[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein verfahren zum Schutz von flüssigem, in mindestens
einem Behälter aufgenommenem Präparationsmittel für textile Materialien vor Zersetzung.
[0002] Es hat sich gezeigt, daß Präparationsmittel für textile Materialien im Laufe der
Zeit chemisch und/oder bakteriell zersetzt werden.
[0003] Dementsprechend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem diese Zersetzung des Präparationsmittels
auf einfache Weise vermieden wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Zutritt von Sauerstoff zu
dem im Behälter befindlichen Präparationsmittel verhindert wird.
[0005] Alternativ besteht die Möglichkeit, daß Gas, mit dem das Präparationsmittel in dem
mindestens einen Behälter in Berührung kommt, bakterizid wirkt.
[0006] Durch Fernhalten von Sauerstoff vom Präparationsmittel kann damit vorteilhafterweise
sowohl eine chemische Zersetzung durch Oxydation als auch eine bakterielle Zersetzung
durch die Tätigkeit aerober Bakterien unterbunden werden. Diese unerwünschte Zersetzung
des Präparationsmittels kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch Einbringen
von keinen freien Sauerstoff enthaltenden bzw. bakterizid wirkenden Gases in den das
Präparationsmittel enthaltenden, gasdicht ausgeführten Behälter vermieden werden.
Hierbei kann das Gas Kohlendioxid oder ein Inertgas sein.
[0007] Nach einem anderen Merkmal kann der Gasdruck im Behälter einstellbar sein. Darüber
hinaus besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, daß das das Präparationsmittel vor
Zersetzung schützende Gas gleichzeitig als Druckmedium zur Zufuhr von druckbeaufschlagtem
Präparationsmittel zu laufenden Fäden an Arbeitsstellen einer Textilmaschine verwendet
wird.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0009] Die Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer Textilmaschine.
[0010] In der einzigen Figur ist in schematischer Seitenansicht eine insgesamt mit der Positionszahl
1 bezeichnete Streck-Zwirnmaschine dargestellt. Hierbei laufen Fäden 2 über ein Walzenpaar
3 zu Galetten-Laufwerken 4 sowie über Fadenführer 5 zu auf Spindeln 6 aufgesteckten
Spulen 7. Im Bereich der Arbeitsstellen wird den Fäden 2 über Düsen 8 ein Präparationsmittel
11 zugeführt, welches sich in einem Behälter 10 befindet.
[0011] Dieser Behälter 10 ist druckdicht ausgebildet und steht über gleichlange, vorzugsweise
im bodenseitigen Bereich an den Behälter 10 angeschlossene Leitungen 9 mit kalibrierten,
gleichen Düsen 8 in Verbindung. Der Behälter 10 enthält das Präparationsmittel 11,
auf das ein durch ein druckbeaufschlagtes, gasförmiges Medium gebildetes Druckpolster
wirkt, durch dessen Druck das Präparationsmittel 11 durch die Leitungen 9 zu den Düsen
8 gefördert wird. Der durch Abfluß von Präparationsmitteln entstehende Druckabfall
innerhalb des Behälters 10 kann durch entsprechende Nachlieferung von Präparationsmittel
11 ausgeglichen werden. Hierzu fördert eine Präparationsmittelpumpe 26 das Präparationsmittel
11 aus einem Vorratsbehälter 20 in den Behälter 10 und von dort zu den Düsen 8.
[0012] Der Behälter 10 ist etwa zur Hälfte mit Präparationsmittel 11 gefüllt. Auf dieses
Präparationsmittel 11 wirkt mit einem bestimmten Überdruck das gasförmige Medium,
welches von einer nicht näher dargestellten Druckquelle in den Behälter 10 eingeführt
wurde. Durch Veränderung des Druckes des Gasdruckpolsters kann die gewünschte Menge
des Präparationsmittelauftrages auf die Fäden 2 eingestellt werden.
[0013] Unterhalb der Düsen 8 sind Auffangwannen 15 angeordnet, welche über Leitungen 17
mit einem Auffangbehälter 16 verbunden sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
daß der Gasdruck im Behälter 10 einstellbar ist.
[0014] Da Präparationsmittel in aller Regel chemisch annähernd stabil und die sie aufnehmenden
Behälter chemisch indifferent sind, kann eine rasche chemische Zersetzung nur unter
Einwirkung von Gasen erfolgen, mit denen das Präparationsmittel 11 in Berührung kommt.
Um dies zu vermeiden, besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, das Präparationsmittel
nur mit inerten Gasen in Berührung kommen zu lassen.
[0015] Da die chemische Zersetzung hauptsächlich durch Oxydation erfolgt, ist ein wesentlicher
Erfolg zur Vermeidung der Zersetzung bereits dadurch zu erzielen, daß Sauerstoff vom
Präparationsmittel 11 ferngehalten wird. Dieses Fernhalten erfolgt vorteilhafterweise
durch Einbringen von keinen freien Sauerstoff enthaltenden Gases in die das Präparationsmittel
11 enthaltenden, gasdicht ausgeführten Behälter 10 und 20. Hierbei kann das Gas Kohlendioxid
oder ein Inertgas sein. Das Gas kann aus einem nicht dargestelltem Druckbehälter über
ein Druckminderventil dem Behälter 20 zugeführt werden, um den Abfluß von Präparationsmittel
aus diesem Behälter auszugleichen.
[0016] Durch Fernhalten von Sauerstoff vom Präparationsmittel kann damit vorteilhafterweise
sowohl eine chemische Zersetzung durch Oxydation als auch eine bakterielle Zersetzung
durch die Tätigkeit aerober Bakterien unterbunden werden. Es besteht auch die Möglichkeit
des Einsatzes von inerten Gasen, wodurch auch andere chemische Zersetzungen und Zersetzungen
durch Bakterien, welche für ihre Tätigkeit nicht inerte Gase benötigen, vorteilhafterweise
unterbunden werden.
1. Verfahren zum Schutz von flüssigem, in mindestens einem Behälter aufgenommenem
Präparationsmittel für textile Materialien vor Zersetzung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zutritt von Sauerstoff zu dem, im Behälter (10) befindlichen Präparationsmittel
(11) verhindert wird.
2. Verfahren zum Schutz von flüssigem, in mindestens einem Behälter aufgenommenem
Präparationsmittel für textile Materialien vor bakterieller Zersetzung, dadurch gekennzeichnet,
daß Gas, mit dem das Präparationsmittel in dem mindestens einen Behälter in Berührung
kommt, bakterizid wirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einbringen von keinen freien Sauerstoff
enthaltenden, bzw. bakterizid wirkenden Gases in den das Präparationsmittel (11) enthaltenden,
gasdicht ausgeführten Behälter (10).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas Kohlendioxyd ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas ein Inertgas ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck im Behälter
(10) einstellbar ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das das
Präparationsmittel (11) vor Zersetzung schützende Gas gleichzeitig als Druckmedium
zur Zufuhr von druckbeaufschlagtem Präparationsmittel (11) zu laufenden Fäden (2)
an Arbeitsstellen einer Textilmaschine (1) verwendet wird.