[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wand- bzw. Deckenelement, insbesondere für Ställe,
Garagen od.dgl. zu belüftende Räumlichkeiten, nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein solches Wandelement ist beispielsweise aus der DE-U-7435068 bekannt geworden.
Dieses bekannte Wandelement besteht dabei aus vier Einzelelementen, nämlich einer
Lochschicht, aus als Abstandhalter wirkenden Rechteckrohren und aus darüber angeordneten
weiteren zwei Lochschichten. Dies bedeutet, dass der Einbau eines solchen Wandelementes
relativ viel Platz erfordert, weil es eigentlich nur als Zwischenelement gedacht ist,
über dem noch ein weiterer Belüftungsraum vorgesehen sein muss. Eine Isolationswirkung
wird dabei nicht erreicht.
[0003] Ähnliches gilt für eine Konstruktion nach der DE-U-8228345, bei der Abstandhalter
fehlen, so dass ein Effekt verstärkt auftritt, der sich auch schon bei der oben genannten
Konstruktion auswirken kann: Die relativ unstabile Lage der dem Raum zugekehrten Lochschicht
kann beim Durchströmen von Luft Schwingungen und infolgedessen Geräusche erzeugen,
die als unangenehm und beunruhigend empfunden werden. Dies ist besonders bei Ställen
nachteilig, wo Tiere in Unruhe versetzt werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wandelement der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass es einfach und billig hergestellt werden kann und dennoch
leicht montierbar und stabil ist, wobei für die besonderen Verhältnisse in gewissen
Räumlichkeiten, insbesondere Ställen, die der Zu- bzw. Abfuhr eines Fluides bedürfen,
günstige Ausgestaltungen getroffen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Durch die abstützende Wirkung der zweiten Schicht (wobei zwischen beiden
Schichten ohne weiteres auch noch mindestens eine dritte gelegen sein kann, wie später
noch erläutert wird), ist eine Stabilität derart gesichert, dass Schwingungen über
die kurze, nur der Breite der Kanäle entsprechende Entfernung gar nicht auftreten
können. Zusätzlich wird auch die Montage während des Baus erleichtert, da diese Elemente
direkt in die Schalung eingelegt werden können und so am Beton haften. Selbstverständlich
ist aber auch eine nachträgliche Ausstattung von Räumen mit den erfindungsgemässen
Elementen möglich. Auch kann die zweite Schicht die Funktion eines Abstandhalters
übernehmen. Schliesslich aber wird auch die erforderliche Bauhöhe geringer, da die
zweite Schicht als Isolationsschicht ausgebildet ist. Mit dem Einsatz solcher Wandelemente
sind hygienische Anforderungen leichter zu erfüllen. Dienen, wie bekannt, die Luftzwischenräume
einer Holzwollschicht als Ent- bzw. Belüftungskanäle, so können überall dort, wo sich
gesundheitsabträgliche Gase entwickeln, wie in Garagen oder Ställen, in den Kanälen
Ablagerungen aus diesen Gasen entstehen, die bei den bekannten Konstruktionen praktisch
nicht mehr entfernbar sind, so dass sich - beispielsweise in Ställen - Krankheitskeime
oder -erreger festsetzen können.
[0006] Das als Wandelement bezeichnete Element wird bevorzugt als Deckenelement einzusetzen
sein.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 zwei aneinandergrenzende, unterschiedlichen Ausführungsformen entsprechende
Wandelemente nach der Erfindung in explodierter, axonometrischer Darstellung;
Fig.1 a das Detail A der Fig.1 mit einer alternativen Ausführungsform eines Querkanals;
Fig.2 eine erfindungsgemässe Wandkonstruktion im Schnitt entlang der Kanäle der zweiten
Schicht; und
Fig.3 ein Detail eines solchen Schnittes in vergrössertem Massstabe, jedoch gemäss
einer alternativen Ausführungsform.
[0008] Gemäss Fig.1 weist ein Wandelement 1 eine dem Raum zugekehrte erste Schicht 2, beispielsweise
in Form einer Zementfaserplatte, auf, in welche Reihen 3 von Löchern 4 eingebracht
sind. Dem Raum abgekehrt befindet sich eine zweite Schicht 5, insbesondere aus Isolationsmaterial,
wie Kunststoff, bevorzugt Polystyrol, allenfalls Polyurethanschaum, in welche längliche
Kanäle 6 eingearbeitet sind. Der Abstand der Kanäle 6 ist so bemessen, dass sie genau
auf die Reihen 3 der Löcher 4 ausgerichtet sind, wie deren strich-punktiert angedeuteten
Lochachsen veranschaulichen. Dementsprechend sind die Kanäle 6 geradlinig ausgebildet.
[0009] Sind auch die Kanäle 6 der Fig.1 mit annähernd quadratischem, bzw. rechteckigem Querschnitt
dargestellt, so können sie gegebenenfalls auch rillenförmig gerundet ausgebildet sein.
Die Reihen 3, hier von Löchern 4 gebildet, können, je nach gewünschtem Einsatz, auch
von Längs-oder Querschlitzen gebildet werden.
[0010] Das Wandelement 1 kann zur Verbindung mit einem benachbarten Wandelement 101 rundherum
mit Feder 7 und Nut 8 ausgerüstet sein, doch ist eine weiter unten beschriebene Verbindung
bevorzugt. Gewünschtenfalls kann die raumseitige Schicht 102, wie in Fig.1 angedeutet,
mit einer, beispielsweise plastisch hervortretenden, Dekoration versehen oder aber
auch mit luftdurchlässigem Stoff bespannt sein.
[0011] Bevorzugt werden die Schichten 2 und 5 mittels eines C-Profiles verbunden, das aus
Abschnitten 9, die die Schenkel des C bilden und einem Zwischenteil 10 gebildet ist,
obwohl an sich auch, eventuell als zusätzliche Massnahme, die Verbindung durch Verkleben
der beiden Schichten 2 und 5 hergestellt sein kann. Durch die Verwendung des C-Profiles
9,10 als alleinige Verbindung ist es leicht möglich, im Falle einer Beschädigung nur
eine der beiden Schichten auszutauschen. Ein anderer Vorteil wird bei der Beschreibung
der Fig.2 ersichtlich.
[0012] Ein solches C-Profil mag etwa entlang einer Raumkante durchaus genügen. Dort aber,
wo es zur Verbindung mit einem anderen Wandelement eingesetzt werden soll, ist ein
weiteres C-Profil 9',10' erforderlich, in welchem Falle die beiden Profile 9,10 (oder
10') und 9' zusammen ein Doppel-T-Profil ergäben. Zur Verbindung der Kanäle 6 der
beiden einander benachbarten Wandelemente könnten dann im Zwischenabschnitt 10 bzw.
10' entsprechende, auf die Kanäle 6 ausgerichtete Löcher bzw. Öffnungen angeordnet
werden.
[0013] Anderseits ist es günstig, wenn ein C-Profil 9,10 bzw. 9'10' mit einem als Sammelkanal
dienenden Querkanal 11 verbunden ist, der als Kastenprofil, d.h. viereckig, insbesondere
quadratisch, ausgebildet ist. Wie aus Fig.1 ersichtlich, besitzen auch in diesem Falle
die Zwischenabschnitte 10 und 10' jeweils auf die Kanäle 6 ausgerichtete, insbesondere
- zur Vermeidung von Querschnittsverengungen - mit ihnen zumindest fluchtende (allenfalls
auch grössere) Öffnungen 12. Gemäss Fig.1 sind diese Öffnungen 12 etwa mittig am Zwischenabschnitt
10 bzw. 10' angeordnet, was den Vorteil hat, dass das so gebildete Randelement 13
symmetrisch ausgebildet ist und so nach beliebiger Richtung, d.h. auch um 180° verkehrt,
angeordnet werden kann, wobei Montagefehler mit Sicherheit ausgeschlossen sind.
[0014] Vorzugsweise besitzen die Öffnungen 12 den gleichen Querschnitt wie die anschliessenden
Kanäle 6, d.h. beispielsweise quadratisch, viereckig oder auch halb-oval.
[0015] Voraussetzung ist natürlich, dass die Breite B der Schicht 5 bzw. der Schicht 5 inklusive
der Schicht 2 unter bzw. über den Kanälen 6 dem Abstand B zwischen den Öffnungen 12
und den Abschnitten 9 bzw. 9' entspricht. Andernfalls kann man entweder so vorgehen,
wie an Hand der Fig.2 besprochen wird, oder es werden die Öffnungen 12 jeweils aussermittig,
entsprechend der gewünschten Schichtdicke angeordnet. Eine dritte Möglichkeit bestünde
darin, die Öffnungen (beispielsweise auch kreisförmig) grösser auszubilden als dem
Querschnitt der Kanäle 6 entspricht, so dass die Verbindung auch bei abweichenden
Dicken hergestellt ist. Diese Möglichkeit wird natürlich durch Festigkeitsüberlegungen
eingeschränkt, denn die Grösse der Öffnungen 12 darf nicht so gross werden, dass das
Element 13 dann nicht mehr die erforderliche Festigkeit besitzt, um das jeweilige
Wandelement 1 bzw. 101 tragen zu können. Allerdings sind ja, bei der oben angegebenen
bevorzugten Materialwahl, die zu tragenden Gewichte nicht sehr hoch, weshalb in dieser
Hinsicht grosse konstruktive Freiheit besteht. Das Material für das C-Profil bzw.
für die den Kanal 11 bildenden C-Profile kann beispielsweise entweder kostengünstig
Kunststoff sein, oder auch Stahl (geschweisst) bzw. für besondere architektonische
Zwecke auch Holz.
[0016] Durch die Anordnung der Randelemente 13 ist eine besonders gute, verlustarme und
gleichmässige Zu- bzw. Abfuhr des jeweiligen Fluids, d.h. meist Luft, gegebenenfalls
auch Reinigungswasser od.dgl., gesichert, da bei blosser Aneinanderreihung von Wandelementen
1 die Kanäle 6 relativ lang bis zur Verbindung mit einem Zufuhr- oder Abfuhraggregat
(oder dem Freien) würden, und dementsprechend auch die Fluid- bzw. Druckverluste hoch.
Es versteht sich aber, dass - wie dargestellt - zur Verbindung mit benachbarten Wandelementen
sowohl Randelemente 13, als auch Feder-und Nut-Verbindungen 7,8 verwendet werden können,
wobei es bevorzugt ist, wenn sich die Randelemente 13 jeweils quer zu den Kanälen
6 erstrekken, die Feder- und Nut-Verbindungen 7,8 jeweils parallel zu diesen. Es versteht
sich, dass die Kanäle 11 entweder mit der Aussenluft oder mit einem Gebläse bzw. einer
anderen Fluidzufuhr- bzw. - abfuhreinrichtung verbunden werden.
[0017] Fig.1 zeigt das Detail A der Fig.1, wobei hier an der raumseitigen Innenseite des
Querkanals 11 eine Isolationsschicht 39 angeordnet ist, durch die die Bildung von
Kondenswasser unterbunden werden soll. Zum Schutz der Isolationsschicht 39 vor eindringenden,
sie zersetzenden Dämpfen oder vor Wasser (wie insbesondere anhand der Fig.2 beschrieben)
sollte eine als Steg 40 ausgebildete Schutzschicht vorgesehen werde, wobei dieser
Steg entweder aus dem gleichen Material wie die Profile 9,10 und 9',10' und in einem
Arbeitsgang mit diesen gefertigt, oder aber auch nachträglich zusammen mit der Isolationsschicht
39 eingebracht und dicht mit den Zwischenteilen 10,10' verbunden sein kann. Im ersteren
Fall kann die Isolationsschicht 39 nachträglich in den durch den Steg bestimmten Zwischenraum
eingespritzt, -gepresst oder -geschäumt werden.
[0018] Fig.2 veranschaulicht, wie ein erfindungsgemässes Wandelement in eine Wandkonstruktion
eingebaut werden und dabei ausgebildet sein kann.
[0019] Bei Verwendung derartiger Wandelemente ergeben sich grosse konstruktive Vorteile.
Die Wandelemente 1 bzw. 201 werden dabei, verbunden durch ihre Randelemente 13 bzw.
Eckelemente 15 in die Schalung eingelegt, überstehende Abschnitte 17 können zum Anschlag
für Armierungseisen und für eine zusätzliche Verankerung in der Wand dienen. Der Beton
wird eingegossen, und die Elemente 1 bzw. 201 haften am Beton. In einem einzigen Arbeitsvorgang
wird somit - wie in Fig.2 dargestellt - die Decke 14 eines Raumes, die Isolations-
und die Ent- bzw. Belüftungsschicht erstellt.
[0020] Bei nachträglicher Montage an fertigen Decken oder Wänden ist es vorteilhaft, wenn
Randelemente 13, und in diesem Falle auch ein einem Randelement ähnliches Eckelement
15 jeweils in Abständen an der Wand 14 verlegt werden, die einer Standardgrösse der
Wandelemente 1 und 201 entspricht. Diese Abstände sind allerdings nicht sehr kritisch,
denn einerseits bestehen die Wandelemente bevorzugt aus leicht zu bearbeitenden Materialien,
wie Faserzement und Kunststoffschaum, und andererseits brauchen sie ja nicht unbedingt
miteinander verklebt zu werden, zumindest vor ihrer Montage nicht, so dass sie leicht
einzeln abgehängt werden können.
[0021] Auch können die äusseren C-Profile der Randelemente 13 bzw. 15 einen gewissen Ausgleich
für Massunterschiede schaffen, wie an Hand des Eckelementes 15 und des links von ihm
gezeigten Wandelementes 1 veranschauchlicht ist. Dieses Wandelement 1 ist etwas kürzer
bemessen und reicht nicht völlig bis an den mit einer mittigen Öffnung 12 (vgl. Fig.1)
versehen Zwischenabschnitt 10 heran, wodurch zwischen dem Element 1 und dem Zwischenabschnitt
10 ein Luftkanal 16 verbleibt. Die Randelemente 13 und 15 können also als Toleranzausgleich
wirken, was die Herstellung und Montage weiter vereinfacht.
[0022] Ganz allgemein stehen bei Verwendung der erfindungsgemässen Elemente dem Benutzer
unterschiedliche Möglichkeiten der Ent- und Belüftung zur Verfügung. So kann Frischluft
von aussen über ein Gebläse und über die Kanäle 11 zugeführt werden, es kann auch
eine langsame Durchlüftung aufgrund der Schwerkraft stattfinden, wobei frische, kühlere
Luft über die Löcher der Platten "abgesaugt" wird. Diese Minimalbelüftung steht in
jedem Fall, auch bei Stillstand von eventuell vorgesehenen Ventilatoren und Gebläsen
während eines Stromausfalls zur Verfügung und stellt ein nicht unerhebliches Sicherheitsmoment
dar. Die Raumluft kann über einen Ventilator abgesaugt, gereinigt und - auch unter
dem Aspekt der Wärmeausnutzung - wieder über das Gebläse zugeführt werden.
[0023] An Hand des Randelementes 13 sind zwei Möglichkeiten der Dimensionierung von Vierecköffnungen
12,12' veranschaulicht, die zwar beide auf die Kanäle 6 ausgerichtet sind, wovon aber
nur die Öffnung 12 mit dem Kanal 6 fluchtet, wogegen die Öffnung 12' eine Verengung
bildet. Das Wandelement 201 besitzt im Gegensatz zum Wandelement 1 oberhalb des Kanales
6 noch eine dünne Isolationsschicht als Dampfsperre. Dieses Element ist somit in vier
Schichten unterteilt, nämlich die Lochschicht 2, die die Kanäle 6 begrenzende Schicht
21, die Dampfsperrschicht 20 und eine darüber gelegene Raumisolationsschicht 22.
[0024] Die erwähnte Dampfsperrschicht 20 kann vor allem in Ställen von Vorteil sein, wo
mit der Abluft meist auch Ammoniakdämpfe mitgerissen werden. Besonders gravierend
ist dieses Problem bekanntlich in Hühnerställen. Aber auch im Falle von Garagen besteht
die Gefahr des Mitreissens von Kohlenwasserstoffdämpfen. Solche Schaddämpfe werden
durch die Dampfsperre 20 einerseits am Eindringen in die darüber gelegene Schicht
22 und deren eventuelle Zerstörung gehindert. Anderseits ist in Ställen bei Ablagerung
solcher mitgerissener Bestandteile die Gefahr gegeben, dass die Ablagerungen als Nährboden
für Bakterien dienen und so die Stallhygiene beeinträchtigen. Auch dies wird durch
die Schicht 20 verhindert, die damit eine glatte, leicht zu reinigende Kanalbegrenzungsschicht
bildet.
[0025] Hinsichtlich der Abluft wirken aber die Löcher 4 in besonders günstiger Weise mit
den Kanälen 6 zusammen. Wie die strichpunktierten Pfeile 23 und 24 am Deckenelement
1 veranschaulichen, ergibt sich durch die Strömung entlang der Kanäle 6 und die dazu
quer eintretenden Strömung durch die Löcher 4 eine Verwirbelung, die das Absetzen
mitgerissener Schadstoffe begünstigt, und zwar genau im Zwischenraum zwischen einander
benachbarten Löchern 4. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Randelemente 13 bzw.
15: Falls nämlich die Schichten 2 und 21 bzw. 5 nicht bei der Montage miteinander
verklebt werden, ist es möglich, die Schicht 2 herauszuziehen (besonders wenn diese
nach beiden Seiten einen etwa dem Kanal 16 entsprechenden Abstand von den Zwischenabschnitten
der jeweils angrenzenden Randelemente hat) und dann zu reinigen.
[0026] Besonders einfach kann jedoch solch ein Reinigungsvorgang dadurch vorgenommen werden,
dass die Kanäle 6 mit einer Zufuhreinrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit, im allgemeinen
bloss Wasser, in Verbindung gesetzt werden. Dies kann beispielsweise so geschehen,
wie an Hand des Randelementes 13 angedeutet ist.
[0027] Dabei ist der Kanal 11 durch eine hintere Querwand 25 abgeschlossen, die zwei Öffnungen
26,27 aufweist. Hinter dieser Querwand 25 befindet sich ein Verstellschieber 28, der
zwei Öffnungen 29,30 in gleichem Abstand voneinander, wie die Öffnungen 26,27 aufweist.
Jede der Öffnungen 29,30 des Schiebers 28 ist mit einem anderen Fluidanschluss verbunden,
beispielsweise die Öffnung 29 mit einer Zufuhrpumpe für eine Reinigungsflüssigkeit,
insbesondere Wasser, die Öffnung 30 mit einem Saug-oder Druckgebläse.
[0028] In der dargestellten Lage ist die Wandöffnung 26 vom Schieber 28 abgedeckt, und die
Öffnungen 27 und 30 fluchten miteinander, so dass über die Öffnung 30 die Belüftung
durch Saugen oder Blasen erfolgen kann. Die Schieberöffnung 29 dagegen ist in dieser
Stellung verschlossen. Wird nun der Schieber um eine Öffnungsteilung nach oben geschoben,
so stehen seine beiden Anschlüsse mit dem Querkanal 11 in Verbindung. Diese Position
kann beispielsweise dazu genutzt werden, den Boden der Kanäle 6,11 mit Wasser zu bedecken
und dieses unter Luftdruck durch die Löcher 4 zu treiben, was besonders bei einer
Ausführung nach der später beschriebenen Fig.3 von Vorteil sein kann. In der dritten
möglichen Stellung fluchtet die Schieberöffnung 29 mit der Wandöffnung 26, wobei dem
Kanalsystem nur Reinigungsflüssigkeit zuführbar ist.
[0029] Um bei einer Anordnung mit Flüssigkeitszufuhr diese Flüssigkeit möglichst umgehend
den zugehörigen Löchern zuzuleiten, kann es vorteilhaft sein, wenn wenigstens ein
Teil der Kanäle einen sich gegen zumindest eine Öffnung 12 bzw. 12' absenkenden Kanalboden
besitzt, wobei diese Feststellung analog auch für die Kanäle 6 und ihre Löcher 4 gilt.
Dargestellt ist ein solcher Boden jedoch nur an Hand des Bodens 31 des Querkanales
11, wobei die Absenkung durch eine entsprechend geformte Einlage 32, vorzugsweise
aus Kunststoff, hergestellt ist, wodurch die Korrosionsgefahr vermindert wird.
[0030] Es versteht sich, dass es nicht erforderlich ist, allen Durchlüftungskanälen auch
Flüssigkeit zuzuführen, insbesondere wenn dies nicht zu den erwähnten Reinigungszwecken
geschehen soll. Beispielsweise wäre die Zufuhr von Wasser auch als Notmassnahme im
Falle eines Brandausbruches denkbar. Für solche Fälle kann es etwa genügen, wenn einige
Kanäle als Belüftungskanäle dienen, andere als Löschkanäle. So können die Öffnungen
am Zwischenabschnitt 10 für Luftkanäle beispielsweise höher angeordnet sein, als die
Wasserkanäle, etwa in der Art, wie dies an Hand der Öffnung 12 des Eckelementes 15
gezeigt ist, während die Löschkanäle ihre Öffnung 12 oder 12' in der Art aufweisen,
wie dies an Hand des Elementes 13 gezeigt ist.
[0031] Die Belüftung kann prinzipiell von einer zentralen Stelle aus erfolgen, doch ist
es wegen des, besonders über die Löcher 4 der Schicht 2, gegebenen Druckabfalles vorteilhaft,
wenn eine Mehrzahl von Randelementen 13 bzw. 15 mit Belüftungsanschlüssen verbunden
sind. Andernfalls dagegen besteht die Verbindung des Kanales 6 des vertikal stehenden,
in Fig.2 rechts gezeigten Wandelementes 1 nur über den Querkanal 11' des Eckelementes
15, dessen seitliche Öffnung 12, den Kanalabschnitt 16 und die Kanäle 6 des Deckenelementes
1 zur Belüftungsöffnung 30.
[0032] Es versteht sich, dass im Falle des Elementes 201 die Schichten 20 bis 22 zusammen
praktisch der Schicht 5 (Fig. 1) entsprechen und diese bilden. Es versteht sich ferner,
dass die Anordnung der Vierecköffnungen 12,12' entsprechend den Erfordernissen gewählt
werden kann, sei es, dass hiefür verschiedene Randelemente angefertigt werden, dass
die Öffnungen 12 erst nachträglich eingebracht werden, oder dass die eine oder andere
Standardvariante verwendet wird. Es kann etwa erwünscht sein, den Druckverlust über
das Kanalsystem dazu zu benutzen, eine stärkere Belüftung von oben her und eine weniger
starke über die Seitenwände durchzuführen, doch kann das Wandelement auch ausschliesslich
an der Decke eingesetzt sein. Aus den vorherigen Erläuterungen ist auch klar, dass
das gezeigte Kanalsystem gewünschtenfalls ausschliesslich der Zufuhr von Lösch- oder
Reinigungswasser dienen kann.
[0033] Falls besonders Löschzwecke ins Auge gefasst werden, kann eine Ausbildung gemäss
Fig.3 gewählt werden, wobei wenigstens ein Teil der Löcher 4 Ventileinsätze 33 aufnehmen.
Jeder Ventileinsatz 33 besitzt einen verbreiterten Rand 34, um fest und sicher im
zugehörigen Loch 4 zu sitzen. Nach unten zu befindet sich eine Düsenöffnung 35, in
deren Bereich die Mündung eines Injektorrohres 36 angeordnet ist. Dieses Injektor
rohr 36 ragt innerhalb des Kanales 6 bis in ein Niveau, in dem bei Zufuhr von Wasser
ein leerer Luftraum besteht, d.h. es ragt bis oberhalb des normalen und zu erwartenden
Wasserniveaus.
[0034] Das Injektorrohr ist innerhalb der Düse 33 mittels eines Speichenkranzes 37 gehalten,
der beispielsweise nur mit dem Rohr 36 fest verbunden ist. Wenn nun, etwa durch eine
Stellung des Schiebers 28 (Fig.2), in der seine beiden Öffnungen 29 und 30 mit den
Wandöffnungen 26 und 27 fluchten, sowohl Wasser als auch Luft zugeführt wird, dringt
das Wasser in die Düsen 33 und wird über die Injektorrohre 36 nach unten gleichmässig
versprüht. Dabei ist es gewünschtenfalls möglich, einige der Löcher 4 von dieser Funktion
auszunehmen, indem rund um sie eine Barriere 38, beispielsweise aus aufgeschäumtem
Kunststoff, errichtet wird, so dass durch diese Löcher lediglich Luft gelangen kann.
Diese Anordnung kann auch in Ställen zum Versprühen bzw. Vergasen von Desinfektionsmitteln
od.dgl. von Interesse sein.
[0035] Es wurde erwähnt, dass die Dicke der Schicht 5 allenfalls unterschiedlich wählbar
sein kann. Anderseits besteht ein Interesse an einer Standardisierung der Randelemente
13 bzw. 15. Diese einander widersprechenden Forderungen lassen sich aber mit der vorliegenden
Konstruktion relativ leicht auf einen Nenner bringen, denn entweder wird, im Falle
einer dünneren Schicht 5 der verbleibende Raum des C-Profiles 9,10 mit Klemmaterial
ausgefüllt, oder der nicht benötigte Abschnitt des Randelementes wird bis zur erforderlichen
Tiefe mit Beton der Wand 14 zur Verbesserung der Verankerung aufgefüllt. Die Verankerung
kann auch durch in die Wand 14 eingelassene Haken erfolgen, die in die oberen Abschnitte
9,9' der C-Profile eingreifen. Diese Variante wird man vor allem bei Ziegelwänden,
Holzwänden usw. wahlen.
[0036] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Varianten denkbar; so kann das beschriebene
Kanalsystem 6,11 mit den Löchern 4 und den Öffnungen 12 gewünschtenfalls zur Zufuhr
und zur gleichmässigen Verteilung von Wärme benützt werden. Für manche Zwecke kann
gegebenenfalls eine einzige Lochreihe 3 ausreichend sein. Ferner kann das C-Profil
9,10 bzw. 9',10' krallenartig gerundet sein, um in die Schicht 5 einzubeissen, wobei
der Hauptsache nach dennoch die Parallelität der Abschnitte 9 und 9' gegeben ist.
[0037] Was die Öffnungen 12 anbelangt, so braucht prinzipiell nicht jedem Kanal 6 eine solche
Verbindungsöffnung zugeordnet zu sein. Wenn man Fig.2 und den dort gezeigten Kanal
16 betrachtet, wird es leicht verständlich, dass über einen solchen Kanal 16 auch
einige wenige Öffnungen 12 mit allen Kanälen 6 in Verbindung stehen können, oder dass
durch entsprechendes stufenförmiges Ausschneiden der Schicht 5 einige Kanäle 6 untereinander
schlangenförmig verbunden sein mögen, wenn dies im allgemeinen, wegen des damit verbundenen
Druckverlustes, nicht bevorzugt sein wird. Selbstverständlich wäre es aber auch möglich,
die Kanäle 6 nur bis zu einem Rand des jeweiligen Wandelementes aus der Schicht 5
auszufräsen und am anderen Rande eine Abschlusswand stehen zu lassen. Dabei muss das
Kanalsystem auch nicht unbedingt mit einer Zwangsumwälzung der Luft über ein Gebläse
in Verbindung gebracht werden, denn für manche Anwendungen kann eine blosse Konvektion
durchaus ausreichen.
[0038] Was die Dampfsperrschicht 20 anlangt, so ist es in der Bautechnik genügend bekannt,
wie eine solche Schicht auszubilden ist. Im allgemeinen wird hiefür eine feuchtigkeitsundurchlässige
Folie, wie eine Kunststoffolie oder eine Metallfolie verwendet.
1. Wand- bzw. Deckenelement mit einer wenigstens eine Lochreihe aufweisenden raumseitigen
Schicht (2), über welche Lochreihe (3) ein Fluid zu- oder abführbar ist, sowie mit
mindestens einer, dieser raumseitigen Schicht (2) benachbarten zweiten Schicht (5;20-22),
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (5;20-22) an die mit wenigstens einer
Lochreihe (3) versehene Schicht (2) abstützend heranreicht, und dass die zweite Schicht
(5;20-22) jeweils entlang der Lochreihe (3) einen durchgehenden Kanal (6) besitzt.
2. Wand- bzw. Deckenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten
an wenigstens einem ihrer Ränder von einem sie umspannenden C-Profil (9,10,9',10')
aus zwei zueinander etwa parallelen Schenkeln (9,9') und einem Zwischenabschnitt (10,10')
zusammengehalten sind, welches C-Profil (9,10,9',10') für wenigstens einen Teil der
Kanäle (6) jeweils eine, vorzugsweise auf den jeweiligen Kanal (6) ausgerichtete,
insbesondere mit ihm fluchtende, Öffnung (12,12') in dem Zwischenabschnitt, beispielsweise
aussermittig zur Längsachse des C-Profiles, aufweist.
3. Wand- bzw. Deckenelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das C-Profil
(9,10) mit einem weiteren, nach der entgegengesetzten Richtung gekehrten C-Profil
(9',10') zur Aufnahme eines benachbarten Wandelementes (1;101;201) verbunden ist.
4. Wand- bzw. Deckenelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
C-Profil (9,10 bzw. 9',10') mit einem einen Querkanal (11) bildenden Kastenprofil
verbunden ist.
5. Wand- bzw. Deckenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens
einer, vorzugsweise wenigstens an der raumseitigen, Innenfläche des Querkanals (11)
eine Isolationsschicht (39) - insbesondere durch einen Steg (40) gegen den Querkanal-Innenraum
abgedeckt - unter Freilassung der Öffnungen (12) vorgesehen ist.
6. Wand- bzw. Deckenelement nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das C-Profil mit zumindest einem, etwa in verlängerter Richtung des Zwischenabschnittes
(10,10') über einen Schenkel (9,9') hinaus abstehenden Verankerungsteil (17,17') verbunden
ist.
7. Wand- bzw. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die mit wenigstens einer Lochreihe (3) versehene Schicht (2) aus einer Zementfaserplatte
besteht und/oder dass die zweite, abstützende Schicht (5;20-22) zumindest zur Hauptsache
aus einem Polymer, wie Polyurethan oder Polystyrol, insbesondere aus einem Polystyrolschaum,
besteht.
8. Wand- bzw. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Kanal (6,11) einen sich gegen zumindest eine Öffnung (12,12')
absenkenden Kanalboden (31) besitzt.
9. Wand- bzw. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein entlang einer Lochreihe (3) verlaufender Kanal (6) des Wandelementes
(1,201) mit wenigstens einer Fluidfördereinrichtung (29,30) für die Zu- oder Abfuhr
von Fluid verbunden bzw. verbindbar ist.
10. Wand- bzw. Deckenelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Kanal (6,11) mit einer Luftzu- oder - abfuhreinrichtung (30), insbesondere mit
einem Gebläse, in Verbindung steht oder bringbar ist und dass wenigstens ein Kanal
(6) mit einer Flüssigkeitszuführeinrichtung (29) in Verbindung steht oder bringbar
ist.