54, 55, 56) mit den Trägerbahnen (57, 58)
sind die einzelnen Lagen des Filzes (53) miteinander verbunden.
[0045] Der in Figur (6) gezeigte Filz (61) weist eine untere Faserbahn (62) und eine obere
Faserbahn (63) auf. Die untere Faserbahn (62) ist nachträglich nach separater Herstellung
aufgenadelt worden, während die obere Faserbahn (63) in der Vorrichtung (1) gemäß
den Figuren (1) und (2) durch wendelförmiges Aufwickeln eines Faserbahnstreifens aufgebaut
worden ist. Zwischen beiden Faserbahnen (62, 63) ist eine Trägerbahn (64) eingeschlossen,
die zweilagig ausgebilet ist. Die untere Lage der Trägerbahn (64) wird von einem Trägerbahnstreifen
(65) gebildet, der in gleicher Weise aufgewickelt worden ist, wie der Trägerbahnstreifen
(46). Die einzelnen Windungen des Trägerbahnstreifens (65) überlappen sich somit.
Die obere Lage der Trägerbahn (64) wird dagegen von einem Trägerbahnstreifen (66)
gebildet, dessen einzelne Windungen aneinander angrenzen, also nebeneinanderliegen
und sich nicht überlappen. Dabei sind beide Trägerbahnstreifen (65, 66) gegeneinander
so versetzt, daß deren Längskanten nicht übereinanderliegen.
[0046] Der in Figur (7) dargestellte Filz (67) hat eine untere Faserbahn (68), eine mittlere
Faserbahn (69) und eine obere Faserbahn (70). Die untere Faserbahn (68) ist konventionell
und separat hergestellt und anschließend aufgenadelt worden. Der darüberliegende Teil
des Filzes (67) ist in der Vorrichtung (1) gemäß den Figuren (1) und (2) aufgebaut
worden.
[0047] Zwischen den Faserbahnen (68, 69, 70) ist jeweils eine Trägerbahn (71, 72) eingeschlossen.
Die untere Trägerbahn (71) ist aus zwei Trägerbahnstreifen (73, 74) gebildet, wobei
die Windungen des unteren Trägerbahnstreifens (73) nebeneinanderliegen, während sich
die Windungen des oberen Trägerbahnstreifens (74) überlappen. Die obere Trägerbahn
(72) ist aus einem Trägerbahnstreifen (75) derart aufgebaut, daß dessen Windungen
nebeneinander ohne Überlappung liegen. Die Verbindung der einzelnen Lagen wird durch
Vernadelung der Faserbahnen (68, 69, 70) hergestellt.
[0048] Selbstverständlich können mit der Vorrichtung (1) gemäß den Figuren (1) und (2) auch
anders aufgebaute Filze hergestellt werden. So kann auch die jeweils untere Faserbahn
in der Vorrichtung (1) aus einem oder mehreren Faserbahnstreifen aufgebaut werden.
Es können auch eine Mehrzahl von Trägerbahnen mit sich überlappenden Windungen übereinandergelegt
werden. Insbesondere wenn der Filz vollständig in der Vorrichtung (1) gemäß den Figuren
(1) und (2) aufgebaut wird, sind der Breite praktisch keine Grenzen gesetzt, d.h.
es können auch extreme Breiten hergestellt werden, für die bisher entsprechend breite
Vorrichtungen für die Herstellung der Trägerbahn(en) und Faserbahnen nicht zur Verfügung
stehen, insbesondere wenn die Trägerbahn(en) als Gewebe oder Gewirke ausgebildet sind.
1. Filz, insbesondere Papiermaschinenfilz für die Pressenpartie einer Papiermaschine,
mit wenigstens einer Trägerbahn und wenigstens einer darauf aufgebrachten und damit
verbundenen Faserbahn,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn-(en) (45, 50, 57, 58, 64, 71, 72) jeweils
aus wenigstens einem Tragerbahnstreifen (46, 51, 52, 59, 60, 65, 66, 73, 74, 75) gebildet
ist bzw. sind, dessen bzw. deren Breite geringer ist als die Trägerbahn(en) (45, 50,
57, 58, 64, 71, 72) und der bzw. die im wesentlichen in Laufrichtung des Filzes (42,
47, 53, 61, 67) sowie wendelförmig quer dazu fortschreitend gewikkelt ist bzw. sind.
2. Filz nach Anspruch (1),
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn (50, 64) bzw. wenigstens eine Trägerbahn
(71) aus mehreren, übereinandergewickelten Trägerbahnstreifen (51, 52, 65, 66, 73,
74) gebildet ist.
3. Filz nach Anspruch (1),
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbahn bzw. mindestens eine der Trägerbahnen aus
einem Trägerbahnstreifen gebildet ist, der mehrlagig übereinandergewickelt ist.
4. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerbahnstreifen
(46) bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen (51, 52, 66, 73, 75) derart wendelförmig
gewickelt ist, daß die Längskanten des jeweiligen Trägerbahnstreifens (46, 51, 52,
66, 73, 75) aneinanderliegen.
5. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerbahnstreifen
(46) bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen (65, 74) derart wendelförmig gewickelt
ist, daß sich die nebeneinanderliegenden Windungsabschnitte des jeweiligen Trägerbahnstreifens
(46, 65, 74) teilweise überlappen.
6. Filz nach Anspruch (2),
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Trägerbahnstreifen (66, 73) einer Trägerbahn
(64, 71) derart wendelförmig gewickelt ist, daß die Längskanten des jeweiligen Trägerbahnstreifens
(66, 73) aneinanderliegen, und daß wenigstens ein weiterer Trägerbahnstreifen (65,
74) einer Trägerbahn (64, 71) derart wendelförmig gewickelt ist, daß sich die nebeneinanderliegenden
Windungsabschnitte des jeweiligen Trägerbahnstreifens (65, 74) teilweise überlappen.
7. Filz nach Anspruch (3),
dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. wenigstens einer mehrlagig übereinander gewickelte(r)
Trägerbahnstreifen wenigstens eine Lage bildet, bei der die Längskanten des jeweiligen
Trägerbahnstreifens aneinanderliegen, und wenigstens eine weitere Lage bilden, bei
der sich die nebeneinanderliegenden Windungsabschnitte des jeweiligen Trägerbahnstreifens
teilweise überlappen.
8. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (7),
dadurch gekennzeichnet, daß der Filz (53, 67) mehrere Trägerbahnen (57, 58, 71, 72)
aufweist, die durch eine Faserbahn (55, 69) getrennt sind.
9. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (8),
dadurch gekennzeichnet, daß der Filz (42, 47, 53, 61, 67) beidseitig jeweils eine
Faserbahn (43, 44, 48, 49, 54, 56, 68, 70) aufweist.
10. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (9),
dadurch gekennzeichnet, daß die Faserbahn bzw. wenigstens eine Faserbahn (44, 49,
55, 56, 63, 69, 70) aus wenigstens einem Faserbahnstreifen gebildet ist, dessen bzw.
deren Breite geringer ist als der Filz (42, 47, 53, 61, 67) und der bzw. die im wesentlichen
in Laufrichtung des Filzes (42, 47, 53, 61, 67) sowie wendelförmig quer dazu fortschreitend
gewikkelt ist bzw. sind.
11. Filz nach Anspruch (10),
dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. wenigstens ein Faserbahnstreifen, aus dem eine
einer Trägerbahn benachbarte Faserbahn (44, 49, 55, 56, 63, 69, 70) aufgebaut ist,
derart wendelförmig gewickelt ist, daß der Faserbahnstreifen mit jeweils zwei benachbarten
Windungsabschnitten des Trägerbahnstreifens (46, 51, 59, 60, 66, 74, 75) verbunden
ist.
12. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (11), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine eine Seite des Filzes (42, 47, 53, 61, 67) bildende Faserbahn (43, 48, 54, 62,
68) durchgehend ausgebildet ist.
13. Filz nach einem der Ansprüche (1) bis (12), dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
wenigstens eine Faserbahn (43, 44, 48, 49, 54, 55, 56, 62, 63, 68, 69, 70) mit der
bzw. den Trägerbahn(en) (45, 50, 57, 58, 64, 71, 72) vernadelt ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines endlosen Filzes nach einem der Ansprüche (1) bis
(13), gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) es wird zunächst eine Materialbahn hergestellt;
b) an der Materialbahn wird wenigstens ein Trägerbahnstreifen (46, 51, 52, 59, 60,
65, 66, 73, 74, 75) befestigt, dessen Breite geringer ist als die des fertigen Filzes
(42, 47, 53, 61, 67);
c) die Materialbahn wird in Umfangsrichtung bewegt;
d) der Aufbau der ersten Trägerbahn (45, 50, 57, 58, 64, 71, 72) und gegebenenfalls
weiterer Trägerbahnen (45, 50, 57, 58, 64, 71, 72) erfolgt aufgrund einer Relativbewegung
zwischen dem jeweiligen Trägerbahnstreifen (46, 51, 52, 59, 60, 65, 66, 73, 74, 75)
und dem schon aufgebauten Teil (41) des Filzes (42, 47, 53, 61, 67) quer zur Umlaufrichtung
der Materialbahn wendelförmig;
e) jede Trägerbahn (45, 50, 57, 58, 64, 71, 72) wird mit wenigstens einer Faserbahn
(43, 44, 48, 49, 54, 55, 56, 57, 62, 63, 68, 69, 70) verbunden.
15. Verfahren nach Anspruch (14),
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn separat als Faserbahn in der Breite des
fertigen Filzes hergestellt wird, bevor an ihr der - erste - Trägerbahnstreifen befestigt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch (14),
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn als Materialbahnstreifen in einer Breite
angefertigt wird, die geringer ist als die Breite des fertigen Filzes (42, 47, 53,
61, 67), und daß der Materialbahnstreifen spätestens nach Fertigstellung des Filzes
(42, 47, 53, 61, 67) wieder entfernt wird.
17. Verfahren nach Anspruch (14),
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn aus einem Materialbahnstreifen, dessen
Breite geringer als die des fertigen Filzes (42, 47, 53, 61, 67) ist, und aus wenigstens
einem daran befestigten Faserbahnstreifen, dessen bzw. deren Breite ebenfalls geringer
ist bzw. sind als die des fertigen Filzes (42, 47, 53, 61, 67), zusammengesetzt wird,
wobei der bzw. die Faserbahnstreifen dadurch wendelförmig zu einer Faserbahn (44,
48, 55, 56, 63, 69, 70) aufgebaut wird bzw. werden, daß er bzw. sie fortlaufend bei
Relativbewegung zwischen Faserbahnstreifen und des schon aufgebauten Teils (41) der
Faserbahn (44, 48, 55, 56, 63, 69, 70) quer zur Umlaufrichtung zugeführt wird, und
daß der bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen (46, 51, 52, 59, 60, 65, 66, 73, 74,
75) am Faserbahnstreifen für die wendelförmige Zuführung befestigt wird und daß schließlich
der Materialbahnstreifen spätestens nach Fertigstellung des Filzes (42, 47, 53, 61,
67) wieder entfernt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (17),
dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. wenigstens eine Faserbahn (44, 49, 55, 56, 63,
69, 70) dadurch wendelförmig aufgebaut wird, daß wenigstens ein Faserbahnstreifen
in Umlaufrichtung fortlaufend in einer Breite zugeführt wird, die geringer ist als
die des fertigen Filzes (42,47, 53, 61, 67), und daß eine Relativbewegung zwischen
dem bzw. den Faserbahnstreifen und dem schon aufgebauten Teil (41) des Filzes erfolgt.
19. Verfahren nach Anspruch (17) oder (18),
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens benachbarte Faserbahnstreifen und Trägerbahnstreifen
(46, 51, 52, 59, 60, 66, 73, 74, 75) zueinander derart quer zur Umlaufrichtung versetzt
zugeführt werden, daß jeweils der Faserbahnstreifen über zwei benachbarte Trägerbahnstreifen
(46, 51, 59, 60, 66, 71, 75) zu liegen kommt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (19),
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Trägerbahnstreifen (51, 52, 65, 66, 73, 74) und/oder
Faserbahnstreifen dergestalt zugeführt werden, daß jeweils eine mehrlagige Trägerbahn
(50, 64, 71) bzw. Faserbahn aufgebaut wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (19),
dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrlagige Trägerbahn bzw. Faserbahn dadurch aufgebaut
wird, daß ein Trägerbahnstreifen bzw. Faserbahnsreifen durch wenigstens einmalige
Umkehr der Relativbewegung zwischen Trägerbahnstreifen bzw. Faserbahnstreifen und
schon aufgebautem Teil des Filzes quer zur Umlaufrichtung übereinandergewickelt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (21),
dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen (51, 52, 59,
60, 66, 73, 75) und/oder Faserbahnstreifen derart wendelförmig gewickelt wird, daß
die Längskanten jeweils aneinander zu liegen kommen.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (21),
dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. wenigstens ein Trägerbahnstreifen (46, 65, 74)
und/oder Faserbahnstreifen derart wendelförmig gewickelt wird, daß die nebeneinanderliegenden
Windungsabschnitte des jeweiligen Streifens (46, 65, 74) sich teilweise überlappend
zu liegend kommen.
24. Verfahren nach Anspruch (22) oder (23), dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. wenigstens
eine Faservliesbahn und/oder Trägerbahn (71) mehrlagig derart wendelförmig gewickelt
wird, daß bei wenigstens einer Lage die Längskanten jeweils aneinander zu liegen kommen
und bei wenigstens einer weiteren Lage die nebeneinanderliegenden Windungsabschnitte
sich teilweise überlappen.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (24),
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens eine weitere Faserbahn (43, 48,
54, 62, 68) in der Breite des fertigen Filzes separat fertiggestellt und dann auf
die Ober- und/oder Unterseite des aufgebauten Teils (41) des Filzes aufgebracht und
befestigt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (25),
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Trägerbahnen (57, 58, 71, 72) durch wendelförmiges
Aufwickeln von Trägerbahnstreifen (59, 60, 73, 74, 75) aufgebaut werden und daß zwischen
den Trägerbahnen (57, 58, 71, 729 jeweils eine Faserbahn (55, 69) durch wendelförmiges
Aufwickeln von Faserbahnstreifen aufgebaut wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche (14) bis (26),
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung zwischen Trägerbahn(en) (45, 50, 57, 58,
64, 71, 72) und Faserbahn(en) (43, 44, 48, 49, 54, 55, 56, 62, 63, 68, 69, 70) mittels
Nadelung hergestellt wird.