[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Förderaggregat, insbesondere zum Fördern von Kraftstoff,
mit einem elektrischen Antriebsmotor und einer mit dieser gekuppelten Pumpeneinheit,
die aus einem ersten Gehäuseteil mit einem ersten ringsektorförmigen, in eine axiale
Einlaßöffnung mündenden Förderkanal und einem zweiten Gehäuseteil mit einem zweiten
ringsektorförmigen, in eine axiale Auslaßöffnung mündenden Förderkanal gleichen Durchmessers
wie der erste und einer zentralen Durchtrittsöffnung für die Antriebswelle des Antriebsmotors
besteht sowie aus einem mit der Antriebswelle in Wirkverbindung stehenden, zwischen
den beiden Gehäuseteilen angeordneten Pumpenrad mit einer Vielzahl von zahnartigen,
im Umfangsbereich angeordneten Schaufeln, die mit den kreisringförmigen Förderkanälen
zusammenwirken.
[0002] Es sind bereits Förderaggregate dieser Gattung bekannt, bei denen die beiden Gehäuseteile
und das Pumpenrad der Pumpeneinheit aus Aluminium bestehen. Die Teile werden im Metall-Spritzguß-Verfahren
hergestellt und anschließend eloxiert oder hartcoatiert, was die Teile sehr stark
verteuert. Diese bekannten Förderaggregate werden im Kraftfahrzeug zur Benzineinspritzung
verwendet, wo ein Nenndruck in der Größenordnung von 1,5 bar benötigt wird. Dieser
Nenndruck läßt sich unter Berücksichtigung eines möglichst hohen Wirkungsgrades nur
dann erzielen, wenn die Axialspalte zwischen dem Pumpenrad und den Gehäuseteilen möglichst
klein sind. Angestrebt sind Axialspalte von insgesamt 3/100 mm. Aus diesem Grunde
lassen sich derartige Pumpeneinheiten auch nicht aus thermoplastischen oder duroplastischen
Kunststoffen herstellen, da diese Kunststoffe in Verbindung mit Kraftstoff zum Aufquellen
neigen und mithin bereits nach wenigen Stunden das aufgequollene Pumpenrad zwischen
den Gehäuseteilen blockieren würden. Zur Herstellung dieser Teile hat sich daher Aluminium
durchgesetzt, das im Spritzgußverfahren verarbeitet werden kann. Nachteilig und stark
verteuernd sind jedoch, wie bereits erwähnt, die bei diesem Material unumgänglichen
Nachbearbeitungsmaßnahmen.
[0003] Der Wirkungsgrad der Pumpeneinheit hängt des weiteren entscheidend vom Verlauf der
Ringkanäle und deren Oberflächenrauhigkeit ab. Je geringer letztere ist, desto höher
ist der Wirkungsgrad. Durch Verwendung von Aluminium lassen sich sehr geringe Oberflächenrauhigkeiten
erreichen, so daß auch aus diesem Grunde an der Verwendung von Aluminium bisher festgehalten
wurde.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Pumpen der eingangs beschriebenen Gattung
hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit zu verbessern und sie darüber hinaus so zu gestalten,
daß sie mit einem möglichst geringen Aufwand herstellbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Gehäuseteile und
das Pumpenrad der Pumpeneinheit jeweils als Guß- oder Preßteil aus einer Graphit-Kunststoff-Mischung
ausgebildet sind und daß die einander berührenden Stirnflächen des Pumpenrades und
der beiden Gehäuseteile aufgerauht sind.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß Teile aus einer Graphit-Kunststoff-Mischung im Kraftstoff
keinem meßbaren Quellen unterworfen sind, so daß sie sich, nachdem auch ihre Festigkeit
in brauchbaren Grenzen liegt, zur Herstellung von Komponenten eignen, die mit Vergaserkraftstoffen
in Berührung kommen. Als besonders vorteilhaft haben sich Mischungen aus 60 bis 80
Prozent Graphit und einem Restanteil von Phenolharz erwiesen.
[0007] Beim Herstellen von Komponenten aus Graphit-Kunststoff-Mischungen im Guß- oder Preßverfahren
ergeben sich sehr glatte Oberflächen, deren Rauhtiefe bei entsprechender Herstellung
der Formwerkzeuge vorzugsweise bei R
z 1 liegt. Es lassen sich somit Förderkanäle herstellen, deren Oberfläche spiegelglatt
oder, anders ausgedrückt, eine äußerst geringe Rauhtiefe haben. Die Oberflächen der
so hergestellten Teile sind andererseits jedoch so glatt, daß ein Festfressen des
Pumpenrades an den Gehäuseteilen spätestens beim Fördern heißen Kraftstoffs auftritt.
Um dies zu verhindern werden die einander berührenden Stirnflächen des Pumpenrades
und der beiden Gehäuseteilen aufgerauht und zwar in vorteilhafterweise bis zu einer
Rauhtiefe zwischen R
z 3 und R
z 20.
[0008] Durch diese sich gegenseitig stützenden und fortbildenden Maßnahmen und Merkmale
wird somit eine Pumpeneinheit geschaffen, die nicht nur mit äußerst geringem Aufwand
sondern auch mit sehr engen Toleranzen herstellbar ist, so daß auch der erwünschte
hohe Wirkungsgrad erzielt werden kann. Es hat sich gezeigt, daß eine Optimierung des
Wirkungsgrades dann erreicht wird, wenn die Rauhtiefe für die angerauhten Stirnflächen
des Pumpenrades und der Gehäuseteile in der Größenordnung von R
z 10 liegt.
[0009] Die Erfindung sei anhand der Zeichnung, die in zum Teil schematischer Darstellung
ein Ausführungsbeispiel enthält, näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Querschnitt durch eine Pumpeneinheit des Förderaggregats,
Figur 2 eine Aufsicht auf die Pumpeneinheit nach Figur 1 und
Figur 3 eine auseinandergezogene Schnittdarstellung der Pumpeneinheit nach Figur 1.
[0010] Die Pumpeneinheit besteht aus einem ersten, deckelartigen Gehäuseteil 1, einem zweiten,
napfförmig ausgebildeten Gehäuseteil 2 und einem Pumpenrad 3, das in dem durch die
beiden Gehäuseteile gebildeten Hohlraum drehbar gelagert ist. Die drehbare Lagerung
erfolgt durch eine an das Pumpenrad 3 angeformte Buchse 4, die in einer entsprechenden
Ausnehmung 5 im Gehäuseteil radial geführt ist. Auf dem Innenumfang der Buchse 4 sind
axiale Zähne 6 angeformt, die in entsprechende Ausnehmungen eines auf der nicht dargestellten
Antriebswelle des Antriebsmotors sitzenden Gegenstücks eingreifen, so daß die Antriebswelle
und das Pumpenrad 3 über diese zahnartige Kupplung miteinander in Wirkverbindung stehen.
Die Antriebswelle des Antriebsmotors ist des weiteren in einer zentral angeordneten
Laufbuchse 7 des Gehäuseteils 1 geführt.
[0011] Das Gehäuseteil 1 weist des weiteren eine im wesentlichen axial verlaufende Einlaßöffnung
8 auf, die in einen ringsektorförmig verlaufenden Förderkanal 9 mündet. Dieser Förderkanal
9 bildet mit dem ringsektorförmig verlaufenden Förderkanal 10 im Gehäuseteil 2 einen
schlauchartigen Förderraum, in dem der Kraftstoff von der Einlaßöffnung 8 mittels
des Laufrades zur Auslaßöffnung 11 transportiert wird, die in das Gehäuseteil 2 eingeformt
ist und in den Förderkanal 10 mündet.
[0012] Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, ist das Pumpenrad in Form
eines Peripheralrades ausgebildet. Es ist mit einer Vielzahl von zahnartigen Schaufeln
12 versehen, die durch axiale Ausnehmungen aus den beiden Stirnbereichen des Pumpenrades
gebildet sind. Die Schaufeln auf der einen Stirnfläche sind gegenüber denjenigen auf
der anderen Stirnfläche um den halben Abstand zweier benachbarter Schaufeln versetzt
angeordnet. Bei Drehung des Pumpenrades 3 ergibt sich damit eine spiralförmig sich
vorwärtsbewegende Fluidströmung in den Förderkanälen 9 und 10.
[0013] Je geringer nun die Rauhtiefe der Wandflächen der Förderkanäle 9 und 10 und der Schaufeln
12 ist, desto weniger Reibung tritt zwischen diesen Wänden und der Flüssigkeitsspirale
auf. Folglich geht in die Pumpleistung die Rauhtiefe dieser Wände direkt ein. Entsprechendes
gilt für die Luftspalte zwischen dem Gehäuseteil 1 und dem Pumpenrad 3 einerseits
und dem Pumpenrad 3 und dem Gehäuseteil 2 andererseits. Je geringer diese Luftspalten
sind, desto besser der Wirkungsgrad.
[0014] Die Gehäuseteile 1 und 2 und das Pumpenrad 3 bestehen aus Kunstkohle - gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform aus einer Mischung aus 60 bis 80 Prozent Graphit und einem
Restanteil Phenolharz - und weisen nach ihrer Herstellung in einem Spritzguß- oder
Spritzpreßverfahren eine spiegelglatte Oberfläche auf, die, sofern die Spritzgußwerkzeuge
exakt genug hergestellt sind, eine Rauhtiefe von R
z 1 haben können. Diese geringe Rauhtiefe, die sich in hervorragender Weise für die
Kanäle 9 und 10 und die Schaufelwände 12 eignet, würde dazu führen, daß das Pumpenrad
3 sich an den Gehäuseteilen 1 und 2 festfressen würde, wenn die drei Teile unter einem
Axialdruck stehen. Um dies zu verhindern, werden die Stirnflächen des Pumpenrades
3 sowie die diesem zugewandten Stirnflächen der Gehäuseteile 1 und 2 spanabhebend
bearbeitet, dergestalt, daß diese Flächen eine Rauhtiefe von R
z 10 aufweisen. Durch diesen Aufrauhungsvorgang wird die äußerste Phenolharzschicht
zerstört und die darunterliegende Graphitstruktur freigelegt, die nunmehr gleichzeitig
als Gleit- und Schmiermittel dienen kann. Dies ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen
Pumpeneinheit.
1. Förderaggregat, insbesondere zum Fördern von Kraftstoff, mit einem elektrischen
Antriebsmotor und einer mit dieser gekuppelten Pumpeneinheit, die aus einem ersten
Gehäuseteil mit einem ersten ringsektorförmigen, in eine axiale Einlaßöffnung mündenden
Förderkanal und einem zweiten Gehäuseteil mit einem zweiten ringsektorförmigen, in
eine axiale Auslaßöffnung mündenden Förderkanal gleichen Durchmessers wie der erste
und einer zentralen Durchtrittsöffnung für die Antriebswelle des Antriebsmotors besteht
sowie aus einem mit der Antriebswelle in Wirkverbindung stehenden, zwischen den beiden
Gehäuseteilen angeordneten Pumpenrad mit einer Vielzahl von zahnartigen, im Umfangsbereich
angeordneten Schaufeln, die mit den kreisringförmigen Förderkanälen zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseteile (1, 2) und das Pumpenrad (3) jeweils
als Guß- oder Preßteil aus einer Graphit-Kunststoff-Mischung ausgebildet sind und
daß die einander berührenden Stirnflächen des Pumpenrades (3) und der beiden Gehäuseteile
(1, 2) aufgerauht sind.
2. Förderaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhtiefe der aufgerauhten
Flächen zwischen Rz 3 und Rz 20 liegt.
3. Förderaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhtiefe in der
Größenordnung von Rz 10 liegt.
4. Förderaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rauhtiefe der nicht aufgerauhten Flächen in der Größenordnung von Rz 1 liegt.
5. Förderaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Graphit-Kunststoff-Mischung eine Mischung aus 60-80 % Graphit und einem Restanteil
Phenolharz vorgesehen ist.
5. Förderaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pumpenrad in Form eines Peripheralrades ausgebildet ist.