[0001] Die Erfindung betrifft einen Bohrkopf einer Horizontal-Vortriebsmaschine, insbesondere
für den Leitungstunnelbau im nicht begehbaren Durchmesserbereich, umfassend einen
den Bohrkopf-Außenmantel bildenden Hohlzylinder, an dessen Stirnseite eine drehgetriebene
Werkzeugscheibe angeordnet ist, die einen Durchbruch hat, in den ein Schälmesser eingesetzt
ist und der einen Zylinderboden aufweist, an den wenigstens eine Abführleitung für
abgetragenes Bohrgut angeschlossen ist, sowie eine Druckmittelzuführung für die Abförderung
von Bohrgut.
[0002] Ein Bohrkopf der vorbezeichneten Art ist in der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
P 37 06 755.9 beschrieben.
[0003] Beim horizontalen Vortrieb wird der Bohrkopf von einer Startbaugrube vorgetrieben
und ein den Bohrkopf führendes Gestänge entsprechend der Vordringtiefe nachgesteckt,
bis der Bohrkopf eine Zielbaugrube erreicht hat. Das dabei anfallende abgetragene
Bohrgut wird durch im Gestänge verlaufende Abführleitungen zur Startbaugrube zurück
abgefördert. Die Abförderung erfolgt bei dem vorstehend genannten Bohrkopf durch Druckmittel,
das aus dem abgetragenen Bohrgut gebildete Pfropfen nach dem Rohrpostprinzip durch
die Abführleitung drückt. Um die dafür notwendige Zerlegung des bei Drehung der Werkzeugscheibe
entstehenden Stranges aus abgetragenen Bohrgut in förderbare Pfropfen zu erreichen,
wird das Bohrgut in eine im Bohrkopf befindliche Aufnahmekammer gedrückt, die wie
eine Schleuse in Intervallen abgedichtet und anschließend mit Druckmittel unter Überdruck
setzbar ist. Aus der abgedichteten Aufnahmekammer kann der Inhalt somit als Pfropfen
abgedrückt werden. Bei dem vorbeschriebenen Bohrkopf erfolgt die Dichtsetzung der
Aufnahmekammer durch eine an der Werkzeugscheibe dafür speziell ausgebildete Anordnung.
In Abhängigkeit von einer bestimmten Drehstellung der Werkzeugscheibe wird die Aufnahmekammer
von einer solchen Anordnung dichtgesetzt. Demzufolge darf sich die Werkzeugscheibe
während des Abdrükkens eines Pfropfens aus der Aufnahmekammer nicht weiterdrehen.
Die das eigentliche Bohren während des Vortriebs durch das Erdreich bewirkende Werkzeugscheibe
arbeitet dadurch diskontinuierlich mit fortwährend wiederholtem Anlauf und entsprechender
Abbremsung. Es hat sich gezeigt, daS ein solcher diskontinuierlicher Betrieb die Leistungsfähigkeit
einer mit einem vorbeschriebenen Bohrkopf ausgerüsteten Vortriebsmaschine nachteilig
beeinflußt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrkopf der eingangs bezeichneten
Gattung hinsichtlich der Leistung der Bohrgut-Abförderung zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Werkzeugscheibe und Zylinderboden
koaxial aneinanderliegend derart angeordnet sind, daß sich die Werkzeugscheibe auf
dem feststehenden Zylinderboden dreht und daß in die gemeinsamen Anlageflächen von
Werkzeugscheibe und Zylinderboden miteinander korrespondierende, konzentrische Nuten
so eingeformt sind, daß sie bei an dem Zylinderboden liegender Werkzeugscheibe eine
Ringkammer bilden, in welche der Durchbruch in der Werkzeugscheibe sowie die Druckmittelzuführung
mündet und aus der wenigstens eine Abführleitung für das Bohrgut ausmündet, wobei
eine Ausmündung an jeweils einer der Stirnflächen einer die Form eines gekrümmten
Zylinders aufweisenden Ausfüllung angeordnet ist, welche, an dem Zylinderboden angeordnet,
einen Abschnitt vorbestimmter Länge der Ringkammer vollständig ausfüllt.
[0006] Während der Drehbewegung der Werkzeugscheibe schält das Schälmesser Bohrgut ab, welches
durch den Durchbruch in die Ringkammer gelangt. Die Ausbildung der Ringkammer durch
Nuten, die in der drehenden Werkzeugscheibe und dem feststehenden Zylinderboden verlaufen,
hat zunächst den Vorteil, daß ein Wandungsbereich, nämlich der der drehenden Werkzeugscheibe
zugeordnete Wandungsbereich der Ringkammer, bewegt wird, wodurch das in der Ringkammer
befindliche Bohrgut aufgrund der Reibung zwischen der sich bewegenden Wandung und
dem Bohrgut bereits zumindest teilweise zur Ausmündung der Abführleitung aus der Ringkammer
hin befördert wird.
[0007] Die Ausfüllung der Ringkammer ist an den feststehenden Zylinderboden angeformt. Sie
kann jedoch auch ein angebautes Teil sein. Die Ausfüllung kann die Ringkammer in einem
vorbestimmten Winkelbereich, beispielsweise 120 ausfüllen. Nach einer vollen Drehung
der Werkzeugscheibe gelangt der darin befindliche Durchbruch jedesmal auch in den
Bereich der Ausfüllung, wodurch der Durchbruch dann abgedichtet ist. Die mit Bohrgut
gefüllte Ringkammer kann in dieser Drehstellung der Werkzeugscheibe mit Druckmittel
beaufschlagt werden, wodurch das Bohrgut aus der Ringkammer, und zwar durch die Ausmündung
der Abführleitung in die Ringkammer, herausgedrückt wird. Dabei kann sich die Werkzeugscheibe
mit Vorteil weiterbewegen, bis das Ende der Ausfüllung erreicht ist. Inzwischen ist
die Druckmittelzuführung dann unterbrochen worden, so daß in die nunmehr leere Ringkammer
erneut Bohrgut eintreten kann. Da sich die Werkzeugscheibe auch dreht, während der
darin befindliche Durchbruch durch die Ausfüllung der Ringkammer abgedichtet ist,
wird mit dem Schälmesser weiterhin Bohrgut abgetragen, welches sich in dem Durchbruch
in der Werkzeugscheibe ablagert. Dieses im Durchbruch befindliche Bohrgut dichtet
die Öffnungsränder des Durchbruchs gegenüber der Ausfüllung auch ab, woraus sich der
Vorteil ergibt, daß keine besonderen Dichtungselemente notwendig sind. Die metallische
Abdichtung zwischen den Öffnungsrändern des Durchbruchs und der Oberfläche der Ausfüllung
reicht aus.
[0008] Zweckmäßigerweise sind an jeder der Stirnflächen der Ausfüllung Ausmündungen von
Abführleitungen angeordnet. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Bohrkopf in beiden
Drehrichtungen der Werkzeugscheibe arbeiten kann, da jede der Ausmündungen einer jeweiligen
Abführleitung entweder der Abfuhr von Bohrgut aus der Ringkammer und die jeweils andere
Ausmündung dann der Zufuhr von Druckmittel in die Ringkammer dienen kann.
[0009] Während der kontinuierlichen Weiterdrehung der Werkzeugscheibe wird die Ringkammer
in Intervallen entleert, wobei der Entleerungsvorgang durch die Länge der Ringkammer
vorgegebene Pfropfen erzeugt, die nach dem Rohrpostprinzip abgefördert werden können.
Die Länge der Ausfüllung, die ein die Ringkammer verschließendes Segment bildet, ist
maßgebend für die Zeit, die für das Herausdrücken des Bohrgutes aus der Ringkammer
zur Verfügung steht, wobei die Drehgeschwindigkeit der Werkzeugscheibe ebenfalls einen
maßgeblichen Faktor darstellt.
[0010] Der Bohrkopf zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß in jede Abführleitung ein betätigbares
Absperrorgan eingesetzt ist, und daß eine Druckmittelzuführleitung jeweils vor und
hinter jedem Absperrorgan in jede der Abführleitungen mündet, wobei unmittelbar vor
ihren Einmündungen in jede Druckmittelzuführleitung ein betätigbares Druckmittelventil
eingesetzt ist.
[0011] Diese Anordnung hat den Vorteil, daß eine einfache, in Abhängigkeit von der Drehstellung
der Werkzeugscheibe automatisch betätigbare Steuerung für die Absperrorgane und die
Druckmittelventile verwendet werden kann. Bezogen auf die Drehrichtung der Werkzeugscheibe
wird ein Absperrorgan in der jeweils zugeordneten Abführleitung geöffnet, sobald die
Werkzeugscheibe eine Drehstellung erreicht hat, bei der der in ihr angeordnete Durchbruch
durch die Ausfüllung der Ringkammer abgedichtet ist. Gleichzeitig oder kurz danach
wird ein, bezogen auf die Ausmündungen in die Ringkammer vor dem Absperrorgan in der
zweiten Abführleitung sitzendes Druckmittelventil geöffnet, so daß in die zweite Abführleitung
Druckmittel einströmt, in die Ringkammer eintritt und das darin befindliche Bohrgut
durch die Ausmündung der ersten Abführleitung mit dem geöffneten Absperrorgan aus
der Ringkammer herausdrückt. Hat die Werkzeugscheibe eine Drehstellung erreicht, bei
der ihr Durchbruch den abdichtenden Bereich der Ausfüllung wieder verläßt, so wird
kurz vorher das Absperrorgan in der ersten Abführleitung geschlossen und die Druckmittelzufuhr
zur zweiten Abführleitung unterbrochen. Nunmehr wird der hinter dem Absperrorgan in
der ersten Abführleitung befindliche Pfropfen aus Bohrgut durch die Abführleitung
weiterbefördert, indem ein, bezogen auf den Bohrkopf, hinter dem Absperrorgan in der
ersten Abführleitung befindliches Druckmittelventil geöffnet wird, welches den Pfropfen
in an sich bekannter Weise zur Startbaugrube zurückbefördert.
[0012] Der beschriebene Vorgang der Ventilsteuerung kann fortlaufend automatisch gesteuert
ablaufen, während der Bohrkopf bei drehender Werkzeugscheibe vorgetrieben wird.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung des Bohrkopfes sieht vor, daß der Hohlzylinder über die
Ebene der Werkzeugscheibe hinaus nach vorn verlängert ist und daß die Werkzeugscheibe
einen vorstehenden Zentralzapfen trägt, an dem eine äußere Bohrscheibe angeordnet
ist. Bei einem Vortrieb des Bohrkopfes trägt die äußere Bohrscheibe zunächst Bohrgut
ab, welches in den Hohlraum gelangt, der zwischen Bohrscheibe und Werkzeugscheibe
besteht und der innen durch den Zentralzapfen und außen durch die Verlängerung des
Hohlzylinders begrenzt wird. Dieser Hohlraum ist als Mischkammer für abgetragenes
Bohrgut nutzbar, was bei schwierigen Bodenverhältnissen die Abförderung des Bohrgutes
zur Startbaugrube zurück erleichtern kann. Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß dem
zwischen Bohrscheibe und Werkzeugscheibe befindlichen Hohlraum Elemente zur Einleitung
von dem Bohrgut beimischbaren Fließmittel zugeordnet sind. Vorzugsweise wird als Fließmittel
Wasser verwendet, welches aus dem in der Mischkammer befindlichen Bohrgut eine breiartige
Mischung entstehen läßt, die leichter abgefördert werden kann. Dabei ist die Ausgestaltung
so getroffen, daß die der Werkzeugscheibe zugekehrte Innenfläche der Bohrscheibe mehrere
Fließmittelaustrittsöffnungen aufweist, die über eine durch den Zentralzapfen verlaufende
Fließmittelleitung mit Fließmittel beaufschlagbar sind. Fließmittel, beispielsweise
Wasser, kann problemlos durch das Gestänge von der Startbaugrube aus bis zum Bohrkopf
gedrückt werden. Derartige Anordnungen für die Zuleitung von Spülwasser sind bei Horizontal-Vortriebsmaschinen
bereits bekannt.
[0014] Damit der erfindungsgemäße Bohrkopf in beiden Drehrichtungen auch Bohrgut abtragen
kann, ist nach einer anderen Weiterbildung vorgesehen, daß das Schälmesser als auf
die Frontseite der Werkzeugscheibe gesetzter, den Durchbruch dabei abdeckender Schiebekörper
ausgebildet ist, der die Form eines Kreisringsegmentes aufweist, dessen Endseiten
eingelassene Öffnungen aufweisen, die jeweils im Inneren des Formkörpers einen den
Übergang zum Durchbruch in der Werkzeugscheibe bildenden gekrümmten Verlauf aufweisen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die jeweils eingelassenen Öffnungen mit dem gekrümmten
Verlauf des Überganges zum Durchbruch den vollen Querschnitt des Durchbruchs für den
Eintritt von Bohrgut in jeder Schiebestellung des Formkörpers nutzbar machen. Für
jede Drehrichtung ist eine bestimmte Schiebestellung des Schiebekörpers vorgesehen,
die sich bei dem erfindungsgemäßen Bohrkopf bei einem Wechsel der Drehrichtung der
Messerscheibe selbsttätig einstellt.
[0015] Vorzugsweise sind die Ränder der Öffnungen im Schiebekörper als Schneidkanten ausgebildet,
wordurch das Abschälen des abzuräumenden Bohrgutes erleichtert wird.
[0016] Zur Festsetzung der bei der jeweiligen Drehrichtung der Werkzeugscheibe erforderlichen
Schiebestelung des Schiebekörpers, bei der der volle Querschnitt der Öffnungen im
Schiebekörper mit dem vollen Querschnitt des Durchbruchs in der Werkzeugscheibe korrespondiert,
sind den Verschiebeweg des Schiebekörpers begrenzende Anschläge vorgesehen, die an
der Werkzeugscheibe beispielsweise als einfache Vorsprünge angeordnet werden können.
[0017] Weiterhin zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß die austrittsseitigen Enden
der Abführleitungen für Bohrgut an einen dichten Aufnahmebehälter angeschlossen sind,
der ein auf vorbestimmten Überdruck im Aufnahmebehälter einstellbares Entlüftungsventil
aufweist. Dadurch kann der Bohrkopf und somit auch die Vortriebsmaschine grundwassersicher
arbeiten, da das gesamte System unmittelbar bis zur Ringkammer unter einem durch das
Entlüftungsventil vorbestimmbaren Überdruck gehalten werden kann, durch den Eindringen
von Grundwasser verhindert wird.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Bohrkopfes im Halbschnitt,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Werkzeugscheibe im Halbschnitt mit daran angeordnetem
Schälmesser,
Fig. 3 eine schematische Ansicht der Werkzeugscheibe gemäß Fig. 2 ohne Schälmesser,
Fig. 4 eine schematische Ansicht des feststehenden Zylinderbodens, an dem sich die
darüber in Fig. 3 gezeigte Werkzeugscheibe dreht,
Fig. 5 eine Rückansicht des in Fig. 4 dargestellten Zylinderbodens und
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer Vortriebsmaschine mit erfindungsgemäßem
Bohrkopf im Schnitt.
In Fig. 1 ist ein Bohrkopf schematisch in einer halbgeschnittenen Seitenansicht dargestellt.
Der Bohrkopf besteht aus einem am vorderen freien Ende eines hier nicht weiter dargestellten
Vortriebsgestänges befindlichen Hohlzylinders 1, der durch einen feststehenden Zylinderboden
2 verschlossen ist. Der Zylinderboden 2 weist im Zentrum eine Lagerung für eine Welle
3 auf, die in einen vorstehenden Zentralzapfen 4 ausläuft. Mit der Welle ist eine
Werkzeugscheibe 5 über einen Keil 6 drehfest verbunden.
[0019] Zylinderboden 2 und Werkzeugscheibe 5 sind kreisförmig ausgebildet und haben eine
bearbeitete, gemeinsame Anlagefläche 7, so daß Werkzeugscheibe 5 und Zylinderboden
7 koaxial aneinanderliegend derart angeordnet sind, daß sich die Werkzeugscheibe auf
dem feststehenden Zylinderboden dreht. Zur Abdichtung sind kreisringförmige Dichtelemete
8 und 9 vorgesehen.
[0020] In die gemeinsamen Anlageflächen 7 von Werkzeugscheibe 5 und Zylinderboden 2 sind
miteinander korrespondierende konzentrische Nuten 11 und 12 eingeformt, die bei an
dem Zylinderboden 2 anliegender Werkzeugscheibe 5, wie hier angegeben, eine Ringkammer
13 bilden. Mit 14 ist ein Durchbruch in der Werkzeugscheibe 5 bezeichnet, der in die
Ringkammer 13 mündet. Die Werkzeugscheibe trägt weiterhin ein hier lediglich schematisch
angedeutetes Schälmesser 15, welches vor dem Durchbruch 14 angeordnet ist. Mit dem
Schälmesser wird bei drehender Werkzeugscheibe Bohrgut abgetragen und durch den Durchbruch
14 in die Ringkammer 13 gedrückt.
[0021] Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Werkzeugscheibe 5 im Halbschnitt, wobei
zwecks Verdeutlichung der in Fig. 1 dargestellte Zentralzapfen 4 weggelassen wurde.
Die in die Anlagefläche 7 der Werkzeugscheibe 5 eingeformte Nut ist wieder mit 12
bezeichnet. Es ist erkennbar, wie der in der Werkzeugscheibe befindliche Durchbruch
14 in die Ringnut 12 mündet.
[0022] Das Schälmesser 15 ist als auf die Frontseite der Werkzeugscheibe gesetzter, den
Durchbruch 14 abdeckender Schiebekörper 17 ausgebildet, der parallel zum Umfang der
Werkzeugscheibe in Richtung des Doppelpfeiles 16 hin- und herverschiebbar ist. Jede
Verschiebebewegung wird durch eine Drehrichtungsumkehr der Werkzeugscheibe bewirkt.
Der Schiebekörper weist die Form eines Kreisringsegmentes auf, dessen Endseiten eingelassene
Öffnungen 18, 19 aufweisen, die jeweils im Inneren des Schiebekörpers 17 einen den
Übergang zum Durchbruch 14 bildenden gekrümmten Verlauf aufweisen, wie es durch den
hier dargestellten Teilschnitt durch den Schiebekörper sichtbar ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist der Schiebekörper 16 gegen einen den Verschiebeweg begrenzenden
Anschlag 20 gedrückt, so daß die Öffnung 19 mit dem Durchbruch 14 korrespondiert.
Bei einer Drehrichtungsumkehr würde der Schiebekörper 17 gegen den zweiten Anschlag
20' gedrückt, wobei dann die Öffnung 18 mit dem Durchbruch 14 korrespondieren würde.
[0023] Die Ränder 21 und 21' der Öffnungen 18 und 19 im Schiebekörper 17 sind, was hier
nicht weiter dargestellt ist, zweckmäßigerweise als Schneidkanten ausgebildet.
[0024] Fig. 3 zeigt noch einmal eine schematische Ansicht einer halbgeschnittenen Werkzeugscheibe
entsprechend Fig. 2, jedoch ohne als Schiebekörper 17 ausgebildetes Schälmesser 15.
Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
[0025] Unter der Fig. 3 ist eine schematische Ansicht des Zylinderbodens 2 als Fig. 4 dargestellt,
um zu verdeutlichen, daß Werkzeugscheibe 5 und Zylinderboden 2, wie in Fig. 1 angegeben,
aufeinandergelegt werden, wobei sich die Werkzeugscheibe 5 gegenüber dem feststehenden
Zylinderboden 2 um die gemeinsame Zentralachse dreht.
[0026] Fig. 4 läßt erkennen, daß an dem Zylinderboden 2 eine die Form eines gekrümmten Zylinders
aufweisende Ausfüllung angeordnet ist, welche einen Abschnitt vorbestimmter Länge
der Nut 11 und damit auch der von den Nuten 11 und 12 gebildeten Ringkammer 13 vollständig
ausfüllt, wenn die Werkzeugscheibe 5 an dem Zylinderboden anliegt, wie es in Fig.
1 angegeben ist.
[0027] Jede Stirnfläche der Ausfüllung 22 weist eine Öffnung auf, die als Ausmündung 23
bzw. 23' einer Abführleitung für das Bohrgut dient, bzw. als Druckmittelzuführleitung.
Beispielsweise kann die Ausmündung 23 als Druckmittelzuführleitung genutzt werden,
wobei dann gleichzeitig die Ausmündung 23' der Abfuhr des Bohrgutes dient. Die Ausmündungen
23 und 23' sind die offenen Enden von bogenförmig innerhalb der Ausfüllung 22 und
des Zylinderbodens 2 verlaufenden Kanäle 24 und 24', die hier durch gestrichelte Linien
dargestellt sind. An der Rückseite des Zylinderbodens 2 befinden sich Anschlußstutzen
25 und 25' als Fortsetzung der bogenförmig gekrümmten Kanäle 24 und 24'. Fig. 5 läßt
die Anordnung dieser Anschlußstutzen 25 und 25' an der Rückseite des Zylinderbodens
erkennen. Ein entsprechender Anschlußstutzen ist auch in Fig. 1 mit 25 bezeichnet.
[0028] Beliebige Abführleitungen, die durch ein nicht weiter dargestelltes Gestänge einer
Vortriebsmaschine bis zur Startbaugrube zurückverlaufen, lassen sich an die Anschlußstutzen
25 bzw. 25' anschließen. Je nach Drehrichtung der Werkzeugscheibe wird einer der Anschlußstutzen
als Druckmittelzuführleitung benutzt, während der jeweils andere Anschlußstutzen der
Abförderung von Bohrgut dient.
[0029] Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht einer Vortriebsmaschine mit einem erfindungsgemäßen
Bohrkopf, der sich von der bisher beschriebenen Ausführung dadurch unterscheidet,
daß der Hohlzylinder über die Ebene der Werkzeugscheibe 5 hinaus nach vorn verlängert
ist. Diese Verlängerung ist mit 26 bezeichnet. Der Zentralzapfen ist hier mit 4' bezeichnet.
Am freien Ende des Zentralzapfens ist eine äußere Bohrscheibe 27 angeordnet. Der zwischen
Bohrscheibe und Werkzeugscheibe 5 befindliche Hohlraum 28 bildet eine Mischkammer
für das eintretende Bohrgut und weist Elemente zur Einleitung von dem Bohrgut beimischbaren
Fließmittel auf. Dazu weist die der Werkzeugscheibe 5 zugekehrte Innenfläche 29 der
Bohrscheibe 27 mehrere Fließmittel-Austrittsöffnungen 30 auf, die über eine durch
den Zentralzapfen 4' verlaufende Fließmittelleitung 31 mit Fließmittel, vorzugsweise
Druckwasser, beaufschlagbar sind.
[0030] Eine Druckmittelzuführleitung ist mit 32 bezeichnet. Die Abführleitungen für die
Abförderung von Bohrgut sind mit 33 und 33' bezeichnet. Jede der Abführleitungen ist
an jeweils einen Anschlußstutzen 25 bzw. 25' (Fig. 5), die sich an der Rückseite des
Zylinderbodens 2 befinden, angeschlossen. In dem Hohlraum 28 zwischen Bohrscheibe
27 und Werkzeugscheibe 5 befindliches Bohrgut gelangt über den Durchbruch 14, wie
vorbeschrieben, in die Ringkammer 13. Dabei wird die Ringkammer mit Bohrgut vollständig
ausgefüllt, bis die Werkzeugscheibe 5 eine Drehstellung erreicht hat, bei der sich
ihr Durchbruch 14 über der Ausfüllung 22 (s. Fig. 3 und Fig. 4) befindet. Der Durchbruch
ist dadurch dichtgesetzt. Soll, z.B. bei entsprechender Drehrichtung, die Abführleitung
33 zur Abförderung von Abraum dienen, so wird unmittelbar bei Erreichen der vorbeschriebenen
Drehstellung das in der Abführleitung 33 befindliche Absperrorgan 34 geöffnet. Das
in der zweiten Abführleitung 33' befindliche Absperrorgan 34' bleibt geschlossen.
Ist das Absperrorgan 34 geöffnet, wird ein der Druckmittelzufuhr dienendes Primärventil
35 geöffnet, so daß in der Druckmittelzuführleitung 32 anstehende Druckluft der Ringkammer
13 zuströmen kann und das darin befindliche Bohrgut aus der Ringkammer herausdrückt,
bis das geöffnete Absperrorgan 34 passiert ist. Die weitere Druckmittelzufuhr über
das Primärventil 35 wird danach gestoppt. Sodann wird das Absperrorgan 34 wieder geschlossen
und in die Abführleitung 33 nunmehr durch Öffnen des Sekundärventils 36 Druckluft
gegeben, so daß der Bohrgutpfropfen, der soeben das Absperrorgan 34 passiert hat,
nunmehr durch die Abführleitung 33 einem in der Startbaugrube aufgestellten Aufnahmebehälter
37 zuführbar ist.
[0031] Bei umgekehrter Drehrichtung der Werkzeugscheibe läuft der vorbeschriebene Vorgang
entsprechend ab, wobei dann die Abförderung auch über die Abführleitung 33' erfolgen
kann.
[0032] Der Aufnahmebehälter 37 ist als allseitig dichter Druckbehälter ausgebildet und weist
ein einstellbares Entlüftungsventil 38 auf, wodurch die Vortriebsmaschine, insbesondere
der Bohrkopf, grundwasserfest arbeitet, da die ganze Anlage unter einem vorbestimmten
Druck gehalten werden kann.
1. Bohrkopf einer Horizontal-Vortriebsmaschine, insbesondere für den Leitungstunnelbau
im nicht begehbaren Durchmesserbereich, umfassend einen den Bohrkopf-Außenmantel bildenden
Hohlzylinder, an dessen Stirnseite eine drehgetriebene Werkzeugscheibe angeordnet
ist, die einen Durchbruch hat, in den ein Schälmesser eingesetzt ist und der einen
Zylinderboden aufweist, an den wenigstens eine Abführleitung für abgetragenes Bohrgut
angeschlossen ist, sowie eine Druckmittelzuführung für die Abförderung von Bohrgut,
dadurch gekennzeichnet,
daß Werkzeugscheibe (5) und Zylinderboden (2) koaxial aneinanderliegend derart angeordnet
sind, daß sich die Werkzeugscheibe (5) auf dem feststehenden Zylinderboden (2) dreht
und daß in die gemeinsamen Anlageflächen (7) von Werkzeugscheibe (5) und Zylinderboden
(2) miteinander korrespondierende konzentrische Nuten (11, 12) so eingeformt sind,
daß sie bei an dem Zylinderboden (2) liegender Werkzeugscheibe (5) eine Ringkammer
(13) bilden, in welche der Durchbruch (14) in der Werkzeugscheibe (5) sowie die Druckmittelzuführung
mündet und aus der wenigstens eine Abführleitung (33, 33') für das Bohrgut ausmündet,
wobei eine Ausmündung (23, 23') an jeweils einer der Stirnflächen einer die Form eines
gekrümmten Zylinders aufweisenden Ausfüllung (22) angeordnet ist, welche, an dem Zylinderboden
(2) angeordnet, einen Abschnitt vorbestimmter Länge der Ringkammer (13) vollständig
ausfüllt.
2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Abführleitungen (33,
33') vorgesehen sind, von denen jede an jeweils einer der Stirnflächen der Ausfüllung
(22) ausmündet und über jeweils einen zugeordneten, an der Rückseite des Zylinderbodens
(2) befindlichen Anschlußstutzen (25, 25') verläuft.
3. Bohrkopf nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Abführleitung
(33, 33') ein betätigbares Absperrorgan (34, 34') eingesetzt ist, und daß Druckmittelzuführleitungen
(32) jeweils vor und hinter jedem Absperrorgan (34, 34') in jede der Abführleitungen
(33, 33') münden, wobei, unmittelbar vor ihren Einmündungen, in jede Druckmittelzuführleitung
ein betätigbares Druckmittelventil (Primärventil 35; Sekundärventil 36) eingesetzt
ist.
4. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlzylinder (1) über die Ebene der Werkzeugscheibe (5) hinaus nach vorn verlängert
ist und daß die Werkzeugscheibe (5) einen vorstehenden Zentralzapfen (4') trägt, an
dem eine äußere Bohrscheibe (27) angeordnet ist.
5. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
zwischen Bohrscheibe (27) und Werkzeugscheibe (5) befindlichen Hohlraum (28) Elemente
zur Einleitung von dem Bohrgut beimischbaren Fließmittel zugeordnet sind.
6. Bohrkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Werkzeugscheibe (5)
zugekehrte Innenfläche (29) der Bohrscheibe (27) mehrere Fließmittelaustrittsöffnungen
(30) aufweist, die über eine durch den Zentralzapfen (4') verlaufende Fließmittelleitung
(31) mit Fließmittel beaufschlagbar sind.
7. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schälmesser (15) als auf die Frontseite der Werkzeugscheibe (5) gesetzter, den Durchbruch
(14) dabei abdeckender Schiebekörper (17) ausgebildet ist, der die Form eines Kreisringsegmentes
aufweist, dessen Endseiten eingelassene Öffnungen (18, 19) aufweisen, die jeweils
im Inneren des Schiebekörpers (17) eine den Übergang zum Durchbruch (14) bildenden
gekrümmten Verlauf aufweisen.
8. Bohrkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (21, 21') der
Öffnungen (18, 19) im Schiebekörper (17) als Schneidkanten ausgebildet sind.
9. Bohrkopf nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Verschiebeweg
des Schiebekörpers (17) begrenzende Anschläge (20, 20') vorgesehen sind.
10. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die austrittsseitigen Enden der Abführleitungen (33, 33') für Bohrgut an einen dichten
Aufnahmebehälter (37) angeschlossen sind, der ein auf vorbestimmten Überdruck im Aufnahmebehälter
(37) einstellbares Entlüftungsventil (38) aufweist.