[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum durchströmenden Behandeln von
bahnförmigem Textilgut, Vlies, Papier, Tissue od. dgl. mit einem flüssigen, insbesondere
aber gasförmigen, in der Gesamtvorrichtung durch einen Ventilator umgewälzten Behandlungsmittel
mit einer von außen nach innen durchströmten, unter Saugzug stehenden, stirnseitig
Böden aufweisenden durchlässigen Trommel als Transportelement für das bahnförmige
Gut, der zur Bildung des Behandlungsmittel-Stauraumes vor dem Behandlungsraum eine
trommel-achsparallele Staudecke mit Perforationslöchern quer über die Arbeitsbreite
der Trommel zugeordnet ist, deren Behandlungsmittel-Durchlässigkeit geringer ist als
die der Trommel.
[0002] Eine Siebtrommelkontruktion dieser Art ist bekannt. Die Staudecke ist notwendig,
um das umgewälzte Fluid vor dem Behandlungsraum, in dem die Siebtrommel drehbar gelagert
ist, gleichmäßig über die Arbeitsbreite zu verteilen, damit sie dann senkrecht zur
Oberfläche der Siebtrommel in gleichen Luftströmmengen der Siebtrommel zuströmt. Dadurch
wird eine gleiche Temperaturverteilung über die Arbeitsbreite der Siebtrommel erzielt.
[0003] Der Siebtrommelmantel kann aus einem gelochten Blech hergestellt sein, über den ggf.
ein geflochtenes Sieb zur Vergleichmäßigung der Luftströmung durch die Perforation
geschlungen sein kann. Die Luftdurchlässigkeit dieses Blechmantels ist aber auf etwa
45% der gesamten Oberfläche der Trommel begrenzt wegen der zur Stabilität des Mantels
notwendigen Stege zwischen den Löchern. Besser sind die Trommeln, deren Mantel aus
radial sich erstreckenden Blechstreifen zusammengesetzt ist. Diese bis zu 96% durchlässigen
Trommeln werden insbesondere zum Trocknen von Papier und Vliesen eingesetzt.
[0004] Beim Nutzen der Siebtrommelkontruktionen müssen Warenbahnen unterschiedlicher Breite
behandelt werden. Um die Luftströmung auf die Breite der Warenbahn zu begrenzen, ist
es bekannt, die von der Warenbahn nicht bedeckten Randbereiche der Trommel durch ein
luftundurchlässiges Tuch abzudecken. Diese Benutzungsart ist aber zu aufwendig, insbesondere
wenn die Arbeitsbreite sich schnell ändert. Es ist weiterhin durch die DE-OS 19 00
496 bekannt, den Zuströmbereich durch außerhalb der Siebtrommel angeordnete, gegen
die Staudecke abdichtende Wandungen auf die Arbeitsbreite zu beschränken. Besser ist
eine Konstruktion gemäß der DE-OS 16 35 263, bei der die Verstellung der Arbeitsbreite
der Siebtrommel durch Wandungen bzw. Abdeckbleche auf der Innenseite der Siebtrommel
erfolgt. Diese Verstellmöglichkeit ist aber nur auf ein geringes Maß der ganzen Arbeitsbreite
beschränkt, insbesondere können nur die Randbereiche abgedeckt werden, um die Mitte
der Trommel verwenden zu können. Schlecht ist es, wenn z.B. nur ein Randstreifen am
Außenrand der Siebtrommel offen bleiben soll, aber der übrige Bereich der Siebtrommel
zu verschließen ist.
[0005] Ein solcher Fall entsteht beispielsweise beim Trocknen von Vliesen, Papier oder Tissue,
die beim Anfahren der Produktion mit gleich sehr hoher Geschwindigkeit von z. B. 600
m/sek und mehr der Kontenueanlage zulaufen. Die Produktion dieser Ware kann aber nicht
in voller Arbeitsbreite von 2 - 5 m beginnen, weil die Warenbahn erst um die vielen
Walzen und durch die unterschiedlichen Behandlungsaggregate der Kontinue-Anlage eingefädelt
werden muß. Dies ist bei der hohen Liefergeschwindigkeit nur mit einem schmalen Band
möglich, das auf der Bedienungsseite der Kontinue-Anlage vorlaufen muß. Aber auch
diese schmale Bahn muß von der Trockenanlage trocken und damit verfestigt abgeliefert
werden, weil die Ware sonst nicht manipuliert, jedenfalls nicht in die Anlage eingefädelt
werden kann.
[0006] Eine Abdeckung der Siebtrommelarbeitsbreite auf dieses schmale Band ist aber mit
den bekannten Vorrichtungen nicht möglich, weswegen bisher die Industrie mit voller
Arbeitsbreite anfährt und damit die Bahn vorschriftsmäßig getrocknet wird. Dann aber
wird die Bahn bis auf einen schmalen Rest längs abgetrennt, der breite Teil der Warenbahn
im Anschluß in den Keller als Abfall weggefahren, um nur das verbleibende schmale
Band in die Anlage einfädeln zu können. Dieses Verfahren zu Beginn der Produktion
ist folglich mit hohem Verlust behaftet. Es ist aber auch nicht möglich, nur das schmale
Band zu produzieren und zu trocknen, weil bei offener voller Arbeitsbreite das Band
auf der Trommel nicht trocken wird. Die Fehlluft ist zu groß, als daß in der Wärmebehandlungskammer
ein effektives Trocknen möglich wäre. Folglich würde sich das schmale, nicht vorverfestigte
Band nach Durchlaufen der Wärmebehandlungsvorrichtung nicht manipulieren lassen. Es
hat nicht die notwendige Festigkeit und zerreißt.
[0007] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln,
mit der die vorgenannten Nachteile beseitigt werden können. Ziel ist es, auch nur
einen schmalen Streifen auf der Wärmebehandlungstrommel voll trocknen und damit verfestigen
zu können. Somit kann die Anlage problemlos eingefädelt werden, ohne daß die bisher
entstehenden großen Materialverluste gefahren werden müssen.
[0008] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art sieht die Erfindung zur Lösung
der gestellten Aufgabe vor, daß der Grad der Durchlässigkeit der Staudecke zumindest
über einen Teilbereich der Arbeitsbreite zeitweise auf ein Maximum erhöhbar ist. Es
soll also zum Anfahren der Anlage nicht die Siebtrommel in ihrer Arbeitsbreite durch
z.B. innere Abdeckbleche in ihrem Durchströmbereich beschränkt werden, sondern die
wirksame bzw. die besonders wirksame Öffnungsbreite der Staudecke wird zur Konzentrierung
der durchfließenden Luft in der notwendigen Breite mehr geöffnet.
[0009] Es wird vermieden, daß über die nicht gebrauchte Breite der Staudecke ein z.B. teleskopartig
übereinanderliegendes Blech gezogen wird, um die Zuluftströmung zu verhindern, statt
dessen wird ein Teilbereich der Staudecke als Staudecke unwirksam gemacht. Dies ist
durch Verschieben dieses Teilbereiches der Staudecke über den benachbarten möglich,
wodurch gar keine Staudecke in dem Teilbereich mehr existiert, oder dadurch, daß die
Staudecke in dem Teilbereich mit einer Einrichtung zum Vergrößern der Luftdurchlässigkeit
versehen ist. Diese kann mit Vorteil aus verschwenkbaren Klappen bestehen, die zum
Öffnen der Staudecke in diesem Teilbereich aufstellbar sind.
[0010] Eine andere Lösung ist vorteilhaft, wenn der Staudecke zumindest teilweise eine parallel
ausgerichtete Siebdecke unmittelbar zu- und achsparallel dazu angeordnet ist, deren
Perforationslöcher im Querschnitt in Verschieberichtung größer bis höchstens gleich
derjenigen der Staudecke ausgebildet sind. Um die Zuluftströmung zu konzentrieren
wird ein Siebblech, das ebenfalls eine Lochung aufweist, über die Staudecke nur geringfügig
verschoben, so daß bei beschränkter Arbeitsbreite nur gerade die nicht benötigten
Löcher durch diese zusätzliche Siebdecke abgedeckt werden. Dabei verschiebt sich das
Siebblech beispielsweise nur um weniger als eine Lochteilung.
[0011] Bei dem zunächst genannten Beispiel ist daran gedacht, die Lochung der Staudecke
in der bisher bekannten Art zu lassen und lediglich die Lochung der Siebdecke entsprechend
des Verschiebemaßes teilweise zu vergrößern. Dabei ist zu beachten, daß nach dem Einfädeln
des schmalen Bandes in die Gesamtanlage die Warenbahn nicht schlagartig auf die gesamte
Arbeitsbreite laufen, sondern langsam erst diese Arbeitsbreite erreichen kann. Folglich
darf auch nicht die Staudecke schlagartig über ihre Arbeitsbreite luftdurchlässig
werden, vielmehr dürfen sich die aktiven Löcher der Staudecke erst mit der zunehmenden
Arbeitsbreite öffnen.
[0012] Eine verbesserte Lösung der grundsätzlichen Idee nach der Erfindung, bei der der
eigentlichen Staudecke eine parallel ausgerichtete zweite Siebdecke unmittelbar zu-
und achsparallel verschieblich dazu angeordnet ist, sollen jetzt zusätzlich auch die
Perforationslöcher in der Staudecke neben denen in der Siebdecke im Querschnitt in
Verschieberichtung in einem Randbereich der Dekken um ein Vielfaches größer sein,
als sie dem erforderlichen Strömungsquerschnitt der Löcher zur Bildung einer Staudecke
entsprechen würden. Dies hat den Vorteil, daß in dem Bereich der Siebtrommel, in dem
das schmale Band um die Trommel läuft, ein großer freier Querschnitt in der Staudecke
vorhanden ist, so daß bei abgedeckten übrigen Perforationslöchern über die Arbeitsbreite
der Staudecke durch diese große, freie Öffnung etwa 100% der zuströmenden, gestauten
Luft auch zur Siebtrommel gelangen kann. Ein 100%iger Trokkenvorgang nur dieses schmalen
Streifens ist die Folge dieser Maßnahme.
[0013] Wenn jetzt die Warenbahn als schmales Band in die gesamte Anlage eingefahren ist,
kann die Produktion der Bahn langsam auf die vorgesehene Warenbahnbreite erweitert
werden. Gleichzeitig wird dann durch ein nur geringfügiges Verschieben der Siebdecke
gegenüber der Staudecke bewirkt, daß entsprechend der Zunahme der Arbeitsbreite auch
der Siebtrommel die entsprechende Luft zuströmt.
[0014] Die Anordnung und die jeweilige Größe der Lochung sowohl in der Sieb- als auch in
der Staudecke sind so zu bemessen, daß möglichst jeweils 100% der zuströmenden Luftmenge
durch die jeweils offenen Perforationslöcher gegen die Trommel strömen kann. Wird
nur das schmale Band zu trocknen sein, so sind die im Bereich dieses Bandes vorzusehenden
Löcher mit einem größten Querschnitt vorzusehen, während die übrigen Löcher automatisch
abgedeckt sind. Wird die Arbeitsbreite nach dem endgültigen Anfahren der Vorrichtung
vergrößert, so ist entsprechend der Vergrößerung der Lochmenge der Lochungsquerschnitt
der Löcher der Staudecke insgesamt zu verkleinern, um wiederum 100% der zuströmenden
Luft jetzt über die größere Fläche gestaut auf die Siebtrommel strömen zu lassen.
Letztlich soll über die gesamte Arbeitsbreite der Siebtrommel die bisher übliche Stauluft
gleichmäßig über die Arbeitsbreite zufließen, indem nunmehr sämtliche Löcher über
die Arbeitsbreite der Stau- und Siebdecke zusammen einen gleichmäßigen Öffnungsquerschnitt
aufweisen.
[0015] Zwischen der Staudecke und der Siebtrommel ist im Behandlungsraum ein Abstand. Aufgrund
des nicht abgedeckten Siebtrommelmantels ist die Gefahr groß, daß die durch den jeweils
offenen Bereich der Staudecke strömende Luft quer in den nicht vom Gut abgedeckten
Bereich der Siebtrommel gesaugt wird. Um dies möglichst zu verhindern, ist nach der
Erfindung weiterhin vorgesehen, daß zwischen der Staudecke und der Trommel eine oder
mit Abstand mehrere radial gerichtete Wandungen rund und mit geringem Abstand um die
Trommel angeordnet sind. Derartige Wandungen verhindern eine axial gerichtete Falschbelüftung
der Trommel.
[0016] Weiterhin ist es zweckmäßig, an der Vorrichtung eine die Gutbahnbreite des einlaufenden
Gutes messende Einrichtung vorzusehen, die mit der Verschiebeeinrichtung der Siebdecke
gegenüber der Staudecke funktionell verbunden ist, um dadurch die jeweils auf die
Siebtrommel auflaufende Gutbreite exakt mit der Stellung der Siebdecke gegenüber der
Staudecke und damit exakt gegenüber den offenen Zuströmöffnungen abzustimmen.
[0017] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Anhand dieser Beispiele sollen noch weitere erfinderische Details eingehend erläutert
werden, die dann auch im Zusammenhang mit der Grundkonstruktion von erfinderischer
Bedeutung sind. Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt quer durch eine Siebtrommelvorrichtung mit der Siebtrommel im
Längsschnitt,
Figur 2 eine Ausschnittvergrößerung mit Klappenverstellmechanismus,
Figur 3 Seitenansicht des Klappenverstellmechanismus nach Figur 2,
Figur 4 einen Schnitt ähnlich dem nach Figur 1,
Figur 5 eine Ausschnittvergrößerung des Siebtrommelmantels mit zugeordneter Staudecke
mit sich über die gesamte Arbeitsbreite der Trommel erstreckendem Gut,
Figur 6 eine Ausschnittvergrößerung gemäß Figur 5 mit nach links verschobener Siebdecke,
derart, daß die auf der rechten Seite angeordneten Löcher der Staudecke von der Siebdecke
abgedeckt sind,
Figur 7 eine Ausschnittvergrößerung der Siebtrommel mit zugeordneter Staudecke anderer
Konstruktion und nur teilweise mit Gut bedeckter Siebtrommel und
Figur 8 die Staudeckenkonstruktion nach Figur 7, jedoch mit einer über die Arbeitsbreite
insgesamt vom zu behandelnden Gut bedeckten Siebtrommel.
[0018] Die Siebtrommelvorrichtung nach Figur 1 und 4 besteht aus einem rechteckigen Gehäuse
1, das durch eine Zwischenwand 2 in einen Behandlungsraum 3 und einen Ventilatorraum
4 unterteilt ist. Im Behandlungsraum 3 ist eine Siebtrommel 5 und konzentrisch zu
dieser im Ventilatorraum 4 ein Ventilator 6 drehbar gelagert. Selbstverständlich kann
der Ventilatorraum auch in einem davon abgetrennten, hier nicht dargestellten gesonderten
Ventilatorgehäuse angeordnet sein. Jedenfalls setzt der Ventilator das Innere der
Siebtrommel 5 über seine offene Stirnseite unter Saugzug. Auch ist die Trommelkonstruktion
an einer Naßbehandlungsvorrichtung, die auch nur zum Absaugen von Flüssigkeit oder
zum Naßvernadeln von Vliesen dienen kann, Gegenstand der Anmeldung. Die Gesamtkonstruktion
ist dann entsprechend anzupassen.
[0019] Gemäß Figur 1 und 4 sind oberhalb und unterhalb des Ventilators 6 jeweils Heizaggregate
7 angeordnet, die aus mit Heizmedium durchflossenen Rohren bestehen. Im allgemeinen
sind die Siebtrommeln mit der hier nur interessierenden, bis zu 96% luftdurchlässigen
Mantelstruktur mit einem sehr großen Durchmesser gebaut. Die Siebtrommel 5 wird beim
Wärmebehandeln über fast die gesamte Umfangsfläche mit dem zu behandelnden Textilgut
oder Papier 10 (Fig.4, 8) bedeckt. Im Bereich der Auflage und der Wiederabnahme des
Gutes ist die Trommel jedoch von innen gegen den von innen herrschenden Saugzug abzuschirmen.
Deshalb ist in den Figuren 1 und 4 die Innenabdekkung 8 dargestellt, die jedoch bei
diesem Ausführungsbeispiel auch in Höhe der Trommelachse ortsfest angeordnet sein
könnte. Um den Siebtrommelmantel 5 ist außen ein nur in den Figuren 1 und 4 dargestelltes
feinmaschiges Sieb 9 geschlungen, das an der Stirnseite der Trommel an den beiden
Böden 11 und 12 befestigt ist.
[0020] Zwischen der Gehäusewandung 1 und der Zwischenwand 2 ist rund um die Trommel 5 eine
Staudecke 13 angeordnet. Bei einer Reihenanordnung mit mehreren Siebtrommeln erstreckt
sich die Staudecke horizontal, bei einer Eintrommelvorrichtung kann die Staudecke
sich auch mit konstantem Abstand rund um die Trommel erstrecken.
[0021] Bei der Siebtrommelvorrichtung nach dem Anmeldungsgegenstand geht es um eine Möglichkeit,
auch eine Warenbahn 10' mit einer geringeren Warenbahnbreite innerhalb von kurzer
Zeit trocknen zu können, ohne daß die Siebtrommel 5 mit einer aufwendigen Konstruktion
zur Beschränkung der Luftdurchlässigkeit auf die Breite der Warenbahn versehen sein
muß. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich alle nur auf die Ausgestaltung
der Staudecke 13 konzentrieren. Nach Figur 1 besteht diese Staudecke 13, die sich
auch hier über die gesamte Arbeitsbreite der Siebtrommel 5 erstreckt, in dem Bereich,
wo die schmale Warenbahn 10' auf der Siebtrommel aufliegt und dort behandelt werden
soll, aus kreisförmigen Segmenten 13', die im Falle der Behandlung der Warenbahn 10'
aus ihrer normalen Funktionslage radial nach außen verschoben und dann parallel zur
Achse der Siebtrommel über die feststehende Staudecke 13 geschoben werden. Dadurch
entsteht im Bereich der Warenbahn 10' eine von der Staudekke freie Fläche 13", so
daß die jetzt vom Ventilator 6 über die Heizeinrichtung 7 beschleunigte Behandlungsluft
im wesentlichen durch diesen Ringschlitz (13") strömen und die Warenbahn 10' intensiver
behandeln wird, so daß mit einer schnellen Trocknung zu rechnen ist. Selbstverständlich
können die Staudeckensegmente 13' auch durch eine zweite kreisförmige radial nach
außen versetzte Staudecke ersetzt werden, die sich dann ringförmig über die Staudecke
13 schiebt.
[0022] In der freien Ringfläche 13" kann auch eine Einrichtung angeordnet sein, mit der
die Luftdurchlässigkeit der Staudecke 13 bei Bedarf vergrößert werden kann. Gemäß
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 und 3 besteht diese aus kreisförmig angeordneten,
verschwenkbaren Klappen 22, die zum Öffnen der Staudecke in diesem Teilbereich aufstellbar
sind. Dazu ist die Staudecke 12 - wie aus Figur 2 ersichtlich - im Bereich der Auflage
der Warenbahn 10' zu einem Flansch aufwärts gebogen. In den Flanschen ist die jeweilige
Achse 24 einer Klappe 22 gelagert, die mit dieser Achse 24 verschwenkbar befestigt
ist. Zum Verschwenken dient der Hebelmechanismus 25, der mit einem entsprechenden
Getriebe für die gleichzeitige Betätigung aller Klappen 22 rund um die Trommel 5 in
einfacher Weise verbunden sein kann. Im Falle einer Öffnung, also der Trocknung der
Warenbahn 10', sind die Klappen 22 aufgestellt, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Wird dagegen eine Warenbahn 10 getrocknet, wie sie aus Figur 4 hervorgeht, die sich
also über die gesamte Arbeitsbreite der Trommel 5 erstreckt, so sind die Klappen 22
um 90° verschwenkt und damit gemäß Figur 3 teilweise aufeinandergelegt. Damit auch
in diesem Fall Luft durch diesen Bereich der Staudecke fließt, sind die Klappen 22
mit einer Perforation 23 versehen, derart, daß die Luftdurchlässigkeit der der übrigen
Staudecke 13 entspricht. Die Klappen sind gemäß Figur 3 an den äußeren Enden über
die Fläche abgeknickt, um eine bessere Anlage der Klappen im verschlossenen Zustand
zu erzielen. Zum Öffnen des Klappenmechanismus sind dann die Hebel 25 in Richtung
der Pfeile 26 zu verschwenken.
[0023] Trommel 5 zugeordnet ist. Nur dieser Gutstreifen soll getrocknet werden, während
der übrige Bereich der Trommel ungenutzt verbleibt. Deshalb sind gemäß Figur 6 die
übrigen Löcher der Staudecke 13 durch die Stege der Löcher der Siebdekke 14 verdeckt.
Selbstverständlich kann sich die Siebdecke 14 auch in dem linken Bereich über die
Staudecke erstrecken. Es müssen dann nur die Löcher in der Staudecke mit denen der
Siebdecke fluchten. Wird die Siebdecke nach rechts (Pfeil 15) verschoben, so werden
die Durchtrittsöffnungen 21 der Staudecke 13 sukzessiv geöffnet, bis die Verschiebestellung
gemäß Figur 5 erreicht ist und damit alle Öffnungen durchlässig sind. Dementsprechend
erstreckt sich in Fig. 5 die Gutbahn 10 auch über die gesamte Arbeitsbreite der Siebtrommel
5.
[0024] Wie aus der Figur 5 und 6 ersichtlich, sind die Löcher der Staudecke 13 gleichbleibend
groß, und zwar derart groß, daß der gewünschte Staudruck im Stauraum entsteht. Die
Löcher der Siebdecke 14 nehmen nach links abschnittsweise im Querschnitt zu, und zwar
nur in Verschieberichtung 16. Wird also die Siebdecke 14 nach links (Pfeil 16) verschoben,
so schließen zuerst die entfernt rechts angeordneten Durchtrittslöcher, dann die nächste
Gruppe usw., während die weiter links angeordneten Löcher der Staudecke 13 wegen der
Langlöcher 17 offen bleiben. Die Öffnungen der Langlöcher 17 können auch kontinuierlich
größer werden.
[0025] Vorteilhafter ist weiterhin die besondere Idee nach den Figuren 7 und 8. Dort sind
die Perforationslöcher sowohl in der Staudecke 13 als auch in der Siebdecke 14 unterschiedlich
in ihrem Durchtrittsquerschnitt. Dabei ist Ziel, durch die jeweils verbleibenden gemeinsam
offenen Löcher der Dekken stets die 100%ige Durchlässigkeit für die Behandlungsluft
zu erzielen, die bei ganzer Bedekkung der Siebtrommel 5 gemäß Figur 8 mit dem Gut
10 notwendig wäre. Deshalb sind also die Langlöcher 17 in Figur 7 im Bereich der schmalen
Gutbahn 10' sehr groß. Es fließt dort sehr viel Luft durch die nur schmale, offene
Siebdecke und behandelt damit das Gut 10' optimal, d.h. daß es trocken nach dem Umlaufen
der Siebtrommel 5 abgegeben wird. Die Löcher außerhalb des Bereiches der Gutbahn 10'
sind dabei wieder geschlossen.
[0026] Eine in axialer Richtung strömende Querbelüftung der Luft zur offen gebliebenen Strömungsfläche
der Siebtrommel 5 wird verhindert durch Wandungen 18, die sich von der Staudecke 14
bis etwa zur Siebtrommeloberfläche erstrecken. Es kann also nur eine radial gerichtete
Strömung entstehen.
[0027] Ist nunmehr die nach dem Trocknen verfestigte Gutbahn 10' in die Gesamtanlage eingefädelt,
so kann die normale Produktion beginnen. Die Bahn wird langsam auf die Arbeitsbreite
der Siebtrommel verbreitert. Die Breite der Gutbahn 10' wird am Einlauf der Siebtrommel
abgetastet. Dementsprechend verschiebt sich die Siebdecke 14 in Richtung des Pfeiles
19. Sukzessiv öffnen dann die jeweils benachbarten Langlöcher, die im Querschnitt
weniger groß sind, weil bei voller Öffnung der folgenden Löcher 17 die Gesamtluft
über eine größere Fläche der Siebtrommel verteilt werden muß. Ist dann die Siebtrommel
gemäß Figur 8 ganz mit dem Gut 10 bedeckt, so strömt die Luft gleichmäßig über die
Breite auf das Gut bei überall entstandenen gleich großen Durchtrittsöffnungen von
Siebdecke und Staudecke zusammen (siehe Ausschnittsvergrößerungen entsprechend der
Kreisausschnitte in Figur 8).
[0028] Es ist ersichtlich, daß zur Öffnung der Löcher über die Arbeitsbreite bzw. zum entsprechenden
Verschließen nur eine geringe Verschiebung der Siebdecke 14 gegenüber der Staudecke
13 möglich ist. Sie hängt ab von der Lochkonfiguration der Decken. Der Verschiebebereich
ist damit weniger oder geringfügig mehr als nur eine Lochteilung.
1. Vorrichtung zum durchströmenden Behandeln von bahnförmigem Textilgut, Vlies, Papier,
Tissue od. dgl. mit einem flüssigen, insbesondere aber gasförmigen, in der Gesamtvorrichtung
durch einen Ventilator umgewälzten Behandlungsmittel mit einer von außen nach innen
durchströmten, unter Saugzug stehenden, stirnseitig Böden aufweisenden durchlässigen
Trommel als Transportelement für das bahnförmige Gut, der zur Bildung des Behandlungsmittel-Stauraumes
vor dem Behandlungsraum eine trommelachsparallele Staudecke mit Perforationslöchern
quer über die Arbeitsbreite der Trommel zugeordnet ist, deren Behandlungsmittel-Durchlässigkeit
geringer ist als die der Trommel, dadurch gekennzeichnet, daß der Grad der Durchlässigkeit
der Staudecke (13) zumindest über einen Teilbereich der Arbeitsbreite zeitweilig auf
ein Maximum erhöhbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Staudecke (13) über
einen Teilbereich (13") der Arbeitsbreite zeitweise offen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Staudecke in
dem Teilbereich (13") mit einer Einrichtung zum Vergrößern der Luftdurchlässigkeit
versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung aus verschwenkbaren
Klappen (22) besteht, die zum Öffnen der Staudecke (13) in diesem Teilbereich (13")
aufstellbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen (22) über
ihre Fläche perforiert (23) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation (23) der
Klappen (22) derart gestaltet ist, daß die Luftdurchlässigkeit der parallel zur Staudecke
(13), also verschließend ausgerichteten Klappen (22) gleich der der übrigen Staudecke
(13) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
aus gegeneinander und übereinander verschiebbaren Staudecken (13', 13") besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil (13') der Staudecke
(13) aus dem Teilbereich (13") insgesamt seitlich verschiebbar angeordnet und dadurch
der Teilbereich (13") insgesamt offen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Staudecke (13) zumindest
teilweise eine parallel ausgerichtete Siebdecke (14) unmittelbar zu- und achsparallel
verschieblich dazu angeordnet ist, deren Perforationslöcher (17) im Querschnitt in
Verschieberichtung größer bis höchstens gleich derjenigen der Staudecke (13) ausgebildet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eigentlichen Staudecke
(13) eine parallel ausgerichtete zweite Siebdecke (14) unmittelbar zu- und achsparallel
verschieblich dazu angeordnet ist, und daß die Perforationslöcher (17, 20) in der
Staudecke (13) und in der Siebdecke (14) im Querschnitt in Verschieberichtung in einem
Randbereich der Decken um ein Vielfaches größer sind als sie dem erforderlichen Strömungsquerschnitt
der Löcher (21) zur Bildung einer einfachen Staudecke (13) entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17) der Siebdecke (14) über die Arbeitsbreite unterschiedlich im Querschnitt ausgebildet
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17) der Siebdecke (14) und der Staudecke (13) über die Arbeitsbreite unterschiedlich
im Querschnitt ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17) der Siebdecke (14) im Querschnitt zum einen Außenrand der Siebdecke (14) hin
kleiner werdend ausgebildet sind (Fig. 5, 6).
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17, 20) der Siebdecke (14) und der Staudecke (13) im Querschnitt zum einen Außenrand
der Dekke hin kleiner werdend ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
der Siebdecke im Querschnitt kontinuierlich kleiner werdend ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
der Siebdecke und der Staudecke im Querschnitt kontinuierlich kleiner werdend ausgebildet
sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17) der Siebdecke (14) im Querschnitt abschnittsweise kleiner werdend ausgebildet
sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
(17, 20) der Siebdecke (14) und der Staudecke (13) im Querschnitt abschnittsweise
kleiner werdend ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich der Staudecke
ohne Abdeckung durch die Siebdecke (14) verbleibt (Fig. 3).
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der frei bleibende Bereich
der Staudecke auf der dem Ventilator (6) abgekehrten Seite bzw. auf der Antriebsseite
der Trommel (5) vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der dem von
der Siebdecke (14) freibleibende Bereich der Trommel (5) benachbarte Teil der Siebdecke
(14) die größeren Perforationslöcher (17) aufweist und damit die Perforationslöcher
langsam zum dem Ventilator (6) zugeordneten Außenrand der Siebdecke (14) im Querschnitt
abnehmen bis höchstens zu dem Querschnitt der Löcher (21) der Staudecke (13).
22. Vorrichtung nach Anspruch 19 - 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationslöcher
der Staudecke im von der Siebdecke freibleibenden Bereich im Querschnitt größer ausgebildet
sind als die übrigen über die Arbeitsbreite der Staudecke.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecke (14) sich
über die ganze Staudecke (13), also auch über den Bereich mit den größeren Perforationslöchern
der Staudecke (13) erstreckt und die Stege der Siebdecke (14) beim Verschieben der
Siebdecke zum Öffnen der anderen Löcher (21) der Staudecke (13) die größeren Löcher
(20) der Staudecke (13) teilweise verschließen (Fig. 8).
24. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Ventilator
(6) abgekehrten Seite bzw. auf der Antriebsseite der Trommel (5) sowohl die Stau-
(13) als auch die Siebdecke (14) mit in Verschieberichtung großen Querschnittslöchern
(17, 20) versehen ist und damit die Perforationslöcher langsam zum dem Ventilator
(6) zugeordneten Außenrand der Siebdecke (14) im Querschnitt abnehmen bis höchstens
zu dem Querschnitt der kleinsten Löcher (21) der Staudecke (13).
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß bei fluchtenden
Löchern (17, 20) mit dem großen Querschnitt auf der einen, vorzugsweise der Antriebsseite
der Vorrichtung, die Löcher des übrigen Bereichs der Decke gegeneinander abgedeckt,
also strömungsmäßig verschlossen sind (Fig. 7).
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verschiebung (19)
der Siebdecke (14) aus der Stellung mit fluchtenden großen Löchern (17, 20) und damit
Verkleinerung dieser Durchströmquerschnitte die zur Ventilatorseite hin folgenden,
gegenseitig sich verdeckenden Perforationslöcher sukzessiv geöffnet werden.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschiebebereich der Siebdecke (14) gegenüber der Staudecke (13) auf weniger
oder geringfügig mehr als eine Lochteilung bemessen ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beenden der Verschiebung
der Siebdecke um weniger als eine Lochteilung der freie Strömungsquerschnitt aller
Löcher (17, 20) der beiden übereinander angeordneten Stau- (13) und Siebdecke (14)
über die Fläche der Staudecke (13) gleich groß ist.
29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Staudecke (13) und der Trommel (5) eine oder mit Abstand mehrere radial
gerichtete Wandungen (18) rund und mit geringem Abstand um die Trommel (5) an der
Staudecke (13) befestigt sind.
30. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Vorrichtung eine die Gutbahnbreite des einlaufenden Gutes (10, 10') messende
Einrichtung vorgesehen ist, die mit der Verschiebeeinrichtung der Siebdecke (14) gegenüber
der Staudecke (13) funktionell verbunden ist.