[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ausgegangen zum Stand der Technik wird dabei von einem Verfahren samt zugehöriger
Vorrichtung gemäß der DE-PS 33 46 051 bzw. EP-PS 0 149 774 des gleichen Erfinders.
Diese bekannte Vorrichtung arbeitet zwar in der Praxis bereits seit Jahren mit großem
Erfolg, bedarf jedoch, wie sich gezeigt hat, zu einer absoluten Optimierung aller
Bedarfsfälle und völliger Vermeidung von Betriebsstörungen noch einiger Verbesserungen
in verschiedenen Details.
[0003] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, folgende Merkmale zu verbessern
bzw. neu gegenüber dem Stand der Technik hinzuzufügen:
a. Ausbildung des Drahtdurchschubkopfes und der Verdrillfinger derart, daß bei jeder
beliebigen Stellung derselben keine gegenseitige Kollision dieser Teile auftreten
kann.
b. Möglichst nahe Zusammenführung der Abbindedrähte an den Verdrillstellen unter Vermeidung
von Drahtumlenkungen im Bereich von 90°.
c. Mittel zur Gewährleistung einer stets richtigen Schneidposition des Drahtschnittstempels,
auch bei einseitiger Preßplattenbelastung.
d. Mittel zum Verhindern des Wegspringens der Bindedrähte bei ggf. zu frühem Schnitt
und noch nicht voll von den Verdrillfingern ergriffenen Drähten.
[0004] Die Lösung dieser vielschichtigen Aufgabe ist aus den Patentansprüchen zu ersehen
und anhand eines zeichnerischen Ausführungsbeispiels im folgenden noch näher erläutert.
Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine weitestgehend schematische Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Ballenpresse,
Fig. 2 die gegenüber Fig. 1 vergrößterte Seitenansicht einer Verdrillstation und
Fig. 3 eine Vorderansicht zu Fig. 2.
[0005] Aus den Darstellungen in den Fig. 1 und 2 ist zunächst einmal der generelle Grundaufbau
der neuen Abbindevorrichtung zu erkennen. Hierbei sind vor allem für das Überführen
der Abbindedrähte 4, 5 von den Seitenwandungen des Preßschachtes 1 in den Bereich
der Drillspindeln 12 bzw. der Drillfinger 11 je Abbindeebene Ei, E2, E3 einzelne und
mechanisch nicht miteinander gekoppelte, hydraulisch bewegte Zylinder-Kolbeneinheiten
6, 7, 7a, 8 am Preßschacht 1 angeordnet, wobei jede der Kolbenstangen an ihrem freien,
aus dem Hydraulikzylinder 6 herausragenden Ende einen Stangenkopf 7a trägt, der in
seiner Endstellung über Führungen 7b im Preßkolben 2 in an sich bekannter Weise zentriert
ist.
[0006] Das freie Ende jedes Stangenkopfes weist zudem in weiterhin bekannter Art neben den
Führungsrollen FR für die Abbindedrähte 4, 5, einen mittig zwischen den Rollen FR
liegenden Schneidstempel 9 auf, dessen Spitze Sp in Vorschubrichtung VR der Kolbenstange
7 gegenüber den Führungsrollenvorderkanten FRV um ein geringes Maß zurückversetzt
ist. In gleicher Wirkungslinie liegt je Abbindeebene Ei, E2, E3 dem jeweiligen Schneidstempel
9 noch ein in axialer Richtung federnd nachgiebig gelagerter Amboß 10 gegenüber, der
in seiner auf Block gefahrenen Endstellung an einem nicht dargestellten Schaltglied
der Maschinensteuerung anliegt bzw. dieses niederdrückt.
[0007] Erfindungserheblich sind bei einer solchen Presse nun folgende Merkmale:
a. Der den Schneidstempel 9 und die Führungsrollen FR tragende Drahtführungskopf 8
ist in seiner Breite b schmaler ausgebildet als das Maß B der seitlichen Führungen
7b des Kopfes 7a der Kolbenstange 7 und ist zudem in seiner End- und somit Schneidposition
in seitlich zum Amboß 10 liegenden Anschlägen 18 zwangsgeführt sowie zentriert.
[0008] Hierdurch wird einerseits gewährleistet, daß von dem schmalen Drahtführungskopf wegen
seines größeren Wandabstands, d.h. Spiels im Bereich der kolbenseitigen Durchführöffnungen
so gut wie kein Abfallmaterial mitgezogen und in den Bereich des Ambosses 10 gestopft
wird, und zum anderen sich die Schneidstempel 9 in einer stets optimalen Schneidposition
auch bei einseitiger Preßplattenbelastung befindet.
[0009] b. Die Spindeln 12 der hakenförmigen Verdrillfinger 11 sind um ein solches Maß x
abgekröpft ausgebildet, daß bei jeder beliebigen Maschinenstellung der Drahtführungskopf
8 bei seiner Bewegungsbahn stets außerhalb der Kreisbahn K der Verdrillfinger 11 verläuft
- siehe hierzu auch Fig.3 - .
[0010] Diese Kröpfung bringt zudem den Vorteil, daß an der eigentlichen Verdrillstelle von
den Fingern 11 nur ein kleiner Drehkreis beschrieben wird, was zu einem besseren Verdrillergebnis
führt und die vorgespannten Drähte 4, 5 festigkeitsmäßig nicht über Gebühr belastet.
c. Von den Außenwandungen 1 des Preßschachtes 1 aus erstrecken sich gabelförmige Fanghaken
19 beidseits bis an die Verdrillfinger 11 und umgreifen mit allseitigem Spiel die
Abbindedrähte 4, 5 der Verdrill- und Durchschubseite. Diese Fanghaken sind somit Mittel
zum Verhindern des Wegspringens der Bindedrähte bei ggf. zu frühem Schnitt und noch
nicht voll von den Verdrillfingern ergriffenen Drähten.
[0011] Erfindungserheblich ist in diesem Zusammenhang weiterhin die Anordnung je eines weiteren
Führungsrollenpaares 20 für die Drähte 4 der Durchschubseite an entsprechenden Konsolen
21 zwischen Drahtführungskopf 8 und Kolbenstangenkopf 7a, wobei die Länge L der Konsolen
21 derart bemessen ist, daß die über die daran sitzenden Führungsrollen 20 laufenden
Drähte 4 der Durchschubseite bis dicht an die Drähte 5 der Verdrillseite herangeführt
sind. Durch diese vorteilhafte Anordnung sind im Verlauf der Bindedrähte 4 und 5 zudem
nur noch Umlenkungen von mehr als 90° vorhanden, was u.a. zu einer erheblichen Verringerung
des Kraftbedarfes für den Drahtdurchschub führt.
[0012] Rein baulich funktionell gesehen ist es letztlich noch von Bedeutung, daß in der
Schneidstellung die zusätzlichen Führungsrollen 20 aus der Vorschubrichtung VR her
gesehen unmittelbar vor den Fanghaken 19 liegen; beim Drahtdurchschub stabilisieren
zudem die über die Führungsrollen 2a laufenden Drähte 4 die gesamte Vorschubeinheit.
Bezugsziffernverzeichnis
[0013]
1 Preßschacht
1a Außenwandungen
2 Preßkolben
2b Öffnungsspalte
4 Abbindedraht
5 Abbindedraht
6 Zylinder
7 Kolbenstange
7a Stangenkopf
7b Führungen
8 Drahtführungskopf
9 Schneidstempel
10 Amboß
11 Verdrillfinger
12 Fingerwellen bzw. Drillspindeln
13 Getriebebremsmotor
18 Anschläge
19 Fanghaken
20 Führungsrolle
21 Konsole
Ei,E2... Abbindeebenen
VR Vorschubrichtung von Pos. 7
FR Führungsrolle
FRV Führungsrollenvorderkante
b Breite des Drahtführungskopfes 8
B Breite der Führungen 7b
x Abkröpfung
L Konsolenlänge
1. Vorrichtung zum selbsttätig maschinellen Umreifen und Abbinden hochverdichteter
Ballen (3) aus Abfallmaterialien, mittels eines oder mehrerer Bindedrähte (4,5), in
einer oder mehreren parallel zueinander liegenden Ebenen, bei einer Ballenpresse mit
Preßschacht (1) und zugehörigem Preßkolben (2) sowie an den Außenwandungen (1 a) des
Preßschachtes zu Verdrillstationen (11,12,13) entlanggeführten Abbindedrähten (4,5),
wobei den Verdrillstationen (11,12,13) quer zur Arbeitsrichtung (R) des Preßkolbens
(2) wirkende Drahtvorschubeinheiten, bestehend aus Antriebszylinder (6), Kolbenstange
(7) mit Drahtführungskopf (8) und einem daran sitzenden Schneidstempel (9) zur Drahttrennung
zugeordnet sind,
gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a. Der den Schneidstempel (9) und die Führungsrollen (FR) tragende Drahtführungskopf
(8) ist in seiner Breite (b) schmaler ausgebildet als das Maß (B) der seitlichen Führungen
(7b) des Kopfes (7a) der Kolbenstange (7) und ist zudem in seiner End- und somit Schneidposition
in seitlich zum Amboß (10) liegenden Anschlägen (18) zwangsgeführt sowie zentriert.
b. Die Spindeln (12) der hakenförmigen Verdrillfinger (11) sind um ein solches Maß
(x) abgekröpft ausgebildet, daß bei jeder beliebigen Maschinenstellung der Drahtführungskopf
(8) bei seiner Bewegungsbahn stets außerhalb der Kreisbahn (K) der Verdrillfinger
(11) verläuft.
c. Von den Außenwandungen (1 a) des Preßschachtes (1) aus erstrecken sich gabelförmige
Fanghaken (19) beidseits bis an die Verdrillfinger (11) und umgreifen mit allseitigem
Spiel die Abbindedrähte (4,5) der Verdrill- und Durchschubseite.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Anordnung je eines weiteren Führungsrollenpaars (20) für die Drähte (4) der Durchschubseite
an entsprechenden Konsolen (21) zwischen Drahtführungskopf (8) und Kolbenstangenkopf
(7a).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (L) der Konsolen (21) derart bemessen ist, daß die über die daran sitzenden
Führungsrollen (20) laufenden Drähte (4) der Durchschubseite bis dicht an die Drähte
(5) der Verdrillseite herangeführt sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schneidstellung die zusätzlichen Führungsrollen (20) aus der Vorschubrichtung
(VR) her gesehen, unmittelbar vor den Fanghaken (19) liegen.