[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh mit einem Schaft, einer mit dem Schaft durch eine
Heftnaht, insbesondere durch eine Strobelnaht, ggf. zusammen mit einem an der Innenseite
des Schafts anliegenden Futter vernähten, nachgiebigen Zwischensohle und einer das
vernähte Gebilde aus Schaft und Zwischensohle tragenden Sohlenkonstruktion, wobei
die Sohlenkonstruktion mindestens eine Laufsohle, eine Dämpfungsschicht und einen
Schalenrand besitzt, und wobei die Sohlenkonstruktion einschließlich ihres Schalenrandes
mit dem vernähten Gebilde aus Schaft und Zwischensohle haftend verbunden, insbesondere
verklebt, ist.
[0002] Aus der Praxis bekannte Schuhe dieser Art kommen dort zum Einsatz, wo es auf eine
Verwindungsstabilität des Schuhs nicht entscheidend ankommt, wie beispielsweise bei
Turnschuhen, die auf glattem Untergrund benutzt werden. Für Wanderschuhe und Trekking-Schuhe
sind diese bekannten Schuhe weniger geeignet. Für die zuletzt genannten Zwecke wurden
bisher ausschließlich Schuhe eingesetzt, bei denen eine steife Zwischensohle mit dem
Schaft in einem verhältnismäßig aufwendigen und damit teueren Zwickverfahren verbunden
wurde.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh zu schaffen, der die Anwendung
des Heftens, insbesondere mit einer Strobelnaht, zwischen Schaftmaterial und einer
entsprechend weichen Zwischensohle ermöglicht, gleichwohl aber eine Stabilität besitzt,
welche der Stabilität von im Zwickverfahren hergestellten Schuhen ähnlich ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Sohlenkonstruktion
wenigstens eine mit der Zwischensohle haftend verbundene, insbesondere verklebte,
Versteifungsplatte aufweist, welche zumindest im Ballen- und/oder Fersenbereich eine
ggf. zu einer Durchbrechung entartende Dickenreduzierung aufweist.
[0005] Durch die vorgeschlagene Lösung wird ein Schuh geschaffen, der den Vorzug einer einfachen
und kostengünstigen Herstellung, aufgrund der Möglichkeit für die Verbindung der Zwischensohle
mit dem Schaftmaterial eine einfach herzustellende Heftnaht verwenden zu können, mit
dem Vorzug einer mit einem gezwickten Schuh vergleichbaren Stabilität verbindet. Liegt
an der Innenseite des Schuhs ein Futter an, so wird die einfache Herstellung des Schuhs
unter Verwendung der Heftnaht besonders deutlich, da zur Verbindung dreier Teile des
Schuhs - Schaftmaterial, Zwischensohle und Futter - nur eine einzige Naht notwendig
ist. Die Dickenreduzierung sorgt dabei dafür, daß trotz der guten Stabilität aufgrund
der Versteifungsplatte der Schuh angenehme Lauf- und Dämpfungseigenschaften besitzt.
Hierbei besteht die Möglichkeit, daß die Dickenreduzierung durch eine Verringerung
der Materialdicke bis auf eine die Dämpfung nicht behindernde dünne Haut gebildet
ist. Sie kann aber auch zu einer Durchbrechung entartet sein. Außerdem besteht die
Möglichkeit, daß eine einzige Dickenreduzierung bzw. Durchbrechung vom Ballenbereich
bis zum Fersenbereich vorgesehen wird. Anstelle nur einer Versteifungsplatte können
dabei auch meherere, in Laufrichtung hintereinander angeordnete Platten vorgesehen
werden.
[0006] Damit beim Gehen die vom Fuß hervorgerufenen Kräfte gut und sicher vom Fuß auf die
Laufsohle übertragen werden können, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Versteifungsplatte
mit der Dämpfungsschicht haftend, insbesondere durch Kleber, verbunden ist. Hierbei
kann für den Kleber ein insbesondere für einen maschinellen Fertigungsprozeß günstiger
Schmelz- oder Heißkleber verwendet werden.
[0007] Durch den Schalenrand der Sohlenkonstruktion soll das Eindringen von Feuchtigkeit
in den Bereich zwischen dem vernähten Gebilde aus Schaft und Zwischensohle einerseits
sowie der Sohlenkonstruktion andererseits verhindert werden. Dabei kann der Schalenrand
durch ein separates Teil gebildet sein, welches bei dem Fertigungsprozeß mit den übrigen
Bestandteilen zu dem Schuh zusammengesetzt wird. Der Herstellungsvorgang für den Schuh
kann demgegenüber dadurch vereinfacht werden, daß der Schalenrand aus dem Material
der Dämpfungsschicht integral zusammenhängend gebildet ist. Hierdurch läßt sich der
Schalenrand auf einfache Weise bei dem Fertigungsprozeß der Dämpfungsschicht herstellen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß der Schalenrand aus dem Material der Versteifungsplatte
integral zusammenhängend mit dieser gebildet ist, wodurch sich ebenso der Fertigungsprozeß
vereinfacht. Darüber hinaus verleiht hierbei der Schalenrand dem Schuh eine zusätzliche
Stabilität.
[0008] Die Stabilität der Versteifungsplatte kann zum einen durch eine konstruktiv-geometrische
Gestaltung der Platte erreicht werden. Die Stabilitätseigenschaft kann zum anderen
aber auch besonders einfach und kostengünstig dadurch erzielt werden, daß die Versteifungsplatte
aus einem Material gefertigt ist, welches härter als das Material für die Zwischensohle
und für die Sohlenkonstruktion ist.
[0009] Für die Versteifungsplatte können hierbei die unterschiedlichsten Materialien vorgesehen
werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Versteifungsplatte aus Polyurethan,
vorzugsweise mit einer Shore-Härte von ca. 98 - ca. 110, besteht.
[0010] Der Schuh selbst kann sowohl als hochschäftiger Schuh, insbesondere Sport- oder Wanderstiefel,
aber auch als Halbschuh ausgebildet sein.
[0011] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs mit einem
Schaft, einer mit dem Schaft durch eine Heftnaht, insbesondere durch eine Strobelnaht,
ggf. zusammen mit einem an der Innenseite des Schafts anliegenden Futter vernähten,
nachgiebigen Zwischensohle und einer das vernähte Gebilde aus Schaft und Zwischensohle
tragenden Sohlenkonstruktion, wobei die Sohlenkonstruktion mindestens eine Laufsohle,
eine Dämpfungsschicht und einen Schalenrand besitzt, und wobei die Sohlenkonstruktion
einschließlich ihres Schalenrandes mit dem vernähten Gebilde aus Schaft und Zwischensohle
haftend verbunden, insbesondere verklebt, ist.
[0012] Dabei wird vorgeschlagen, daß zwischen die Zwischensohle und die Dämpfungsschicht
wenigstens eine Versteifungsplatte eingebracht wird, welche zumindest im Ballen- und/oder
Fersenbereich eine ggf. zu einer Durchbrechung entartende Dickenreduzierung aufweist.
Hierdurch läßt sich auf einfache Weise ein Schuh fertigen, der eine mit einem in einem
Zwickverfahren hergestellten Schuh vergleichbare Stabilität besitzt.
[0013] Das Herstellungsverfahren kann weiter dadurch vereinfacht werden, daß die Sohlenkonstruktion
in einem Spritzvorgang innerhalb einer Form durch Einspritzen des Materials der mindestens
einen Dämpfungsschicht in die mit der Laufsohle einerseits und der Versteifungsplatte
andererseits ausgelegte Form eingespritzt wird, wobei aus dem Material der Dämpfungsschicht
auch der Schalenrand gebildet wird, und daß die so erhaltene Sohlenkonstruktion sodann
mit dem aus Schaft und Zwischensohle vorgefertigten Gebilde in einer Klebepresse verklebt
wird.
[0014] Um eine gute, aber schnell herzustellende Verbindung zwischen der Dämpfungsschicht
einerseits und der Zwischensohle und/oder der Laufsohle andererseits bei diesem Herstellungsverfahren
zu erhalten, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Versteifungsplatte auf ihrer der
Dämpfungsschicht zugekehrten und/oder die Laufsohle auf ihrer der Dämpfungsschicht
zugekehrten Seite vor dem Einspritzen der Dämpfungsschicht mit einem Kleber, vorzugsweise
Heißkleber, vorbeschichtet wird. Hierdurch wird erreicht, daß die feste Verbindung
zwischen der Dämpfungsschicht einerseits und der Versteifungsplatte und/oder der Laufsohle
andererseits bereits während des Einspritzens der Dämpfungsschicht erfolgt, so daß
ein weiterer ansonsten hierzu notwendiger Arbeitsvorgang entfallen kann.
[0015] Das Einspritzen der Dämpfungsschicht und die hierbei gleichzeitig erfolgende Verbindung
zwischen der Laufsohle und der Dämpfungsschicht sowie zwischen der Dämpfungsschicht
und der Versteifungsplatte läßt sich dabei besonders einfach dadurch erreichen, daß
eine Spritzform verwendet wird, welche von einer die Laufsohle aufnehmenden Unterform
und einem die Versteifungsplatte tragenden Leisten gebildet ist, wobei der Leisten
vor dem Einspritzen der Dämpfungsschicht in Formschließstellung an die Unterform angenähert
wird.
[0016] Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß die Versteifungsplatte mit dem Schalenrand
vorab gefertigt wird, daß an der Versteifungsplatte anschließend die Dämpfungsschicht
und die Laufsohle angebracht werden und daß die so erhaltene Sohlenkonstruktion sodann
mit dem aus Schaft und Zwischensohle vorgefertigten Gebilde in einer Klebepresse verklebt
wird.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowie Ausführungsbeispiele werden anhand der
Zeichnung nachstehend erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teilquerschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schuh;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer mit einer Sohlenkonstruktion verbundenen Versteifungsplatte
gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch ein Schaftmaterial mit angenähter Zwischensohle gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Teilquerschnitt durch eine in einer Fertigungsform befindlichen Sohlenkonstruktion
gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- einen Teilquerschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhs;
und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer mit einer Sohlenkonstruktion verbundenen Versteifungsplatte
gemäß Fig. 5.
[0018] Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, weist ein erfindungsgemäßer Schuh 10 einen aus vorzugsweise
Leder oder einem Textilmaterial hergestellten Schaft 12 auf, der über eine Heftnaht
14 mit einer nachgiebigen Zwischensohle 16 verbunden ist. Mit der Zwischensohle 16
ist ebenfalls über die Heftnaht 14 ein an der Innenseite des Schaftes 12 anliegendes,
im wesentlichen wasserdichtes Futter 18 vernäht. Das vernähte Gebilde aus Schaft 12
und Zwischensohle 16 wird durch eine Sohlenkonstruktion 20 getragen. Die Sohlenkonstruktion
20 ist durch eine Laufsohle 20a und einer zwischen dem vernähten Gebilde aus Schaft
12 und Zwischensohle 16 einerseits und der Laufsohle 20a andererseits angeordneten
Dämpfungsschicht 20b gebildet. An die Dämpfungsschicht 20b ist einstückig ein Schalenrand
21 angeformt, der ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen dem
vernähten Gebilde aus Schaft 12 und Zwischensohle 16 auf der einen Seite sowie der
Dämpfungsschicht 20b auf der anderen Seite verhindern soll.
[0019] Zwischen der Dämpfungsschicht 20b und dem vernähten Gebilde aus Schaft 12 und Zwischensohle
16 ist weiterhin eine dem Schuh eine gute Stabilität verleihende, der Sohle formangepaßte
Versteifungsplatte 22 vorgesehen, die in einer Vertiefung der Dämpfungsschicht 20b
angeordnet ist. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, weist die Versteifungsplatte 22 sowohl
im Fersen- als auch im Ballenbereich zwei Dickenreduzierungen 22a,22b auf, die bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zu Durchbrechungen entartet sind. Aus der Fig.
2 geht ebenfalls hervor, daß der Schalenrand 21 der Dämpfungsschicht 20b vollständig
umläuft, wodurch eine optimale Abdichtung erzielt wird. Als Material für die Versteifungsplatte
22 wird hierbei Polyurethan mit vorzugsweise einer Shore-Härte von ca. 98 - ca. 110
verwendet. Es kann aber auch jedes andere, eine ausreichende Härte aufweisendes Material
zur Herstellung der Versteifungsplatte 22 eingesetzt werden. Ist dieses Material nicht
wasserleitend ausgebildet, so wird hierdurch ein Eindringen von Feuchtigkeit in den
Innenraum des Schuhs 10 über die beispielsweise aus einem wasserleitenden Textilmaterial
hergestellte Zwischensohle 16 verhindert. Es besteht aber auch oder hierzu zusätzlich
die Möglichkeit, daß die Sohlenkonstruktion 20 eine nicht wasserleitende Schicht aufweist,
wobei insbesondere die Dämpfungsschicht nicht wasserleitend ausgebildet sein kann.
[0020] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist das im wesentlichen wasserdichte Futter 18 schichtartig
aufgebaut, wobei es aus einer äußeren zu dem Schaft 12 weisenden textilartigen Schutzbeschichtung
18a aus einem Gewebe, vorzugsweise aus einem Polyamidfadengewebe oder einem Polyesterfadengewebe,
weiterhin aus einer dampfdurchlässigen Folie 18b, wie sie unter der Handelsmarke Gore-Tex
angeboten wird, und aus einer inneren textilartigen Schutzbeschichtung 18c gebildet
ist. Das Futter 18 ist zusammen mit dem Schaft 12 über die Heftnaht 14 mit der Zwischensohle
16 vernäht. Um eine besonders gute Abdichtung gegenüber eindringende Feuchtigkeit
zu erzielen, kann das Futter 18 bis zum oberen Einstiegsrand des Schuhs 10 reichen
und bis zu diesem Rand als dichter Sack ausgebildet sein (nicht dargestellt).
[0021] Die Heftnaht 14 zur Vernähung des Schafts 12 bzw. des Futters 18 mit der Zwischensohle
16 ist eine auf einer sogenannten Storbelmaschine hergestellte Strobelnaht (vgl. Fig.
3). Diese Strobelnaht kann dabei in der Weise hergestellt werden, daß der Schaft 12
mit seinem Rand zusammen mit dem an ihm anliegenden Futter 18 an dem Rand der Zwischensohle
16 stumpf anliegt und anschließend mit dieser vernäht wird.
[0022] Die Herstellung des Schuhs 10 des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels
erfolgt dadurch, daß zunächst die Sohlenkonstruktion 20 in einer Spritzform 24 hergestellt
wird. Die Spritzform 24 besteht dabei aus einer Unterform 24a und einem vertikal verfahrbaren
Leisten 24b (vgl. Fig. 4). Zunächst wird die Laufsohle 20a in die Unterform 24a eingelegt.
Anschließend kann die Laufsohle 20a mit einer Kleberschicht 26a, insbesondere einer
Heißkleberschicht, bestrichen werden. Die Versteifungsplatte 22 wird an dem Leisten
24b in der Weise angebracht, daß sie beim Niederfahren des Leistens 24b an diesem
haften bleibt, sich jedoch leicht von dem Leisten 24b nach der Herstellung der Sohlenkonstruktion
20 lösen läßt, um die Sohlenkonstruktion 20 weiter verarbeiten zu können. Auch hier
kann die zur Laufsohle 20a weisende Seite der Versteifungsplatte 22 mit einer Kleberschicht
26b, insbesondere einer Heißkleberschicht, vor dem Niederfahren des Leistens 24b bestrichen
werden. Zur Herstellung der Dämpfungsschicht 20b wird die Spritzform 24 geschlossen,
indem der Leisten 24b in Fig. 4 vertikal nach unten fährt. Sobald die Form 24 geschlossen
ist, wird das Material für die Dämpfungsschicht 20b eingespritzt, wobei sich gleichzeitig
der Schalenrand 21 ausbildet. Nach Aushärten der Dämpfungsschicht 20b kann die Spritzform
24 geöffnet und die Sohlenkonstruktion 20 entnommen werden. Anschließend kann die
Verbindung zwischen der Sohlenkonstruktion 20 und dem vorgefertigten, vernähten Gebilde
aus Schaft 12 und Zwischensohle 16 in einer Klebepresse unter Zwischenschaltung einer
Kleberschicht 26c, insbesondere Heißkleberschicht, verklebt werden (vgl. Fig. 1).
[0023] In den Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhs
gezeigt. Hierbei sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen jeweils um 100 erhöht
bezeichnet.
[0024] Der Unterschied zwischen der Ausführungsform des Schuhs 10 gemäß den Fig. 1 - 4 und
des Schuhs 110 gemäß den Fig. 3, 5 und 6 besteht darin, daß der ebenfalls vollständig
umlaufende Schalenrand 121 einstückig mit der Versteifungsplatte 122 verbunden ist,
wodurch die Versteifungsplatte 122 eine Versteifungsschale bildet. Diese Versteifungsschale
ist wiederum zwischen dem vernähten Gebilde aus Schaft 112, Futter 118 und Zwischensohle
116 einerseits und der Sohlenkonstruktion 120 andererseits angeordnet. Die Dämpfungsschicht
120b bildet hierbei nur noch einen leicht nach oben ansteigenden Rand aus, welcher
u.a. zum leichteren Ausrichten der Versteifungsschale gegenüber der Sohlenkonstruktion
120 beim Zusammenfügen der Schuhteile dient. Wie aus Fig. 6 hervorgeht, weist die
mit dem Schalenrand 121 integral verbundene Versteifungsplatte 122 ebenfalls zwei
zu Durchbrechungen entartende Dickenreduzierungen 122a,122b auf.
[0025] Die Herstellung des Schuhs 110 erfolgt dadurch, daß die Versteifungsschale vorab
durch beispielweise Spritzen in einer Form gefertigt wird. Hieran können sich die
gleichen Fertigungsschritte anschließen, wie bei dem zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel
mit dem Unterschied, daß sich beim Einspritzen des Materials für die Dämpfungsschicht
120b kein Schalenrand 121 sondern nur noch ein leicht erhobener Rand ausbildet (vgl.
Fig. 5).
[0026] Es wird darauf hingewiesen, daß in den Fig. 2 und 6 die Sohlenkonstruktionen 20,120
nur schematisch dargestellt sind.
1. Schuh mit einem Schaft (12,112), einer mit dem Schaft (12,112) durch eine Heftnaht
(14,114), insbesondere durch eine Strobelnaht, ggf. zusammen mit einem an der Innenseite
des Schafts (12,112) anliegenden Futter (18,118) vernähten, nachgiebigen Zwischensohle
(16,116) und einer das vernähte Gebilde aus Schaft (12,112) und Zwischensohle (16,116)
tragenden Sohlenkonstruktion (20,120), wobei die Sohlenkonstruktion (20,120) mindestens
eine Laufsohle (20a,120a), eine Dämpfungsschicht (20b,120b) und einen Schalenrand
(21,121) besitzt, und wobei die Sohlenkonstruktion (20,120) einschließlich ihres Schalenrandes
(21,121) mit dem vernähten Gebilde aus Schaft (12,112) und Zwischensohle (16,116)
haftend verbunden, insbesondere verklebt, ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenkonstruktion (20,120) wenigstens eine mit der Zwischensohle (16,116)
haftend verbundene, insbesondere verklebte, Versteifungsplatte (22,122) aufweist,
welche zumindest im Ballen- und/oder Fersenbereich eine ggf. zu einer Durchbrechung
entartende Dickenreduzierung (22a,122a;22b,122b) aufweist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (22,122) mit der Dämpfungsschicht (20b,120b) haftend,
insbesondere durch Kleber, verbunden ist.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenrand (21) aus dem Material der Dämpfungsschicht (20b) integral zusammenhängend
mit dieser gebildet ist.
4. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalenrand (121) aus dem Material der Versteifungsplatte (122b) integral
zusammenhängend mit dieser gebildet ist.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (22,122) aus einem Material gefertigt ist, welches härter
und steifer als das Material der Zwischensohle (16,116) und das Material der Dämpfungsschicht
(20b,120b) ist.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (16,116) aus Polyurethan, vorzugsweise mit einer Shore-Härte
von ca. 98 - ca. 110, besteht.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß er als hochschäftiger Schuh, insbesondere Sport- oder Wanderstiefel, ausgebildet
ist.
8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß er als Halbschuh ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Schuhs mit einem Schaft (12,112), einer mit dem Schaft
(12,112) durch eine Heftnaht (14,114), insbesondere durch eine Strobelnaht, ggf. zusammen
mit einem an der Innenseite des Schafts (12,112) anliegenden Futter (18,118) vernähten,
nachgiebigen Zwischensohle (16,116) und einer das vernähte Gebilde aus Schaft (12,112)
und Zwischensohle (16,116) tragenden Sohlenkonstruktion (20,120), wobei die Sohlenkonstruktion
(20,120) mindestens eine Laufsohle (20a,120a), eine Dämpfungsschicht (20b,120b) und
einen Schalenrand (21,121) besitzt, und wobei die Sohlenkonstruktion (20,120) einschließlich
ihres Schalenrandes (21,121) mit dem vernähten Gebilde aus Schaft (12,112) und Zwischensohle
(16,116) haftend verbunden, insbesondere verklebt, ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Zwischensohle (16,116) und die Dämpfungsschicht (20b,120b) wenigstens
eine Versteifungsplatte (22,122) eingebracht wird, welche zumindest im Ballen- und/oder
Fersenbereich eine ggf. zu einer Durchbrechung entartende Dickenreduzierung (22a,122a;22b,122b)
aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenkonstruktion (20) in einem Spritzvorgang innerhalb einer Form (24)
durch Einspritzen des Materials der mindestens einen Dämpfungsschicht (20b) in die
mit der Laufsohle (20a) einerseits und der Versteifungsplatte (22) andererseits ausgelegte
Form (24) eingespritzt wird, wobei aus dem Material der Dämpfungsschicht (20b) auch
der Schalenrand (21) gebildet wird, und daß die so erhaltene Sohlenkonstruktion (20)
sodann mit dem aus Schaft (12) und Zwischensohle (16) vorgefertigten Gebilde in einer
Klebepresse verklebt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (22) auf ihrer der Dämpfungsschicht (20b) zugekehrten
und/oder die Laufsohle (20a) auf ihrer der Dämpfungsschicht (20b) zugekehrten Seite
vor dem Einspritzen der Dämpfungsschicht (20b) mit einem Kleber (26b,26a), vorzugsweise
Heißkleber, vorbeschichtet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spritzform (24) verwendet wird, welche von einer die Laufsohle (20a) aufnehmenden
Unterform (24a) und einem die Versteifungsplatte (22) tragenden Leisten (24b) gebildet
ist, wobei der Leisten (24b) vor dem Einspritzen der Dämpfungsschicht (20b) in Formschließstellung
an die Unterform (24a) angenähert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (122) mit dem Schalenrand (121) vorab gefertigt wird,
daß an der Versteifungsplatte (122) anschließend die Dämpfungsschicht (120b) und die
Laufsohle (120a) angebracht werden und daß die so erhaltene Sohlenkonstruktion (120)
sodann mit dem aus Schaft (112) und Zwischensohle (116) vorgefertigen Gebilde in einer
Klebepresse verklebt wird.