[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zuführen von Klebestreifen
für Verschließköpfe von Kartonverschließmaschinen, die neben den ihrem Aufbau innewohnenden
Vorteilen auch für ihre vorgesenene Verwendung verschiedene, im folgenden dargestellte
Vorteile bietet.
[0002] Bekannte Kartonverschließmaschinen haben einen unteren und/oder einen oberen Verschließkopf,
welche den Klebestreifen bzw. das Selbstklebeband den betreffenden unteren und/oder
oberen waagerechten Seiten des Kartons sowie dem unteren und/oder oberen Teil der
vorderen und hinteren Seiten des Kartons zuführen und daran anbringen, während dieser
über den Tisch der betreffenden Kartonverschließmaschine befördert wird.
[0003] Der Zuführkopf für den selbstklebenden Streifen bei diesen Kartonverschließmaschinen
umfaßt in der Regel einen aus zwei längsgerichteten, vertikalen und zueinander parallelen
Platten bestehenden Rahmen, mit zwei zwischen den Platten einander gegenüberliegend
angeordneten, zueinander parallelen, flachen, vertikalen Hebelpaaren,die im Rahmen
verschwenkbar und mechanisch derart miteinander gekoppelt angebracht sind, daß ihre
Bewegung synchron verläuft, wobei am betreffenden freien Ende jedes Hebelpaars frei
drehende Zylinder sitzen - und zwar einer am Eingang und ein weiterer am Ausgang des
Verschließkopfs - , welche den Klebestreifen gegen den betreffenden Teil des Kartons
andrücken; außerdem ist eine Trenneinrichtung vorgesehen, die das Aufkleben des Streifens
auf den Karton beendet.
[0004] Bei den bekannten Kartonverschließmaschinen für Naßklebestreifen weist der Zuführkopf
der Maschine ein drehantreibbares Walzenpaar auf, welche den Klebestreifen dem Karton
zuführen, wobei eine der Walzen motorbetrieben ist, ferner Führungen für den unbefeuchteten
Klebestreifen, die - in Durchlaufrichtung des Streifens - vor bzw. hinter dem Walzenpaar
liegen, sowie eine Anfeuchtungseinrichtung für den Klebestreifen.
[0005] Die Walzen sind derart ausgebildet, daß eine von ihnen an ihrer Peripherie mehrere
kreisförmige Ausnehmungen in Form von Kanälen aufweist, und die andere Walze entsprechende
auf die Ausnehmungen ausgerichtete, vorspringende Ringe besitzt, wodurch das Anfangsstück
des zugeführten Klebestreifens querprofiliert wird und damit eine gewisse Stabilität
gewinnt.
[0006] Bei den genannten Verschließköpfen der bereits bekannten Kartonverschließmaschine
für Naßklebestreifen erfolgt der Vorschub des Streifens durch Andrücken der Motorwalze
an die klebende Seite. Nach dem Abschnitt, in dem die Trenneinrichtung für den Klebestreifen
liegt, ist ein Auslaufschlitz vorgesehen, der schmal konzipiert und mit einer ausgeweiteten
Eintrittsöffnung versehen ist, um den Eintritt des vorher profilierten Streifens zu
erleichtern. Beim Durchlauf durch den Schlitz wird eine Plättung des vorher wellenförmig
in Längsrichtung verformten Streifens erzielt, die den - nicht gänzlich erreichten
- Zweck hat, eine im wesentlichen flachere Befeuchtungsfläche für die Anfeuchtungseinrichtung
zu bieten. Da der Klebestreifen aus dem Schlitz weitgehend geplättet austritt, kann
er sich leicht fälteln, nachdem seine urprüngliche Steifigkeit verlorengegangen ist,
und daher nicht mehr sauber am Karton angebracht werden, d.h. die mit dem Hebelpaar
zusammenwirkenden Walzen am Eingang des Verschließkopfes, die auf den vorderen Teil
des zu verschließenden Kartons treffen, können nicht mehr richtig, oder überhaupt
nicht arbeiten.
[0007] Bei der bekannten Vorrichtung wird die nicht angetriebene, frei drehbare Walze gegen
die andere Walze - bei dazwischen liegendem Klebestreifen - mittels einer elektromagnetischen
Vorrichtung gedrückt, die einen beweglichen Schaft hat, welcher auf ein in einer exzentrischen
Achse angeordnetes Exzenterrad Druck ausübt, wobei die exzentrische Achse identisch
ist mit der freidrehenden Walze. Mittels einer Rückholfeder wird diese Walze außer
Kontakt mit der Motorwalze gebracht, wenn die Betätigung durch die elektromagnetische
Vorrichtung aussetzt. Diese Trennstellung der beiden Walzen, bzw. Ruhestellung, entspricht
der Betriebsphase, in der die Zylinder des Hebelmechanismus des betreffenden Verschließkopfes
den befeuchteten Klebestreifen auf den zuzuklebenden Karton aufbringen. Sie entspricht
auch der Ruhestellung der Maschine. Die Kontaktstellung der Walzen entspricht dem
Anfang der Zuführung des freien Endes des Klebestreifens zu den Walzen, und zwar bevor
diese in Kontakt mit ihm treten und mit dem Anbringen des Streifens am Karton anfangen.
[0008] Der Klebestreifen kann aus Papier sein, das man mit einem Klebemittel beschichtet,
welches durch Benetzen, normalerweise mit Wasser,klebt. Das Trägermaterial für den
Klebestreifen kann aus jedem beliebigen geeigneten Material sein.
[0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Zuführen von Klebestreifen für Verschließköpfe
von Kartonverschließmaschinen entspricht in groben Zügen der Zuführeinrichtung der
eben beschriebenen Art, d.h. daß sie den Klebestreifen an die betreffenden Kartonober-
und/oder -unterseiten sowie an einen Teil der vorderen und hinteren Seiten des Kartons
anbringt, und ein aus zwei längsgerichteten, vertikalen und zueinander parallelen
Platten bestehendes Rahmenteil aufweist, mit zwei zwischen den Platten einander gegenüberliegend
angeordneten, zueinander parallelen, flachen, vertikalen Hebelpaaren, die im Rahmen
schwenkbar und mechanisch derart miteinander gekoppelt angebracht sind, daß ihre Bewegung
synchron verläuft, wobei am betreffenden freien Ende jedes Hebelpaares freidrehende
Walzen sitzen - und zwar eine am Eingang und eine weitere am Ausgang des Verschließkopfs
- , welche den Klebestreifen gegen den betreffenden Teil des Kartons andrücken, und
daß am Ende der Zuführung des Klebestreifens zum Karton eine Trenneinrichtung vorgesehen
ist; daß ferner ein Paar drehbare Walzen vorgesehen sind, von denen eine durch einen
Motor angetrieben ist, sowie Führungsabschnitte für den Klebestreifen vor und nach
dem Walzenpaar, versehen mit einem Halteteil zum Stützen des Klebestreifens in der
Anfeuchtezone sowie mit der Anfeuchtungseinrichtung für den Klebestreifen.
[0010] Die Zuführeinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine der Walzen des Walzenpaares
eine konkave äußere Mantellinie besitzt, die an der Klebeseite des Klebstreifens anliegt,
und eine der Walzen freidrehend um eine in einem Trageteil befindliche Drehachse angebracht
ist, wobei das Trageteil am Gehäuse schwenkbar angebracht ist, das seinerseits abbaubar
am Rahmengestell des Verschließkopfes befestigt ist, und daß die eine Walze gegen
die andere, angetriebene Walze anliegt, welche ihrerseits eine konvexe äußere Mantellinie
aufweist, deren Form komplementär zu derjenigen der anderen Walze ist, so daß der
Klebestreifen während seines Durchlaufs durch die Zuführeinrichtung geformt wird;
daß die Führungen in dem nach den Walzen und im Anschluß an die Trenneinrichtung gelegenen
Abschnitt ein erstes Teilstück mit C-förmigem Querschnitt haben, dessen Basis konvex
ist und an der Nicht-Klebeseite des Klebstreifens anliegt, und dessen äußerer Teil
so abgeknickt ist, daß er hakenförmig die Längsränder des Klebestreifens umgreift;
daß dem ersten Abschnitt ein zweiter, flacher Abschnitt folgt, an dem die Nicht-Klebeseite
des Klebstreifens abgestützt ist und der in der Anfeuchtezone des Klebstreifens liegt,
wobei der zweite Abschnitt vorzugsweise nahe der idealen Querschnitts- und Trennlinie
einen querverlaufenden , an seinen Enden durch jeweils einen weiteren Schnitt verlängerten
Einschnitt aufweist, der eine Zunge bildet, die so geformt ist, daß ihr äußerer Rand
vom Klebstreifen absteht.
[0011] Die erfindungsgemäße Zuführeinrichtung für Verschließköpfe von Kartonverschließmaschinen
hat nach dem vorliegenden Gebrauchsmuster unter anderem den Vorteil, daß sie dem Anfangsabschnitt
des Klebstreifens eine größere, andauernde Festigkeit verleiht, wobei ein Abknicken
oder Fälteln des Klebestreifens bis zum Austritt aus der Zuführeinrichtung vermieden
ist, da er kein nachträgliches gewaltsames Plätten in einer schmalen Führungsbahn
erfährt, wie es bei den bekannten Einrichtungen der Fall ist; daß der Klebestreifen
auf seiner nicht klebenden Seite weiterbefördert wird und somit dem Streifen kein
Schaden widerfährt; daß die Möglichkeit eines Werfens im Anfangsabschnitt des Streifens
ausgeschlossen ist, da er nicht wie bei bekannten Zuführeinrichtungen beim Eintritt
in die enge Förderbahn des Auslaufschlitzes gewaltsam weiterbefördert wird. Damit
ist ein Fälteln oder Abgleiten des ersten Abschnitts des Streifens auch gegenüber
den Andruckrollen verhindert und ein fehlerhafter Klebevorgang sowie ein mangelhaftes
Schließen der Kartons ausgeschlosssen. Die erfindungsgemäße Einrichtung kann somit
auch bei verhältnismäßig einfachen Kartonverschließmaschinen angewandt werden, da
sie sowohl vom Volumen her gering wie auch vom Preis her niedrig ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Zuführeinrichtung von Klebstreifen für Verschließköpfe von Kartonverschließmaschinen
weist neben den eben beschriebenen Vorteilen noch weitere Vorteile auf, die leicht
aus dem nachstehend dargelegten Ausführungsbeispiel zum besseren Verständnis der oben
dargestellten Kennzeichen ableitbar sind. Es wird auf weitere Einzelheiten der Erfindung
eingegangen, ergänzt durch Zeichnungen, welche ein praktisches Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung nach dem vorliegenden Gebrauchsmuster darstellt.
[0013] In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Aufriß der oberen Zuführeinrichtung mit dem
sie durchlaufenden Klebestreifen, Fig. 2 eine Draufsicht und einen Schnitt nach Linie
A - A von Fig. 1 ohne den Klebstreifen. Fig. 3 zeigt die Führung der Einrichtung im
Aufriß und im Schnitt nach B - B der Fig. 4, was einer Draufsicht auf die Führung
entspricht. Fig. 5 zeigt die Führung der unteren Zuführeinrichtung (hier nicht dargestellt,
sie entspricht jedoch derjenigen der Fig. 1 und 4, entsprechend gedreht) nach Schnittlinie
C - C der Fig. 6, was einer Ansicht aus der Froschperspektive entspricht. Fig. 7 ist
eine Teilansicht nach X in Fig. 5 und bezieht sich auf einen unteren Teil der Führung.
[0014] Die in den Zeichnungen dargestellte und im folgenden beschriebene Zuführeinrichtung
für Klebestreifen ist in nicht zeichnerisch dargestellten, aber vorher schon beschriebenen
Verschließköpfen für Kartonverschließmaschinen angebracht und besteht aus einem Paar
drehbarer Walzen zur Zuführung des Klebestreifens, wobei die Walze 1 durch einen Motor
angetrieben ist und die Walze 2 freidrehend ist, sowie aus einer Trenneinrichtung
3, die entweder scherenförmig ausgebildet ist oder aber ein feststehendes und ein
bewegliches Schneidteil aufweist, das auf Lagern in horizontaler Richtung verschiebbar
angebracht ist. Die Zuführeinrichtung umfaßt darüberhinaus eine Führung 4 an ihrem
Eingang, die im vorliegenden Fall aus einer Führungsplatte 5 mit zwei auf ihr horizontal,
parallel und einander gegenüberliegend angeordneten, U-förmig gebogenen Haken 6 besteht,
welche gegeneinander verstellbar sind, um eine dem jeweils verwendeten Klebstreifen
entsprechende Öffnungsweite abzugrenzen, und deren Verstellung durch Lockern und anschließendes
Festziehen einer Mutterschraube 7 geschieht, deren Schraubgewinde an einer vertikalen
Trag- und Führungsplatte 8 befestigt ist, gegen welche die Platte 5 die Haken 6 drückt.
[0015] Die senkrechte Platte 8 weist Aussparungen bzw. Schlitze zur Aufnahme und Führung
der Haken 6 auf. Sie ist an ihrem oberen Ende vom einzuführenden Klebestreifen weg
nach außen hin geknickt, damit dieser leichter einzuführen ist, wobei die Klebeseite
9a des Streifens während eines Großteils ihres Weges durch die Zuführeinrichtung der
Oberfläche der Platte 8 gegenüberliegt. Die Platte 8 ist zwischen zwei parallelen,
einander gegenüberliegenden Tragteilen, wie z.B. dem Träger 10 angebracht. Zu diesem
Zweck weist die Platte 8 quer angeordnete Flügel 11 auf, die durch die Aussparungen
des betreffenden Tragteils greifen und außen an diesem angenietet sind. Die Tragteile
sind um eine Achse 12 schwenkbar angebracht, wobei eines davon durch einen an dem
Gehäusekörper 14 der Zuführeinrichtung angebrachten Feststellzapfen 13 zurückgehalten
wird, der beide Träger 10 zusammen mit den an ihnen angebrachten Teilen festhält.
Zwischen den Tragteilen 10 kann eine Arretiereinrichtung 15 angebracht sein - in der
Zeichnung gestrichelt dargestellt - deren Betätigungsteil von einer schwachen Feder
sanft gegen den an der Platte 8 anliegenden Streifen 9 gedrückt wird, und zwar derart,
daß der Streifen, falls er sich werfen sollte - im oberen Zuführteil nach Fig. 1,
denn im unteren Teil wäre dies umgekehrt - mittels eines Hebels der Arretiereinrichtung
15 durch eine leichte Schwenkbewegung stark gegen die Platte gedrückt würde, womit
eine entgegen der normalen Laufrichtung orientierte Bewegung ausgeschlossen ist, was
im Falle der oberen Zuführeinrichtung nach unten und im Falle der unteren nach oben
wäre.
[0016] Zwischen den Trägern 10 ist an der Achse 16 ein U-förmiges Tragteil 17 gelenkig angeordnet,
in dem die Walze 2 drehbar angebracht ist, wobei das Tragteil 17 seinerseits mit einem
Hebelmechanismus 18 - siehe Fig. 1 und 2 - verbunden ist, welcher im geeigneten Augenblick
eine kraftschlüssige Verbindung bzw. eine Trennung der Walze 2 und der Motorwalze
1 bewirkt - in Übereinstimmung mit der weiter unten beschriebenen Funktion der Zuführeinrichtung.
[0017] Die freidrehende Walze 2 besitzt gemäß Fig. 2 eine konkave äußere Mantellinie, die
an der Klebeseite 9a des Klebstreifens 9 anliegt, solange die Zuführeinrichtung in
Betrieb ist. Sie kann aus Plastik, Metall oder einem anderen geeigneten Material bestehen.
Die Motorwalze 1 hat eine konvexe äußere Mantellinie, deren Form sich zu derjenigen
der Walze 2 komplementär verhält. Sie kann aus Plastik, Metall oder einem anderen
geeigneten Material sein. Auf diese Weise wird der Klebstreifen 9 bei seinem Durchlauf
zwischen den beiden Walzen 1 und 2 sanft geformt und gleichzeitig durch die Zuführeinrichtung
befördert.
[0018] Die Motorwalze 1 weist ein Eingriffsteil auf, z.B. den flachen Zapfen 19, welcher
in eine Aussparung komplementärer Form in einer Achse 20 eingreift, welche auf Lagern
im Gehäuse 21 des Verschließkopfes angebracht ist und ihrerseits mit einem Motor in
Verbindung steht, welcher eine Drehung der Achse im geeigneten Augenblick bewirkt,
d.h. während der entsprechenden Betriebsphasen innerhalb des Funktionszyklus der Zuführeinrichtung.
Die Motorwalze 1 kann - gemäß Fig. 2 - eine griffige Kordelung 22, vorzugsweise in
ihrem Mittelteil aufweisen, obwohl diese sich über die ganze Arbeitsfläche erstrecken
kann. Damit kann der Klebstreifen 9 besser erfasst und ein eventuelles Rutschen zwischen
Walze und Streifen verhindert werden.
[0019] In Richtung der Durchlaufbewegung des Streifens 9 ist hinter der Trenneinrichtung
3 eine Führung 23 angebracht, und zwar in der oberen Zuführeinrichtung unten und in
der unteren oben. Die der oberen Zuführeinrichtung zugeordnete Führung 23 ist detailliert
in Fig. 3 und 4 dargestellt und besteht aus einem L-förmigen Trageprofil 24, dessen
horizontaler Teil am Gehäuse 14 z.B. mittels durch Aussparungen bzw. Einbuchtungen
25 hindurchgehende Befestigungsschrauben, wie z.B. Schraube 26 befestigt ist. Das
Profilteil 24 weist zwei in dem dargestellten Beispiel innen am Profilteil 24 angeschweißte,
symmetrische Winkelteile 27 und 28 auf, deren Seiten einen etwas größeren Winkel als
90° bilden und auf diese Weise zwischen sich und dem Profilteil 24 ein Führungsteil
bilden, dessen erster Abschnitt in der Draufsicht einen C-förmigen Querschnitt aufweist,
dessen konvexe Basis an der nichtklebenden Seite des Klebstreifens 9 anliegt, und
dessen aufgebogene Ränder jeweils hakenförmig die Ränder des Klebstreifens in Längsrichtung
umfassen. Dieser Führungsteil 23 kann selbstverständlich in jeder anderen, gebräuchlichen
Weise ausgeführt sein, muß aber immer einen ersten Abschnitt mit C-förmigem Querschnitt
aufweisen, dessen konvexe Basis mit der nichtklebenden Seite des Streifens 9 in Kontakt
ist und dessen Ränder den Streifenrand in Längsrichtung umgreifen. Dem ersten Abschnitt
der Führung 23 folgt ein zweiter, flacher Abschnitt 29, der den Klebstreifen an seiner
nichtklebenden Seite stützt und an seinem freien Ende leicht nach außen hin geknickt
ist, um das Austreten des Streifens aus der Zuführeinrichtung zu erleichtern.
[0020] Genau gegenüber dem zweiten, flachen Abschnitt 29 der Führung 23 ist die Anfeuchtungseinrichtung
30 angebracht, welche die Klebeseite 9a des Klebstreifens 9 benetzt, die am zweiten,
flachen Abschnitt 29 der Führung 23 anliegt. Der Streifen 9b tritt aus dieser und
damit aus der Zuführeinrichtung mit seiner benetzten und damit klebefertigen Seite
aus, um zunächst von der Motorwalze 1 und der freidrehenden Walze 2 erfaßt zu werden
und dann an die normalerweise senkrechte Seite des zu klebenden Kartons durch die
freidrehenden Rollen der Hebelpaare des betreffenden Verschließkopfes, in welchem
sich die beschriebene Zuführeinrichtung befindet, angedrückt zu werden. Die Zuführeinrichtung
ist ihrerseits im oberen und/oder unteren Teil der betreffenden Kartonverschließmaschine
untergebracht. Sobald der benetzte Klebstreifen an der betreffenden senkrechten Seite
des zu verschliessenden Kartons angebracht ist, wird durch dessen Fortbewegung in
Längsrichtung unterhalb und oberhalb der betreffenden Verschließköpfe der Kartonverschließmaschine
das Klebeband automatisch mitgenommen, wodurch die Motorwalze 1 automatisch außer
Betrieb gesetzt wird und die Walze 2 sich von ersterer abhebt und damit den freien
Durchlauf des Klebstreifens zwischen den beiden Walzen gestattet.
[0021] Die Anfeuchtungseinrichtung 30 kann - wie aus der Zeichnung ersichtlich - aus einer
Bürste 31 oder ähnlichem bestehen, welche in geeigneter Weise mit einer Flüssigkeit,
z.B. Wasser, durchtränkt ist, die aus einem Behälter 32 kommt. Die Bürste 31 kann
in einer schematisch in Fig. 1 dargestellten Reguliereinrichtung 33 angebracht sein,
mittels derer der Bürstenrand 31 der zu befeuchtenden Klebeseite 9a des Klebstreifens
9 angenähert werden kann. Die Anfeuchtungseinrichtung kann herkömmlicher Art sein,
z.B. Walzen oder ähnliches, wobei bei Verwendung von Walzen im Normalfall ein Walzenpaar
benutzt wird, von dem mindestens eine Walze porös ist, um die zum Anfeuchten der Klebeseite
verwendete Flüssigkeit leichter vom Behälter zum Klebstreifen zu transportieren, und
mindestens eine Walze motorbetrieben sein kann, wobei für diesen Fall eine Einrichtung
vorgesehen sein kann, die eine Drehung der Walzen in nur einer Richtung gestattet,
um zu verhindern, daß durch die Schwerkraft der sich drehenden Walzen der Klebstreifen
aus der Bahn geworfen wird, nachdem auf ihn eine Zugkraft ausgeübt wurde, um ihn am
Karton anzubringen. Es können auch Mittel zum Aufwärmen der Benetzungsflüssigkeit
im Behälter vorgesehen sein. Die Reguliereinrichtung für die Bürste bzw. für die Befeuchtungswalzen
kann auch jeder anderer herkömmlicher Art sein.
[0022] In den Fig. 5, 6 und 7 ist die Führung 23 der unteren Zuführeinrichtung dargestellt,
wobei dieselben Bezugsziffern für dieselben Elemente verwendet werden wie bereits
in den Fig. 3 und 4, mit der einzigen Ausnahme, daß die nun obere Führung der unteren
Zuführeinrichtung im Unterschied zu der in Fig. 1 dargestellten unteren Führung der
oberen Zuführeinrichtung verkehrtherum angebracht ist. Dementsprechend weist die nun
obere Führung 23 der (nicht zeichnerisch dargestellten) unteren Zuführeinrichtung
vorzugsweise in ihrem zweiten Abschnitt in Nähe der Trennlinie zwischen beiden Abschnitten
einen querverlaufenden Einschnitt 34 auf (Fig. 7 entsprechend einer Draufsicht nach
X der Fig. 5), der an seinen Enden in diesem Falle kreisbogenförmig ausläuft und damit
eine querverlaufende Zunge 36 bildet, die derart geknickt ist, daß ihr freies Ende
vom Streifen 9 absteht. Dadurch kann die möglicherweise im flachen Abschnitt 29 zur
Führung des Klebestreifens 9 verbleibende Flüssigkeit, die von der in der Durchlaufbahn
des Klebstreifens vorgelagerten Anfeuchtungseinrichtung her stammt, über die Zunge
36 abgesondert werden. Im Falle der unteren Führung der oberen Zuführeinrichtung ist
das Anbringen solcher Einschnitte nicht erforderlich, da hierbei die möglicherweise
im zweiten, flachen Abschnitt verbleibende Flüssigkeit einfach durch die Schwerkraft
nach unten und damit nach außen befördert wird, wobei sie auf Grund des abstehenden
Endes des zweiten, flachen Abschnitts 29 (siehe Fig. 1) vom Klebstreifen weg abgeleitet
wird.
[0023] Die beschriebene Zuführeinrichtung ist leicht abbaubar, da das Gehäuse mit einem
Flansch 37 versehen ist, durch den der Schaft 38 eines Knaufs 39 hindurchgeht; der
Schaft 38 ist in einem Schraubgewinde des Gehäuses 14 festschraubbar und drückt dadurch
den Flansch gegen zwei horizontale, parallele Stangen 40 an, welche ihrerseits im
Rahmen 21 des Verschließkopfs überstehend befestigt sind. Die Stangen sind ihrerseits
ebenfalls fest zwischen dem Flansch 37 und den zu ihrer Aufnahme in diesem Teil des
Gehäuses 14 vorgesehenen Aussparungen angebracht.
[0024] Die abbaubare Befestigung der Zuführeinrichtung im Rahmen des Verschließkopfes kann
mechanisch auf jede andere, herkömmliche Art erfolgen und gehört nicht zur Erfindung.
[0025] Die Zuführung des Klebstreifens kann von Hand erfolgen, indem der Karton manuell
bis zum Anfang der Klebezone geführt wird, oder aber automatisch; es ist in diesem
Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß es auch sogenannte halbautomatische Kartonverschließmaschinen
gibt, bei denen die Kartons per Hand bis zur Klebezone befördert werden und der Verschluß
der oberen Deckel des Kartons immer manuell erfolgt, während bei den automatischen
Maschinen diese Operationsschritte automatisch, ohne jeglichen manuellen Eingriff
erfolgen: die beschriebene Zuführeinrichtung ist also auf diese und auch auf einfachere
Maschinen anwendbar.
[0026] Die erfindungsgemäße Zuführeinrichtung ist auch bei Verschließköpfen verwendbar,
die z.B. über Hebelmechanismen oder über ein voll mechanisches System ohne Motor funktionieren,
oder aber mittels Detektoren, welche den Ein- und Ausgang der Kartons steuern und
das Zuführen des Klebestreifens automatisch schalten; ebenso kann die Zuführeinrichtung
in Verschließköpfen mit automatischem Vorschub des Klebstreifens in der vom Benutzer
vorgesehenen und eingestellten Länge verwendet werden, wie auch eine mechanische Koppelung
zwischen den Andrückrollen, die den Klebstreifen auf den betreffenden Karton aufbringen,
und der Motorwalze 1 der beschriebenen Zuführeinrichtung zur Verwendung kommen kann.
[0027] Die sanfte Krümmung in Querrichtung des Streifens verleiht diesem die nötige Steife,
um einen einwandfreien Durchlauf durch die Zuführeinrichtung bis hin zu den Andrückrollen
zu gewährleisten, ohne andererseits zu verhindern, daß der Streifen in der Benetzüngszone
flach ankommt und damit die Klebeseite des Streifens gleichmäßig und sauber befeuchtet
werden kann.
[0028] Die Funktionsweise der Zuführeinrichtung hebt sich über alle bisher bekannten Einrichtungen
hervor. Es ist hierbei anzumerken, daß Kartonverschließmaschinen, in deren Verschließköpfen
Zuführeinrichtungen wie die eben beschriebene angebracht sind - eine oben und die
andere unten - auf dem Tisch, auf dem sich die zu verschließenden und die bereits
verschlossenen Kartons fortbewegen, einen Hebelmechanismus mit elektrischen Kontakten
aufweisen können, welche eine Zeitschaltung betätigen, die ihrerseits den Antrieb
der Motorwalze während eines vorgegebenen, regelbaren Zeitraums steuert, der entsprechend
der gewünschten Streifenanfangslänge für das Bekleben der senkrechten, vorderen Seite
des betreffenden Kartons einstellbar ist. Ebenso gibt es einen anderen Hebelmechanismus
mit elektrischen Kontakten, die in ähnlicher Weise eine weitere Zeitschaltung betätigen,
deren Einschaltdauer entsprechend der vorgegebenen und regelbaren Streifenlänge für
die obere und untere Seite bzw. für die hintere Vertikalseite der zu verschließenden
Kartons bestimmbar ist, und die auch die Trenneinrichtung schaltet.
[0029] Schließlich ist hervorzuheben, daß bei der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung der
Klebestreifen immer in der beschriebenen Art verformt wird, während bei bekannten
Zuführeinrichtungen immer ein Abschnitt des Streifens, insbesondere der anfängliche,
unverformt bleibt, was dem Teilabschnitt bzw. dem Endstück entspricht, welches zwischen
dem Walzenpaar und der Trennungseinrichtung für den Klebstreifen bei bereits geklebten
Kartons liegt. Dieser Teil oder Abschnitt entspricht dem Anfangsteil bei einer neuerlichen
Zuführung an den nächsten zu klebenden Karton. Deshalb entstehen bei bekannten Zuführeinrichtungen
an diesem nicht profilierten Teilabschnitt, der genau den Kopf bzw. das Anfangsstück
des Streifens ausmacht, alle die Nachteile und Schädigungen, die im Verlauf dieser
Patentbeschreibung erwähnt wurden, und die durch die erfindungsgemäße Zuführeinrichtung
ausgeschaltet werden.
[0030] Es ist anzumerken, daß bei der herstellung der Zuführeinrichtung von Klebstreifen
für Verschließköpfe von Kartonverschließmaschinen gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster
alle aus Erfahrung und Praxis entspringenden Änderungen von Einzelheiten möglich sind,
sowohl was absolute wie relative Formen und Abmessungen, Anzahl der Teile, verwendete
Materialien usw. betrifft, die nur Zusatzcharakter haben; ebenso können Änderungen
konstruktiver Einzelheiten vorgenommen werden, sofern sie mit dem Wesen der Erfindung
übereinstimmen, das in den folgenden Ansprüchen zum Ausdruck kommt.
1. Einrichtung zum Zuführen von Klebestreifen für Verschließköpfe von Kartonverschließmaschinen,
welche den Klebestreifen der betreffenden Kartonoberseite und/oder - unterseite sowie
einem Teilabschnitt der vorderen und hinteren senkrechten Kartonseiten zuführt und
daran anbringt, und einen aus zwei längsgerichteten, vertikalen und zueinander parallelen
Platten bestehenden Rahmen aufweist, mit zwei zwischen den Platten einander gegenüberliegend
angeordneten, zueinander parallelen, flachen, vertikalen Hebelpaaren, die im Rahmen
schwenkbar und mechanisch derart gekoppelt angebracht sind, daß ihre Bewegung synchron
verläuft, wobei am betreffenden freien Ende jedes Hebelpaars freidrehende Rollen sitzen
- und zwar eine am Eingang und eine weitere am Ausgang des Verschließkopfes - welche
den Klebestreifen gegen den betreffenden Teil des Kartons andrücken, und am Ende der
Zuführung des Klebestreifens zum Karton eine Trenneinrichtung und ferner ein Paar
drehbare Walzen vorgesehen sind, von denen eine durch einen Motor angetrieben ist,
sowie Führungsabschnitte für den Klebestreifen vor und nach dem Walzenpaar, versehen
mit einem Halteteil zum Stützen des Klebstreifens in der Anfeuchtezone, und eine Anfeuchtungseinrichtung
für den Klebstreifen,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Walzen des Walzenpaars (1,2) eine konkave äußere Mantellinie besitzt, die
an der Klebeseite (9a) des Klebstreifens (9) anliegt, und eine der Walzen (1,2) freidrehend
um eine in einem Trageteil (10) befindliche Drehachse angebracht ist, wobei das Trageteil
(10) am Gehäuse (14) schwenkbar angebracht ist, das seinerseits abbaubar am Rahmen
(21) des Verschließkopfes befestigt ist, und daß die eine Walze (2) gegen die andere,
angetriebene Walze (1) anliegt, welche ihrerseits eine konvexe äußere Mantellinie
aufweist, deren Form komplementär zu derjenigen der anderen Walze ist, so daß der
Klebestreifen (9) während seines Durchlaufs durch die Zuführeinrichtung geformt wird,
daß die Führungen (23, 29) in dem nach den Walzen (1, 2) und im Anschluß an die Trenneinrichtung
(3) gelegenen Abschnitt ein erstes Teilstück mit C-förmigem Querschnitt haben, dessen
Basis konvex ist und an der nichtklebenden Seite des Klebestreifens (9) anliegt, und
dessen äußerer Teil so abgeknickt ist, daß er hakenförmig die Längsränder des Klebstreifens
(9) umgreift, daß dem ersten Abschnitt (23) ein zweiter, flacher Abschnitt (29) folgt,
an dem die nicht klebende Seite des Klebstreifens (9) abgestützt ist,und der in der
Anfeuchtezone des Klebstreifens liegt, wobei der zweite Abschnitt (29) vorzugsweise
nahe der idealen Querschnitts- und Trennlinie zwischen den beiden Abschnitten einen
querverlaufenden, an seinen Enden durch einen weiteren Schnitt verlängerten Einschnitt
(34) aufweist, der eine Zunge (36) bildet, die so geformt ist, daß ihr äußerer Rand
vom Klebestreifen (9) absteht.