[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Überlappen und Ablegen von Bogen,
die mit einem Querschneider von einer Materialbahn abgeschnitten werden, bestehend
aus einer dem Querschneider unmittelbar nachgeordneten Fördervorrichtung, die die
Bogen zu deren Weiterführung bis über eine Stapelstelle reichenden Schwebeleisten
zuführt, sowie einer der Stapelstelle unmittelbar vorgeordneten kombinierten Förder-
und Bremsvorrichtung, die aus einer oberhalb der Förderbahn der Bogen angeordneten,
mit Förder- und Bremsnocken bestückten, im Takt des Querschneiders umlaufenden Nockenwelle
und aus unterhalb der Förderbahn den Förder- und und Bremsnocken zugeordneten Gleit-
und Bremselementen besteht, wobei die Förder- und Bremsnocken mit Fördergeschwindigkeit
und die Bremselemente mit Bremsgeschwindigkeit umlaufen und von den zusammenwirkenden
Fördernocken und Gleitelementen nur die Fördernocken und von den zusammenwirkenden
Bremsnocken und Bremselementen nur die Bremselemente geschwindigkeitsbestimmend auf
die Bogen einwirken.
[0002] Querschneider dieser oder ähnlicher Art sind bekannt (DT 25 321 880 B2, DE 23 48
320 C3, DE 30 07 435 C2). Bei all diesen bekannten Querschneidern werden die Bogen
im Bereich ihrer Hinterkante mittels auf sie einwirkender Nocken einer Nockenwelle
aus der Förderebene heraus und in den Wirkungsbereich einer Bremsvorrichtung gebracht.
Bei dem bekannten Querschneider der eingangs genannten Art besteht der unterhalb der
Förderbahn angeordnete Teil der Förder- und Bremsvorrichtung aus auf einer gemeinsamen
Welle angeordneten, den Fördernocken zugeordneten, frei drehbaren Führungsrollen und
den Bremsnocken zugeordneten, drehfest auf der Welle sitzenden und mit ihr umlaufenden
Bremsscheiben. Bei diesem Querschneider besteht die Gefahr, daß bei stark abgebremstem
Bogen das Bogenende den Bereich der Führungsrollen noch nicht verlassen hat, wenn
die Förderwirkung durch die Fördernocken wieder einsetzt. Die erneute Einwirkung von
Förderkräften auf den Bogen führt zu einer Überbeanspruchung des Bogens durch Wiederbeschleunigung
und Stauchung seines Endes.
[0003] Bei einem verbesserten Querschneider genannter Art (DE 38 36 604) wird eine sichere
Trennung zwischen Förderung und Bremsung bei möglichst lückenlosem Wechsel von Förderung
auf Bremsung erreicht. Bei diesem Querschneider ebenso wie bei den zuvor genannten
ist der Bremsweg auf Ringen sehr kurz, so daß ein harter Druck vom Bremsnocken auf
den vom Bremsring unterstützten Bogen ausgeübt werden muß. Bei schnellen Querschneidern
mit frischem beidseitigen Druck hinter Druckmaschinen wird das Druckbild beschädigt,
insbesondere wenn es zur Schonung des Papiers unvollständig getrocknet wurde und Spitzen
von Borsten, mit denen Nocken bestückt sein können, hart darübergleiten.
[0004] Um die an einer Stapelstelle abzulegenden Bogen unmittelbar vor dem Ablegen auf eine
für das Ablegen unkritische Geschwindigkeit abzubremsen, ist es ferner bekannt (DE
39 20 407 A1), unter der Förderbahn unmittelbar vor der Stapelstelle in einem Saugkasten
langsam laufende Förderwalzen und oberhalb der Förderbahn eine Nockenwelle mit Nocken
anzuordnen. Mittels der Nocken wird der Bogen aus der Förderbahn nach unten abgelenkt
und gegen die Förderwalzen gedrückt, gegen die er dann aufgrund des im Saugkasten
herrschenden Unterdrucks gezogen wird. Da auch in diesem Fall der Kontakt der Förderwalzen
mit dem Bogen auf einen sehr schmalen Bereich beschränkt ist, läßt sich eine große
Bremswirkung nur bei entsprechend hohem Kontaktdruck erreichen, was aber für ein frisches
Druckbild nachteilig ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine Abbremsung der Bogen mit einem vergleichsweise niedrigen
Bremsdruck ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl das Fördern als auch
das Bremsen jedes Bogens gleiche Nocken von gleichbleibendem Radius durch ihren Kontakt
zuerst mit den Gleitelementen und danach mit Saugbändern herbeiführen, die am Umlaufkreis
der Nocken nacheinander angeordnet sind und untereinander einen Abstand haben, der
der Länge der Nocken entspricht.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die wirksame Bremsfläche gegenüber derjenigen
beim gattungsgleichen Stand der Technik vergrößert, weil die Bremsung mit einer doppelten
Anzahl an Bremsnocken erfolgt und darüber hinaus wegen der Saugbänder auf einer längeren
Strecke. Die Umschaltung von Förderung auf Bremsung erfolgt ohne Unterbrechung, weil
aufgrund der dem Abstand von Gleitelementen und Saugbändern entsprechenden Länge der
Nocken der Bremsvorgang erst in dem Augenblick eingeleitet wird, wenn der Fördervorgang
an den Gleitelementen beendet wird.
[0008] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Nockenwelle im Antrieb
über ein Differential mit zunehmender Fördergeschwindigkeit in Laufrichtung vorverstellt
wird, so daß die Nocken das Ende der Bogen etwas weiter vorn drücken, und hinter dem
Ende der Nocken ein längeres Stück des Endes des Bogens frei bleibt, das der Vergrößerung
des Bremsweges des Bogens entspricht. Bei dieser Ausgestaltung wird gezielt die Abbremsung
früher eingeleitet und damit ein längerer Bremsweg zugelassen, um ohne Erhöhung des
Bremsdruckes den Bogen auf die für die Ablage unkritische Geschwindigkeit herabzusetzen.
Ferner kann mit dieser Ausgestaltung erreicht werden, daß auch bei unterschiedlichen
Fördergeschwindigkeiten einerseits für den Bremsvorgang die volle Länge des von den
Nocken überstrichenen Bereichs der Saugbänder ausgenutzt wird, andererseits für den
Folgebogen diese volle Länge wieder freigegeben wird, weil am Ende der Abbremsung
der Bogen mit seinem am Anfang der Bremsförderstrecke angekommenen Ende durch die
Saugbänder aus der Bremsförderstrecke gefördert wird. Wegen der geschwindigkeitsabhängigen
Phasenverstellung kann die Geschwindigkeit der Saugbänder auf einen konstant niedrigen
Proportionalwert der Fördergeschwindigkeit gehalten werden. Das bringt gegenüber herkömmlichen
Querschneidern (DE 30 07 435 C2 und DE 38 36 604 A1) große Vorteile, weil bei einer
Geschwindigkeit der Saugbänder von zum Beispiel 5% der Fördergeschwindigkeit der an
seinem Ende von den Saugbändern gehaltene Bogen mit 5% der Geschwindigkeit voll bis
über den Stapel gefördert wird und der überlappende Bogen den überlappten Bogen nicht
mehr durch Reibung über diese 5% hinaus beschleunigen kann.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt der Saugbereich der Saugbänder
für das Bremsen im Laufkreis der Nocken und hat wenigstens eine Länge, die der Länge
der Nocken entspricht. Die Saugbänder im Anschluß an diesen Bremsförderstrecke können
einen außerhalb des Umlaufkreises der Nocken verlaufenden reine Förderstrecke bilden
und mit einer solchen Geschwindigkeit umlaufen, daß ihr jeweiliger Weg über die beiden
Strecken jeweils in der Zeit der Bogenfolge zurückgelegt wird. Dadurch wird vermieden,
daß es zu einer Reibung zwischen den einander überlappenden Bogen im Bereich der Saugbänder
kommt.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das erste, unterhalb der Förderbahn
mit den Nocken zusammenwirkende Förderelement der Fördervorrichtung eine Förderwalze
. Die Förderrollen der Fördervorrichtung sind in den Lücken zwischen den Nocken und
den Scheiben angeordnet sein. Dadurch ergibt sich ein kompakter Aufbau. Zwischen der
Förderwalze und den Saugbändern ist vorzugsweise ein Gleitstab angeordnet, dessen
Kontaktstelle mit den Nocken von den Kontaktstellen der Förderwalze bzw. der Saugbänder
jeweils einen Abstand der Länge der Nocken hat.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum Überlappen und Ablegen von durch einen Querschneider von einer
Materialbahn abgeschnittenen Bogen in schematischer Darstellung in Seitenansicht,
- Figur 2
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in Aufsicht
und
- Fig. 3-5
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in verschiedenen Phasen des Brems- und Überlappungsvorgangs
der Bogen als vergrößerter Ausschnitt der Figur 1 im Querschnitt.
[0012] Gemäß Fig. 1 und 2 wird eine Materialbahn 1 einem Querschneider zugefördert, der
aus einem Balken 2 mit einem daran befestigtem unteren Messer 3 und einem damit zusammenwirkenden
umlaufenden Messer 4 auf einer Messertrommel 5 besteht. Der Querschneider 2-5 schneidet
die Materialbahn 1 in einzelne Bogen 6. Die Bogen 6 werden einerseits von unterhalb
der Förderbahn angeordneten, blasluftgespeisten Schwebeleisten 7 und andererseits
einer Fördervorrichtung, die aus oberen Förderrollen 8 und einer unteren Förderwalze
9 besteht, gefördert. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der Anfang der Materialbahn
1 von der Fördervorrichtung 8,9 erfaßt worden ist, wenn die Materialbahn 1 quergeschnitten
wird. Auf diese Art und Weise ist eine genaue Förderung der Bogen 6 mit durch die
Fördervorrichtung 8,9 vorgegebener Geschwindigkeit sichergestellt. Die Schwebeleisten
7 erstrecken sich bis an die Förderwalze 9 heran. An die Förderrollen 8 schließen
sich Schwebeleisten 10 an, die oberhalb der Förderbahn der Bogen 6 angeordnet sind.
Diese Schwebeleisten 10 erstrecken sich weitgehend über eine Stapelstelle 11. Die
Schwebeleisten 7 und 10 wirken fördernd auf die Bogen ein. Die Materialbahn 1 und
der von ihr durch den Querschneider 2-5 abgeschnittene Bogen 6, und zwar der vorlaufende
Bogen, der an seinem Ende durch die Fördervorrichtung 8,9 gehalten wird, werden aufgrund
der Förderwirkung der Schwebeleisten 7,10 straffgezogen.
[0013] Die auf einer absenkbaren Palette 12 befindliche Ablage 11, wo die ankommenden Bogen
6 sich übereinander ablegen, wird stirnseitig durch Anschlagleisten 13 und seitlich
durch anstellbare Führungsleisten 14,15 begrenzt.
[0014] Hinter der Fördervorrichtung 8,9 und unmittelbar vor der Ablage 11 ist eine kombinierte
Förder- und Bremsvorrichtung vorgesehen. Dafür sind unterhalb der Förderebene ein
Gleitstab 16 und ein Saugtisch 17 angeordnet. Saugbänder 18 laufen über Walzen 19a,b,c.
Oberhalb der Förderebene ist eine umlaufende Welle 20 gelagert, auf der mit Abstand
voneinander im Bereich von von den Schwebeleisten 10 gelassenen Lücken Scheiben 21
vorgesehen sind, die mit deckungsgleichen Nocken 22 bestückt sind, die die Führungs-,
Förder- und Bremsaufgabe zusammen mit den unterhalb der Förderebene angeordneten Elementen
16 bis 19 erfüllen. Da die Förderrollen 8 in den Umlaufkreis der Nocken 22 eintauchen,
sind sie in deren Lücken, d.h. fluchtend zu den Schwebeleisten 10 angeordnet (Fig.
2).
[0015] Die Förderwalze 9, der Gleitstab 16, die Walzen 19a und 19b unter Einbeziehung der
Saugbänder 18 sind der Kreisbahn der Nocken 22 auf Berührung zugeordnet (Fig. 3 bis
5). So gibt es zwischen den Rollen 8 und der Förderwalze 9 die Kontaktstelle A, für
den Nocken 22 mit der Förderwalze 9 die Kontaktstelle B, mit dem Gleitstab 16 die
Kontaktstelle C, mit den Walzen 19a und 19b einschließlich den Saugbändern 18 die
Anfangs- und Endkontaktstelle D und E und ohne Kontakt mit dem Nocken 22 für das jeweilige
Bogenende mit den Saugbändern 18 die Schlußkontaktstelle F. Die Abmessungen der Elemente
16 bis 19 sind so gewählt, daß die Abstände CD und möglichst auch BC mit der Nockenlänge
GH gut übereinstimmen, während der Abstand DE mindestens der Nockenlänge GH entsprechen
sollte. Die Abstände AB und EF sind völlig unabhängig von der Nockenlänge GH, weil
der Nocken 22 mit den Punkten A und E ohnehin nicht kontaktiert. Am wichtigsten ist
die Übereinstimmung des Abstandes CD mit der Nockenlänge GH, weil nur so eine lückenlose
Umschaltung von Förderung auf Bremsung möglich ist.
[0016] Der Abstand BC sollte höchstens gleich der Nockenlänge GH sein, weil dadurch gewährleistet
wird, daß der Bogen auch nach Verlassen der Stelle A definiert gefördert wird.
[0017] An den Stellen A,B und C ist die Geschwindigkeit des Bogens 6, solange der Nocken
22 an der Förderwalze 9 und/oder dem Gleitstab 16 wirksam ist, gleich der von der
Fördervorrichtung 8,9 vorgegebenen, so daß die Förderung an der Stelle C durch den
mit Fördergeschwindigkeit umlaufenden Nocken 22 kaum Kraft erfordert. Deshalb genügt
zur Aufrechterhaltung der Geschwindigkeit des Bogens 6, daß der Reibwert zwischen
dem mit Fördergeschwindigkeit umlaufenden Nocken 22 und dem Bogen 6 größer ist als
der Reibwert zwischen dem Bogen 6 und der Oberfläche des Gleitstabes 16, zumal die
Schwebeleisten 10 einen leichten Zug auf den Bogen 6 ausüben. Im übrigen ist die Zeit
für eine ungewollte Geschwindigkeitsänderung an der Stelle C sehr klein. Beispielsweise
bei 36000 Bogen je Stunde von 0,63 m Länge und einem Abstand der Kontaktstellen BC
bzw. CD von 5% der Bogenlänge beträgt die Förderzeit des Bogenendes an der Kontaktstelle
C nur 5 Millisekunden.
[0018] Das Überlappen und Ablegen des Bogens 6 wird durch das Drücken der Nocken 22 auf
dem Endbereich des Bogens 6 eingeleitet, wodurch der Bogen 6 unter die Förderebene,
d.h. unter die Unterseite der Schwebeleisten 10 gebracht wird, während sein Ende noch
durch die Rollen 8 und die Walze 9 an der Kontaktstelle A gefördert wird (Figur 3).
Der Anfang G der Nocken 22 erreicht die Kontaktstelle B auf der Walze 9, so daß die
Weiterförderung des Bogens 6 unabhängig von der Länge des Bogenendes ist, die die
Kontaktstelle A noch nicht durchlaufen hat.
[0019] Bei weiterer Drehung der Nockenwelle 20 erreichen die Nocken 22 mit ihrem Anfang
die Kontaktstelle C des Gleitstabes 16, so daß dort die Weiterförderung des Bogens
6 auch noch gesichert ist, wenn das Ende des Bogens 6 die Kontaktstelle B passiert
und/oder das Ende H der Nocken 22 die Kontaktstelle B der Walze 9 verläßt (Fig.4).
[0020] Alsbald ist ein neuer Anfang der Materialbahn 1 von der Fördervorrichtung 8,9 erfaßt
(Fig.5), der unter die Schwebeleisten 10 hinter dem Ende H der Nocken 22 vorwärtsgeführt
wird und dabei den vorlaufenden Bogen 6 überlappt.
[0021] Da die Fördervorrichtung 8,9 gegenüber der vom Querschneider 3-5 zugeführten Materialbahn
1 eine geringe Voreilung hat, hat ihr Anfang zum Ende des vorlaufenden, in der Höhe
nach unten abgelenkten Bogens 6 sowohl einen Höhen- als auch einen Längsabstand, so
daß beim Bremsen zwischen dem Anfang der Materialbahn 1 und dem nach unten abgelenkten
Ende des Bogens 6 keine Berührungsgefahr besteht.
[0022] Die Bremsung des Bogens 6 beginnt beim Kontakt des Anfangs G des Nockens 22 mit dem
Anfang der Bremsförderstrecke DE, d.h. der Kontaktstelle D der die Saugbänder 18 führenden
Walze 19a (Fig.5) und sollte spätestens beendet sein, wenn das Ende des Bogens 6 den
Anfang der Bremsförderstrecke bei D erreicht. Noch innerhalb des Bogenfolgetaktes
wird der Bogen 6 mit seinem Ende über die Bremsförderstrecke DE bis zum Ende E weiter
gefördert, so daß am Ende des Bogenfolgetaktes die Bremsförderstrecke DE auf ihrer
gesamten Länge für die Abbremsung des nächsten Bogens freigegeben ist. Damit auch
bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten einerseits die Bremsförderstrecke DE
für die Bremsung voll ausgenutzt wird und andererseits gewährleistet ist, daß die
Bremsstrecke DE frei ist, wenn der Nocken 22 den nächsten Bogen auf die Saugbänder
18 drückt, wird über eine geschwindigkeitsabhängige Phasenverstellung im Antrieb der
Nockenwelle 20 die Länge eines freien Endes des Bogens 6 hinter dem Ende H des Nockens
22 entsprechend eingestellt. Bei während der Produktion üblichen Fördergeschwindigkeit
- ausgenommen also bei Anfahren und Anhalten - entspricht der Bremsweg der Summe der
durch den Nocken abgedeckten Länge GH und der Länge des nicht abgedeckten Endbereichs.
[0023] Die Weiterförderung jeweils eines Bogens 6 auf der abgeknickten Strecke EF schützt
diesen Bogen vor einem Schub durch Reibung durch den abbremsenden Folgebogen. Sowohl
bei hohen als auch niedrigen Fördergeschwindigkeiten wird das Ende jedes Bogens 6
D gemäß dem Zahlenbeispiel mit 5% seiner ursprünglichen Geschwindigkeit auf den Stapel
11 geführt. Sowie drei Bogen 6 mit ihren Enden gleichzeitig über die Kontaktstellen
D,E und F gefördert werden, nähern sich ihre Anfänge über die Stellen K,L und M den
Anschlagleisten 13 (Figur 1). Über die kurze Strecke von der Stelle M bis zu den Anschlagleisten
13, die der Bogen nach Verlassen der Stelle F ohne Förderung durch die Saugbänder
18 zurücklegen muß, wird der Bogen 6 von dem Folgebogen durch Reibung mitgenommen.
Die Stelle K liegt am Ende der Schwebeleisten 10, an der ein Gleitkamm 23 angebracht
ist, der die dort schnell ankommenden, aber nur langsam weitergleitenden Bogen auf
die Stapelstelle 11 führt. Drei Anfänge der Bogen 6 bilden dabei eine stabilisierende
S-Kurve, in der der Stoß jeden Anschlags eines Bogens 6 an die Anschlagleisten 13
elastisch aufgefangen wird. Die Luftströmung in Förderrichtung unterhalb der Schwebeleisten
10 entweicht durch den Gleitkamm 23 über die Anschlagleisten 13.
[0024] Von der beschriebenen Betriebsweise der Vorrichtung abweichend ist die Betriebsweise
beim Anfahren und Anhalten, also bei extrem kleiner Fördergeschwindigkeit. Bei dieser
Betriebsweise liegt das Bogenende unter dem Nocken 22. Da bei dieser kleinen Fördergeschwindigkeit
der Bremsweg sehr kurz ist, hat das Bogenende die Stelle D noch nicht erreicht, wenn
die Abbremsung beendet ist. Deshalb wird bei weiterer Förderung des Bogens 6 durch
die Saugbänder 18 das Ende des Bogens den Punkt E bis zum Ende des Bogenfolgetaktes
noch nicht erreicht haben, so daß für den Folgebogen nicht die volle Länge der Bremsförderstrecke
DE zur Verfügung steht. Die dadurch bedingte kleinere Bremskraft für den Folgebogen
ist jedoch nicht nachteilig sondern sogar vorteilhaft, weil sie den Bremsweg anschließend
vergrößert, indem sein Ende dem Punkt D näherrückt.
1. Vorrichtung zum Überlappen und Ablegen von Bogen (6), die von einer Materialbahn (1)
mit einem Querschneider (2-5) abgeschnitten werden, bestehend aus einer dem Querschneider
(2-5) unmittelbar nachgeordneten Fördervorrichtung (8,9), die die Bogen (6) zu deren
Weiterführung bis über eine Stapelstelle (11) reichenden Schwebeleisten (10) zuführt,
sowie einer der Stapelstelle (11) unmittelbar vorgeordneten, kombinierten Förder-
und Bremsvorrichtung (16-22), die aus einer oberhalb der Förderbahn der Bogen (6)
angeordneten, mit Förder- und Bremsnocken (22) bestückten, im Takt des Querschneiders
(2-5) umlaufenden Nockenwelle (20) und aus unterhalb der Förderbahn den Förder- und
Bremsnocken (22) zugeordneten Gleit- (16) und Bremselementen (18) besteht, wobei die
Förder- und Bremsnocken (22) mit Fördergeschwindigkeit und die Bremselemente (18)
mit Bremsgeschwindigkeit umlaufen und von den zusammenwirkenden Fördernocken und Gleitelementen
(16) nur die Fördernocken und von den zusammenwirkenden Bremsnocken und Bremselementen
(18) nur die Bremselemente (18) geschwindigkeitsbestimmend auf die Bogen (6) einwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Fördern als auch das Bremsen jedes Bogens (6) gleiche Nocken (22)
von gleichbleibendem Radius durch ihren Kontakt zuerst mit den Gleitelementen (16)
und danach mit den als Saugbändern ausgebildeten Bremselementen (18) herbeiführen,
die am Umlaufkreis der Nocken (22) nacheinander angeordnet sind und untereinander
einen Abstand (CD) haben, der der Länge (GH) der Nocken (22) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenwelle (20) im Antrieb über ein Differential mit zunehmender Fördergeschwindigkeit
in Laufrichtung vorverstellt wird, so daß die Nocken (22) das Ende der Bogen (6) etwas
weiter vorn drücken und hinter dem Ende (4) der Nocken (22) ein längeres Stück des
Endes der Bogen (6) frei bleibt, das der Vergrößerung des Bremsweges des Bogens (6)
entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsbereich (DE) der Saugbänder (18) im Laufkreis der Nocken (22) liegt
und mindestens eine Länge hat, die der Länge (GH) der Nocken (22) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saugbänder (18) im Anschluß an den Bremsbereich (DE) einen außerhalb des
Umlaufkreises der Nocken verlaufenden Förderbereich (EF) bilden und mit einer solchen
Geschwindigkeit umlaufen, daß ihr jeweiliger Weg über die beiden Bereiche (DE,EF)
jeweils in der Zeit der Bogenfolge zurückgelegt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste, unterhalb der Förderbahn mit den Nocken (22) zusammenwirkende Förderelement
(9) der Fördervorrichtung (8,9) eine Förderwalze ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem unterhalb der Förderbahn angeordneten Förderelement (9) und den
Saugbändern (18) ein Gleitstab (16) angeordnet ist, dessen Kontaktstelle (C) mit den
Nocken (22) von den Kontaktstellen (B,D) der Förderwalze (9) bzw. der Saugbänder (18)
jeweils einen Abstand der Länge (GH) der Nocken (22) hat.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (8) der Fördervorrichtung (8,9) in den Lücken zwischen den Nocken
(22) und ihren Scheiben (21) angeordnet sind.