[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung photographischer
Bilder nach dem Farbbleichverfahren.
[0002] Das Farbbleichverfahren, wie es beispielsweise in DE-A-3 620 161, DE-A-3 702 133
und DE-3 842 785 beschrieben ist, stellt ein silberfreies, positives Kopierverfahren
dar, mit dem sich farbige Abbildungen herstellen lassen, beispielsweise Monochromkopien
in praktisch beliebigen Farben sowie auch farbrichtige Kopien in photographischer
Qualität.
[0003] Im einfachsten Fall besteht ein photographisches Material für das Farbbleichverfahren
aus einem Träger mit einer Bindemittelschicht, die einen ausbleichbaren Bildfarbstoff
und einen Sensibilisator enthält. Bei der Belichtung wird der Farbstoff bildmässig
gebleicht. Sensibilisator und gegebenenfalls Farbstoffspaltprodukte werden anschliessend
durch Wässerung aus dem Material herausgewaschen, wodurch die Fixierung der im Material
verbleibenden Bildfarbstoffe erreicht wird.
[0004] Die auf diese Weise hergestellten Bilder zeichnen sich durch eine farbtreue Wiedergabe
der Vorlage aus. Der Nachteil, der diesen Bildern anhaftet, ist jedoch ihre geringe
Stabilität gegen Licht, was sich durch Verluste an Farbdichte und Kontrast sowie im
Falle farbrichtiger Kopien durch Farbverschiebungen auf Grund unterschiedlicher Lichtechtheiten
der Bildfarbstoffe äussert.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung photographischer
Bilder nach dem Farbbleichverfahren vorzuschlagen, das zu Bildern mit einer besseren
Lichtstabilität führt.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass man die Belichtung des Farbbleichmaterials
in Gegenwart eines phenolischen Stabilisators durchfürt.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung photographischer
Bilder nach dem Farbbleichverfahren durch Belichtung und Fixierung eines photographischen
Farbbleichmaterials, dadurch gekennzeichnet, dass die Belichtung des Materials in
Gegenwart eines phenolischen Stabilisators erfolgt.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ferner photographisches Material, das sich zur Verwendung
im erfindungsgemässen Verfahren eignet.
[0009] Erfindungsgemäss erfolgt die Belichtung in Gegenwart eines phenolischen Stabilisators.
Dies bedeutet, dass der Stabilisator bereits vor der Belichtung zusammen mit dem Bildfarbstoff
und Sensibilisator in einer Schicht des Farbbleichmaterials vorliegen muss. Als Alternativen
bieten sich z.B. an, das Material mit einer zusätzlichen Bindemittelschicht zu versehen,
die den Stabilisator enthält, oder direkt das Material mit einer wässrigen Lösung
des Stabilisators in Kontakt zu bringen.
[0010] Der im erfindungsgemässen Verfahren verwendete phenolische Stabilisator entspricht
vorzugsweise der Formel (1)X(Y)
n. Der Index n in dieser Formel ist 1, 2 oder 4.
[0011] Der Substituent Y ist ein Hydroxyphenylrest der Formel

worin R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Hydroxyl bedeuten. R₃ und
R₄ sind unabhängig voneinander Wasserstoff, Hydroxyl, Halogen oder Alkyl oder Alkoxy
mit je 1 bis 18 Kohlenstoffatomen. Beispiele für geeignete Alkylreste sind Methyl,
Aethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tetradecyl,
Hexadecyl und Octadecyl sowie entsprechende verzweigte Isomere. In Frage Kommende
Alkoxyreste leiten sich von den genannten Alkylresten ab. Die Alkylreste können mit
-CO₂R₅- oder -CONR₆R₇-Gruppen substituiert sein. Des weiteren sind R₃ und R₄ unabhängig
voneinander Phenyl, Phenoxy, Naphthyl, Naphthoxy oder -OCOR₈.
[0012] R₅ bedeutet neben Wasserstoff auch Alkyl mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, wobei zusätzlich
zu den genannten Alkylresten beispielsweise auch Eicosyl, Pentacosyl und Triacontyl
sowie deren verzweigte Isomere zu nennen sind. Die Alkylreste R₅ können mit Hydroxylgruppen
substituiert oder durch Sauerstoff oder -NR₉-Gruppen unterbrochen sein. Alkenyl- und
Alkinylreste R₅ leiten sich von den genannten, entsprechenden Alkylresten ab. Ferner
ist R₅ neben Cyclopentyl, Cyclohexyl, Phenyl und Naphthyl auch Phenylalkyl mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen wie Benzyl, Phenyläthyl, Cumyl und Phenylbutyl, oder Alkylphenylalkyl,
wobei die Zahl der Kohlenstoffatome in den Alkylteilen die Zahl 12 nicht übersteigt.
[0013] R₆ und R₇ sind unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl mit
jeweils 1 bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.), ferner auch Phenyl oder Benzyl oder R₆
und R₇ bedeuten diejenigen Atome, die einen Piperidin- oder Morpholinring vervollständigen.
[0014] R₈ kann neben Alkyl und Alkenyl mit je 1 bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.) auch die
Bedeutung von Benzyl haben.
[0015] R₉ ist Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.).
[0016] Der Substituent X bedeutet, wenn n 1 ist, neben Wasserstoff auch einen Rest der Formel

oder

Hierin ist m 0, 1, 2 oder 3. R₁₀ ist neben Wasserstoff Alkyl oder Alkenyl mit je 1
bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.), Phenylalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil,
ferner Phenyl oder Naphthyl, welche mit Hydroxyl und oder Alkylgruppen mit je 1 bis
4 Kohlenstoffatomen wie Methyl und tert.-Butyl substituiert sein können. Q ist eine
direkte Bindung oder ein zweiwertiger Rest der Formel -O-, -NR₉- oder -OCO-, worin
R₉ die angegebene Bedeutung hat. R₁₁ kann neben Wasserstoff, Phenyl oder Benzyl auch
einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.) darstellen. R₁₄ kann ausser
Wasserstoff und Halogen auch Alkyl mit 1 bis 18 (s.o.) oder Alkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
(s.o.) bedeuten.
[0017] Der Substituent X bedeutet, wenn n 2 ist, einen zweiwertigen Rest der Formel -CO-,
-SO-, -SO₂-, =C=NR₁₁, -R₁₈- oder ⁅(CH₂) -CO

Z, worin m und R₁₁ die angegebenen Bedeutungen haben. R₁₈ ist Alkylen mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen. Diese Alkylenreste lassen sich von den für R₅ genannten Alkylresten
ableiten. Die Alkylreste R₁₈ können mit Hydroxyl substituiert oder durch -O- oder
-NR₁₁- unterbrochen sein. R₁₁ hat die angegebene Bedeutung. Ferner kann R₁₈ Alkenylen
oder Alkinylen mit je 18 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei die Reste von den entsprechenden
und bereits genannten Alkylresten abzuleiten sind. Des weiteren ist R₁₈ Phenylen oder
ein Rest der Formel

Z ist eine direkte Bindung, Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, Phenylen oder
ein Rest der Formel -NR₁₁- oder -O-R₁₈-O-, worin R₁₁ und R₁₈ die angegebenen Bedeutungen
haben. Z kann auch Reste der Formel -O-R₁₉-S-R₁₉-O- oder -NR₁₁-R₂₀-NR₁₁- bedeuten,
worin R₁₉ Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen (s.o.) ist, und R₂₀ die Bedeutung
von R₁₉ hat oder auch Phenylen bedeuten kann.
[0018] X bedeutet, wenn n 4 ist, ein Rest der Formel C[(CH₂)
mO-CO -(CH₂)
m
, worin m die angegebene Bedeutung hat.
[0019] Bevorzugt verwendete Verbindungen der Formel (1) sind dadurch gekennzeichnet, dass
R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff, Hydroxyl, Chlor, Alkyl oder Alkoxy mit
je 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder mit -CO₂R₅ oder -CONR₆R₇ substituiertes Alkyl mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen sind, und R₅, R₆ und R₇ die angegebenen Bedeutungen haben
und insbesondere unabhängig voneinander Wasserstoff, Hydroxyl, Chlor, Alkyl oder Alkoxy
mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Rest der Formel -C(CH₃)₂(CH₂)₃-CO₂R₅ oder
-C(CH₃)₂(CH₂)₃-CONR₆R₇ sind, worin R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander Alkyl mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder Benzyl
sind. In besonders geeigneten Verbindungen sind R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff,
Hydroxyl oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
[0020] Wenn n 1 ist, bedeutet X vorzugsweise Wasserstoff oder ein Rest der Formel
[0021] R₁₀-Q-CO-(CH₂)
m- oder

worin m, R₁₀, Q und R₁₄ die angegebenen Bedeutungen haben. Vorzugsweise ist R₁₀ Wasserstoff,
Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Phenyl
oder mit Hydroxyl und/oder Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes
Phenyl und insbesondere Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Alkenyl
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder mit Hydroxyl und/oder 1 oder 2 Alkylgruppen
mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl ist.
[0022] Q ist vorzugsweise eine direkte Bindung oder -O-. Vorzugsweise ist R₁₄ Wasserstoff,
Chlor, Alkyl oder Alkoxy mit je 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
[0023] Wenn n 2 ist, bedeutet X vorzugsweise ein Rest der Formel -CO- oder ⁅(CH₂)
m -CO

Z, worin m und Z die angegebenen Bedeutungen haben. Z ist bevorzugt eine direkte Bindung
oder ein Rest der Formel -O-R₁₈-O- ist, worin R₁₈ Alkylen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Phenylen, ein Rest der Formel

oder -O-R₁₉-S-R₁₉-O- ist, worin R₁₉ Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist.
[0024] Zur Verwendung in Farbbleichverfahren besonders geeignete phenolische Stabilisatoren
der Formel ( 1 ) sind solche, worin n 1 ist, R₃ und R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff,
Hydroxyl, Alkyl oder Alkoxy mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, mit -CO₂R₅ substituiertes
Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder -OCOR₈ sind, worin R₅ und R₈ unabhängig voneinander
Alkyl mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, und X Wasserstoff oder ein Rest der Formel
R₁₀-Q-CO- ist, worin R₁₀ Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Phenylalkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Phenyl oder mit Hydroxyl und/oder 1 oder
2 Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl und Q eine direkte
Bindung oder -O- ist.
[0026] Die erfindungsgemäss verwendeten phenolischen Stabilisatoren sind an sich bekannt
und können nach üblichen Methoden, wie z.B. Acylierung von Phenolen in Gegenwart von
Lewis- Säuren, hergestellt werden.
[0027] Zur Einarbeitung in das Farbbleichmaterial werden die Verbindungen der Formel (1)
in der Regel in einem organischen Lösungsmittel gelöst, das vorzugsweise einen relativ
niedrigen Siedepunkt besitzt, und der Giesslösung zur Herstellung der lichtempfindlichen
Schicht beigemischt. Beispiele hierfür sind Methanol, Aethanol, Dichlormethan, Chloroform,
Methyläthylketon, Aceton und Isopropanol. Diese Giesslösung enthält den oder die Bildfarbstoffe,
den Sensibilisator, das Bindemittel und gegebenenfalls Netzmittel, z.B. fluorierte
Verbindungen wie Fluorad® FC430, 3M. Ueblicherweise wird die Giesslösung mit dem Stabilisator
auf einen Träger zu einer Schicht vergossen. Die Trockenschichtdicke dieser Schicht
beträgt in der Regel etwa 2 bis 25 µm. Das Giessgewicht für die Verbindung der Formel
(1) liegt vorzugsweise im Bereicht von 0,01 bis 5 g/m².
[0028] Als Träger können praktisch alle photographischen Trägermaterialien verwendet werden.
Ueblicherweise sind jedoch polyäthlenbeschichtete Papierträger, Polyesterträger sowie
Celluloseacetatträger bevorzugt.
[0029] Geeignetes Bindemittel ist z.B. das aus der DE-A-3620161 bekannte Celluloseacetathydrogenphthalat,
dem gegebenenfalls noch gewisse Polyäther- und/oder Polyhydroxyverbindungen zugesetzt
werden können.
[0030] Von den als Sensibilisatoren für Farbbleichverfahren bekannten Thioharnstoffderivaten
werden vorzugsweise die in der DE-A-3620161 beschriebenen N-Allylthioharnstoffe verwendet,
insbesondere N-Hydroxyäthyl-N′-allyl-thioharnstoff.
[0031] Die Vielfalt der in Frage kommenden bleichbaren Bildfarbstoffe kann z.B. durch die
folgenden Formeln (2), (3), (4) und (5) veranschaulicht werden:

worin bedeuten:
[0032] X₁ oder X₂ und Y₁ oder Y₂ Sauerstoff, Schwefel, Selen oder Tellur; Z = CR′oder Stickstoff;
R′und R˝ ein Substituent, wobei R′und R˝ unabhängig voneinander Wasserstoff, unsubstituiertes
und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes Alkyl,Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl
oder Aralkyl sind, des weiteren Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy, Carbonsäure, Carbonsäureester,
Carbonsäureamid oder Salze der Carbonsäure und des Carbonsäureamids, CN, NO₂, Halogen,
Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, Phoshonsäure, deren Derivate und Salze sind,
wobei zwei Gruppen R′an demselben Ring zur Bildung eines weiteren, unsubstituierten
oder substituierten alicyklischen oder aromatischen Ringes miteinander verbunden sein
können; n 0 oder 1 und A ein Anion ist;

worin bedeuten:
[0033] X₁ und Y₁ Sauerstoff, Schwefel, Selen oder Tellur; und R′₁-R′₁₀ und R˝₁-R˝₃ unabhängig
voneinander Wasserstoff, unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes
Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl sind; des weiteren Alkoxy, Aryloxy,
Aralkoxy, Carbonsäure und deren Salze, Carbonsäureester, Carbonsäureamid und dessen
Salze; CN, NO₂, Halogen, Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, oder Phosphonsäure,
deren Derivate und Salze sind, wobei zwei Gruppen R′ an demselbem Ring zur Bildung
eines weiteren, unsubstituierten oder substituierten alicyklischen oder aromatischen
Ringes miteinander verbunden sein können; n 0 oder 1 und A ein Anion ist;

worin bedeuten:
[0034] X₁ und Y₁ Sauerstoff, Schwefel, Selen oder Tellur; R′₁ und R′₄ unabhängig voneinander
unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes Alkyl,Cycloalkyl,
Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl sind, des weiteren Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy; Carbonsäure,
Carbonsäureester, Carbonsäureamid oder Salze der Carbonsäure und Carbonsäureamide,
CN, NO₂, Halogen, Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, und Phosphonsäure, deren
Derivate und Salze, und R′₇ bis R′₁₄ sowie R˝₁ bis R˝₃ unabhängig voneinander Wasserstoff,
unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes Alkyl, Cycloalkyl,
Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl sind, des weiteren Alkoxy, Aryloxy,Aralkoxy; Carbonsäure
und deren Salze, Carbonsäureester, Carbonsäureamid und dessen Salze, CN, NO₂, Halogen,
Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, Phosphonsäure, deren Derivate und Salze, n
0 oder 1 und A ein Anion ist. Insbesondere sind R′₁ und R′₄ Phenyl, substituiertes
Phenyl, Alkyl, substituiertes Alkyl einschliesslich halogensubstituiertes Alkyl,Carbonsäure,
Carbonsäureester oder Carbonsäureamid; R′₇-R′₁₄ Wasserstoff, Halogen, Alkyl, substituiertes
Alkyl einschliesslich halogensubstituiertes Alkyl, CN, NO₂, und R˝₁-R˝₃ unabhängig
voneinander Wasserstoff, unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes
Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl, desweiteren Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy;
Carbonsäure und deren Salze, Carbonsäureester, Carbonsäureamid und dessen Salze, CN,
NO₂, Halogen, Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, und Phosphonsäure, deren Derivate
und Salze, n ist 0 oder 1 und A ein Anion.

worin bedeuten:
[0035] mit X₁ und Y₂ Sauerstoff, Schwefel, Selen oder Tellur, R′₁-R′₂₅ und R˝₁-R˝₃ unabhängig
voneinänder Wasserstoff, unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich heterosubstituiertes
Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl, des weiteren Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy;
Carbonsäure und deren Salze, Carbonsäureester, Carbonsäureamid und deren Salze; CN,
NO₂, Halogen, Sulfonsäure, deren Derivate und Salze, und Phosphonsäure, deren Derivate
und Salze sind, wobei zwei Gruppen R′ am selben Ring zur Bildung eines weiteren, unsubstituierten
oder substituierten alicyklischen oder aromatischen Ringes miteinänder verbunden sein
können, n 0 oder 1 und A ein Anion ist. Insbesondere ist R′₁ Phenyl, substituiertes
Phenyl, Alkyl, substituiertes Alkyl einschliesslich halogensubstituiertes Alkyl, Carbonsäure,
Carbonsäureester oder Carbonsäureamid; R′₂-R′₂₅ sind Wasserstoff, Halogen, Alkyl,
substituiertes Alkyl einschliesslich halogensubstituiertes Alkyl, CN, NO₂ und R˝₁-R˝₃
unabhängig voneinänder Wasserstoff, unsubstituiertes und substituiertes, einschliesslich
heterosubstituiertes Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Heteroaryl oder Aralkyl, des weiteren
Alkoxy, Aryloxy, Aralkoxy; Carbonsäure und deren Salze, Carbonsäureester, Carbonsäureamid
und dessen Salze; CN, NO₂, Halogen, Sulfonsäure, deren Derivate und Salze und Phosphonsäure,
deren Derivate und Salze; n ist 0 oder 1 und A ein Anion.
[0036] Solche und weitere im erfindungsgemässen Verfahren einsetzbare Farbstoffe und ihre
Herstellung sind beispielsweise aus der DE-B-3842785, z.B. die darin genannten Verbindungen
Nr. 35, 38, 43 und 63, sowie den oben erwähnten DE-A-3620161 und DE-A-3702133 bekannt,
ferner aus Research Disclosure, Februar 1979, Nr. 17812, Research Disclosure, Januar
1979, Nr. 17735 sowie US-A-3,671,251, US-A-3;300,314, z.B. die darin genannte Verbindung
Nr. 1, und US-A-4,247,799.
[0037] Kopien mit dem erfindungsgemässen Farbbleichmaterial werden üblicherweise so hergestellt,
dass man das (farbige) Original dem Farbbleichmaterial aufbelichtet. Optische Hilfsmittel
können hierbei verwendet werden. Nach der Belichtung wird der Sensibilisator ausgewaschen.
Dies kann in einem üblichen Wasserbad oder mittels Sprühvorrichtung geschehen. Anschliessend
wird das fixierte Material getrocknet. Die Herstellung von kopien sollte vorzugsweise
in einem abgedunkelten Raum erfolgen.
[0038] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
[0039] Beispiel 1: Eine erste Lösung wird hergestellt, die pro Liter Aceton 125 g Cellulose-acetathydrogenphthalat,
50 g Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 2000), 1 g des Farbstoffes A (=Verbindung
Nr. 1 aus US-A-3,300,314), 2,5 g des Farbstoffs B (=Verbindung Nr. 38 aus DE-B-3842785)
und 1,25 g des Farbstoffs C (=Verbindung Nr. 63 aus DE-B-3842785) enthält. Man stellt
eine zweite Lösung her, die 200 g N-Alkyl-N′-Hydroxyäthyl-thioharnstoff pro Liter
Aceton enthält. Eine dritte Lösung wird bereitet, die in 3,7 g Aceton 0,3 g des Stabilisators
der Formel ( 131 ) enthält. 2 g der ersten Lösung werden mit 0,5 g der dritten Lösung
vermischt. Unter dem indirekten Licht einer 15 W-Glühbirne werden dieser Mischung
0,5 g der zweiten Lösung zugegeben. Die so erhaltene Giesslösung wird auf einem polyäthylenbeschichteten
Papierträger in einer Schichtdicke von 125 µm aufgetragen. Nach der Trocknung wird
ein farbiges Original aufbelichtet. Das Material wird anschliessend 3,5 Minuten bei
35°C gewässert (fixiert). Die Lichtechtheit der auf diese Weise hergestellten Kopie
wird geprüft, indem man die Farbdichte an der Stelle der Maximaldichte der Kopie misst,
die Kopie 6 Stunden dem direkten Sonnenlicht aussetzt und danach die Farbdichtemessung
wiederholt. Der aus dem Vergleich der gemessenen Farbdichten erhaltene Farbdichteverlust
ist ein Mass für die Wirksamkeit des eingesetzten Stabilisators. Bei Verwendung des
Stabilisators der Formel (136) ermittelt man einen Blaudichteverlust von nur 8 %,
während in einem entsprechenden nicht stabilisierten Material dieser 19 % beträgt.
[0040] Beispiel 2: Man geht wie in Beispiel 1 vor, verwendet aber als dritte Lösung eine solche, die
0,6 g des Stabilisators der Formel ( 121 ) in 3,4 g Aceton enthält. Es wird ein Blaudichteverlust
von 13 % ermittelt; die entsprechende unstabilisierte Probe weist eine Blaudichteverlust
von 19 % auf.
[0041] Beispiel 3: Man stellt eine Lösung her, die pro Liter Aceton 125 g Celluloseacetathydrogenphthalat,
50 g Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 2000) und 1,4 g des Farbstoffs A (s.o.) enthält.
Des weiteren werden Lösungen bereitet, die jeweils 0,6 g Stabilisator in 3,4 g Aceton
enthalten. Je 0,25 g der Stabilisatorlösung werden mit 1 g der Farbstofflösung vermischt
und in Form einer 100 µm dicken Schicht auf einen polyäthylenbeschichteten Papierträger
aufgebracht. Um die Farbdichteverluste zu bestimmen, werden die Farbdichten in diesen
Proben vor und nach einer 18-stündigen Belichtung am Sonnenlicht miteinander verglichen.
Auf diese Weise werden auch entsprechende Proben untersucht, die 0,9 g des Farbstoffs
D, Verbindung Nr. 35 aus DE-B-3842785, 0,8 g des Farbstoffs E, Verbindung Nr. 43 aus
DE-B-3842785, oder 1,1 g des Farbstoffs C (s.o.) enthalten. Die Resultate sind in
der folgenden Tabelle zusammengefasst.

1. Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder nach dem Farbbleichverfahren durch
Belichtung und Fixierung eines photographischen Farbbleichmaterials, dadurch gekennzeichnet,
dass die Belichtung des Materials in Gegenwart eines phenolischen Stabilisators erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der phenolische Stabilisator
der Formel

entspricht, worin n 1, 2 oder 4,
Y ein Rest der Formel

ist, worin R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Hydroxyl sind, R₃ und
R₄ unabhängig voneinander Wasserstoff, Hydroxyl, Halogen, Alkyl oder Alkoxy mit je
1 bis 18 Kohlenstoffatomen, mit -CO₂R₅ oder -CONR₆R₇ substituiertes Alkyl mit 1 bis
18 Kohlenstoffatomen, Phenyl, Phenxoy, Naphthyl, Naphthoxy oder -OCOR₈ sind, worin
R₅ Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, mit Hydroxyl substituiertes
oder durch Sauerstoff oder -NR₉- unterbrochenes Alkyl mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl oder Alkinyl mit je 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Phenyl,
Naphthyl, Phenylalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder Alkylphenylalkyl
mit je 1 bis 12 Kohlenstoffatomen in den Alkylteilen ist, R₆ und R₇ unabhängig voneinander,
Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, Alkenyl oder Alkinyl mit je 2 bis
18 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder Benzyl sind, oder diejenigen Atome bedeuten, um
einen Piperidin- oder Morpholinring zu vervollständigen, R₈ Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Alkenyl mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Benzyl, und R₉ Wasserstoff oder Alkyl
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist,
und X, wenn n 1 ist, Wasserstoff oder ein Rest der Formel

oder

ist,
worin m 0, 1, 2 oder 3, R₁₀ Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, Alkenyl
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, Phenylalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil,
Phenyl oder Naphthyl oder mit Hydroxyl und/oder Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
substituiertes Phenyl oder Naphthyl, Q eine direkte Bindung, -O-, -NR₉- oder -OCO-,
R₁₁ Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder Benzyl und R₁₄
Wasserstoff, Halogen, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Alkoxy mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen ist, worin R₉ die angegebene Bedeutung hat,
oder X, wenn n 2 ist, ein Rest der Formel -CO-, -SO-, -SO₂-, =C=NR₁₁, -R₁₈- oder ⁅(CH₂)
m -CO

Z ist, worin m und R₁₁ die angegebenen Bedeutungen haben, R₁₈ Alkylen mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen, mit Hydroxyl substituiertes oder durch -O- oder -NR₁₁- unterbrochenes
Alkylen mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, Alkenylen oder Alkinylen mit je 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Phenylen oder ein Rest der Formel

und Z eine direkte Bidung, Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, Phenylen oder
ein Rest der Formel -NR₁₁-, -O-R₁₈-O-, -O-R₁₉-S-R₁₉-O- oder -NR₁₁-R₂₀-NR₁₁- ist,
worin R₁₁ und R₁₈ die angegebene Bedeutung haben, R₁₉ Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
und R₂₀ Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Phenylen ist,
oder X, wenn n 4 ist, ein Rest der Formel C[(CH₂)
mO-CO- (CH₂)
m
ist, worin m die angegebene Bedeutung hat.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R₃ und R₄ unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl, Chlor, Alkyl oder alkoxy mit je 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder
mit -CO₂R₅ oder -CONR₆R₇ substituiertes Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen sind,
und R₅, R₆ und R₇ die im Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen haben.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass R₃ und R₄ unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl, Chlor, Alkyl oder Alkoxy mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
ein Rest der Formel -C(CH₃)₂(CH₂)₃-CO₂R₅ oder -C(CH₃)₂(CH₂)₃-CONR₆R₇ sind, worin R₅,
R₆ und R₇ unabhängig voneinander Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit
2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder Benzyl sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass R₃ und R₄ unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass X, wenn n 1 ist, Wasserstoff
oder ein Rest der Formel R₁₀-Q-CO-(CH₂)
m- oder

ist, worin m, R₁₀, Q und R₁₄ die in Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen haben.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass R₁₀ Wasserstoff, Alkyl mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder mit
Hydroxyl und/oder Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass R₁₀ Wasserstoff, Alkyl mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder mit
Hydroxyl und/oder 1 oder 2 Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes
Phenyl ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Q eine direkte Bindung oder
-O- ist.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass R₁₄ Wasserstoff, Chlor, Alkyl
oder Alkoxy mit je 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass X, wenn n 2 ist, ein Rest
der formel -CO- oder ⁅(CH₂)
m -CO

Z ist, worin m und Z die in Anspruch 2 angegebenen Bedeutungen haben.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass Z eine direkte Bindung oder
ein Rest der Formel -O-R₁₈-O- ist, worin R₁₈ Alkylen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Phenylen oder ein Rest der Formel

oder -O-R₁₉-S-R₁₉-O- ist, worin R₁₉ Alkylen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist.
13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass n 1 ist, R₃ undR₄ unabhängig
voneinander Wasserstoff, Hydroxyl, Alkyl oder Alkoxy mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
mit -CO₂R₅ substituiertes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder -OCOR₈ sind, worin
R₅ und R₈ unabhängig voneinander Alkyl mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, und
X Wasserstoff oder ein Rest der Formel R₁₀-Q-CO- ist, worin R₁₀ Wasserstoff, Alkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Phenylalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil,
Phenyl oder mit Hydroxyl und/oder 1 oder 2 Alkylgruppen mit je 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
substituiertes Phenyl und Q eine direkte Bindung oder -O- ist.
14. Die nach dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellten photographischen Bilder.
15. Photographisches Material für das Farbbleichverfahren, das auf einem Träger eine Schicht
aufweist, die einen Bildfarbstoff und einen Sensibilisator enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass in dieser Schicht zusätzlich mindestens ein phenolischer Stabilisator der Formel
(1) vorliegt.
16. Photographisches Material nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der phenolische
Stabilisator in einer Menge von 0,01 bis 5,0 g/m² in der Schicht enthalten ist.